Ist ja schon spät, da kann man sowas ja mal erzählen:
Ingo und ich sind heute zwei Runden Nordschleife gefahren. Beim Start der ersten Runde (war ja auch meine erste Runde mit dem Auto) war direkt hinter uns ein Z4 Roadster (E85). Ich freute mich schon darauf, vielleicht mal einen Vergleich anstellen zu können, da die beiden Insassen recht engagiert dreinschauten. Leider hab ich sie ab der Hatzenbach nicht mehr gesehen....
Darob betrübt sind wir die Runde zu Ende gefahren und sahen ein Z4 Coupé 3.0si an der Schranke, das gerade seine Runde begann. Es war ein Fahrzeug von einer der Vermieterfirmen, die Rennfahrzeuge für Touristenfahrten vermieten. Auf die Schnelle konnten wir Käfig und Semislicks erkennen, ein ernsthaftes Fahrwerk war anzunehmen. Er war dann schon ca. 200-300 m weg, als wir unsere Runde begannen. Dieser Abstand vergrößerte sich auf schätzungsweise 7-800 m am Ende der Runde.
Allerdings war er dann so weit hinter uns.
Leider hat uns Ingo erst ganz am Schluß erzählt, wie man diesen Inder einschaltet, der für die erhöhte Leistung sorgt, sonst hätte es glatt noch eine zügige Runde werden können.

Auf jeden Fall hatte Ingo keinerlei Fragen mehr zur Nordschleifentauglichkeit. :)
servus beinand,
obwohl ich ja "leidtragender" der 2 versuchsrunden auf der NOS war, muß ich selbst beim lesen von dieters ausführungen weiter grinsen

eigentlich könnte ich mir jede weitere ausführung sparen - dieter hat alles gesagt und sogar die 2 ab jetzt suizid-gefährdeten E85 fahrer erwähnt...
dennoch versuche ich das erlebte in eigene worte zu packen. viele die mich kennen wissen, daß ich kaum um eine antwort verlegen bin aber hier fällt es mir
echt schwer das so rüber zu bekommen, wie ich es erlebt habe.
etwas zur vorgeschichte:
meine änderungen was federn und stabis angeht, waren ja scheinbar nicht das schlechteste - die hochwertigen zutaten mußten nur noch vom fachmann in ein sternemenü verwandelt werden. das mit den reifen geht voll auf meine kappe. mein fehler war, daß ich nach der einfachen denke "mehr gummi => mehr tracktion" gehandelt habe. daß die felgen auch mal am ende sind hatte ich vollkommen aus den augen verloren

nun ja - lessons learned und lehrgeld bezahlt (bei der gelegenheit - hat jemand interesse an 19" 275er hankook?

passen ideal auf ZEHNZÖLLER felgen und haben grad mal 150km auf dem gummi)
gestern also voller erwartung zusammen mit dieter zu markus gefahren um mein auto zu holen. frisch gewaschen wurde er dann vorgefahren und wir machten uns auf, die ersten eindrücke zu sammeln. schon auf den ersten metern vollkommene verwirrung. zum einen war ich jetzt 1 woche X5M gewohnt (ich wisst schon dieser rasende klotz mit dem CW-wert einer einbauküche und der kraft einer ochsenherde), zum zweiten konnte ich mich noch dunkel daran erinnern wie sich mein auto fuhr bzw ich es gewohnt war.
es reicht schon das cruisen durch die stadt, um die eine oder andere änderung zu fühlen. auf der landstrasse dann die ersten "aha" erlebnisse auf dem weg zur NOS. man sitzt in einem absolut vollkommen neuen auto. ich war vorher eigentlich recht zufrieden nach den ganzen änderungen und bin auch sehr gut damit zurecht gekommen. aber das ist eine vollkommen andere welt. die ersten 2-3mm am lenkrad ändert sich nicht viel gegenüber vorher (was lt markus aber am ADF liegt, welches sogar auf die lenkung einfluss nimmt!!) - aber dann! es ist schwer in worte zu packen. das auto vermittelt absolutes vertrauen. der wagen stemmt sich neutral gegen die kurve, lenkt zielgenau ein, nimmt leichteste korrekturen willig an und erreicht selbst auf schlechten fahrbahnen irrsinnig grip. schläglöcher und fahrbahnfugen sorgen für ein kurzes versetzen, aber noch bevor man überhaupt in der lage wäre zu reagieren, klebt das fahrwerk bereits wieder und zieht weiter seine bahn. auf der hinfahrt zur NOS noch angespannt und unsicher und viel zu hart auf der bremse, auf der rückfahrt nach dem gewonnen vertrauen und den tips von dieter, wie das auto am besten zu fahren sei dann deutlich besser (oder dieter ?

) man muß dieses auto fahren lernen - eindeutig.
dann auf der NOS der lackmustest. da war nix mit grün werden im gesicht sondern mit einem breitmaulfroschgrinsen und endorfinausschüttungen, die man sonst eher zu zweit und sehr privat erlebt



wie gesagt die 2 E85 waren willige opfer, eine corvette war auch dabei (der wollen wir mal eine sightseeingtour unterstellen) ein clio auf semislicks, den dieter in einer spitzkehre von AUSSEN vernascht hat (wir reden hier vom kurvenduell eines 900kg rennfahrzeugs gegen ein 1600kg cabrio mit straßenbereifung), ein E30 im renntrimm der auf der kurveninneren kassiert wurde und das nachsehen hatte. ansonsten zogen wir relativ einsam unsere 2 runden über die NOS - von hinten war weit und breit nichts zu sehen, was näher kam. und das alles mit serienleistung

es gab nicht einen moment, an dem ich auch nur im ansatz feuchte hände bekommen habe. so wie das auto abgestimmt ist, bekommt sogar der beifahrer exakt mit, was das auto treibt, wie hoch das gripniveau ist und wie der zustand der fahrbahn sich darstellt. wie hatte dieter gemeint? jetzt noch semis oder slicks drauf und die kiste ist trotz des gewichts ein ernst zu nehmender gegner auf jeder rennstrecke. dem kann man eigentlich nichts mehr hinzufügen.
was ist das fazit?
das adaptive fahrwerk ist für sich gesehen SAUGUT und tut das was es soll auf hohem niveau. beim abstimmen des fahrzeugs zum kurvenräuber ist es aber eher hinderlich, da des trotz fahrwerksänderungen immer in die vom werk eingetüteten kennlinien und grenzwerte zurück regelt. die fahrwerkskomponenten sind hochwertig und dieter hatte auch schon erwähnt, daß er die vorderachse vom E89 gern in seinem m-coupe hätte

nachdem markus aber einen weg gefunden hat, das adaptive fahrwerk mundtot zu machen, würde ich den wagen wohl exakt wieder so kaufen wie er jetzt da steht um ihn in der eifel sauber auf meine bedürfnisse inkl einiger tricksereien abstimmen zu lassen.
was war die vorgabe?
sauberes spontanes nachvollziehbares einlenken und im grenzbereich auf last neutral ohne zicken. mit dem eingebauten track-mode sind diesbezüglich keinerlei wünsche mehr für rennstrecken oder verschärfte pass-touren mehr offen.
vorgabe erreicht 1* und ein fleißbildchen für 60h entwicklungsarbeit an meinem fahrzeug gibts dazu.
an der stelle ein diener und ein knicks an dieter fürs engagement, an die schmickler truppe und vor allem markus für die investierte entwicklungsarbeit und das fachsimpeln im anschluss. eins kann ich eindeutig sagen. für das geld was ich bezahlt habe, soviel know how ins fahrzeug zu bekommen will immer noch nicht wirklich in meinen schädel. hier erhält man 1 woche im 4-jahreszeiten zu nem etap tagespreis.
@dieter: was der fleißige inder dann zu leisten im stande ist, hast ja dann auf der A555 gesehen

hätte ich nicht soviel verkehrsbedinderndes blech im wege gehabt, wär der abstand noch größer geworden
