Ich halte die Entstehung von Leben für eine zwangsläufige Entwicklung, sobald bestimmte erforderliche Randbedingungen dafür erfüllt sind (Temperatur, Druck, Gravitation etc.), und dafür bedarf es meiner Ansicht nach keiner "Schöpfungs"-Zutaten. Ich bin überzeugt, dass es im Universum vor Leben nur so wimmelt. Das muss nicht zwangsläufig die uns bekannte Form von Leben - d.h. auf Kohlenwasserstoffen basierendes Leben - sein, denn Materie und Energie für sich und in Kombination miteinander scheinen allgemein die Tendenz zu haben, sich zu immer komplexeren Strukturen weiterzuentwickeln. Unter anderen physikalischen Bedingungen wären daher auch andere Lebensformen denkbar - vielleicht sogar solche, die wir gar nicht als Leben erkennen könnten.
Und so komisch es klingen mag: damit Leben - zumindest in der uns bekannten Form - entstehen konnte, musste das Universum so groß und alt werden, wie es ist, denn es musste erst mal eine erste Sternen-Generation explodieren, um die in ihr unter enormem Druck entstanden chemischen Elemente ins All zu schleudern, die erst die Basis für eine komplexere, lebenstaugliche Chemie schufen.
Gleichzeitig sorgt genau die für die Entstehung von Leben erforderliche Größe dafür, dass sich unterschiedliche Lebensformen wahrscheinlich nie begegnen werden, da die Distanzen zwischen ihnen einfach zu groß sind - es sei denn, irgendeiner Zivilisation gelingt es mal, die Physik zu verbiegen.
Gruß
Kai
Ich sehe das auch so.
Wir wissen doch heute schon, dass es Leben an so ziemlich jedem Ort auf der Erde gibt an dem es irgendwelche komplexen Stoffwechselvorgaenge gibt - wir Menschen haben nur das Glueck, dass wir uns am schnellsten an dem am weitesten verbreiteten Klima am Schnellsten angepasst haben.
Der Schluessel zum Leben ist die "Veraenderung" - auf einem Stein, der immer ein Stein bleibt, wird nie Leben entstehen koennen, weil keine Veraenderung da ist - erst wenn es immer wieder anders ist, dann geschieht einmal eine zufaellige Konstellation und bupp, haben sie Aminosaeuren zu Leben weiter entwickelt.
Und nun ja - wenn es Milliarden von Galaxien gibt und in ihnen Milliarden von Sonnen und die Sonnen auch immer noch ein paar Planeten - wenn es auch nur auf einem Planeten von einer Milliarde Planeten Leben gibt, dann ist das schonmal mehr als ein bewohnter Planet im Universum.
Wir schauen derzeit nach Planeten mit "habitablen Zonen" - dabei vergessen wir das Leben in der Tiefsee und in Schlammvulkanen, diese sind sicher nicht gerade "habitabel". Wuerden wir nach weiteren Planeten suchen, die einfach nur von einer Sonne "zuegigen Veraenderungen" ausgesetzt sind, finden wir mit Sicherheit sehr schnell Leben auf diesen Planeten.
Und nun wird es spannend :-)
Was macht Leben aus?
Wenn Leben erstmal da ist und es sich nicht selbst erhalten wuerde (Fortpflanzung), dann waere es schnell wieder weg.
Somit hat jedes Leben einen Trieb sich selbst zu erhalten und somit strebt es auch stets nach Vergroesserung um Rueckschlaege zu kompensieren.
Wo auch immer es Leben gibt, strebt dieses nach Ausbreitung.
Wo auch immer sich Leben an ein "Habitat" angepasst (gewoehnt) hat, versucht es die umliegenden Bereiche an seine Gewohnheit anzupassen (daraus entstehen Kriege)
Und wann immer das Leben keinen weiteren Platz zur Ausbreitung hat, strebt es in weniger habitable Bereiche und passt sich an (Menschen ziehen in die Wueste, in die Arktis, auf den Mond, auf den Mars)
Und in der logischen Konzequenz versucht das Leben auch groessere Distanzen in immer kuerzerer Zeit zu ueberbruecken (Boot, Schiff, Flugzeug, Rakete, ...)
Und das fuehrt dazu, dass wir definitiv irgendwann einmal auf fremde Kulturen im Weltraum treffen wie die Seefahrer damals auf Kanibalen trafen. Und gefressen wurden.
Es wird uns wieder passieren - irgendwo im Universum. Nicht in 10 Jahren, vielleicht nicht in 100 Jahren - aber in 10.000 Jahren sicher.
Und nein, wir werden uns definitiv nicht selber ausloeschen, sondern es wird immer Menschen geben, die sich an die neuesten Veraenderungen angepasst haben.
Nur intelligente Wesen passen sich an und ueberleben die natuerliche Auslese ... selbst wenn diese menschengemacht ist.