golo
macht Rennlizenz
- Registriert
- 8 Februar 2006
Der Titel des Threads verspricht eher etwas anderes als es der folgende Inhalt darstellen mag. Bei all den Lobpreisungen des Porsche Cayman S gegenüber M Z4 (der Vergleich zum 3.0si ist ja schon fast verpönt) war ich doch nun zu neugierig und wollte es selbst wissen. Zudem hatte ich auch gerade etwas Frust mit meinem 3.0si Z4: muss nun auch mit dem neuen schon nach kurzer Zeit wegen diverser Dinge in die Werkstatt und der genervte Gedanke an eine Alternative zum Z4 schlich sich frustig ein. Ich bin also zum Porschehändler und habe kurzerhand eine Probefahrt im Cayman S organisiert. Schön ist er ja, aber doch so komplett anders als der Z4 und das ist auch gut so. Es müssen ja nicht zwei Autos um dieselbe Philosophie buhlen! Der Händler war sehr freundlich und eine Probefahrt war überhaupt kein Thema.
Also Tür auf und hineingesetzt. Aber was war das: egal was ich machte, meine Knie stießen an das Lenkrad und ich bin morgens nur 186 cm und zu Probefahrt wahrscheinlich nur 184 cm groß. Der Sitz war ganz unten, das Lenkrad ganz oben und egal was ich machte, ich bekam nicht die ideale Position hin. Das Lenkrad ging auch nicht weit genug nach hinten – leider etwas schade für ein Auto, dass sich optimale Sportlichkeit auf die Pfanne schreibt – da erwarte ich mehr Flexibilität bei der Einstellung. BMW hat da deutlich mehr im Köcher. Aber nun gut, es muss ja nicht jeder in diese Auto hereinpassen.
Nach etwas Tüfteln an meiner mentalen Einstellung ging es dann doch noch, die Porsche Sportsitze passten aber genauso optimal wie die BMW M-Sitze. Das ist sehr gut. Das Interieur machte einen ähnlichen Eindruck wie beim Z4 – ja das ist so. Vergleicht man New England und Porsches Ganzleder Ausstattung sind ähnliche Qualitäten erfühlbar. Ich war auch sehr erstaunt und freute mich etwas. Auffallend war ebenso, dass auch ein neuer Porsche klappert – nicht nur unsere Z4, wie es immer heißt und der Cayman ist sogar ein geschlossenes Fahrzeug.
Die Schalter und Hebelchen sind jedoch bei BMW deutlich knackiger ausgearbeitet. Bei Porsche entdeckte ich dann auch recht schnödes Polypropylen, und die silbernen Lackierungen einiger Panelle wollten nicht wirklich gut wirken; zu fuzzelig waren dann die kleinen Schalterchen auch noch.
Also, nun war alles samt Spiegeln eingestellt. Der erste Eindruck beim Fahren war etwas gespalten: Die Pedalerie war etwas komisch angeordnet und ich konnte keinen richtigen Fluss finden, beim Bremsen vernünftig Zwischengas geben zu können. Selbst beim harten Anbremsen musste ich meinen Fuß wirklich extrem verrenken – da ist ja fast ein Krampf vorprogammiert. Zudem hatte ich das Gefühl, dass im Z4 alles etwas geschmeidiger und knackiger funktioniert – mit Sicherheit ist die Schaltung beim ZZZZ deutlich besser definiert. Die Kupplungen fühlen sich auch unterschiedlich an. Beim BMW war alles etwas besser definiert – aber nur in Nuancen. Die Bremsen finde ich bei beiden Autos gleich super und es ist Sache der Gewöhnung.
Das E-Fahrwerk des Porsche ist allerdings erste Sahne und ich muss gestehen, dass es etwas souveräner ging als im Z4. In der Sportstellung allerdings fängt alles an zu zittern. Jede Millimeterwelle kann man fühlen und der Wagen fängt an zu rumpeln.
Hinsichtlich des Fahrverhaltens wirkt der BMW leichtfüßiger, da die Lenkung einen Tick direkter ist und dabei leichtgängiger – der Z4 wirkt leichter und dreht sofort in die Kurve rein, wo der Cayman etwas wattiger wirkte, aber nicht schlechter. Da beide wohl fast gleichschnell auf dem Track sind und dabei ist es mir wurscht ob 20 – 50 Meter zwischen Porsche und Z4 lägen – ist die Lenkcharakteristik eher Geschmacksache. Ich finde beide haben ihren Reiz.
Aber nun kommt’s: der Motor! Oh man, war ich enttäuscht, wo waren denn die vielgelobten 295 PS – ich habe sie leider nicht richtig wecken können. Der Motor hatte 5000 km auf der Welle und sollte damit eingefahren sein. Auch der Händler bestätigte das.
Das Aggregat war im unteren Drehzahlbereich sehr zugeschnürt und nahm das Gas nicht wirklich spontan an. Beim Z4 3.0si kommt im unteren Drehzahlbereich schon ein deutlich vernehmbarer Ruck, beim Cayman S nicht. Der 3.0si schiebt dann auch besser an. Im oberen Drehzahlbereich kam dann auch nicht der Bumms. Alles war sehr unspektakulär. Zugegeben, der Cayman S geht gut, aber mein 3.0si kann’s merklich besser – ich versteh es noch nicht und dachte ich hätte versehentlich den normalen Cayman ohne S. Aber das S stand auf dem Heck!
Der 3.0si des Z4 macht alles deutlich spontaner. Besonders bei Serpentinen und bergigem Terrain ist mir dieses Manko aufgefallen. Der Cayman wollte nicht richtig anschieben und auch herunterschalten brachte nicht den erwünschten Antritt. Mein 3.0si macht es einfach leichter. Der Porsche fuhr sich leider wie eine 2 Tonnen Fuhre!? Ich konnte es selbst mit meinem momentanen Z4-Frust nicht fassen. Ich habe auch aus dem Stand heraus wie der Teufel beschleunigen wollen, aber hatte nie das Gefühl katapultiert zu werden – so wie ich es immer in meinem 3.0si habe. Dennoch der Sound des Cayman S ist schön und hat seine eigenen besonderen Reize. M Z4 und 3.0si können auch gut brüllen – eben nur anders.
Aber ich kann es noch immer nicht begreifen, der Cayman S soll doch besser gehen als ein M Z4. Dieser Cayman definitiv nicht.
Mittlerweile komme ich zu dem Schluss, dass wir uns immer zu sehr auf Daten von ausgewählten Pressefahrzeugen beziehen und dass der Alltag etwas anders ausschaut. Die Motoren müssen einfach große Schwankungen haben und kommen dem getesteten Leistungsspektrum der Tests nicht nach. Anders kann ich mir mein Erlebnis nicht erklären.
Was mir im Porsche gut gefallen hat, war die Instrumentierung. Sie schaut einen etwas direkter und nicht so von unten an wie es im Z4 der Fall ist. Auch die Kotflügel schwingen sich vorne sehr schön, dafür hat der ZZZZ diese schöne Motorhaube.
Beim Stauraum des Cayman habe ich auch erst einmal gestutzt. Hinten ist ein Witz und das Volumen ist nur mit Zustopfen des Raumes hinter den Insassenköpfen zu erzielen - das finde ich gar nicht so toll. Das Z4-Coupe kann das auch besser.
Jetzt kommen aber andere und sagen, dass natürlich vorne auch noch was ist. Stimmt, ist aber blöd wenn einmal größere Teile transportiert werden sollen, und wie häufig kommt es bei uns doch vor, dass wir Bastler etwas Größeres benötigen? Also, bei mir ist das häufiger. 2 Sack Rosenerde passen in den Cayman nicht rein ohne dass nicht der gesamte Wagen versaut wird. Zwei große Hardcase Koffer passen auch nicht rein – in den Z4 schon!
Mein Fazit nach der ausgiebigen Probefahrt ist also, dass der Cayman S im Vergleich zum Z4 ein schönes und anderes Auto ist. Allerdings wirk der Porsche schwerer, zäher und nicht so agil wie mein 3.0si. Auch das tolle Fahrwerk des Cayman hilft nicht darüber hinweg. Der Z4 wirkt leichter, agiler, direkter und setzt Pedalbefehle spontaner um. Für meine Körperdimensionen habe ich das perfekte Auto im Z4 gefunden und misse die Einstellflexibilität im Porsche trotz Sportsitzen und verstellbarer Lenksäule. Die anstoßenden Knie waren der absolute Abduscher!
Würde mein Z4-Frust noch weiter anschwellen, wüsste ich nicht wirklich was ich machen sollte. Den so vielgepriesenen Motorspass habe ich in diesem Cayman S nicht gefunden – ich kann es selbst noch nicht so ganz glauben.
Und nun ihr: hatte einer von Euch ein ähnliches Erlebnis.
Also Tür auf und hineingesetzt. Aber was war das: egal was ich machte, meine Knie stießen an das Lenkrad und ich bin morgens nur 186 cm und zu Probefahrt wahrscheinlich nur 184 cm groß. Der Sitz war ganz unten, das Lenkrad ganz oben und egal was ich machte, ich bekam nicht die ideale Position hin. Das Lenkrad ging auch nicht weit genug nach hinten – leider etwas schade für ein Auto, dass sich optimale Sportlichkeit auf die Pfanne schreibt – da erwarte ich mehr Flexibilität bei der Einstellung. BMW hat da deutlich mehr im Köcher. Aber nun gut, es muss ja nicht jeder in diese Auto hereinpassen.
Nach etwas Tüfteln an meiner mentalen Einstellung ging es dann doch noch, die Porsche Sportsitze passten aber genauso optimal wie die BMW M-Sitze. Das ist sehr gut. Das Interieur machte einen ähnlichen Eindruck wie beim Z4 – ja das ist so. Vergleicht man New England und Porsches Ganzleder Ausstattung sind ähnliche Qualitäten erfühlbar. Ich war auch sehr erstaunt und freute mich etwas. Auffallend war ebenso, dass auch ein neuer Porsche klappert – nicht nur unsere Z4, wie es immer heißt und der Cayman ist sogar ein geschlossenes Fahrzeug.
Die Schalter und Hebelchen sind jedoch bei BMW deutlich knackiger ausgearbeitet. Bei Porsche entdeckte ich dann auch recht schnödes Polypropylen, und die silbernen Lackierungen einiger Panelle wollten nicht wirklich gut wirken; zu fuzzelig waren dann die kleinen Schalterchen auch noch.
Also, nun war alles samt Spiegeln eingestellt. Der erste Eindruck beim Fahren war etwas gespalten: Die Pedalerie war etwas komisch angeordnet und ich konnte keinen richtigen Fluss finden, beim Bremsen vernünftig Zwischengas geben zu können. Selbst beim harten Anbremsen musste ich meinen Fuß wirklich extrem verrenken – da ist ja fast ein Krampf vorprogammiert. Zudem hatte ich das Gefühl, dass im Z4 alles etwas geschmeidiger und knackiger funktioniert – mit Sicherheit ist die Schaltung beim ZZZZ deutlich besser definiert. Die Kupplungen fühlen sich auch unterschiedlich an. Beim BMW war alles etwas besser definiert – aber nur in Nuancen. Die Bremsen finde ich bei beiden Autos gleich super und es ist Sache der Gewöhnung.
Das E-Fahrwerk des Porsche ist allerdings erste Sahne und ich muss gestehen, dass es etwas souveräner ging als im Z4. In der Sportstellung allerdings fängt alles an zu zittern. Jede Millimeterwelle kann man fühlen und der Wagen fängt an zu rumpeln.
Hinsichtlich des Fahrverhaltens wirkt der BMW leichtfüßiger, da die Lenkung einen Tick direkter ist und dabei leichtgängiger – der Z4 wirkt leichter und dreht sofort in die Kurve rein, wo der Cayman etwas wattiger wirkte, aber nicht schlechter. Da beide wohl fast gleichschnell auf dem Track sind und dabei ist es mir wurscht ob 20 – 50 Meter zwischen Porsche und Z4 lägen – ist die Lenkcharakteristik eher Geschmacksache. Ich finde beide haben ihren Reiz.
Aber nun kommt’s: der Motor! Oh man, war ich enttäuscht, wo waren denn die vielgelobten 295 PS – ich habe sie leider nicht richtig wecken können. Der Motor hatte 5000 km auf der Welle und sollte damit eingefahren sein. Auch der Händler bestätigte das.
Das Aggregat war im unteren Drehzahlbereich sehr zugeschnürt und nahm das Gas nicht wirklich spontan an. Beim Z4 3.0si kommt im unteren Drehzahlbereich schon ein deutlich vernehmbarer Ruck, beim Cayman S nicht. Der 3.0si schiebt dann auch besser an. Im oberen Drehzahlbereich kam dann auch nicht der Bumms. Alles war sehr unspektakulär. Zugegeben, der Cayman S geht gut, aber mein 3.0si kann’s merklich besser – ich versteh es noch nicht und dachte ich hätte versehentlich den normalen Cayman ohne S. Aber das S stand auf dem Heck!
Der 3.0si des Z4 macht alles deutlich spontaner. Besonders bei Serpentinen und bergigem Terrain ist mir dieses Manko aufgefallen. Der Cayman wollte nicht richtig anschieben und auch herunterschalten brachte nicht den erwünschten Antritt. Mein 3.0si macht es einfach leichter. Der Porsche fuhr sich leider wie eine 2 Tonnen Fuhre!? Ich konnte es selbst mit meinem momentanen Z4-Frust nicht fassen. Ich habe auch aus dem Stand heraus wie der Teufel beschleunigen wollen, aber hatte nie das Gefühl katapultiert zu werden – so wie ich es immer in meinem 3.0si habe. Dennoch der Sound des Cayman S ist schön und hat seine eigenen besonderen Reize. M Z4 und 3.0si können auch gut brüllen – eben nur anders.
Aber ich kann es noch immer nicht begreifen, der Cayman S soll doch besser gehen als ein M Z4. Dieser Cayman definitiv nicht.
Mittlerweile komme ich zu dem Schluss, dass wir uns immer zu sehr auf Daten von ausgewählten Pressefahrzeugen beziehen und dass der Alltag etwas anders ausschaut. Die Motoren müssen einfach große Schwankungen haben und kommen dem getesteten Leistungsspektrum der Tests nicht nach. Anders kann ich mir mein Erlebnis nicht erklären.
Was mir im Porsche gut gefallen hat, war die Instrumentierung. Sie schaut einen etwas direkter und nicht so von unten an wie es im Z4 der Fall ist. Auch die Kotflügel schwingen sich vorne sehr schön, dafür hat der ZZZZ diese schöne Motorhaube.
Beim Stauraum des Cayman habe ich auch erst einmal gestutzt. Hinten ist ein Witz und das Volumen ist nur mit Zustopfen des Raumes hinter den Insassenköpfen zu erzielen - das finde ich gar nicht so toll. Das Z4-Coupe kann das auch besser.
Jetzt kommen aber andere und sagen, dass natürlich vorne auch noch was ist. Stimmt, ist aber blöd wenn einmal größere Teile transportiert werden sollen, und wie häufig kommt es bei uns doch vor, dass wir Bastler etwas Größeres benötigen? Also, bei mir ist das häufiger. 2 Sack Rosenerde passen in den Cayman nicht rein ohne dass nicht der gesamte Wagen versaut wird. Zwei große Hardcase Koffer passen auch nicht rein – in den Z4 schon!
Mein Fazit nach der ausgiebigen Probefahrt ist also, dass der Cayman S im Vergleich zum Z4 ein schönes und anderes Auto ist. Allerdings wirk der Porsche schwerer, zäher und nicht so agil wie mein 3.0si. Auch das tolle Fahrwerk des Cayman hilft nicht darüber hinweg. Der Z4 wirkt leichter, agiler, direkter und setzt Pedalbefehle spontaner um. Für meine Körperdimensionen habe ich das perfekte Auto im Z4 gefunden und misse die Einstellflexibilität im Porsche trotz Sportsitzen und verstellbarer Lenksäule. Die anstoßenden Knie waren der absolute Abduscher!
Würde mein Z4-Frust noch weiter anschwellen, wüsste ich nicht wirklich was ich machen sollte. Den so vielgepriesenen Motorspass habe ich in diesem Cayman S nicht gefunden – ich kann es selbst noch nicht so ganz glauben.
Und nun ihr: hatte einer von Euch ein ähnliches Erlebnis.