AW: VLN 21./22.6.
Hallo zusammen, bin wieder zu Haus. Erstmal die Fakten:
Kleinere Probleme am Freitag morgen, erstes "Beschnüffeln" auf der GP-Strecke mit uralten Reifen. Ergebnis: Motor top, Fahrzeug übersteuert wie sonstwas, vielversprechend.
Freitag nachmittag raus, eine Runde GP-Strecke auf neuen Slicks, Auto liegt top, kein Untersteuern mehr. Beim Abbiegen auf die Nordschleife dann lautes Klackern: Mittellager und hinteres Lager der Kardanwelle hinüber. Bin nach Köln gefahren und habe neue besorgt, leider paßte beim hinteren die Verzahnung nicht. Mit Hilfe von David, Sebastian und Ulli aus dem Touriforum haben wir aber Ersatz gefunden, besten Dank nochmals dafür.
Samstag morgen """", Uwe fährt los, erste Runde Leitplankenkontakt bei Ausfahrt Schwalbenschwanz, mit Tape gesichert. Danach Michael eine Runde, dann ich. Bei abtrocknender Strecke wurden die Reifen zu heiß, ich fuhr wie auf Schmierseife. Dazu hatten sich die Außenspiegel verstellt, der Innenspiegel war nutzlos. Ich wollte nur noch raus aus dem Auto.
Zum Start Spiegelproblem behoben, neue Slicks drauf. Also die erste Runde NS direkt im Rennbetrieb, na Mahlzeit. In der Einführungsrunde habe ich versucht herauszufinden, ob die Reifen und ich uns auf irgendeinen Kompromiß einigen könnten, das Auto heil über die Runden zu bringen. Ich hatte auch genügend Zeit dazu, denn vor uns waren wieder Spezialisten, die die Startgruppe 1 ellenlang auseinandergezogen haben. Als ich auf die Döttinger Höhe fuhr, fuhr die Spitze schon unter der Brücke durch. Die Ampel sprang auf Grün, als ich an der Tourizufahrt war.
Vor der Startlinie hab ich dann schon 3 Autos überholt und ab da Gas gegeben. Ich suchte mir einen V6 als Maßstab und hab versucht dranzubleiben. Der SP lag einfach traumhaft, ich habe mich noch nie so wohl gefühlt in einem Rennauto. Startrunde 10:15, zweite Runde 9:31, dritte 9:35. Auto machte immer mehr Freude, und ich konzentrierte mich auf Schaltung und Drehzahlen, um den Motor im günstigsten Bereich zu halten.
Trotzdem waren auf Anhieb Geschwindigkeiten möglich in einigen Bereichen, die mir bislang unerreichbar waren. Wäre ich den Stint zu Ende gefahren, wäre bei freier Fahrt ein 9:20 in Reichweite gewesen, und das ohne feuchte Hände.
Dann Fuchsröhre, wenige Meter vor der Senke, eine starke Vibration mit Brummgeräusch. Ich dachte, es wäre ein Reifen hinüber, aber das Auto hielt die Spur. Ich schaffte es noch bis hinter Adenauer Forst, dann mußte ich rechts aufs Gras, weil alles blockierte. Hinter mir Qualwolken. Als ich stand, stiegen sofort Qualmwolken aus dem Motorraum hoch. Es war schnell ein Posten mit Löscher da, trotzdem schlugen dann plötzlich Flammen aus dem Motorraum hoch. Sie wurden schnell gelöscht, aber Motorkabelbaum und einige Kunststoffteile haben nicht überlebt. Das Auto sieht natürlich geküsst aus, aber nach einer Wäsche werden wir sehen.
Der genaue Schaden ist noch nicht bekannt. Das Auto ist unten voller Öl, daher auch das Feuer.
Möglich wäre ein Pleuelabriß oder etwas Vergleichbares, ein Kupplungs- oder Getriebeproblem mit Motorfolgeschaden. Am Montag wird alles auseinandergenommen, dann werden wir mehr wissen.
Fazit:
Ein herber Schlag ins Kontor (und den Geldbeutel), aber es hätte schlimmer kommen können. Tatsache ist aber, daß das Auto von Bonk Motorsport perfekt aufgebaut und abgestimmt wurde, das hat sich im Renneinsatz jetzt erstmalig gezeigt. Gleiches gilt für den von Olli Nowack aufgebauten Motor, der einfach nur erste Sahne ist in Richtung Leistungsentwicklung und Drehmoment aus den Ecken heraus.
Bester Beweis ist wohl die 9:31 in der zweiten Runde: wenn selbst ich so was damit fahren kann, muß das Auto gut sein.
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