Alles richtig, alles gut... Aber warum kostet ein Porsche dann soviel mehr? Ich als Laie kaufe mir nach dem Zetti deswegen einen Porsche und bezahle deutlich mehr weil ich erwarte, daß der Motor deutlich besser ist! Verarbeitung, Materialien usw. sind nicht wirklich soooo viel besser um so einen Aufpreis zu erklären. Zahle ich dann alles nur für den Namen? Ich dachte für den Mehrpreis bekomme ich einen Motor der standfester ist, der Drehzahlen besser aushält...
Und zum Thema Rennstrecke: Ich prügel meinen auch gerne mal über die Landstraßen und das alle paar Wochen mal. Wenn ein Porsche 3x im Jahr auf der Rennstrecke ist wird das nicht mehr Verschleiß sein als wenn ich 20x in der Season im Schwarzwald oder den Alpen unterwegs bin oder? Und da dachte ich zumindest daß mir ein Porsche Motor das weniger übel nimmt als ein BMW Motor. Und wenn ich die Kranken auf der Autobahn sehe sind das genau die BMWs die alles geben und die Porsches öfters gemütlich mit 160kmh auf der mittleren Spur fahren.
Außerdem steht doch Porsche für Motorsport! Und BMW "nur" für Freude am fahren! Wenn ich also einen Porsche kaufe erwarte ich auch daß dieser standfest ist. Hatte bisher nichts von den Problemen mitbekommen und schon in Richtung Porsche geschielt aber das schockt mich echt bißchen. Dann kauf ich mir lieber die C7 Stingray und wunder mich dann nicht wenn die nach 100t km abraucht (was Sie sicherlich nicht macht!).
Nochmal die Frage: Wofür bezahle ich denn bei Porsche mehr wenn nicht für einen guten belastbaren Motor?
...das tun die Porsche-Motoren auch, aber bedingt durch die kleinere Stückzahl liegen die Kosten dafür deutlich höher (das kannst Du auch an den ///M-Motoren erkennen, die haben eine ähnliche Kostenstruktur). Außerdem liegen die Fahrzeuge hinsichtlich der technischen Performanceorientierung schon nochmals deutlich über den klassischen Premiummarken á la BMW, Audi & Co.
Man darf nicht übersehen, wieviel Aufwand getrieben werden muss, um die "letzten 2-4 %" fortwährend zu optimieren - das kostet richtig Geld. Die Verarbeitungsqualität liegt schon über dem Premiumdurchschnitt, leider ist es Porsche aber häufig nicht gelungen, auch die Haptik in der Basis der hohen Erwartungshaltung anzugleichen. Dies gelingt erst durch hemmungslosen Einsatz der ellenlangen Optionsliste.
Porsche ist ein bisschen mit Apple vergleichbar - ein extrem gutes Image, ein gutes Produkt (auch wenn es sich hier nur auf Augenhöhe mit dem Mitbewerber befindet) und Kunden, die bereit sind, für ein perfekt abgestimmtes Gesamtpaket deutlich tieferen die Tasche zu greifen.
Chapeau, alles richtig gemacht - ob uns das nun gefällt, oder nicht...
Übrigens ist dies gerade bei der Corvette gut erkennbar - technisch sehr performant und seit einigen Fahrzeuggenerationen in etwa auf Augenhöhe zu durchschnittlich der Hälfte der Kosten des vergleichbaren Mitbewerbs. Aber um die "Reife" bzgl. Haptik und Marketing (Image) zu erreichen, Bedarfes eines langen Atems und viel Geld, was das Produkt fortwährend auch immer mehr hinsichtlich der Kosten den Mitbewerbern annähert.
Oder die anderen Extrem-Beispiele: Bughatti & Pagani - beide sind 100% technisch (bei ~100 % Fertigungstiefe), haptisch, qualitativ und im Image über jeden Zweifel erhaben, aber dies schlägt unmittelbar im Preis hemmungslos durch!