Hm, ich versuche es noch mal

. Vielleicht kriege ich ja "alle" Ansichten unter einen Hut.
Zum Thema Salz:
Generell ist der G29 bzw. alle Z4 nicht anfälliger als normale BMWs was Salz und Rost angeht. Und ist der Lack unverletzt, so kann Salz ihm auch nichts anhaben.
Spannend wird es an Stellen, in denen der Lack verletzt ist, zum Beispiel ab Werk durch winzige Abplatzungen, Risse, Fehlstellen in der Lackierung/Verzinkung(sofern vorhanden) durch Biegungsbelastungen (die Karosserie ist ja nicht 100% steif), Steinschläge, Lackierfehler etc. Auch an Kontaktstellen mit Gummi kommt es durch Karosserieverwindungen zu einem Scheuern, was den Lack beschädigt auf lange Sicht.
Dagegen schützt in den nicht zugänglichen Bereichen die Hohlraumversiegelung, die aber auch nicht ewig hält und auch nicht immer perfekt angebracht ist.
Das ein Schutz nie 100% und dauerhaft wirkt, sieht man an verzinkten Schrauben im bewitterten Außenbereich - die rosten auch alle nach ein paar Jahren.
Gibt es Lücken im Lack, so ist der Schaden (hier = Rost) mit Salz höher als ohne Salz.
Begründung: "Die in Salz enthaltenen Ionen wirken als Elektrolyt, der die elektrische Leitfähigkeit erhöht und die Bewegung von Elektronen zwischen den Eisenpartikeln fördert. Das beschleunigte Fließen von Elektronen verstärkt die Oxidationsreaktion und beschleunigt somit den Rostprozess erheblich." (Schraubenhandel24.de, s. auch Wikipedia etc.)
Das Salz kriegt man zwar außen gut abgewaschen, aber aus dem Inneren kriegt man es kaum wieder raus. Es kann also im Inneren (bei beschädigtem Lack und fehlender/schadhafter Konservierung) ganzjährig das Rosten beschleunigen.
Aber auch für die erreichbaren Stellen gilt: Wäscht man alle 2 Wochen sein Auto gründlich, so ist das Salz nach einer Fahrt auf feuchter Straße wieder drauf. Dabei reicht eine kleine Salzschicht, das Auto muss nicht salz-weiß sein, damit das Rosten beschleunigt wird (sofern es überhaupt stattfindet).
Folgerung:
Man kann
keine feste Gesetzmäßigkeit aufstellen wie z.B.
"Fährt man im Winter, so rostet das Auto in 10 Jahren durch". Man kann aber deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeiten annehmen, dass das Auto Rostprobleme kriegt. Und ist Rost vorhanden bzw. sichtbar, so wird es durch das Salz schlimmer. In den ersten 10 Jahren des Autos wird es aber wahrscheinlich(!) eher ein kosmetisches Problem sein und danach erst "gefährlich".
Handlungsempfehlung:
Es hängt deutlich von der Besitzerpersönlichkeit ab, was man nun empfehlen kann. Sieht man das Auto eher nüchtern als Fortbewegungmittel, kauft man eh alle 5 Jahre ein neues (bzw. wenig gebrauchtes Auto) und hängt man nicht am aktuellen Modell (weil man den G29 für genau so schön oder gar schöner als den E89 hält), so kann einem das Salz im Winter egal sein. So schnell rostet er nicht durch. Das sieht man an den Millionen anderer BMWs, die eh immer im Salz gefahren werden.
Will man den Wagen dagegen 30, 40 Jahren fahren und ihn vielleicht noch vererben, sollte man Salzfahrten komplett vermeiden. Als Mindeste sollen man eine gute Hohlraumkonservierung auftragen und diese regelmäßig kontrollieren und erneuern.
Liegt man dazwischen (grob 10 bis 20 Jahre Haltedauer) muss man sich wohl damit abfinden, dass er nicht mehr so gut aussehen wird wie ohne Salzfahrten, aber er wird deswegen auch nicht komplett verrostet sein. Gerade, wenn man den Wagen länger quasi im Neuzustand erhalten will, sind Salzfahrten auch hier keine gute Idee.
Es ist natürlich auch ne Frage der Alternativen: Hat man einen Zweitwagen, sogar ein Zweitcabrio, so kann man leichter verzichten usw.
Sonstige Aspekte:
Winterfahrten heißt ja nicht nur Salzbelastung, sondern auch Split auf den Straßen, die den Lack im sichtbaren Bereich beschießen. Aber auch an den Kontaktstellen Lack-Gummi kommt es durch mineralische Stäube so erhöhter Verkratzung und Beschädigung des Lackes. Aber auch für den Motor und andere Teile ist der Tief-Kaltstart nicht so gut. Ist der Motor im Hochsommer bei 40°C nach 3 Minuten halbwegs warm, so ist er bei -10°C erst nach 20 bis 30 Minuten warm. Auch treten durch Temperaturunterschiede (schon warmer Zylinder, noch sehr kalte Anbauteile) eher Belastungen an den Verbindungsstellen auf.
Auch das hält der Wagen lange aus, aber auf Dauer (s.o.) ist das nicht optimal. Die Bewertung ist aber auch hier vom Fahrer abhängig. Ist ein Steinschlag eine Katastrophe, oder wird vermutet, dass eine mit Steinschlägen übersähte Motorhaube eher den Luftwiderstand verringert wie beim Golfball

?
So, alle wiedergefunden und einverstanden?