Herbsttage, Nebel, Feuchtigkeit und Dunkelheit. Nix da. Weg mit alldem bitteschön. Eine Hommage auf das das goldige Herbstwetter. Letzter Freitag im Oktober. Es ist immer so mit den höheren Schweizer Alpenpässen das diese nun direkt beim ersten grossen Schneefall quasi für immer und ewig geschlossen werden. Immer und ewig bedeutet für den Roadtrip verrückten Automobilenthusiasten bis nächsten Frühling irgendwann. Oh je. Ich mag gar nicht daran denken, schlürfe früh, früh morgens nein es ist eigentlich noch Nacht einen ersten Espresso und beschliesse was wirklich gescheites aus dem Tag zu machen. Die alte Tante Ämma alias M-Roadster ausgaragieren und los in die Berge damit. In der Garage angekommen entscheide ich mich schnell um – weshalb? Weiss nicht. Das Gefühl mal so. Der kleine GP muss heute ran.
Die Route: vom Bodensee mit Bisschen Autobahn via St. Gallen, Rheintal, Chur nach Thusis. Der Nebel ist da bereits weg. In Thusis Süd unbedingt von der Autobahn abfahren und die Viamala hinauf auf der alten Verbindungsstrasse geniessen. Ich liebe die Viamala, dieses Tal und Abschnitt. Via Mala übrigens «schlechter Weg» und bezeichnet einen früher berüchtigten, rund acht Kilometer langen Wegabschnitt entlang des Hinterrheins zwischen Thusis und Zillis-Reischen im Schweizer Kanton Graubünden. Schlecht ist heute nichts. Das Wetter gut, noch kalt, die Semis heiss und die Strasse teilweise Bisschen feucht von der Nacht. Quasi die Strasse für mich alleine bin ich zügig oben in Splügen, dann Nufenen und schliesslich auf der verrückten 16 Stück dicht an dicht folgenden ultimativen Serpentinen der San Bernardino Passstrasse. Ja das gibt’s woanders auch aber heute ist hier wohl freies Fahren angesagt. Niemand hier bis auf paar orange gekleidete Arbeitsgemeinschaften welche damit beschäftigt sind die Sicherheitsleitplanken zu entfernen damit der Schneedruck diese Einrichtungen dann nicht zerstört. Oh je da ist es wieder das Signal der bevorstehenden Wintersperre. Oh je.
Auf dem San Bernardino schiesse ich paar Bilder, unten im Dorf San Berardino 1608 Meter über Meer schiesse ich den Doppio und plane kurz weiter es folgt die Fahrt auf der alten Strasse bis Mesocco dann Verbindungsetappe auf der AB bis Biasca um Richtung Lucomagno 1916 Meter über Meer (Lukmanierpass) abzubiegen. Halt. Der Lukmanier kriegt gar keine Wintersperre aber das könnt ihr auf
Lukmanierpass – Wikipedia selber nachlesen. Will man im Winter ne wunderschöne Passeskalation dann ist der Lucomangno ultimativer Tipp und einen Roadtrip wert. Der Alpenübergang welcher immer offen. Im Anschluss bietet es sich dann an noch Bisschen weiter an den Lago Maggiore zu Fahren und nen weiteren Doppio zu geniessen. Das ist dann etwas schönes für die traurige automobile Winterzeit.
Der darauf folgende Oberalppass 2044 Meter ist letzter heute auf der Liste. Runter vom «Oberalp» via Andermatt, Göschenen, Wassen, Gurtnellen, Intschi bis Amsteg alles auf der alten Verbindungsstrasse. Thats it. Fertig geschreibsel. Habt Spass geht FAHREN.
