Jokin
Waschverweigerer
Meine hinteren Bremsbeläge haben nun 82.000 km gehalten, die Bremsscheiben auf der Hinterachse hielten 199.000 km. Wobei die Bremsscheiben bereits zum letzten Belagswechsel schon knapp am Verschleißmaß angekommen waren.
Vorsorglich habe ich auch Handbremsbacken gekauft gehabt, jedoch nicht eingebaut, weil das bei mir total unnötig gewesen wäre, wie sich auf den Bildern zeigen wird.
Für den Wechsel der Bremsen sind keine Spezialwerkzeuge nötig, jedoch findet sich ein 7er-Inbus-Schlüssel nicht in den üblichen Sätzen.
Materialliste:
- Bremsscheiben
- Bremsbeläge
- Verschleißsensor
Werkzeugliste:
- 6er und 7er-Inbus-Schlüssel
- 8er-, 10er-, 16er-Schraubenschlüssel/Steckschlüssel
- dicker Hammer
- Kriechöl
- Bremsenreiniger
Ich benutze keine Antiquietschpaste, da die Beläge auf der Rückseite eine Kunststoffschicht besitzen.
Nachdem das Rad abgenommen ist, kann es losgehen. Die Bremsscheibe ist schon arg eingelaufen. Die nicht innenbelüftete Bremsscheibe darf minimal 8,4 mm dick sein, dann muss sie beim anstehenden Belagswechsel mit ausgetauscht werden.
Meine Bremsscheibe hatte nur noch eine Dicke von 7,8 mm - immernoch ausreichend, aber eben nicht mehr zulässig für einen weiteren Satz Beläge.
Zuerst hebel ich die Haltefeder aus, das geht mit einem Schraubenschlüssel sehr fix.
Noch bevor ich den Schwimmsattel abnehme drücke ich den Kolben mit einer Schraubzwinge zurück. Das geht auch per Hand, aber mit einer Schraubzwinge geht es deutlich einfacher und schneller.
Bitte auf den Ausgleichbehälter der Bremsflüssigkeit achten, dass da nichts herausläuft. Insbesondere dann, wenn bei abgefahrenen Belägen die Bremsflüssigkeit ersetzt wurde oder die Bremsne an beiden Achsen erneuert werden.
Danach werden die Proppen über den Inbusschrauben abgenommen. Sie verhindern das Verlieren der Schrauben selbst wenn sie einmal lose sind.
Der Verschleißsensor kann einfach rausgerissen werden.
Er ist eh nicht weiter zu gebrauchen, die Drahtbrücke ist durchgeschliffen, dadurch ist der Messstromkreis offen und die Lampe im Kombiinstrument beginnt zu leuchten.
Nachdem die Inbusschrauben entfernt sind, darf der Bremssattel auf gar keinen Fall einfach am Bremsschlauch herumbaumeln, sondern ich lege ihn auf einem Eimer ab.
Zum Bremsscheibenwechsel muss auch der Sattelträger abgenommen werden.
Hinweis von Viktor: Der Schwimmsattel muss nicht zwingend runter, es kann auch direkt der Sattelträger abgenommen werden, das erspart das Herausschrauben der Führungsbolzen.
Nun geht's an den Teil, der mir die meisten unruhigen Nächste bescherte. In diversen Foren findet man immer wieder Sorgen, dass die Bremsscheibe hinten nicht runter will, weil die Handbremsbeläge dies verhindern.
Ebenso mag ich es gar nicht, wenn ich die Handbremse neu einstellen muss.
Nun gut, erstmal die 6er-Inbusschraube rausdrehen.
Wie zu erwarten war hüpft mir die Bremsscheibe nicht direkt entgegen udn auch leichte Hammerschläge halfen nicht weiter. Also bade ich die Bremsscheibe in Rostlöster. Das LM40 (oder WD40) ist ein ganz brauchbares Zeug. Ich sprühe es überalldort hin wo es sich zwischen Radaufnahme und Bremsscheibe ziehen kann.
Das lasse ich ein wenig einwirken und versuche es immer wieder mit leichten Hammerschlägen.
Das Auto habe ich weder mit angezogener Handbremse noch mit eingelegtem Gang abgetellt. So kann ich die Bremsschebe drehen und rundum gaanz leicht hämmern. Dadurch zieht sich das Kriechzeug wunderbar dazwischen. Dank anständigem Wagenheber fällt das Auto nicht vom Wagenheber.
Leichte Hammerschläge bringen mich nicht weiter, also noch mehr WD40 drauf und einwirken lassen. Ich habe mich dazu entschieden den Bremssattel hochzubinden ...
... damit ich genug Platz für gezielte Hammerschläge habe. Ich gehe ganz bewusst das Risiko ein mir die Trommelbremse und das Radlager zu zerstören. Das Radlager mag es nicht, wenn ich auf der Scheibe herumhämmer.
Und die Trommelbremse mag es nicht, wenn die Bremsscheibe nicht über die Beläge drüber passt. Aber ich möchte die Beläge auch nicht entspannen.
Erstaunlicherweise reichten zwei beherzte Hammerschläge und die Scheibe war runter. Sehr einfach :-)
Im Inneren der Bremstrommel sieht man sehr schön, dass meine Handbremse wirklich nur als "Feststellbremse" genutzt wird. Und auch das sehr selten, da ich das Auto meist mit eingelegtem Gang abstelle.
Dementsprechend verschleißfrei sehen auch die Handbremsbeläge aus. Ich werde sie also nicht wechseln und die neue Bremsscheibe nur draufstecken ohne die Handbremse einzustellen. Ist ja auch nicht nötig.
Die Radaufnahme ist lecker siffig.
Die Bremsscheibe musste leiden *harhar* - besser einmal mit Schmackes drauf, als mehrfach mittelstark.
Mit Bremsenreiniger muss nun das LM40 entfernt werden.
Den Rost entferne ich noch ein wenig mit Schmirgelpapier.
Auch in den Gewinden hat das LM40 nichts verloren, Also werden auch die mit Bremsenreiniger gut gereinigt.
Was an der Vorderachse sehr einfach ist, erfordert an der Hinterachse noch etwas mehr Schrauberei. Ich suche den Anschluss für den Verschleißsensor. Diese Verkleidung muss ab - drei Schrauben/Muttern oben und eine unten unterm Schweller.
Tief versteckt ist dieses Kästchen zu finden. Ich hätte nicht gahnt, dass das Öffnen eine so große Herausforderung darstellt. Der Clip unten links ist sehr schwer zu öffnen.
Aber irgendwann gibt er auf und ich kan die Steckverbindung trennen.
Das neue Kabel schön zusammenstecken und in dem Kästchen verstauen. Bitte nicht pfuschen, denn das Kästchen muss von oben her halbwegs dicht sein. Der blaue Stecker gehört zum Raddrehzahlsensor.
Das Kabel wird dann so geführt wie das alte Kabel - das ist nicht allzu schwierig.
Dies sind die beiden Führungsbolzen des Schwimmsattels.
Es schadet nicht sie vom Schmutz zu befreien und ihnen ein wenig Politur zu gönnen. Nach 199.000 km sehen sie schon arg angegriffen aus.
Neue Bremsscheiben müssen immer mit Bremsenreiniger vom Konservierungsöl gereinigt werden.
Die Schraube soll so sitzen, dass sie die Bremsscheibe gut hält. Ich wackel an der Bremsscheibe herum um sicherzugehen, dass sie auch wirklich richtig sitzt.
Der Sattelträger darf auch gern grob vom Dreck gereinigt werden. Insbesondere dort wo die Beläge anliegen.
Nun widme ich mich wieder dem Schwimmsattel. Mit noch montiertem alten Belag drücke ich den Kolben per Schraubzwinge zurück.
Die alten Beläge waren noch ganz gut - trotz der über 80.000 km. Der Verschleißsensor löste zu früh aus, weil der Grat der Bremsscheibe durch den Verschleiß schon sehr hoch war.
Dann stecke ich wieder alles zusammen und schraube alle Schrauben rein, stecke die Stöpsel wieder drauf und ...
... zum Schluss wieder die Klammer rein.
Bitte nach der Arbeit und dem ersten Motorstart das Bremspedal zweimal durchdrücken damit es bei der ersten Bremsung keine Überraschungen gibt (Beläge liegen dann an der Scheibe an).
Danach vorsichtig zuerst einen Funktionstest durchführen ob auch wirklich alls in Ordnung ist. Insbesondere dann, wenn alle vier Bremsen erneuert wurden.
Die Bremsbelagsverschleißkontrollleuchte erlischt, wenn die Zündung an ist ohne dass der Motor gestartet wird. Ansonsten auch zwei oder dreimal Zündung ein und aus. Die Kontrollleuchte ist irgendwann aus.
Edit:
Fertig!
Auch diese neuen Bremsscheiben werden wieder 200.000 km lang halten - es wird wohl mein einziger Bremsscheibentausch an der Z4-Hinterachse gewesen sein. Die Beläge der Feststellbremse kann ich nach 400.000 km sicher noch als "neuwertig" verkaufen :-)
Drehmomente der Schrauben sind mir egal, ich mache sie "fest".
Für die Drehmomentfreaks dennoch ein paar Zahlen:
- 6er-Inbus 16 Nm
- 7er-Inbus: 30 Nm
- 16er-Schrauben: 65 Nm
Edit nach 5.000 km: Ich hatte alles richtig gemacht, die Bremse quietscht nicht, das Tragbild ist optimal.
Vorsorglich habe ich auch Handbremsbacken gekauft gehabt, jedoch nicht eingebaut, weil das bei mir total unnötig gewesen wäre, wie sich auf den Bildern zeigen wird.
Für den Wechsel der Bremsen sind keine Spezialwerkzeuge nötig, jedoch findet sich ein 7er-Inbus-Schlüssel nicht in den üblichen Sätzen.
Materialliste:
- Bremsscheiben
- Bremsbeläge
- Verschleißsensor
Werkzeugliste:
- 6er und 7er-Inbus-Schlüssel
- 8er-, 10er-, 16er-Schraubenschlüssel/Steckschlüssel
- dicker Hammer
- Kriechöl
- Bremsenreiniger
Ich benutze keine Antiquietschpaste, da die Beläge auf der Rückseite eine Kunststoffschicht besitzen.
Nachdem das Rad abgenommen ist, kann es losgehen. Die Bremsscheibe ist schon arg eingelaufen. Die nicht innenbelüftete Bremsscheibe darf minimal 8,4 mm dick sein, dann muss sie beim anstehenden Belagswechsel mit ausgetauscht werden.
Meine Bremsscheibe hatte nur noch eine Dicke von 7,8 mm - immernoch ausreichend, aber eben nicht mehr zulässig für einen weiteren Satz Beläge.
Zuerst hebel ich die Haltefeder aus, das geht mit einem Schraubenschlüssel sehr fix.
Noch bevor ich den Schwimmsattel abnehme drücke ich den Kolben mit einer Schraubzwinge zurück. Das geht auch per Hand, aber mit einer Schraubzwinge geht es deutlich einfacher und schneller.
Bitte auf den Ausgleichbehälter der Bremsflüssigkeit achten, dass da nichts herausläuft. Insbesondere dann, wenn bei abgefahrenen Belägen die Bremsflüssigkeit ersetzt wurde oder die Bremsne an beiden Achsen erneuert werden.
Danach werden die Proppen über den Inbusschrauben abgenommen. Sie verhindern das Verlieren der Schrauben selbst wenn sie einmal lose sind.
Der Verschleißsensor kann einfach rausgerissen werden.
Er ist eh nicht weiter zu gebrauchen, die Drahtbrücke ist durchgeschliffen, dadurch ist der Messstromkreis offen und die Lampe im Kombiinstrument beginnt zu leuchten.
Nachdem die Inbusschrauben entfernt sind, darf der Bremssattel auf gar keinen Fall einfach am Bremsschlauch herumbaumeln, sondern ich lege ihn auf einem Eimer ab.
Zum Bremsscheibenwechsel muss auch der Sattelträger abgenommen werden.
Hinweis von Viktor: Der Schwimmsattel muss nicht zwingend runter, es kann auch direkt der Sattelträger abgenommen werden, das erspart das Herausschrauben der Führungsbolzen.
Nun geht's an den Teil, der mir die meisten unruhigen Nächste bescherte. In diversen Foren findet man immer wieder Sorgen, dass die Bremsscheibe hinten nicht runter will, weil die Handbremsbeläge dies verhindern.
Ebenso mag ich es gar nicht, wenn ich die Handbremse neu einstellen muss.
Nun gut, erstmal die 6er-Inbusschraube rausdrehen.
Wie zu erwarten war hüpft mir die Bremsscheibe nicht direkt entgegen udn auch leichte Hammerschläge halfen nicht weiter. Also bade ich die Bremsscheibe in Rostlöster. Das LM40 (oder WD40) ist ein ganz brauchbares Zeug. Ich sprühe es überalldort hin wo es sich zwischen Radaufnahme und Bremsscheibe ziehen kann.
Das lasse ich ein wenig einwirken und versuche es immer wieder mit leichten Hammerschlägen.
Das Auto habe ich weder mit angezogener Handbremse noch mit eingelegtem Gang abgetellt. So kann ich die Bremsschebe drehen und rundum gaanz leicht hämmern. Dadurch zieht sich das Kriechzeug wunderbar dazwischen. Dank anständigem Wagenheber fällt das Auto nicht vom Wagenheber.
Leichte Hammerschläge bringen mich nicht weiter, also noch mehr WD40 drauf und einwirken lassen. Ich habe mich dazu entschieden den Bremssattel hochzubinden ...
... damit ich genug Platz für gezielte Hammerschläge habe. Ich gehe ganz bewusst das Risiko ein mir die Trommelbremse und das Radlager zu zerstören. Das Radlager mag es nicht, wenn ich auf der Scheibe herumhämmer.
Und die Trommelbremse mag es nicht, wenn die Bremsscheibe nicht über die Beläge drüber passt. Aber ich möchte die Beläge auch nicht entspannen.
Erstaunlicherweise reichten zwei beherzte Hammerschläge und die Scheibe war runter. Sehr einfach :-)
Im Inneren der Bremstrommel sieht man sehr schön, dass meine Handbremse wirklich nur als "Feststellbremse" genutzt wird. Und auch das sehr selten, da ich das Auto meist mit eingelegtem Gang abstelle.
Dementsprechend verschleißfrei sehen auch die Handbremsbeläge aus. Ich werde sie also nicht wechseln und die neue Bremsscheibe nur draufstecken ohne die Handbremse einzustellen. Ist ja auch nicht nötig.
Die Radaufnahme ist lecker siffig.
Die Bremsscheibe musste leiden *harhar* - besser einmal mit Schmackes drauf, als mehrfach mittelstark.
Mit Bremsenreiniger muss nun das LM40 entfernt werden.
Den Rost entferne ich noch ein wenig mit Schmirgelpapier.
Auch in den Gewinden hat das LM40 nichts verloren, Also werden auch die mit Bremsenreiniger gut gereinigt.
Was an der Vorderachse sehr einfach ist, erfordert an der Hinterachse noch etwas mehr Schrauberei. Ich suche den Anschluss für den Verschleißsensor. Diese Verkleidung muss ab - drei Schrauben/Muttern oben und eine unten unterm Schweller.
Tief versteckt ist dieses Kästchen zu finden. Ich hätte nicht gahnt, dass das Öffnen eine so große Herausforderung darstellt. Der Clip unten links ist sehr schwer zu öffnen.
Aber irgendwann gibt er auf und ich kan die Steckverbindung trennen.
Das neue Kabel schön zusammenstecken und in dem Kästchen verstauen. Bitte nicht pfuschen, denn das Kästchen muss von oben her halbwegs dicht sein. Der blaue Stecker gehört zum Raddrehzahlsensor.
Das Kabel wird dann so geführt wie das alte Kabel - das ist nicht allzu schwierig.
Dies sind die beiden Führungsbolzen des Schwimmsattels.
Es schadet nicht sie vom Schmutz zu befreien und ihnen ein wenig Politur zu gönnen. Nach 199.000 km sehen sie schon arg angegriffen aus.
Neue Bremsscheiben müssen immer mit Bremsenreiniger vom Konservierungsöl gereinigt werden.
Die Schraube soll so sitzen, dass sie die Bremsscheibe gut hält. Ich wackel an der Bremsscheibe herum um sicherzugehen, dass sie auch wirklich richtig sitzt.
Der Sattelträger darf auch gern grob vom Dreck gereinigt werden. Insbesondere dort wo die Beläge anliegen.
Nun widme ich mich wieder dem Schwimmsattel. Mit noch montiertem alten Belag drücke ich den Kolben per Schraubzwinge zurück.
Die alten Beläge waren noch ganz gut - trotz der über 80.000 km. Der Verschleißsensor löste zu früh aus, weil der Grat der Bremsscheibe durch den Verschleiß schon sehr hoch war.
Dann stecke ich wieder alles zusammen und schraube alle Schrauben rein, stecke die Stöpsel wieder drauf und ...
... zum Schluss wieder die Klammer rein.
Bitte nach der Arbeit und dem ersten Motorstart das Bremspedal zweimal durchdrücken damit es bei der ersten Bremsung keine Überraschungen gibt (Beläge liegen dann an der Scheibe an).
Danach vorsichtig zuerst einen Funktionstest durchführen ob auch wirklich alls in Ordnung ist. Insbesondere dann, wenn alle vier Bremsen erneuert wurden.
Die Bremsbelagsverschleißkontrollleuchte erlischt, wenn die Zündung an ist ohne dass der Motor gestartet wird. Ansonsten auch zwei oder dreimal Zündung ein und aus. Die Kontrollleuchte ist irgendwann aus.
Edit:
Meickey schrieb:Die Kontrollleuchte erlischt, wenn die Zündung zwei Minuten angeschaltet ist ohne dass der Motor gestartet wird.
Fertig!
Auch diese neuen Bremsscheiben werden wieder 200.000 km lang halten - es wird wohl mein einziger Bremsscheibentausch an der Z4-Hinterachse gewesen sein. Die Beläge der Feststellbremse kann ich nach 400.000 km sicher noch als "neuwertig" verkaufen :-)
Drehmomente der Schrauben sind mir egal, ich mache sie "fest".
Für die Drehmomentfreaks dennoch ein paar Zahlen:
- 6er-Inbus 16 Nm
- 7er-Inbus: 30 Nm
- 16er-Schrauben: 65 Nm
Edit nach 5.000 km: Ich hatte alles richtig gemacht, die Bremse quietscht nicht, das Tragbild ist optimal.