Wo ist die Gerechtigkeit nur hin…. Video vom Mowo!

Mich würde mal interessieren, wie es sich mit den Konsequenzen eines behördlichen Fehlers verhält.

Wenn irgendeine Veränderung durch den TÜV bescheinigt wurde und beim Eintrag in die Zulassung ein Übertragungsfehler entsteht, dann sehe ich darin mehrere Aspekte.

Zunächst ist Irren menschlich. Das gilt auch für die Zulassungsbehörde. Man sollte sich also - selbst als Betroffener - nicht übermäßig aufregen.

Sodann ist der Fahrer bzw. Halter an der Schnittstelle zu der kontrollierenden Polizei für die Korrektheit der Unterlagen verantwortlich, folglich haftet er auch für Fehler.

Schließlich aber ist in meinem Szenario der ursächliche Fehler bei der Zulassungsstelle entstanden. Wie weit haftet nun die Behörde dem Halter gegenüber für ihren Fehler? Für mein Rechtsempfinden müsste sie das eigentlich tun. Schließlich muss z. B. der Küchenmonteur ja auch für evtl. Arbeitsfehler haften.

Weiß jemand darüber etwas Weiterführendes? Etwas, das wohl eher außerhalb der Alt-Tabelle von dwz8 über die Psychologie von Forums-Thread anzusiedeln ist?
 
Jetzt hätte ich noch eine ernstgemeinte Frage zu dem Thema:
Bei den neueren Autos mit Werks-Zubehör-Programm, siehe BMW F80+F82 mit M-Performance-Teilen, steht bei Frontspoiler, Heckspoiler, Diffusor, Lenkrad, zum Teil Felgen mit stark abweichenden Reifenmaßen (Satz mit 19" VA + 20" HA) aus diesen Programm - muss nicht eingetragen werden, da bereits in der EG-Typgenehmigung enthalten.
So etwas kann die normale Exekutive bei einer typischen Kontrolle nicht im Detail prüfen, oder? Wie ist hier die rechtliche Lage?

Die EG-Typgenehmigung bestätigt grundsätzlich, dass das Fahrzeug wie vom Hersteller "vorgestellt" im öffentlichen Verkehrsraum betrieben werden darf. An diese Genehmigungsentscheidung sind grds. auch andere Behörden und Gerichte - soweit diese nicht die Genehmigung als solche zu überprüfen haben - gebunden.

Dass die Überprüfung vor Ort im Einzelfall schwierig sein kann, ist durchaus möglich. Meist gibt es aber entsprechende Prüfzeichen.

Das Verkennen einer etwaigen Genehmigung könnte dann im Zweifel einen Schadensersatzanspruch gegenüber dem Staat (oder der Körperschaft) begründen. (Im Übrigen verweise ich nach unten bzgl. Rechtsberatung.)

Schließlich aber ist in meinem Szenario der ursächliche Fehler bei der Zulassungsstelle entstanden. Wie weit haftet nun die Behörde dem Halter gegenüber für ihren Fehler? Für mein Rechtsempfinden müsste sie das eigentlich tun. Schließlich muss z. B. der Küchenmonteur ja auch für evtl. Arbeitsfehler haften.

Der Staat oder die Körperschaft haftet (für seine Behörde), soweit ein entsprechender Haftungsanspruch begründet ist. Dies wird regelmäßig auf eine Haftung nach Art. 34 GG i.V.m. § 839 BGB hinauslaufen.

Hierbei kommt es dann aber auf etwaige Feinheiten des jeweiligen Einzelfalls an, was hier zu weit führte. Zumal dann auch schnell die Grenze zur Rechtsberatung überschritten sein könnte. Da müsste dann ein Rechtsanwalt beraten - und ein solcher bin ich schlichtweg nicht.

Vielleicht führt @Brummm oder ein andere noch näher aus, in der Hoffnung, dass dann nicht wieder irgendjemand meint, etwas "meinen" zu müssen.
 
Danke für deine schnelle Antwort.

Dass die Überprüfung vor Ort im Einzelfall schwierig sein kann, ist durchaus möglich. Meist gibt es aber entsprechende Prüfzeichen.

Hier sehe ich leider genau die Probleme.
- Beim Lenkrad: Prüfzeichen unter dem Airbag. => bei Verkehrskontrolle eher schwierig prüfbar
- Bei den Felgen: Na klar sind da Nummern eingegossen, wie bei jeder BMW-Felge, aber das sagt an sich eher wenig. Die Reifengrößen unterscheiden sich ebenfalls. Hier könnte man aber das COC als Kopie mitführen - was aber an sich nicht verpflichtend ist.
- Beim Frontspoiler: Ja Prüfzeichen vorhanden, wenn man sich unters Auto legt und dann mit Straßenschmutz und bei Dämmerlicht das Zeichen in Größe einer 20-Cent-Münze auf der Unterseite des Spoilers zu finden? Aber ja, geht.
- Beim Heckspoiler: Ja Prüfzeichen vorhanden, aber auf der Innenseite des Carbon-Heckansatz-Spoilers, der genau mit der Fläche mit der Heckklappe verklebt ist. => ohne zerstörende Demontage nicht prüfbar.
 
@MichlZZZZ
Ich weiß um die Schwierigkeiten im Einzelfall. Nur sind dies dann halt Umstände für die Bewertung konkrete Bewertung eines (jeweiligen) Einzelfalls. Und das für dann halt zu o.g. Spannungsfeld, weil es dann im Zweifel um einen entsprechenden Haftungsanspruch ginge.

Und um das Ganze rein abstrakt abzufassen, fehlt mir letztlich nicht nur die Zeit fürs Tippen. Es lohnt sich in/für Foren schlichtweg nicht, weil dann ohnehin wieder irgendeiner kommt, der meint, es "besser" zu "wissen". Verlief doch hier in diesem Thema letztlich genauso - nicht nur, aber im Speziellen im Hinblick auf mutmaßliche Fehlverhalten des Richters.
 
Also kurzes Fazit vom Laien:
Es kommt mal wieder drauf an.

Recht haben und (auf Anhieb) Recht bekommen sind zwei Paar Schuhe.

Auf alle Fälle kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen, die Herren in Grün sind auch nur Menschen.
Immer freundlich und anständig bleiben, dann artet es nicht aus. ;)
 
Ich komme ja auch aus der Ecke. Die Polizei in Dortmund war schon vor 20 Jahren extrem negativ gegen Autos mit Tuning eingestellt. Habe da auch einschlägige Erfahrungen gesammelt. Ein freundliches guten Tag ist den Cops da schon zuviel, Freundlichkeit ist da 0 vorhanden. Habe mich auch mal erdreistet am Ende der Behandlung zu fragen ob ihm sein Job eigentlich Spaß macht, es wirkt nämlich nicht so. Da hätte ich mir fast eine für gefangen :D aber er hat es dann dabei belassen mir zu sagen das ich die Schnauze halten soll er kann auch anders. Da waren wir dann auch schon beim DU angekommen. Und das ist definitiv nicht die Ausnahme in Dortmund sondern die Regel. Mit meinem Tuning Auto fahre ich schon seit Jahren nicht mehr nach Dortmund. Ziel also erreicht. Überall anders wo ich mal angehalten wurde waren alle freundlich und respektvoll und haben sich nicht wie kleine Arschlinge benommen.
 
Also kurzes Fazit vom Laien:
Es kommt mal wieder drauf an.

Recht haben und (auf Anhieb) Recht bekommen sind zwei Paar Schuhe.

Auf alle Fälle kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen, die Herren in Grün sind auch nur Menschen.
Immer freundlich und anständig bleiben, dann artet es nicht aus. ;)

Ja, wir sind alle Menschen und sind menschlich. Polizisten, Richter, Gutachter, Bedienstete der Zulassungsstellen und Autofahrer…und da gehören auch Fehöer dazu.

Und ja, „es kommt darauf an“ ist bei juristischen Themen meist auch nicht allzu fernliegend.

Bei dem anderen fehlt jedoch noch ein Aspekt: „zu glauben, Recht zu haben“. Das ist nämlich nicht selten ein/das elementare/s Problem.
 
Ich glaube das Problem ist bei vielen dass ihnen einfach nicht bewusst ist welche Folgen eine falsche Eintragung hat - im Gegensatz zu einer fehlenden, bei der das Problem offensichtlich ist. Vielleicht geht der ein oder andere damit auch zu leichtsinnig um. Nicht umsonst wird etwa bei der Beantragung eines neuen Personalausweises oder Reisepasses nochmal explizit gefragt, ob alle Angaben so richtig sind, bevor das Formular abgeschickt wird.
 
...eine Mängelkarte mit Fristsetzung zur Behebung der festgestellten Mängel gibt es immer dann, wenn durch die festgestellten Mängel die ABE nicht tangiert wird.

Wenn ein Mangel festgestellt wird, welcher die ABE zunichte macht, KANN die Polizei gar kein Auge zudrücken und MUSS das Fahrzeug abschleppen lassen.

Da gibt es keine Willkür, sondern ausschließlich die Beurteilung: besteht eine gültige ABE, oder verhindert ein Umstand die Gültigkeit einer ABE. Beim geringsten Verdacht ist das Fahrzeug dann stillgelegt. Da gibt es nichts zu jammern oder zu beanstanden.

Ist das so? Ein Beispiel (nein, nicht 10 Jahre alt, ist aktuell):


Kurze Zusammenfassung: ein PKW wird angehalten und es stellt sich heraus, die Felgen sind nicht eingetragen. Nicht nur das, es liegen auch keine Gutachten vor. Das hin und her mit dem Halter mal beiseite ist das Ergebnis eindeutig: die ABE des Fahrzeugs ist durch die nicht eingetragenen Felgen erloschen. Die Beamten lassen den Mann jedoch vor laufender Kamera weiter fahren. Natürlich bekommt er ein Verwarngeld (also nichtmal ein Bußgeld) und muss den Mangel beseitigen, aber er bekommt die Möglicheit der Weiterfahrt nach Hause oder zur Zulassungsstelle und wird nicht abgeschleppt. Die Begründung des Beamten: es besteht keine Gefahr und der Fall ist letztlich nur eine Formsache. Der Mangel am Fahrzeug, bzw. das Erlöschen der ABE ist aber absolut offensichtlich und auch nicht weg zu diskutieren.

Nebenbei bemerkt übrigens ein positives Beispiel, wie so eine Kontrolle freundlich, sachlich und "im Zweifel für den Angeklagten" ablaufen kann. Sehr gut, so wünsche ich mir das! Diese Beamten sind damit in meiner Achtung auf jeden Fall gestiegen.

Hier gibt es eigentlich nur drei Möglichkeiten wie man diesen Fernsehbeitrag im Kontext bewerten kann: a) die Beamten haben falsch gehandelt, wohlgemerkt Mitglieder einer speziellen Verfügungseinheit vor laufender Kamera b) ich habe dich missverstanden oder übersehe etwas entscheidendes c) du irrst dich. Ich tendiere zu c)

Das oben ist nur EIN Beispiel, ähnliches sieht man immer mal wieder in diesen Berichten, ich spare mir an der Stelle aber mal weitere Beispiele, dieses ist ja sehr anschaulich. Man sieht andererseits aber auch immer wieder, wie bei "Kleinigkeiten" direkt die große Kelle rausgeholt wird, inkl. Abschlepper usw. - auch dafür lassen sich genügend Beispiele finden. Nun kann man diesen und alle anderen Beiträge und Berichte dieser Art inhaltlich grundsätzlich in Frage stellen (nur weils im TV oder auf Youtube gezeigt wird, muss das so nicht gewesen sein), da die Grundstimmung dieser Berichte allerdings idR. klar gegen die Beschuldigten gerichtet ist (wie schon erwähnt sehr oft auch zu Recht), sehe ich keinen Anlass, warum dieser Beitrag/Sachverhalt nun völlig verzerrt dargestellt sein sollte und eigentlich alles ganz anders war. Bewertung d) "Lügenpresse!" scheidet hier somit für mich auch aus.

M.E. ist deine Aussage "die Polizei MUSS abschleppen" so nicht richtig. Damit sind wir wieder bei den Themen Ermessensspielraum, Verhältnismäßigkeit usw. - nun wurde schon erläutert, dass -je nach Ort, Verhalten des Verkehrsteilnehmers, vielleicht auch Art des Mangels usw.- momentan eher das harte Durchgreifen angesagt/nötig/richtig sein mag. OK, alles nachvollziehbar und für sich genommen sicherlich auch interessant zu diskutieren (anstatt alles einfach mit der Juristenkelle oder einem möglichst offensiven Diskussionsstil zu erschlagen ;) ).

Nach dem -für mich eher ermüdenden- Rechtspalaver dass hier zuletzt stattgefunden hat, ist die o.g. Aussage in meinen Augen aber der eigentlich entscheidende, bzw. diskussionswürdige Punkt: haben die Polizisten (oder die Behören, oder die Richter, oder die TÜV Prüfer...) Spielräume oder nicht? Das angeführte Beispiel zeigt mir: ja, die Polizei hat (und bei TÜV Prüfern bin ich mir auch rel. sicher)! An der Stelle bleibt für mich daher beim hier ursprünglich diskutierten Fall dann weiterhin die Frage (oder der Vorwurf), ob das alles so korrekt, nötig und verhältnismäßig war.

Also doch nochmal zurück zum Mowo Video (mittlerweile habe ich es mir auch angeschaut):

Die Beamten hätten auch so handeln können wie in dem Vox Bericht gezeigt. Oder auch nur die Weiterfahrt untersagen, die Nummernschilder beschlagnahmen (Auto bleibt stehen, evtl. gibt man dem Beschuldigten sogar noch die Möglichkeit es irgendwo unter zu stellen - muss man sicher nicht, könnte man aber) oder es wird der Abschlepper und Gutachter gerufen. In der Kontrolle MUSS offensichtlich gewesen sein, dass es sich bei der Eintragung um einen Formfehler handelt (ein Abstand zwischen Radmitte und Kotflügelkante von 30/50mm ist technisch nicht möglich) und man hätte daher dem Beschuldigten durchaus die Möglichkeit der Weiterfahrt geben können, in Verbindung mit der Pflicht zum späteren Nachweis über die Gültigkeit der ABE, bzw. des technisch einwandfreien Zustands des Fahrzeugs (was er ja dann auch getan hat und was am Ende auch anerkannt wurde - das ist in der ganzen Diskussion auch irgendwie unter gegangen: er war am Ende in der Sache tatsächlich im Recht!). OK, gegen ein "mildes Vorgehen" mögen für die Beamten vielleicht auch die im Video erwähnten Schleifspuren gesprochen haben (können wir nur spekulieren, wäre auch wieder eine eigene Diskussion wert). Jedenfalls hat man sich dazu entschieden, das Auto abzuschleppen, begutachten zu lassen und man hat nach Erbringung des Nachweises der korrekten Eintragung dann auch noch ein Bußgeld verhängt (!?), welches der Betroffene erst durch seinen Rechtsbeistand abwehren konnte (-> Ärger, Aufwand und Kosten für ihn, sowie Kosten für die Allgemeinheit, also auch dich und mich). Für mich erscheint -auch ohne juristisches Staatsexamen- logisch: das Bußgeld abzuwehren wäre ihm nicht gelungen, wenn an dem KFZ auch nur die geringste Kleinigkeit auszusetzen gewesen wäre. Ergo: er ist im Recht und die Polizisten, der Gutachter, die Bußgeldstelle usw. nicht. Das sollten wir an der Stelle mal festhalten.

Und dieser ganze Vorgang wird -in einem Autoforum (!)- von einer offenbar gar nicht so kleinen Gruppe sowie von einigen Leuten, die von sich behaupten oder den Eindruck erwecken, beruflich mit Rechtsthemen befasst zu sein, so für richtig befunden? Für mich übrigens völlig uninteressant ist dabei diese Randnotiz mit dem Richter - nicht mehr als eine Anekdote, in der Sache irrelevant und -wie bereits festgestellt wurde- nicht überprüfbar und argumentativ durchaus als unglaubwürdig abzutun.

Argumentativ ist hier allerdings das Stichwort. Unerträglich finde ich nämlich hingegen die unnötigen Verunglimpfungen, z.B. weil der Typ was mit Youtube macht. Oder dass das ja alles nicht so schlimm sei, weil wer sich ein Auto für 100.000 € kauft, dem kann ja egal sein, wenn ihm Unrecht widerfährt. Sicherlich sind das auch teils nachvollziehbare Reaktionen auf die Tatsache, dass (und von mir aus auch die Art und Weise wie) er mit der Geschichte in die Öffentlichkeit getreten ist, evtl. mit den Klicks auch Einkommen generiert usw. - aber, das ist halt auch sein Job. Ob "die ältere Generation" (ich bin übrigens 44 Jahre alt, habe nicht gedient, bzw. doch, aber was sinnvolles, und schaue gerne Youtube *schande*) das nun für weniger sinnvoll hält als z.B. Straße Fegen interessiert bei der Beurteilung der Sachlage einfach mal nicht! Das erschreckt mich irgendwie - denn letztendlich sagen solche Beiträge ja vor allem etwas über deren Verfasser aus und nicht wirklich etwas über den Adressaten.

Ja, Autoforum hin und her, Recht ist Recht und wer sich diesem verpflichtet fühlt oder beruflich damit zu tun hat, der sieht die ganze Sache sicherlich mit anderen Augen. Geschenkt. Aber die hier zur Schau gestellte Auffassung über "Recht und Unrecht" (und Moral?) finde ich -als Laie, allerdings mit einem wie ich glaube recht gut ausgeprägten Rechtsbewusstsein- in weiten Teilen dennoch leider nicht nachvollziehbar. Am Ende sollten wir uns die Frage stellen "könnte mir das auch passieren und wie würde ich reagieren?". Die Aussagen in dem Video, bzw. die Fakten können wir nicht prüfen. Wir können aber anhand der Aussagen bewerten, ob das alles so richtig wäre, wenn es sich denn so zugetragen hat. Und da bleibe ich dabei: nein und der Ärger des Betroffenen erscheint mir daher berechtigt. Was die einleitende "Aufforderung zum Aufregen" angeht, gab es hier in dem Diskussionsverlauf leider so einige Anlässe dafür. Und "wo ist die Gerechtigkeit hin?" Ich fürchte -auch als Erkenntnis aus diesem thread hier- sie zeigt sich aktuell in einem eher undifferenzierten, tendenziell harten Durchgreifen gegen momentan unpopuläre Vorgänge im Straßenverkehr - teils nachvollziehbar und nötig, teils nicht. Ich fahre seit 26 Jahren Auto und kenne es auch noch anders. Aber der Wind wird offenbar kälter für Autofahrer im Allgemeinen und für Autoliebhaber im Speziellen. Überraschend ist für mich, dass man dabei selbst in "den eigenen Reihen" aber nicht nur mit Solidarität rechnen darf (mir wurde hier z.B. auch schonmal ne ganz fiese Polizeikontrolle an den Hals gewünscht, weil der look meines Autos wohl nicht so den Geschmack getroffen hat, oder warum auch immer :rolleyes:). Das mag nun am Thema "Youtuber" liegen oder am Aufhänger dieses threads, vielleicht liegt es auch nur daran, dass sich manche Leute hier offenbar nicht grün sind (trinkt halt mal nen Bier zusammen, liebe Güte!), aber erstaunlich ist es für mich schon.
 
Zuletzt bearbeitet:
Damit sind wir wieder bei den Themen Ermessensspielraum, Verhältnismäßigkeit usw. - nun wurde schon erläutert, dass -je nach Ort, Verhalten des Verkehrsteilnehmers, vielleicht auch Art des Mangels usw.- momentan eher das harte Durchgreifen angesagt/nötig/richtig sein mag. OK, alles nachvollziehbar und für sich genommen sicherlich auch interessant zu diskutieren (anstatt alles einfach mit der Juristenkelle oder einem möglichst offensiven Diskussionsstil zu erschlagen ;) ).

Woraus soll sich denn der Ermessenspielraum begründen und auf welcher Grundlage fortbestehen? Nur weil ein anderes Video einen anderen Sachverhalt darstellt, folgt daraus nicht zwangsläufig, dass dies - beliebig situativ - übertragbar wäre.

Und selbst wenn ein Ermessenspielraum grds. eröffnet ist, heißt dies nicht zwangsläufig, dass das Ermessen "fortbesteht". Denn es gibt genug (rechtliche und tatsächliche) Situationen, in denen das Ermessen auf null reduziert wird. Da kann man schlichtweg nichts mehr diskutieren, weil die Tatsachenlage (evident) gegen eine Ermessenabwägung spricht. Und im Rahmen des Straßenverkehrs kann eine solche Situation durchaus begründet sein, wenn Reifenschleifspuren an festen Karosserieteilen vorhanden sind. Denn dann besteht nun einmal die konkrete Gefahr, dass der Reifen im Fahrbetrieb einen Schaden nimmt, der weitreichende Folgen haben könnte.

Hiergegen spräche auch nicht, dass offensichtlich ein Eintragungsfehler gegeben ist. Denn allein maßgeblich wäre dann, den betriebssicheren Fortbetrieb zu ermöglichen - sprich mit geprüften Höhen weiterfahren lassen. Nur wie soll das vor Ort möglich sein, wenn diese Überprüfung anhand der Papiere gerade nicht möglich ist?
(Im Gegensatz zur rechtswissenschaftlichen Ausbildung scheint sich bei Ingenieurswissenschaften noch nicht flächendeckend durchgesetzt zu haben, dass man auch alles in 5 Minuten schnell selbst googeln und sodann besser wissen könnte.)

Im Zweifel hilft dann in der konkreten Situation wenig, dann man grds. auch die Kennzeichen sicherzustellen oder einen Stellplatz aufzusuchen könnte. Denn hierfür bedarf es passender Umstände, von denen niemand weiß, ob diese überhaupt gegeben waren.

Ergo: er ist im Recht und die Polizisten, der Gutachter, die Bußgeldstelle usw. nicht. Das sollten wir an der Stelle mal festhalten.

Woher nimmst du diese Annahme, dass die Polizisten, der Gutachter, die Bußgeldstelle, usw. nicht im Recht waren? Das setzte voraus, dass jeweils ein konkretes, individuelles rechtswidriges Verhalten gegeben wäre. Woran machst du dieses nun konkret fest? Welche Rechtsnormen hat jeder einzelne von denen konkret verletzt? Denn nur dann, wären diese "nicht im Recht".

Und dieser ganze Vorgang wird -in einem Autoforum (!)- von einer offenbar gar nicht so kleinen Gruppe sowie von einigen Leuten, die von sich behaupten oder den Eindruck erwecken, beruflich mit Rechtsthemen befasst zu sein, so für richtig befunden? Für mich übrigens völlig uninteressant ist dabei diese Randnotiz mit dem Richter - nicht mehr als eine Anekdote, in der Sache irrelevant und -wie bereits festgestellt wurde- nicht überprüfbar und argumentativ durchaus als unglaubwürdig abzutun.

Argumentativ ist hier allerdings das Stichwort. Unerträglich finde ich nämlich hingegen die unnötigen Verunglimpfungen, z.B. weil der Typ was mit Youtube macht.

Du findest also unnötige Verunglimpfungen unerträglich - das ist vollkommen in Ordnung! Doch gleichwohl bedienst du dich selbst einer solchen? Das widerspricht sich doch dann irgendwie, oder?

Ja, Autoforum hin und her, Recht ist Recht und wer sich diesem verpflichtet fühlt oder beruflich damit zu tun hat, der sieht die ganze Sache sicherlich mit anderen Augen. Geschenkt. Aber die hier zur Schau gestellte Auffassung über "Recht und Unrecht" (und Moral?) finde ich -als Laie, allerdings mit einem wie ich glaube recht gut ausgeprägten Rechtsbewusstsein- in weiten Teilen dennoch leider nicht nachvollziehbar. Am Ende sollten wir uns die Frage stellen "könnte mir das auch passieren und wie würde ich reagieren?".

Es mag zudem sein, dass hier ein Autoforum ist und dass manche rechtliche Ausführung nicht populär erscheint. Aber wie du bereits zutreffend erkennst: Recht ist Recht. Und diejenigen, die sich diesem verpflichtet fühlen oder damit beruflich zu tun haben, müssen es vielleicht anders sehen - selbst dann, wenn deren eigene/persönliche "Meinung" nicht zwingend kongruent, aber insoweit schlichtweg gleichsam irrelevant ist. (Im Übrigen haben Richter dann das Privileg, einen konkreten Normenkontrollantrag beim Bundes-/Landesverfassungsgericht stellen zu können; Art. 100 Abs. 1 GG. Nur genügt für dessen Begründung eine eigene persönliche "Meinung" nicht, sondern es bedarf ebenfalls rechtlich relevanten Vortrags.)

Daher bleibt nun einmal die - nicht allzu frische - Erkenntnis: Recht und Gerechtigkeit sind (grund-)verschiedene Dinge! Insoweit ist auch die "Moral", was auch immer man darunter im Einzelnen verstehen mag, allenfalls ein philosophischer Ansatz, aber kein juristischer.

Von daher lässt sich deine Frage recht kurz beantworten:
Ja, auch mir könnte es - wie jedem, mit getuntem Fahrzeug - passieren. Und ich müsste es im Zweifel schlichtweg tolerieren, wie jeder andere auch.
 
.....



Du findest also unnötige Verunglimpfungen unerträglich - das ist vollkommen in Ordnung! Doch gleichwohl bedienst du dich selbst einer solchen? Das widerspricht sich doch dann irgendwie, oder?


ein wenig albern wird es es schon, wenn man diese (von Dir unterstrichene Satzteile) als "Verunglimpfung" empfindet.

(tut mir leid, aber das kommt bei mir an wie: "Du aber auch!" / "Du aber mehr "als-wie" ich!")



Und dieser ganze Vorgang wird -in einem Autoforum (!)- von einer offenbar gar nicht so kleinen Gruppe sowie von einigen Leuten, die von sich behaupten oder den Eindruck erwecken, beruflich mit Rechtsthemen befasst zu sein, so für richtig befunden? Für mich übrigens völlig uninteressant ist dabei diese Randnotiz mit dem Richter - nicht mehr als eine Anekdote, in der Sache irrelevant und -wie bereits festgestellt wurde- nicht überprüfbar und argumentativ durchaus als unglaubwürdig abzutun.



der kpl. Kommentar von JensNu, aus Sicht eines Nicht-Juristen (und selbst diese waren nicht vor Ort und kennen alle Dokumente und Daten), ist recht sachlich gehalten, es wird weder gepöbelt noch herablassend geantwortet.
 
Ist das so? Ein Beispiel (nein, nicht 10 Jahre alt, ist aktuell):


Kurze Zusammenfassung: ein PKW wird angehalten und es stellt sich heraus, die Felgen sind nicht eingetragen. Nicht nur das, es liegen auch keine Gutachten vor. Das hin und her mit dem Halter mal beiseite ist das Ergebnis eindeutig: die ABE des Fahrzeugs ist durch die nicht eingetragenen Felgen erloschen. Die Beamten lassen den Mann jedoch vor laufender Kamera weiter fahren. Natürlich bekommt er ein Verwarngeld (also nichtmal ein Bußgeld) und muss den Mangel beseitigen, aber er bekommt die Möglicheit der Weiterfahrt nach Hause oder zur Zulassungsstelle und wird nicht abgeschleppt. Die Begründung des Beamten: es besteht keine Gefahr und der Fall ist letztlich nur eine Formsache. Der Mangel am Fahrzeug, bzw. das Erlöschen der ABE ist aber absolut offensichtlich und auch nicht weg zu diskutieren.

Nebenbei bemerkt übrigens ein positives Beispiel, wie so eine Kontrolle freundlich, sachlich und "im Zweifel für den Angeklagten" ablaufen kann. Sehr gut, so wünsche ich mir das! Diese Beamten sind damit in meiner Achtung auf jeden Fall gestiegen.

Hier gibt es eigentlich nur drei Möglichkeiten wie man diesen Fernsehbeitrag im Kontext bewerten kann: a) die Beamten haben falsch gehandelt, wohlgemerkt Mitglieder einer speziellen Verfügungseinheit vor laufender Kamera b) ich habe dich missverstanden oder übersehe etwas entscheidendes c) du irrst dich. Ich tendiere zu c)

Das oben ist nur EIN Beispiel, ähnliches sieht man immer mal wieder in diesen Berichten, ich spare mir an der Stelle aber mal weitere Beispiele, dieses ist ja sehr anschaulich. Man sieht andererseits aber auch immer wieder, wie bei "Kleinigkeiten" direkt die große Kelle rausgeholt wird, inkl. Abschlepper usw. - auch dafür lassen sich genügend Beispiele finden. Nun kann man diesen und alle anderen Beiträge und Berichte dieser Art inhaltlich grundsätzlich in Frage stellen (nur weils im TV oder auf Youtube gezeigt wird, muss das so nicht gewesen sein), da die Grundstimmung dieser Berichte allerdings idR. klar gegen die Beschuldigten gerichtet ist (wie schon erwähnt sehr oft auch zu Recht), sehe ich keinen Anlass, warum dieser Beitrag/Sachverhalt nun völlig verzerrt dargestellt sein sollte und eigentlich alles ganz anders war. Bewertung d) "Lügenpresse!" scheidet hier somit für mich auch aus.

M.E. ist deine Aussage "die Polizei MUSS abschleppen" so nicht richtig. Damit sind wir wieder bei den Themen Ermessensspielraum, Verhältnismäßigkeit usw. - nun wurde schon erläutert, dass -je nach Ort, Verhalten des Verkehrsteilnehmers, vielleicht auch Art des Mangels usw.- momentan eher das harte Durchgreifen angesagt/nötig/richtig sein mag. OK, alles nachvollziehbar und für sich genommen sicherlich auch interessant zu diskutieren (anstatt alles einfach mit der Juristenkelle oder einem möglichst offensiven Diskussionsstil zu erschlagen ;) ).

Nach dem -für mich eher ermüdenden- Rechtspalaver dass hier zuletzt stattgefunden hat, ist die o.g. Aussage in meinen Augen aber der eigentlich entscheidende, bzw. diskussionswürdige Punkt: haben die Polizisten (oder die Behören, oder die Richter, oder die TÜV Prüfer...) Spielräume oder nicht? Das angeführte Beispiel zeigt mir: ja, die Polizei hat (und bei TÜV Prüfern bin ich mir auch rel. sicher)! An der Stelle bleibt für mich daher beim hier ursprünglich diskutierten Fall dann weiterhin die Frage (oder der Vorwurf), ob das alles so korrekt, nötig und verhältnismäßig war.

Also doch nochmal zurück zum Mowo Video (mittlerweile habe ich es mir auch angeschaut):

Die Beamten hätten auch so handeln können wie in dem Vox Bericht gezeigt. Oder auch nur die Weiterfahrt untersagen, die Nummernschilder beschlagnahmen (Auto bleibt stehen, evtl. gibt man dem Beschuldigten sogar noch die Möglichkeit es irgendwo unter zu stellen - muss man sicher nicht, könnte man aber) oder es wird der Abschlepper und Gutachter gerufen. In der Kontrolle MUSS offensichtlich gewesen sein, dass es sich bei der Eintragung um einen Formfehler handelt (ein Abstand zwischen Radmitte und Kotflügelkante von 30/50mm ist technisch nicht möglich) und man hätte daher dem Beschuldigten durchaus die Möglichkeit der Weiterfahrt geben können, in Verbindung mit der Pflicht zum späteren Nachweis über die Gültigkeit der ABE, bzw. des technisch einwandfreien Zustands des Fahrzeugs (was er ja dann auch getan hat und was am Ende auch anerkannt wurde - das ist in der ganzen Diskussion auch irgendwie unter gegangen: er war am Ende in der Sache tatsächlich im Recht!). OK, gegen ein "mildes Vorgehen" mögen für die Beamten vielleicht auch die im Video erwähnten Schleifspuren gesprochen haben (können wir nur spekulieren, wäre auch wieder eine eigene Diskussion wert). Jedenfalls hat man sich dazu entschieden, das Auto abzuschleppen, begutachten zu lassen und man hat nach Erbringung des Nachweises der korrekten Eintragung dann auch noch ein Bußgeld verhängt (!?), welches der Betroffene erst durch seinen Rechtsbeistand abwehren konnte (-> Ärger, Aufwand und Kosten für ihn, sowie Kosten für die Allgemeinheit, also auch dich und mich). Für mich erscheint -auch ohne juristisches Staatsexamen- logisch: das Bußgeld abzuwehren wäre ihm nicht gelungen, wenn an dem KFZ auch nur die geringste Kleinigkeit auszusetzen gewesen wäre. Ergo: er ist im Recht und die Polizisten, der Gutachter, die Bußgeldstelle usw. nicht. Das sollten wir an der Stelle mal festhalten.

Und dieser ganze Vorgang wird -in einem Autoforum (!)- von einer offenbar gar nicht so kleinen Gruppe sowie von einigen Leuten, die von sich behaupten oder den Eindruck erwecken, beruflich mit Rechtsthemen befasst zu sein, so für richtig befunden? Für mich übrigens völlig uninteressant ist dabei diese Randnotiz mit dem Richter - nicht mehr als eine Anekdote, in der Sache irrelevant und -wie bereits festgestellt wurde- nicht überprüfbar und argumentativ durchaus als unglaubwürdig abzutun.

Argumentativ ist hier allerdings das Stichwort. Unerträglich finde ich nämlich hingegen die unnötigen Verunglimpfungen, z.B. weil der Typ was mit Youtube macht. Oder dass das ja alles nicht so schlimm sei, weil wer sich ein Auto für 100.000 € kauft, dem kann ja egal sein, wenn ihm Unrecht widerfährt. Sicherlich sind das auch teils nachvollziehbare Reaktionen auf die Tatsache, dass (und von mir aus auch die Art und Weise wie) er mit der Geschichte in die Öffentlichkeit getreten ist, evtl. mit den Klicks auch Einkommen generiert usw. - aber, das ist halt auch sein Job. Ob "die ältere Generation" (ich bin übrigens 44 Jahre alt, habe nicht gedient, bzw. doch, aber was sinnvolles, und schaue gerne Youtube *schande*) das nun für weniger sinnvoll hält als z.B. Straße Fegen interessiert bei der Beurteilung der Sachlage einfach mal nicht! Das erschreckt mich irgendwie - denn letztendlich sagen solche Beiträge ja vor allem etwas über deren Verfasser aus und nicht wirklich etwas über den Adressaten.

Ja, Autoforum hin und her, Recht ist Recht und wer sich diesem verpflichtet fühlt oder beruflich damit zu tun hat, der sieht die ganze Sache sicherlich mit anderen Augen. Geschenkt. Aber die hier zur Schau gestellte Auffassung über "Recht und Unrecht" (und Moral?) finde ich -als Laie, allerdings mit einem wie ich glaube recht gut ausgeprägten Rechtsbewusstsein- in weiten Teilen dennoch leider nicht nachvollziehbar. Am Ende sollten wir uns die Frage stellen "könnte mir das auch passieren und wie würde ich reagieren?". Die Aussagen in dem Video, bzw. die Fakten können wir nicht prüfen. Wir können aber anhand der Aussagen bewerten, ob das alles so richtig wäre, wenn es sich denn so zugetragen hat. Und da bleibe ich dabei: nein und der Ärger des Betroffenen erscheint mir daher berechtigt. Was die einleitende "Aufforderung zum Aufregen" angeht, gab es hier in dem Diskussionsverlauf leider so einige Anlässe dafür. Und "wo ist die Gerechtigkeit hin?" Ich fürchte -auch als Erkenntnis aus diesem thread hier- sie zeigt sich aktuell in einem eher undifferenzierten, tendenziell harten Durchgreifen gegen momentan unpopuläre Vorgänge im Straßenverkehr - teils nachvollziehbar und nötig, teils nicht. Ich fahre seit 26 Jahren Auto und kenne es auch noch anders. Aber der Wind wird offenbar kälter für Autofahrer im Allgemeinen und für Autoliebhaber im Speziellen. Überraschend ist für mich, dass man dabei selbst in "den eigenen Reihen" aber nicht nur mit Solidarität rechnen darf (mir wurde hier z.B. auch schonmal ne ganz fiese Polizeikontrolle an den Hals gewünscht, weil der look meines Autos wohl nicht so den Geschmack getroffen hat, oder warum auch immer :rolleyes:). Das mag nun am Thema "Youtuber" liegen oder am Aufhänger dieses threads, vielleicht liegt es auch nur daran, dass sich manche Leute hier offenbar nicht grün sind (trinkt halt mal nen Bier zusammen, liebe Güte!), aber erstaunlich ist es für mich schon.
Danke 🙏. Bin da ganz bei dir
 
@InXS
Ich habe doch nirgends geschrieben, dass der Beitrag nicht sachlich gehalten wäre.

Gleichwohl wird nun einmal durch diesen unterstrichenen Part der Eindruck hervorgerufen, dass die rechtlichen Ausführungen nicht zuträfen (dass diese hier nicht populär sind, sei dahingestellt). Denn weder geht es dabei darum, einen "Eindruck zu erwecken", noch zu "behaupten", dass man sich rechtlich damit befasst. Bei einem Rechtsanwalt, wie es @Brummm zweifelsfrei ist (kann jeder binnen weniger Minuten googeln), ist das schlichtweg unzutreffend. Da sind schlichtweg rechtliche (Grund-)Kenntnisse evident gegeben und werden nicht behauptet oder vom Eindruck her erweckt. Und für andere juristische Berufe trifft das nicht minder zu.

Insofern ist es schlichtweg eine Herabsetzung, mithin Verunglimpfung im Wortsinn.
 
… anstatt alles mit der Juristenkelle … zu erschlagen“ (Zitat aus JensNu‘s Beitrag) zeigt, dass es nicht möglich ist, persönliches Gerechtigkeitsempfinden (dass gerne auch ausgeprägt sein mag) in Einklang mit fachlich-juristischen Rechtsbewertungen zu bringen.
Hier wird a-b, a-b … gegeneinander in Stellung gebracht, was nicht funktioniert. Darauf wurde mehrfach hingewiesen.

Persönliche Rechtsbewertungen auf Grund der eigenen Einschätzung macht wohl jeder - in einem möglichen Gerichtsverfahren bzw. vielleicht auch nur in einer vorangegangenen Rechtsberatung durch juristische Fachleute (ja, die Bewertungen können durchaus unterschiedlich sein) führt dies schon mal zu einem heftigen Erwachen.

Aber dieses persönliche Empfinden immer wieder gegen juristische Bewertungen anzubringen (a-b, a-b …) führt nicht weiter, auch in einem Autoforum bleiben rechtliche Grundlagen und Verfahrensabfolgen, Widerspruchsmöglichkeiten bis möglicherweise zu einer höchstrichterlichen Entscheidung bestehen.

Aber eine noch so persönlich nachvollziehbare Laiendiskussion vs. juristischer Darlegung ist nicht zielführend, darauf wurde öfters nun hingewiesen.

Ich nehme die juristischen Hinweise als bereichernde Information auf, möglicherweise widersprechen sie im Einzelfall meinem persönlichen Rechtsempfinden, letzteres hebelt aber bestehendes Recht nicht aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir müssen uns wohl daran gewöhnen, dass aus 82 Millionen Bundestrainern in kürzester Zeit Virologen werden, die auch ebenso schnell Rechtsanwälte oder Influencer werden können. Nicht zu vergessen die extrem hohe Dichte an Mechatronikern ...

Tim

...und Chemiker - Stichwort: Öl- & Sprit-Fred's :whistle::b:X

Ich habe mir übrigens inzwischen "angewöhnt", bei juristischen Fragestellungen mein Bauchgefühl komplett zu unterdrücken, weil ich gelernt habe, dass der gesunde Menschenverstand eines juristischen Laien so absolut nichts mit der tatsächlichen Realität zu tun hat. Deshalb erspare ich mir seither, in solchen Fred's irgend etwas "beizutragen", weil das fachlich zu 99.98% sowieso falsch wäre.

Das kann man in diesem Fred ja auch wieder einmal bestens verfolgen.

Übrigens bin ich gefühlt ausnahmsweise hier in dieser Thematik eher auf Seite der Exekutive und Judikative - weil grundsätzlich die "Aufregung" der Fahrzeugliebhaber/Tuner immer naturgemäß recht groß ausfällt (und meistens sehr einseitig blind ist) - daher ist es müßig, darüber zu diskutieren, weil man ja nur die gefärbte Darstellung einer Seite und keinen Detailsachverhalt kennt.
 
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Man sollte aber auch nicht vergessen: Wir sind hier nicht vor Gericht! Und jetzt bitte nicht wieder falsch verstehen!!!... natürlich gilt das Gesetzt überall. Ich meine es mehr in dem Sinne, dass so richtig die Polizei auch gehandelt haben mag etc... wir hier auch den Spielraum der "Emotionen/Empfingen" über die vorhandenen Gesetze und Maßnahmen zur Einhaltung dieser Freiraum lassen sollten. Ist schließlich ein Forum, und kein Gerichtssaal.
Sprich: Die Beteiligten (beim Richter bin ich mir da nicht sicher) mögen alles richtig gemacht haben... aber wie kann es sein, dass kleine Drogendealer, Personen - die auf ebay und Co. gefakte Airpods etc. in großem Stil verkaufen und dies nach 25 Anzeigen immer noch weiter machen können (Neulich erst gesehen) und gleichzeitig nach Jahren immer noch sämtlich in Hamburg ansässige "Barbiere etc." nur Bargeld akzeptieren und keine Rechnung rausgeben müssen und dann aber der Autofahrer, der ganz normal durch eine Straße fährt (gehen wir davon mal bei einer normalen allgemeinen Verkehrskontrolle aus) eine kleine Formalie nicht beachtet hat, weil das Amt (welches er bezahlt) einen Fehler gemacht hat und zack... direkt dran ist! Auch das Thema Schleifspuren ist immer wieder so ein Punkt... Serie schleifen sehr viele Autos... dies ist schon länger bekannt.... dennoch wird das immer wieder gegen den Fahrer verwendet.... da läuft aus meiner Sicht etwas falsch. Da muss das Gesetzt angepasst werden oder was auch immer... aber den Frust kann ich absolut nachvollziehen.

Ob das nun beim MoWo zutraf oder da mehr war sei dahingestellt.
Aber fakt ist: Diese "allgemeinen Verkehrskontrollen" gibt es nun einmal und es ist auch fakt, dass so einige Autos dann doch verkehrssicher gewesen sind, also zu unrecht stillgelegt wurden. Wenn die Polizei da keinen Handlungsspielraum hat und so vorgehen muss - alles ok, die machen auch nur ihren Job - aber dann muss da an anderer Stelle was geändert werden.

Am Ende nervt mich vor allem, mit welchen Prios die Polizei hier vorgeht (oder eher von weiter oben verlangt ggf. vorgehen "muss"), während wir eine ganze Menge andere Probleme haben, die aber angeblich aus Kappa-gründen nicht nachgegangen werden können.

Das ist meine Empfindung! Und ich weiß, das ist alles einfacher gesagt als getan,.... man muss die Polizei auch hinsichtlich der Verfügbaren Qualifikationen aufteilen usw...

Aber gleichwohl ist mein Eindruck, dass an einigen anderen Stellen geschlafen wird bzw. es scheinbar zu aufwendig ist die "Gesetze/Rechte" dort aufrechtzuerhalten oder durchzusetzen, während im Verkehr auf die kleinste Kleinigkeit mit harter Hand (ja, es mag Rechtens sein... glaube ich euch...) vorgegangen wird. Der Mowo zB - und jetzt kann man Youtuber hassen etc.. - ist in meinen Augen ein pflichtbewusster Mann, der sein Geld verdient, Steuern zahlt und sich bemüht hat, ein legales Autos zu fahren (ja, er hätte in die Papiere schauen müssen bla bla bla... alles richtig!)... zudem wurde er nicht bei einer Missachtung der Verkehrsregeln angehalten sondern eben durch eine allgemeine Verkehrskontrolle.

Und so einer wird wegen einem fehlerhaften Eintrag rangenommen (meinetwegen zu Recht, da er Fehler begannen hatte). ABER dann muss auch an anderen stellen so genau Vorgegangen werden und mit dem entsprechenden Aufkommen was gemacht werden.
Das jedoch ist - weil die Gesetze es teils ja auch nicht anders zulassen - aber an anderen und oft auch viellll gefährlicheren Stellen nicht so durchgesetzt (Drogendealer Parks, Kriminelle Viertel, wo die ganzen Straßen voller Müll zugestellt werden etc...).

So und nun dürfen die Anwälte, Richter und sonstige Erfahrene gerne wieder loshaten.

Ich stehe zu meiner Aussage... für mich passt hier die Verhältnismäßigkeit nicht (auch wenn Polizei dafür nichts kann und nur Dienst nach Vorschrift gemacht haben mag...).


GANZ WICHTIG: Ich bin kein Feind der Polizei. Mir tun die Leute einfach nur Leid bei der Gesellschaft, die wir derzeit erleben. Ehrlich!
 
@InXS
Ich habe doch nirgends geschrieben, dass der Beitrag nicht sachlich gehalten wäre.

Gleichwohl wird nun einmal durch diesen unterstrichenen Part der Eindruck hervorgerufen, dass die rechtlichen Ausführungen nicht zuträfen (dass diese hier nicht populär sind, sei dahingestellt). Denn weder geht es dabei darum, einen "Eindruck zu erwecken", noch zu "behaupten", dass man sich rechtlich damit befasst. Bei einem Rechtsanwalt, wie es @Brummm zweifelsfrei ist (kann jeder binnen weniger Minuten googeln), ist das schlichtweg unzutreffend. Da sind schlichtweg rechtliche (Grund-)Kenntnisse evident gegeben und werden nicht behauptet oder vom Eindruck her erweckt. Und für andere juristische Berufe trifft das nicht minder zu.

Insofern ist es schlichtweg eine Herabsetzung, mithin Verunglimpfung im Wortsinn.


in Auszug " ..... von einigen Leuten, die von sich behaupten oder den Eindruck erwecken, beruflich mit Rechtsthemen befasst zu sein,..."

ist "einige" nicht eine Person.

Ich denke, es ist vielen bekannt, dass Jan Jurist ist, seinen Beruf auch praktiziert. Natürlich auch mit fundierten Kenntnissen und vor allem: jahrelanger beruflicher Erfahrung. Theorie und Praxis machen die Erfahrung aus. Und juristische Erfahrung (praktisches Umsetzen der Theorie und stetige Wissenserweiterung) ist gerade bei Jan gegeben, bei den anderen Diskutanten weiß ich es nicht, müsste es nach Art und Weise der Aussagen auch nur vermuten (= nicht 100%ig wissen)

Wenn sich alles so abgespielt hat: kam da etwas ins Rollen, was so nicht hätte sein müssen. Gepennt haben da viele. Passiert halt.
Warum wurde gepennt? Ganz einfach, weil dort Menschen arbeiten und Menschen sind nun mal fehlbar, sogar Richter (hier evt Nichtbefassen mit den Daten)

Welchen Charakter der Youtuber (Geld verdienen mit Tuning und Youtube) hat, ist völlig nebensächlich, solange er niemanden öffentlich beleidigt, hämisch durch den Kakao zieht oder Unwahrheiten verbreitet.
(für meinen Geschmack gibt er von sich zu viel Preis, nutz dafür seinen Kanal, , was aber nicht mein Problem ist, wenn das evt ein Geschmäckle bekommt)

Viel bekloppter fand ich die Aktion von 142Kmh - JP. Die Strafe dürfte für ihn Peanuts sein.
Die öffentliche Zurschaustellung (Filmen des Tachos) seiner "142 kmh in geschlossenen Ortschaften" Aktion läuft dann unter "Dumm und Dümmer", "Herr lass' Hirn """"" oder "macht mir nix, zahle das aus der Portokasse" - Arroganz.
 
Ich möchte zu dem ganzen nur kurz etwas anmerken.

Meines Wissens nach haben Behörden wie Gemeinden, Städte und Kreisverwaltungen eine Haftpflichtversicherung bzw. eine Kassenversicherung.
Da hier ein Mitarbeiter der Zulassungsstelle einen Vermögensschaden durch Unachtsamkeit/Tippfehler verursacht hat gehe ich schwer davon aus dass das ein Fall für die Versicherung der Behörde sein sollte.
Zumindest was die entstandenen Kosten betrifft. Ob das von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ist kann ich aber nicht sagen.
 
in Auszug " ..... von einigen Leuten, die von sich behaupten oder den Eindruck erwecken, beruflich mit Rechtsthemen befasst zu sein,..."
ist "einige" nicht eine Person. …
Auch mir ging es so, dass ich diese Wortwahl als despektierlich und verunglimpfend empfand. Ist aber auch völlig unwichtig, lohnt die Diskussion nicht. 🤷🏼‍♂️
 
Solange du auf solchem sprachlichen Niveau bleibst, lässt man dich am besten einfach daherreden. :rolleyes:
Sehe ich ja an diesem Post, wie gut du mich daherreden lassen kannst :)

Vor allem meinen Beitrag jetzt nur auf das "sprachliche Niveau" zu reduzieren zeigt, wie widersprüchlich du teilweise als Anwalt unterwegs bist. Ich bin ehrlich: Da hätte ich mehr Größe von einem Anwalt erwartet.
Andererseits: Was will man von jemanden erwarten, der das Recht vertreten soll, wenn er sich selber nicht immer daran hält. Stichwort "Vorbildfunktion".
 
Noch kurz (und vereinfacht) zu dem gerne bemühten Begriff des Ermessensspielraums:

Wann und inwieweit ein Entscheidungsträger ein „Ermessen“ hat und ausüben darf, ist in unseren Rechtsnormen eigentlich recht genau beschrieben (und durch die Rechtsprechung geprägt). Innerhalb dieser Grenzen bedeutet das Ermessen dann eben auch, dass die Entscheidung dem Entscheidungsträger obliegt.

Er hat also Spielraum bei seiner Entscheidung. Und zwar wirklich er. Nicht der Adressat der Maßnahme vor Ort, und schon gar nicht irgendwelche Diskutanten im Internet. Dieserhalb finde ich es immer etwas befremdlich, wenn jemand - auch hier - irgendwelchen unbekannten Entscheidungsträgern über das Internet gerne nachträglich mitteilen möchte, wie sie sich doch gefälligst hätten entscheiden sollen. :O_oo:
 
aber wie kann es sein, dass kleine Drogendealer, Personen - die auf ebay und Co. gefakte Airpods etc. in großem Stil verkaufen und dies nach 25 Anzeigen immer noch weiter machen können (Neulich erst gesehen) und gleichzeitig nach Jahren immer noch sämtlich in Hamburg ansässige "Barbiere etc." nur Bargeld akzeptieren und keine Rechnung rausgeben müssen und dann aber der Autofahrer, der ganz normal durch eine Straße fährt (gehen wir davon mal bei einer normalen allgemeinen Verkehrskontrolle aus) eine kleine Formalie nicht beachtet hat, weil das Amt (welches er bezahlt) einen Fehler gemacht hat und zack... direkt dran ist!

Das Problem ist bereits, wenn man zu viele verschiedene Dinge in einen Topf wirft. Das mag bei einem Eintopf gelingen können, beim Recht und beim Staat funktioniert es leider in aller Regel nicht.

Hauptproblem ist und bleibt jedoch, dass schlichtweg Kapazitäten fehlen - egal ob bei der Polizei, Ordnungs- oder Steuerbehörden, Staatsanwaltschaften oder Gerichten. Und so muss dann halt geschaut werden, wie vorhandene Kapazitäten eingesetzt werden.

Dass derzeit (vermeintlich) die Poser-Raser-Tuning-Szene im Fokus steht, mag missfallen (oder Zuspruch finden), ist und bleibt jedoch im Rahmen der Kapazitäten halt eine grundsätzliche Entscheidung (v.a. der Exekutive). Daran ändert sich auch nicht, wenn es woanders nicht minder zu Rechtsverstößen kommt/kommen könnte.

Und im Übrigen gehen auch im Straßenverkehr sehr viele Rechtsverletzungen schlichtweg durch, auch wenn man es nicht so wahrnimmt. Es kann aber jeder mal selbst überlegen, wie oft er zu schnell gefahren, falsch abgebogen, bei "kirschgrün" noch über die Ampel gehuscht ist oder einfach mal "Freestyle" geparkt hat und dafür keine Buße bekam. Nur gibt es darauf (für den sündigen Verkehrsteilnehmer: leider) keinen Rechtsanspruch.

Auch das Thema Schleifspuren ist immer wieder so ein Punkt... Serie schleifen sehr viele Autos... dies ist schon länger bekannt.... dennoch wird das immer wieder gegen den Fahrer verwendet.... da läuft aus meiner Sicht etwas falsch. Da muss das Gesetzt angepasst werden oder was auch immer... aber den Frust kann ich absolut nachvollziehen.

Die Frage ist, ob das Gesetz angepasst werden muss. Die Fahrzeuge könnten nicht minder angepasst werden. Dann gibt es halt etwas kleinere Reifen/Räder, etwas mehr Freiraum im Radkasten und keinen bündigen Abschluss zwischen Rad- und Kotflügelkante. Einen wirklichen Nachteil würde niemand erleiden - ganz ohne Anpassung des Gesetzes.

Aber gleichwohl ist mein Eindruck, dass an einigen anderen Stellen geschlafen wird bzw. es scheinbar zu aufwendig ist die "Gesetze/Rechte" dort aufrechtzuerhalten oder durchzusetzen, während im Verkehr auf die kleinste Kleinigkeit mit harter Hand (ja, es mag Rechtens sein... glaube ich euch...) vorgegangen wird.

Das ist halt, wie schon zuvor aufgeführt, wohl eher ein Trugschluss. Das magst du so empfinden, das mag deiner subjektiven Wahrnehmung - vielleicht auch forciert durch entsprechende Medien-/Social-Media-Berichte - entsprechen, aber halt nicht der objektiven Realität im Hinblick auf den Straßenverkehr.

Dass der halt aktuell eher im Fokus steht (war schließlich auch schon einmal anders) als andere "Baustellen", mag durchaus sein und steht dem keineswegs entgegen.

in Auszug " ..... von einigen Leuten, die von sich behaupten oder den Eindruck erwecken, beruflich mit Rechtsthemen befasst zu sein,..."

ist "einige" nicht eine Person.

Dann hättest du meinen Beitrag auch vollkommen lesen sollen und nicht nur partiell. Denn da steht durchaus noch ein entsprechendes Addendum, was klarstellt, dass es nicht nur um dieses explizit genannte Beispiel, sondern auch um andere ging. Demnach schrieb ich in Summe auch von "einigen" Leuten, die das hier konkret betrifft. Denn letztlich ist hier im Forum Jan bei Weitem nicht der einzige (aktiv tätige) Jurist. Selbst wenn du (oder ein anderer) mich hierbei nicht mitberücksichtigen magst, verbleiben noch einige andere.

Viele ersparen sich allerdings (inzwischen) rechtliche Ausführungen hier im Forum, weil sie keine Lust auf "Erörterungen" mit laienhaften "Meinungen" haben. Und das ist - wie ich bereits anmerkte - der wahre Verlust fürs Forum!
 
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