...und ich, dass es immer darauf ankommt.
Die Einflussfaktoren auf Lufteintrag im Öl:
- Ölzusammensetzung
- Grundöle, Additive, Additivzusätze, Viskosität
- Ölzustand
- Ist das Öl frisch oder schon alt? Habe ich verstärkte Kontamination, z.B. durch eine Wüstenfahrt oder einen Sportluftfilter?
- Motorkonstruktion
- Wie hoch dreht der Motor?
- Gestaltung des Innenlebens: Wie lange braucht ein Ölteilchen vom Kontakt zurück in die Wanne und wie lange kann es sich dort "ausruhen", sprich, Luft abscheiden bevor es wieder an den Einsatzort gepumpt wird? Gibt es Beruhigungszonen bzw. Leitbleche, die die "Ruhezeit" verlängern?
- Fahrprofil
- Mit welcher Drehzahl betreibe ich den Motor?
- Viel Drehzahl bei Überfüllung, nix gut. Wenig Drehzahl, gut.
- Viel Drehzahl bei Unterfüllung, Werkstatt. Wenig Drehzahl bei Unterfüllung, gut.
Das Bild ist bekannt. Es könnte Öl, Bier, Apfelschorle oder Urin sein. Es zeigt drei voneinander getrennte Phänomene, die jedem Motor zu schaffen machen aber in jedem Fall eingeschlossene Luft in der Flüssigkeit. Diese ist immer schädlich.
- Eingeschlossene Luft auf dem Öl (auf Deutsch: Schaum)
- Eingeschlossene Luft in dem Öl, die ungelöst also sichtbar ist, siehe Bild
- Eingeschlossene Luft in dem Öl, die gelöst also unsichtbar ist
Eingetragene Luft sorgt grundsätzlich dafür, dass das Öl stark an Kompressibilität gewinnt, besonders bei niedrigen Drehzahlen und Drücken. Bei hohen Drehzahlen wächst dagegen die Schaumdecke auf dem Öl. Beides ist ein Problem zunächst für die Ölpumpe und dann für den Rest.
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Auswirkungen: Kavitation, Überhitzung, Ölalterung, d.h. Verschleiß von Motor und Öl
BMW schaut sich das Thema in Form von Ölfreigabeläufen an. Dort wird in einem B47D20 das gesamte Drehzahlband mit bis zu 7,0l Öl (= 2l Überfüllung) gefahren. Es ist nicht gesagt, dass ein freigegebenes Öl keine Probleme macht, da in diesem Test mit Frischöl gefahren wird und ein gewisser Lufteintrag toleriert wird.
Es ist nur gesagt, dass man mit einem freigegebenem Öl, das relativ frisch ist, mit niedriger Drehzahl weiterfahren kann ohne sich Sorgen machen zu müssen. Bedeutet im Umkehrschluss, dass man besser leicht unterhalb MAX bleiben sollte sofern man sich zu den bewussten Fahrern zählt.
Der MAX-Füllstand wird u.a. deshalb oft angestrebt um die Kunden sicher durchs Wechselintervall zu bringen, weil ein gewisser Ölverbrauch normal ist bzw. Teil des Longlife-Wechselintervallkonzepts ist.
Trotzdem finde ich es spannend, dass eine warme Sprite deutlich mehr schäumt als eine kalte Cola.