Motorumbau von M54b30 auf N52b30

Für solche Systeme braucht es eigentlich keinen Schulabschluss bei der Montage. Da hat BMW in der Konstruktion seine Hausaufgaben entsprechend gemacht.
Hallo Chris. Das sagst du so einfach. Ok, du sprichst hier von der Bandmontage, aber dennoch. Und insbesondere beim eigenhändigen Umbau hätte ich schon das Problem, die richtige Reihenfolge zu finden, um nicht zu viel rumfliegen zu haben. Am ehesten würde ich es mir zutrauen, wenn ich in einer Doppelgarage von einem Auto ab- und direkt ans andere Auto anschrauben könnte. Ist das Auto hingegen komplett zerlegt, habe ich Angst, dass mit die Übersicht flöten geht.
Aber gut, deine Ausführungen (danke dafür und ihre Ausführlichkeit, echt schon zu lesen!) machen mir etwas Mut. Du zerlegst ja nicht das Getriebe und musst schauen, wo genau welcher Ring in welcher Einbaurichtung reingeht, sondern schraubst "nur" das Getriebe ab. Beim Autositz kann ich es mir als leichtestes vorstellen: Man löst ja nicht die Klammerung, baut evtl. noch eine größere Pumpe, ein Verteilerventil und ein Lordosenkissen neu ein und muss ich überlegen, wie man alles befestigt und anschließt, sondern man löst die vier Befestigungsschrauben des Sitzes, löst die Stecker, macht im neuen Auto das gleiche und wenn man die Schrauben auf den Sitz legt, ist auch klar, welche das sind.

Aber dennoch, im Motorraum oder Dach (das du ja nicht getauscht hast, wenn ich mich recht erinnere) wäre es mir zu kompliziert. Da ist die Reihenfolge ja wieder entscheidend. Und auch das das Werkzeug muss man haben, um einen Motor zu lösen, zu heben und wieder passend einzubauen.

Was mich noch interessieren würde: Wie hast du es mit dem Drehmoment gehalten? Frei nach Schnauze, oder nach Werksvorschrift, fast jede Schraube mit dem passenden Drehmoment? Und hast du noch Pflegearbeiten nebenbei gemacht, also zum Beispiel die Karosserie besser gegen Rost geschützt oder so? Angescheuerte Kabel erneuert, ausgeleierte Klipse, Stellklappen und Halter getauscht, Gleitschienen geschmiert, Motoren (Fenster, Lüftung) getauscht?

Wenn man so möchte, dann war die größte Hürde am Kabelbaum das umpinnen der Stecker der Rückleuchten. Dabei kann man nach Belegung vorgehen und messen, oder die Farben der Kabel vergleichen. Die Farbcodierung der Kabel an den Rückleuchten wurde beim E85 vom VFL auf FL nicht geändert.
Hehe, dann kann ich voller Stolz sagen, dass ich wohl auch so einen lumpigen Komplettumbau hinkriegen würde (Scherz), denn das mit den Heckleuchten, gerade bei gleicher Kabelfarbe, würde ich mir noch recht sicher zutrauen (tatsächlich).

Eine größere Herausforderung waren da vielleicht die Schrauben. Wobei diese ebenfalls in Typ und Auswahl sowie Einbaupositionen gut voneinander zu unterscheiden sind. Auch hier wurde auf Gewindeart und Größe geachtet um eine Verwechslung zu vermeiden. Ich habe mir für die jeweiligen Baugruppen wie z.b. das A-Brett oder die Hinterachse etc passende Schrauben/Clipse Beutel gemacht, die ich beschriftet hatte. Das reicht im Grunde genommen völlig aus um jede Schraube zu identifizieren und wieder an Ihre Stelle zu bringen wo die herkam. Zusätzlich hatte ich eine Fotostory, die aber im Grunde genommen obsolet war bei der Montage.
Allein schon da fängt es für manche an. Wenn ich bedenke, wie viele mit komischen Argumenten den Drehmomentschlüssel komplett vermeiden und selbst beim Reifenwechsel alles zerkratzen, dann gehe ich davon aus, dass einige gerne ein neues Gewinde durch die Hand- oder gar Akkuschrauberkraft "schneiden" würden und so Schrauben in Gewinde kriegten, die "verwechslungssicher" konzipiert sind :D .
Aber ja, das mit den Schraubenbeuteln ist ein guter Tipp. Ich hätte wohl eher einen Sortierkasten genommen und in jedes Fach einen Zettel mit dem genauen Einbauort gelegt. Laut deiner Aussage wäre das wohl unnötig gewesen, aber dennoch, ich wäre wohl aus Unwissenheit skeptisch gewesen. Hatte letztens noch ein China-Bauteil in der Hand (kein KFZ, irgendein Spielzeug), dass bei 20 Schrauben insgesamt 8 verschiedene Schraubentypen mit nur minimalen Abweichungen untereinander (leicht andere Länge, andere Gewindesteigung, minimal dicker) enthalten hat. Wenn man da nicht markiert oder sortiert ablegt, kann man nachher raten. Besonders ärgerlich, wenn man eine zu kurze Schraube ohne Probleme einschraubt, am Ende aber überlegen muss, mit welcher man die nun zu lange ubrigbehaltene tauscht. Beim Spielzeug egal, aber beim Zetti wäre mir das ein Graus.

Da die von BMW eingesetzten Materialien recht hochwertig sind und vieles an der Technik nicht korrodiert war, bzw bei meinem und beim Schlachter "gut in Schuss", war die Mechanik ein untergeordnetes Thema. Die Hinterachse mit Ihren 2 Schrauben und 2 Stehbolzen. Der leichte Alu Kardan mit seinem Lager und den zwei Schrauben und der Motor/Getriebestrang mit seinen 4 Befestigungsschrauben ist schneller ausgetauscht wie man das erwarten würde.
Das klingt wirklich sehr gut. Das wäre auch mein Albtraum. Man baut etwas ab mit völlig korrodierten Steckern, die man kaum guten Gewissens wieder so einbauen kann. Dann muss man passende Steckkontakte und ggf. Gehäuse finden und sich Gedanken machen, wie man die gecrimpt kriegt. Da habe ich wohl bisher an zu billiger Ware gebastelt, dass ich direkt sowas im Kopf habe.
Das mit der Hinterachse etc. klingt hingegen schon recht leicht, wobei leicht vermutlich relativ ist, wenn man es aufs Gewicht bezieht. Das kriegt man ja vermutlich nicht mal eben per Hand von einem Auto zum anderen transportiert.

(Ich persönlich verstehe nicht, warum man einen eher günstigen Papptreiber mit einer Plastikblende für über 200Euro schützen muss. Hier vermute ich eine ähnliche Preispolitik wie bei den Emblemen oder z.b. bei dem Antennemodul von unserem 5er.
[...]
Die Lautsprecher-Blenden für 20Euro verkauft, würde bestimmt ein "dickeres" Geschäft erzeugen weil man sich bei so einem Preis keine Mühe macht und einfach nachkauft. Embleme die zur Markenbotschaft des Herstellers gehören, könnten beim Besitzernachweis alle 5 Jahre kostenlos oder zum Selbstkostenpreis ausgetauscht werden. Die sollten meines Erachtens immer wie neu aussehen, weil es mitunter eine fahrende Werbung für den Hersteller erzeugt. Das man hier den Verfall mit hohen Preisen "bestraft" ist für mich nicht nachvollziehbar.
Hm, ich kann nur vermuten. Aber vielleicht ist es aus Sicht der Neuwagenkäuferorientierung gar nicht verkehrt, wenn man 10 Jahre alten Wagen ihr Alter eher ansieht. Und wenn ich bedenke, wie leicht und trotz der hohen Preise noch halbwegs günstig man die Embleme wechseln kann, dann fahren immer noch sehr viele ältere BMWs mit völlig verhunzten Logos herum. Darauf angesprochen wissen die oft nichtmals, dass man das so "günstig" kaufen kann und würden deswegen auch bei günstigeren Preisen nicht kaufen. BMW ist halt immer noch ein Massenauto mit ein paar eher exklusiveren Linien. Aber die Markenbotschaft wäre auch nicht besser, wenn der tiefergelegte, mit Bassboxen und Bösem Blick ausgestattete 3er ausm Ruhrpott nun ein neues Emblem hätte.
Außerdem ist die Produktion für BMW, auch dank Lieferkettengesetzt, Gewährleistung und Qualitätsanspruch deutlich teuerer als für die China-Hersteller. Klar, es müssen nicht 60€ sein, aber mit den 10€ eines Direkt-Chinaimports kann man nicht mithalten. Und was dran verdienen will man auch.

Da freut man sich, über den Einbau oder die Funktion oder die hochwertige Konstruktive Auslegung, zack kommt das nächste Grinsen bei dem nächsten Merkmal des Fahrzeuges. Im Grunde genommen kann ich festhalten, dass wenn man mit offenen Augen schraubt, das meiste selbst erklärend ist. Alleine das Verständnis rund um die Sprengkapsel im Batteriefach hat mich andächtig gemacht und voller Respekt an die Entwickler und Konstrukteure, die sich das damals so aus gedacht haben oder z.b. verbessert haben, damit beim FL nicht mehr der komplette Kabelstrang getauscht werden muss.
Echt schön, dir bei der Freude "zuschauen" zu können. Man merkt dadurch deine Technikbegeisterung, die aber natürlich auch erstmal ein gewisses Niveau von Technikverständnis voraussetzt. Und damit wird dann auch klarer, warum du das als einfacher "Schrauber" hinbekommst. Du ist eben kein Bastler, der nicht weiß, was der Unterschied zwischen Blech und Kunststoffschraubengewinden ist.
Man muss sich z.b. nur mal den Stecker der Rückleuchten anschauen, der wo bei einem Leuchtmittel Wechsel z.b. auch mal vom Nutzer ab und wieder an gesteckt wird, hat einen extra Clip erhalten, der die Kontakte Formschlüssig hält. Man verlässt sich hier nicht nur auf die eigentlichen Kontaktbuchsen und deren kleine Metallfeder die sich ins Plastik hakt. Auch wurden die Metall-Kontaktierungs-Klammer im Stecker sehr stabil ausgelegt und der Aufsteckwiderstand ist spürbar höher wie bei anderen Steckkontakten im Fahrzeug. Der Stecker ist für wiederholende Steckverbindungen ausgelegt worden.
Danke für solche Details. Total spannend zu lesen, kannst du gerne ausführlicher/öfter berichten.
Meine Frau hatte mal eine A-Klasse, die war das komplette Gegenteil. Tolle Technik, aber die Glühlampen (und eben keine wartungsarmen Xenons oder LEDs) der Scheinwerfer hatten so schlechte Befestigungskappen, dass man sich ne halbe Stunde (tatsächlich, über 30 Minuten) die Finger abbrach, bis man sie tief im Motorraum und Scheinwerfer gerade positioniert hatte. Die passten in allen möglichen Winkeln ins Gehäuse und verklemmten sich in der schiefen Einbauweise auch. Dabei wäre es so leicht gewesen, eine idiotensichere, selbstzentrierende und ausrichtende Führung zu konstruieren. Und gerade diese Arbeit muss man ja im Problemfall nachts im Winder auf der Autobahn im Schneegestöber lösen.
Daher war der bisherige Umbau, für mich als Programmierer, ein schöner Ausgleich zum Alltag und eine Quelle voller kleiner Freuden an technischen Systemen.
Das glaube ich gerne. Aber jetzt stellst du dir sicherlich schon so langsam die Frage, wie du deine kleinen Erfolgserlebnisse im neuen Jahr kriegst, oder? Machst du jetzt alle halbe Jahr so einen Umbau ;) ? Oder was kommt als Nächstes?
trotzdem würd ich behaupten, dass sich über 90% der anderen hier, mich eingeschlossen, so ein Projekt nicht nicht zutrauen bzw. antun würden, sofern sie wirklich ehrlich sind.
Jepp, aber je mehr Chris schreibt, desto mehr würde ich es (vermutlich mit fatalem Ausgang) auch selbst mal gerne versuchen :D .
 
Die Funktion ob ein Fahrzeug am Ende einer Montage funktioniert oder nicht, wird eher weniger dem Monteur seinen Fähigkeiten überlassen. Das ist tendenziell in den Teilen begründet, die eine nahezu Null Fehler Montage vorsehen.
Da habe ich da eine passende Geschichte von einem Bekannten gehört, der solche Montagestraßen für Carman (reiner Fantasiename mit keinem Bezug zur Realität) geplant hat:
Die haben damals in der späten Nachwendezeit überlegt, ob sie die deutsche Produktion nach Polen verschieben sollen mit einer Halle auf der grünen Wiese. Seine Aufgabe war es, das alles zu kalkulieren unter dem Aspekt, was man durch das Lohngefälle sparen könne trotz Fabrikneubau. Er hat es sehr gewissenhaft und objektiv versucht zu analysieren und hat u.a. recherchiert, welche Fehlerquote durch die ungelernten Polen zu erwarten ist. Denn man wollte sehr billig einstellen und nur einen (1!) Euro pro Stunde zahlen, konnte also selbst im damaligen Polen keine Fachkräfte oder halbwegs qualifizierte Arbeiter bezahlen. Es kamen eher Obdachlose oder aus dem Gefängnis entlassene, denen der Hungerlohn reichte.
Mit dem Faktor in der Rechnung kam er zu dem Resultat, dass die Verlagerung zwar deutlich günstiger produziert, die Ersparnis aber von den Reklamationen aufgefressen wird, so dass man im Groben genau so teuer herauskommt, allerdings natürlich mit einem deutlichen Reputationsschaden durch Wegzug aus Deutschland und den Qualitätsproblemen.

Die oberen Abteilungen haben dann den Fehlerfaktor auf dem Weg an die Spitze der Entscheidungsträger einfach auf 1 gesetzt - man wollte genug Experten in die Werke entsenden, dass da keine Fehler passieren. Daraufhin hat man "neu errechnet", dass man durch den Umzug wahnsinnig viel sparen kann, hat die Produktion für diesen Teil in Deutschland dicht gemacht und in Polen neu aufgebaut. Das hat dann nicht so ganz geklappt wie gewünscht und zwei Jahre nach dem Umzug war man insolvent.

Schönste Geschichte davon: Die Heckscheiben wurden mit Kleber in die Cabriodächer eingeklebt. Es wurde rundherum eine dicke Wulst gesetzt, die dann mit einem Plastik-Abzieher in eine halbrunde Form gebracht wurde, so dass sie gleichmäßig aussieht. Nach einiger Zeit ist der dafür zuständige, hochbezahle 1€-Mitarbeiter auf die Idee gekommen, dass es doch rechteckig viel schöner aussehen würde (vielleicht hatte er den Abzieher auch verlegt) und hat fortan mit seinem Metall-Schlüsselanhänger, der eine rechteckige Aussparung in einer geraden Kante hatte, die Klebewulst in Form gezogen. Nur leider verliefen in dem Bereich die ungeschützten Drähte der Heckscheibenheizung, so dass die Neuwagen des deutschen Premiumherstellers weltweit mit defekten Heckschreibenheizungen ausgeliefert wurden und es länger gedauert hat (Mitarbeiter war ja nicht der einzige mit der Aufgabe und vereinzelt verursachte der Anhänger auch keinen Defekt), bis man den Fehler bemerkte. Man durfte dann auf eigene Kosten ein Reparaturteam mit passendem Reparaturwerkteug und Material um die Welt(!) schicken und den verärgerten Neuwagenkäufern die Heizung reparieren... was ein paar Euros gekostet haben dürfte.

Das ist natürlich mit zunehmender robotisierung besser geworden, aber generell würde ich zumindest bei den Monteuren zumindest nicht völlig anspruchslos werden ;) .

Ein anderer Witz des Managements, der nichts mit dem Produktionsprozess zu tun hatte, war es, eine andere Produktion zur Kostenersparnis ins entferntere nsüd-osteuroäische Ausland zu verlegen. Das funktionierte prinzipiell auch, aber auf Grund der Größe der produzierten Bauteile und deren relativer Empfindlichkeit, die ein einfaches Stapel unmöglich machte, wurden die Kostenvorteile der Produktion durch den Rücktransport nach Deutschland zu den Kunden wieder aufgefressen.
 
Na dann bist du ja quasi auch noch vom Fach und ich wünsch dir, dass du den 3fachen Rittberger am Mi sauber stehst.

Hau rein, ist nicht mehr lang 😜
Heute hatte ich die Sprengkapsel an der Batterie ausgetauscht. Im Anschluss lief der Motor und die Fehler verschwanden, bis auf einen LWS Fehler.

Am Mo steht die Bremsenentlüftung an und ich muss (vermutlich) eine Lenkwinkelkalibrierung durch führen. Zumindest gibt es als einzigen Fehler noch einen LWS Fehler der behauptet, dass keine ASC2 Botschaft anliegt. Ich hoffe das die Lenksäulensteuerung in Ordnung ist. Alternativ müsste ich am Mo die Lenksäule noch tauschen.

Es ist nicht immer einfach die Aussagen so zu gestalten, dass diese keinen Interpretationsspielraum lassen. Einiges davon scheint die Basis dafür zu sein, das man versucht meine Aussage zu untergraben. Wenn ich behaupte, dass BMW im E85 sehr viel getan hat, um Fehler bei der Montage zu vermeiden, so ist mir das bei dem Umbau offensichtlich geworden. Das bemühen, den Anspruch an die Monteure permanent niedriger zu gestalten ist eindeutig und schon an Fahrzeugen, die vor 20 Jahren gebaut wurden nachvollziehbar. Mein letzter Umbau (V6 3Liter Motor) fand an einem Golf Cabrio (Erdbeerkörbchen) aus Anfang 90ziger statt . Die Fehlerquote die der Umbau möglich machte, war erheblich umfangreicher und größer, wie die Fehlerquote, die der E85 dem Monteur ermöglicht.




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erstes Zusammensetzen Golf 3 VR6 Chris Lange.jpg
 
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Hallo Chris. Das sagst du so einfach. Ok, du sprichst hier von der Bandmontage, aber dennoch. Und insbesondere beim eigenhändigen Umbau hätte ich schon das Problem, die richtige Reihenfolge zu finden, um nicht zu viel rumfliegen zu haben. Am ehesten würde ich es mir zutrauen, wenn ich in einer Doppelgarage von einem Auto ab- und direkt ans andere Auto anschrauben könnte. Ist das Auto hingegen komplett zerlegt, habe ich Angst, dass mit die Übersicht flöten geht.
Aber gut, deine Ausführungen (danke dafür und ihre Ausführlichkeit, echt schon zu lesen!) machen mir etwas Mut. Du zerlegst ja nicht das Getriebe und musst schauen, wo genau welcher Ring in welcher Einbaurichtung reingeht, sondern schraubst "nur" das Getriebe ab. Beim Autositz kann ich es mir als leichtestes vorstellen: Man löst ja nicht die Klammerung, baut evtl. noch eine größere Pumpe, ein Verteilerventil und ein Lordosenkissen neu ein und muss ich überlegen, wie man alles befestigt und anschließt, sondern man löst die vier Befestigungsschrauben des Sitzes, löst die Stecker, macht im neuen Auto das gleiche und wenn man die Schrauben auf den Sitz legt, ist auch klar, welche das sind.

Aber dennoch, im Motorraum oder Dach (das du ja nicht getauscht hast, wenn ich mich recht erinnere) wäre es mir zu kompliziert. Da ist die Reihenfolge ja wieder entscheidend. Und auch das das Werkzeug muss man haben, um einen Motor zu lösen, zu heben und wieder passend einzubauen.
Hallo Dennis, der Motor inklusive Getriebe sind beim E85 auch nur 4 Muttern (Zur Karosserie). Zwei auf den Hydrolager vorn und zwei von unten, die am Getriebe an Gummipuffer kommen.
Was mich noch interessieren würde: Wie hast du es mit dem Drehmoment gehalten? Frei nach Schnauze, oder nach Werksvorschrift, fast jede Schraube mit dem passenden Drehmoment? Und hast du noch Pflegearbeiten nebenbei gemacht, also zum Beispiel die Karosserie besser gegen Rost geschützt oder so? Angescheuerte Kabel erneuert, ausgeleierte Klipse, Stellklappen und Halter getauscht, Gleitschienen geschmiert, Motoren (Fenster, Lüftung) getauscht?
Sowohl als auch. Gerade bei den Alu Motorschrauben (hatte noch eine neue Alu-Ölwanne vom Automatik verbaut) habe ich penibel auf die Anzugsmomente und Winkel geachtet. Rostschutz gab es in Form von Hohlraumversiegelung und Sprühwachs auf allen Metallteilen und Schrauben am Unterboden. So zb auch am Diff etc. Clipse habe ich komplett neu gekauft und ausgetauscht. Lüftung kam ja vom Schlachter mit Klimatronik, Fenster sind die alten, Gummis und Dichtungen vom Schlachter. Hydrolager und Gummihalterungen wurde alle erneuert. Koppelstangen und Kleinkram sowieso, Bremsschläuche gegen Stahlflex ersetzt usw. Bei den Formschläuchen war ich mir sehr unsicher. Einige Erfahrungen hier lesen sich so, dass die bei einer Demontage undicht werden. Andere drehen die Oringe um die wieder dich zu bekommen. Ich hatte ein Silikonspray verwendet und die Oringe und Dichtstellen damit ein paar Wochen stehen lassen. Danach waren alle Oringe wieder rund und es gab keine platten Stellen. Eine Montage und befüllung des Systems zeigte keine Undichtigkeit.
Hehe, dann kann ich voller Stolz sagen, dass ich wohl auch so einen lumpigen Komplettumbau hinkriegen würde (Scherz), denn das mit den Heckleuchten, gerade bei gleicher Kabelfarbe, würde ich mir noch recht sicher zutrauen (tatsächlich).
Muss eigentlich nur verdreht werden:
Facelift/Coupe
==============
Pin LSZ Pin Leuchte Funktion

X318 (rechts)
------------------------------------------------
43 1 Blau/Braun Blinker
29 2 Grau/Gelb Bremsleuchte / Standlicht
10 3 Schwarz/Blau Bremsleuchte
- 4 Braun Masse
- 5 Blau/Gelb Rückfahrscheinwerfer
49 6 Gelb/Schwarz Nebelschlußleuchte



X319 (links)
------------------------------------------------
38 1 Gelb/Schwarz Nebelschlußleuchte
- 2 Blau/Gelb Rückfahrscheinwerfer
- 3 Braun Masse
5 4 Schwarz/Grün Bremsleuchte
30 5 Grau/Violett Bremsleuchte / Standlicht
1 6 Blau/Braun Blinker


VFL
===
X318 (rechts)
------------------------------------------------
10 1 Schwarz/Blau Bremsleuchte
- 2 Braun Masse
43 3 Blau/Braun Blinker
29 4 Grau/Gelb Standlicht
- 5 Blau/Gelb Rückfahrscheinwerfer
- 6 - -

X319 (links)
------------------------------------------------
- 1 - -
49 2 Gelb/Schwarz Nebelschlußleuchte
30 3 Grau/Violett Standlicht
1 4 Blau/Grün Blinker
- 5 Braun Masse
5 6 Schwarz/Grün Bremsleuchte

Das mit der Hinterachse etc. klingt hingegen schon recht leicht, wobei leicht vermutlich relativ ist, wenn man es aufs Gewicht bezieht. Das kriegt man ja vermutlich nicht mal eben per Hand von einem Auto zum anderen transportiert.
Für die Achse hatte ich zwei Wagenheber benötigt. Um die Hochachse und Längsachse auszurichten reicht es einen Helfer an einer Bremsscheibe der Achse zu postieren. Für die Querachse habe ich das Diff auf den zwei Wagenheber jongliert.
Jepp, aber je mehr Chris schreibt, desto mehr würde ich es (vermutlich mit fatalem Ausgang) auch selbst mal gerne versuchen :D .
Ich kann dir nur Mut machen, gerade der E85 erscheint mir als ein sehr angenehmes Umfeld, um seine Schrauberkenntnisse zu vertiefen. Mir hat der Wagen die Erfolge auf dem sprichwörtlichen Silbertablett serviert. So ein Umbau dauert weder lange, noch ist er aufwändig oder benötigt Spezialwerkzeug. Man kann das gut an ein paar Wochenende oder auch mal Abends 2h nach der Arbeit machen. Gesamtaufwand schätze ich bei mir auf ca 30 bis 40 Stunden. Wenn man sich das auf 6 bis 8 Wochen aufteilt, bleibt es entspannt und macht Spaß.
 
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Es ist nicht immer einfach die Aussagen so zu gestalten, dass diese keinen Interpretationsspielraum lassen. Einiges davon scheint die Basis dafür zu sein, das man versucht meine Aussage zu untergraben. Wenn ich behaupte, dass BMW im E85 sehr viel getan hat, um Fehler bei der Montage zu vermeiden, so ist mir das bei dem Umbau offensichtlich geworden.
Hallo Chris,

solltest du dich damit auf meine Anekdote beziehen: Das sollte in keinster Weise deine Aussage in Frage ziehen. Im Gegenteil, auch da war ja das Bemühen da, die Konstruktion idiotensicher zu machen (um dann Idioten einstellen zu können). Man hat es nur übertrieben und die menschliche Dummheit bzw. auch die verbleibende Restkomplexität bei "idiotensicheren Anweisungen" unterschätzt.
Hallo Dennis, der Motor inklusive Getriebe sind beim E85 auch nur 4 Muttern (Zur Karosserie). Zwei auf den Hydrolager vorn und zwei von unten, die am Getriebe an Gummipuffer kommen.
Ok, aber zum einen wüsste ich nicht, wie ich den Motor überhaupt anheben sollte. Nicht, dass es prinzipiell schwer ist, aber als absoluter Laie in dem Bereich und ohne Halle mit Kran würde ich es mir nicht zutrauen. Wenn dann ein Seil oder Gurt reißt, weil falsch dimensioniert von mir ("lag da rum, muss doch passen"), dann kann das schon weh tun, wenn man die Füße drunter hat.
Dazu muss man ja auch alle Verbindungen ab- und anschrauben: Benzinleitung (kriege ich die wieder dicht zusammen), Motorelektrikverbindungen etc.
Rostschutz gab es in Form von Hohlraumversiegelung und Sprühwachs auf allen Metallteilen und Schrauben am Unterboden. So zb auch am Diff etc. Clipse habe ich komplett neu gekauft und ausgetauscht.
Oh, super, dann hast du in der Umbauzeit ja zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Und du kamst vermutlich besser an die Innereien als alle normalen Hohlraumkonservierer.
Für die Achse hatte ich zwei Wagenheber benötigt. Um die Hochachse und Längsachse auszurichten reicht es einen Helfer an einer Bremsscheibe der Achse zu postieren. Für die Querachse habe ich das Diff auf den zwei Wagenheber jongliert.
Auch da merkt man wieder, dass du zumindest theoretisch viel näher am Werkstattkontext bist als ich. Differenzial auf zwei Wagenhebern... ich wäre vermutlich jetzt schon im Krankenhaus :D .
Ich kann dir nur Mut machen, gerade der E85 erscheint mir als ein sehr angenehmes Umfeld, um seine Schrauberkenntnisse zu vertiefen. Mir hat der Wagen die Erfolge auf dem sprichwörtlichen Silbertablett serviert. So ein Umbau dauert weder lange, noch ist er aufwändig oder benötigt Spezialwerkzeug. Man kann das gut an ein paar Wochenende oder auch mal Abends 2h nach der Arbeit machen. Gesamtaufwand schätze ich bei mir auf ca 30 bis 40 Stunden. Wenn man sich das auf 6 bis 8 Wochen aufteilt, bleibt es entspannt und macht Spaß.
Klingt wirklich nach einer sehr schönen Beschäftigung.
Danke auch fürs Foto von den Batterieanschlüssen. Aber die ausgelöste Sprengkapsel ist nicht auf dem Bild oder man kann sie nicht erkennen, oder?
 
Ohne Motorkran geht das natürlich nicht. Weit verbreitet sind so China Teile, die aber meist eine recht grosse Standfläche benötigen, wenn diese zusammen geklappt in der Ecke stehen. Ich hab mir einen Kran aus einer Werkstattauflösung besorgt. Der nimmt wenig Platz weg, wenn man ihn mal nicht braucht. Ausserdem kann man damit auch super Heckenpflanzen im Garten inklusive Wurzelballen raus ziehen. Der Kran dient mir also auch bei Aufgaben die nix mit Autos zu tun haben.

Die Sprengkapsel ist einmal ausgelöst und einmal neu auf dem Bild zu sehen. Die eigentliche Kapsel sitzt in einer Kunststoffbox.

IMG_7282.jpegIMG_6748.jpeg
 
Mein letzter Umbau (V6 3Liter Motor) fand an einem Golf Cabrio (Erdbeerkörbchen) aus Anfang 90ziger statt
Ein wenig offtopic, wurde nicht nur das Golf 1 Cabrio aufgrund seines kantigen Designs in Verbindung mit dem Bügel als Erdbeerkörbchen bezeichnet 🤔, oder galt das auch noch für seinen Nachfolger sprich Golf 3?
 
Ich meine nicht, dass es sich auf die Karosserieform bezog, sondern auf den Überrollbügel. Geboren wurde der Ausdruck beim Einser, da hast du Recht. Verwendung fand der Ausdruck beim 1er FL 3er und 3er FL (dem 4er) dann ebenso. Mein damaliger Umbau war recht Originalgetreu. Ich hatte fast nur OEM Teile verbaut. Die Felgen waren ja auch vom Hersteller (VAG/Audi TT) und passten ohne Distanzscheiben oder ähnlichem (5Loch VR6 Achsen waren verbaut). Da hatte ich schon immer einen Tick. Umbauten sind schön und gut, solange sich diese am Original orientieren. Von meiner privaten Schrauber Erfahrung kann ich nur die zwei Fahrzeugtypen vergleichen, in denen ich geschraubt hatte. Wobei ich beim Golf auch das Getriebe revidiert habe und den VR6 Motor mit einer Kurbelwelle vom 3.2er, einem polierten Kopf und leichten Kolben aufgebaut hatte. Hier war ich also noch bei den Teilen zugange und habe einen Motor in eine fremde "Umwelt" geschraubt. Das Erbeerkörbchen gab es Original nicht als 6Zyl. Wobei die Bodengruppe identisch ist zum 6Zyl Golf. Also war hier auch die Ausgangsbasis das Auskundschaften was am einfachsten ist. Die Zentraleketrik hatte der Wagen z.b. auch adaptierbar, da es den als 4er gab, konnte man hier viele Funktionen wie Funk ZV oder Komfortsteuergerät (GM5 in der BMW Sprache) in die 3er Baureihe übernehmen. Das hatte mich damals auch erheblich mehr Zeit gekostet. Ich vermute Faktor 10 im Vergleich zu den eher übersichtlichen Arbeiten beim Z. Beim E85 war es ja (bis auf die Automatik Alu-Ölwanne) eher Komponenten Montage in einer dafür gemachten Umwelt.


Standesamt Hochzeit 0111.JPG
 

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Ok, aber zum einen wüsste ich nicht, wie ich den Motor überhaupt anheben sollte. Nicht, dass es prinzipiell schwer ist, aber als absoluter Laie in dem Bereich und ohne Halle mit Kran würde ich es mir nicht zutrauen. Wenn dann ein Seil oder Gurt reißt, weil falsch dimensioniert von mir ("lag da rum, muss doch passen"), dann kann das schon weh tun, wenn man die Füße drunter hat.
Dazu muss man ja auch alle Verbindungen ab- und anschrauben: Benzinleitung (kriege ich die wieder dicht zusammen), Motorelektrikverbindungen etc.
Ein einfacher Spanngurt reicht, der Grundmotor wiegt um die 250kg. Lass das Paket (mit Getriebe) am Haken 400kg haben. Früher habe ich meist alte Anschnall-Gurte genommen, die ich zugeschnitten und verknotet hatte zum Motor raus heben.
Auch da merkt man wieder, dass du zumindest theoretisch viel näher am Werkstattkontext bist als ich. Differenzial auf zwei Wagenhebern... ich wäre vermutlich jetzt schon im Krankenhaus :D .
Ich hatte den Umbau auf solchen Stelzen gemacht, wie die welche man auf dem Bild sieht, auf dem der Motor aus dem Schlachter raus kommt. Ein Rollbrett wurde genutzt um unter dem Auto beweglich zu sein. Ich lag für die Unterbodenarbeiten auf dem Brett/Rücken und habe mich an der Karosserie hin und her gezogen bzw das Rollbrett unter mir positioniert. Das Diff auf nur einem Wagenheber ein zu bauen, war mir nicht gegeben, da ich auf dem Rollbrett liegend nicht die Kraft aufbringen konnt es zu kippen und zu halten. Ein zweiter daneben angesetzter Wagenheber hat es dann ganz leicht gemacht. Ich lag eher daneben und habe mit einer kleinen Lampe zugeschaut, dass die Stehbolzen in die Aufnahmen finden. Meine Frau hat von aussen die "fahrbaren" Wagenheber bedient. Klingt jetzt in der Beschreibung recht merkwürdig, war aber eher einfach. Mit dem Motorkran hatte ich die Achse vom Hänger abgeladen und direkt mit dem Diff auf einem großen Wagenheber abgelegt. Damit unter das Auto gefahren und von hinten, hinter dem Auto stehend hoch gehebelt. Kurz vor der Höhe der Stehbolzen, kam ein zweiter Wagenheber dazu, der die Achse in die horizontale brachte. Dann noch ein paar Hübe und der Hinterbau war auf die zwei Stehbolzen aufgefädelt. Unter dem Auto liegend habe ich fast nur beobachtet und dann die Schrauben und Muttern angezogen. Da ich tendenziell unter dem Fahrgastraum lag, war ich auch ausser Gefahr, für den Fall das was schief läuft. Je nach Höhenlage der Achse wurde zusätzlich mit Balken unterbaut. Sollte etwas von den Wagenheber kippen (was es nicht tat) wäre die Achse auf einem Balken gelandet und nicht auf dem Boden. Von der Aktion gab es leider keine Bilder, da das ganze innerhalb 20min gegessen war.
 

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Der letzte Fehler ist gefunden und erfolgreich gelöscht worden. Nach dem Thema Lenkwinkelsensor Kalibrieren ist aufgefallen, dass ein ABS Sensor nicht angeschlossen war. Da wurde noch ein Kabel Clips getauscht. den man im BMW Baum Shop nicht erhalten hatte und der jetzt über Leebman kam. Bei der Verkabelung wurde der Sensor nicht mehr tief genug in das blaue Stecker-Gehäuserohr gesteckt. Damit kann die Lenksäule jetzt bleiben wo sie ist.

Aktuell habe ich keine Zulassung, welche man bei dem Wetter auch nicht unbedingt benötigt, von daher wurde nur noch ein wenig die jetzt bessere Musik im Auto genossen, das Dach zugemacht und sich auf das Festessen heute Abend gefreut.

PS: Der Endstufehalter brauchte auch drei frische Gewindehülsen in der Rückwand. Original konnte ich nur den linken (freien) Platz des Halters montieren Alles was auf der rechten Halterseite an Schraubpunkten war, gab es nicht in der Karosserie.
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Das kann ich nicht mehr sagen, ist ja mittlerweile über 1,5 Jahrzehnte her, dass ich an dem Auto geschraubt hatte. Ich weiss aber noch gut, dass Fahrwerk und Bremse ein Akt waren. Bei der Bremse war zu guter letzt eine Audi S3 Bremse die Lösung und beim Fahrwerk kam ich über HR, zu Bilstein und dann zu KW. Du kannst aus einem Ackergail kein Rennpferd machen und das Erdbeerkörbchen funktionierte mit dem schweren 6Zyl Motor und dem leichten Heck nicht gut. Nach dem 3er Golf hatte ich vor Jahren (berufsbedingt) mal einen Eos mit GTI Maschine und etwas über 200Ps (4Zyl). Den fand meine Frau gut und den wollten wir uns eigentlich kaufen. Daher besuchten wir einen VW Händler, bei dem (zufälligerweise) ein in Zahlung genommener E85 Z Roadster in der Ecke stand. Ich hatte mich nur kurz rein gesetzt und der Verkäufer brachte sofort den Schlüssel. Dach auf und zu gemacht, kurz den Motor gestartet und wir hatten verstanden, dass wir uns nicht weiter um einen Eos bemühen müssen. Zu dem Zeitpunkt sind wir noch keinen Meter im Z gefahren. Bei einer späteren Probefahrt eines 3.0i (beim VW Händler der Z war ein 2.5er), kam der Wagen im Wald (auf einem Bahnstreckensystem im Asphalt) zum rutschen. Da hatte ich das grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Gerade im Hinblick auf meine Erfahrung mit dem Golf3 (krüppeligen) Ackergaul, war das eine Offenbarung. Die anstehende Preisverhandlung ist mit meinem Dauergrinsen für die Füße gewesen. Ich vermute, der hätte verlangen können was er wollte, wir hatten das Auto eh schon gekauft, als es im ungewollten Drift bei der Probefahrt seine Achslastverteilung demonstrierte.

So hatten wir die letzten 5 Jahre viel Freude an dem Z Roadster und werden es in den nächsten Jahren hoffentlich weiter so erleben dürfen. Ein Auto zum fahren was tatsächlich Freude bereitet, wird heutzutage immer seltener. Der E85 ist für mich eine Emotionsmaschine, die einen schon abholt, wenn nur der Motor anspringt. Manchmal habe ich den Eindruck, dass damals die Technik dem Besitzer noch dienen durfte. Im direkten Vergleich zu unseren modernen Fahrzeugen, komme ich nicht umhin, dass so ein 2 Jahre altes Fahrzeug scheinbar vielen Herren dient, nur "gefühlt" nicht mehr seinem Besitzer. Angefangen von der Bevormundung durch nicht abschaltbare Assistenzsysteme, weiterführend über eine langweilige Emotionslosigkeit bis hin zu dem aggressiv wirkenden Plastikblenden, hinter denen ein Bleistiftröhrchen als Auspuff dient. Von Touch Oberflächen, Start Stop, und dergleichen will ich gar nicht anfangen. Ich meine ich kenne niemanden, der es toll findet, wenn der Kaffeebecherdampf das Touch Panoramadach öffnet und damit den auf dem Dach liegende Schnee im Innenraum Willkommen heist.
 
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Ohne Motorkran geht das natürlich nicht. Weit verbreitet sind so China Teile, die aber meist eine recht grosse Standfläche benötigen, wenn diese zusammen geklappt in der Ecke stehen. Ich hab mir einen Kran aus einer Werkstattauflösung besorgt. Der nimmt wenig Platz weg, wenn man ihn mal nicht braucht. Ausserdem kann man damit auch super Heckenpflanzen im Garten inklusive Wurzelballen raus ziehen. Der Kran dient mir also auch bei Aufgaben die nix mit Autos zu tun haben.

Die Sprengkapsel ist einmal ausgelöst und einmal neu auf dem Bild zu sehen. Die eigentliche Kapsel sitzt in einer Kunststoffbox.

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Geht auch ohne Motorkran problemlos. Den Motor an einer Motorbrücke aufgehängt, Wagen hoch bocken und den Motor samt Getriebe auf einen Einkaufswagen ablassen.
 
Nun ist der gute raus aus dem Winterquartier und hat seine erste größere Runde hinter sich gebracht. Die Sitze sind schon echt klasse und das M Fahrwerk merkt man ebenfalls deutlich, aber der Motor...der Motor...das hatte ich nicht erwartet. Die Leistungsentfaltung, die Soundkulisse, die Spontanität mit der das Aggregat das Gas annimmt. Ich hab das grinsen nicht aus dem Gesicht bekommt. Das DSC regelt jetzt ohne das der Wagen einem je die Kontrolle komplett weg nimmt. War es zuvor so, dass es eher schlagartig da war, setzt die DSC Regelungen jetzt gefühlt weicher ein bzw als Fahrer hat man nicht mehr den Eindruck, dass man Willenlos dem System ausgesetzt ist. Man darf irgendwie mit reden, wohin es geht und wie weit das geht. Zuletzt macht auch die Musik erheblich mehr Freude.

Hat sich der Aufwand gelohnt?
Ja, zu 100% hat sich das gelohnt, der Aufwand steht in keinem Verhältnis zu der Besserung.

Würde ich es noch einmal machen?
Auf jeden Fall, da ich für den Invest (Materiel+Personal) niemals einen Z4 3.0si in dem Zustand und mit der Laufleistung bekommen hätte. Für mich war es zusätzlich ein großer Gewinn, dass Auto jetzt ein wenig besser zu kennen.






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Großen Respekt meinerseits, als ich zu Beginn davon las, dachte ich du bist unbelehrbar und machst einen Fehler.
Er ist halt ein wenig wie der doofe Spruch von der Hummel: Die soll auch nicht wissen, dass sie nicht fliegen kann und fliege deswegen trotzdem ;) .

Graruliere zu dem schönen Wagen!
 
Naja, das ganze war jetzt tatsächlich nicht soviel mechanische Arbeit, da ich vieles 1:1 einfach nur raus und wieder rein geschraubt hatte. Im Grunde war für mich die größte Herausforderung, dass die Frontscheinwerfer vom VFL so überhaupt nicht an das LSZ vom FL passen wollten. Hier hatte ich mir dann Hilfe vom Profi geholt und Zetti Utze hat mich unterstützt bei den Kabelbaum Anpassungen und den Codierarbeiten am LSZ.
 
Wie wir jetzt raus finden mussten, funktionierte nur ein Schlüssel des Schlachters. Das hatte ich zuvor nie getestet, da beim Schlachter die Batterie als erstes draussen war. Wenn man den Schlüssel mit einem Messer aufschneidet, kann man die Akkuspannung messen. Hier kam der Akku nicht über 2,5V, selbst wenn er dabei direkt auf einem Induktionsladegerät lag. Eine Bedienung einer Taste lies die Spannung auf deutlich unter 2V sinken. Ein neuer Akku kam direkt mit 2,8V und konnte auf 3V geladen werden. Der Shclüssel wurde mit 2k 5min Epoxyharz verklebt, was man unter Wärmeinbringen wieder lösen kann.

Kostenpunkt <10Euro und der Aufwand war in 30min erledigt. Nach dem Anlernen (öffnen Taster gedrückt halten und 3X mal schliessen) funktionieren jetzt wieder beide Schlüssel einwandfrei. Manchmal sind es auch Kleinigkeiten die Freude machen.

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Mängelfrei bestanden und alles eingetragen. Dabei wurde noch die Auswirkungen auf eine mögliche H Zulassung besprochen und der Tüv Ing. erklärte, dass es keine gibt.

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