Fridays for Hubraum

Servus Zusammen,

ehrlich gestanden kann ich so manche Einstellung hier und auch in Deutschland nicht nachvollziehen. Der Artikel von Herrn Prof. Dr. Hans von Storch zeigt doch Fakten auf.

In Deutschland sind mehr als 800.000 Arbeitsplätze (Stand 2018) direkt und indirekt von der Automobilindustrie abhängig. Schätzungen zufolge wird ein Umstieg auf Elektromobilität in Deutschland ca. 50% dieser Arbeitsplätze kosten. Der Grund dafür ist, dass Elektroautos weit weniger aufwändig zu produzieren sind.

Erste Maßnahmen sind bereits an der Tagesordnung. Die Automobilhersteller verhängen einen Aufnahmestopp. Große Zulieferer - Bosch streicht 1.600 Stellen (22.10.2019), Brose streicht 2000 Jobs (17.10.2019), bei Conti wackeln 20.000 Jobs (25.09.2019), Schaeffler will 1.300 Stellen abbauen (10.10.2019) reagieren ebenfalls auf die bevorstehenden Veränderungen.

Nicht, dass ich nicht auch der Meinung bin, dass es schlecht um unseren Planeten steht und dass dringend etwas unternommen werden muss! Jedoch wird dieses "etwas unternommen" nur Wirkung zeigen, wenn die gesamten Industriestaaten an einem Strang ziehen. Aber dem ist nicht so, nur wir "braven" Deutschen preschen wieder einmal vor, schwächen unseren stärksten Industriezweig deutlich und nachhaltig. Jeder Chef eines Unternehmens der so denkt, wie die Chefs unseres Landes (Regierung) wäre sicher und bald pleite.

Ich denke: Gemeinsam = JA - einsam = NEIN

Gruß Hannes

P.S. nur zur Klarheit, ich verdiene mit der Automobilindustrie keinen Cent.

Stellenabbau Automobilindustrie:

Richtig, ein E-Motor hat wesentlich weniger Komponenten/Teile als ein Verbrenner.

Man muss aber auch dazusagen, dass der Stellenabbau ein vielfältiger Mix ist.
Zum einen werden die Stellen der zu erwartenden Rentner nicht neu besetzt, dann sorgte der Dieselskandal für starke Umsatzeinbrüche (Danke VW, an dieser Stelle, Ihr seid ein widerlicher Penner-Verein) und der wichtige Absatzmarkt China für E-Autos schwindet, bzw für Komponenten. Im Absatzmarkt China liegt es aber eher an der Ende 2019 auslaufenden staatlichen Förderung, dessen Zeitpunkt seit Jahren sogar den Konzernchefs bekannt sein sollte.

Es ist ein sehr komplexes betriebs- und volkswirtschaftliche Feld.

Dafür können aber die FFFs sowie die FFHs nichts.
 
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Klimaschutz JA, aber nur wenn es mich nicht trifft ;-)

Ich habe die Werte gerade nicht zur Hand, aber der mit Abstand größte CO2-Emittent ist in Deutschland der Straßenverkehr, u. a. weit vor dem Luftverkehr.

Gelingt es Dir auch einmal, die zitierte Passage von ricosch (oder anderen) nicht zu verdrehen und in die Unsachlichkeit und Verhohnepiepelung zu ziehen?

Das wäre sehr freundlich, Danke
 
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... In Deutschland sind mehr als 800.000 Arbeitsplätze (Stand 2018) direkt und indirekt von der Automobilindustrie abhängig. Schätzungen zufolge wird ein Umstieg auf Elektromobilität in Deutschland ca. 50% dieser Arbeitsplätze kosten. Der Grund dafür ist, dass Elektroautos weit weniger aufwändig zu produzieren sind.
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Nicht, dass ich nicht auch der Meinung bin, dass es schlecht um unseren Planeten steht und dass dringend etwas unternommen werden muss! Jedoch wird dieses "etwas unternommen" nur Wirkung zeigen, wenn die gesamten Industriestaaten an einem Strang ziehen. Aber dem ist nicht so, nur wir "braven" Deutschen preschen wieder einmal vor, ...
Das Problem, Hannes, liegt (nicht böse gemeint) in genau diesem Widerspruch, den du hier offenlegst:

Du führst an, dass alle Staaten an einen Strang ziehen und Deutschland nicht alleine "voranpreschen" soll. Genau in diesem Voranpreschen anderer liegt aber doch die Misere der hiesigen Automobilindustrie: Andere Staaten und im Ausland ansässige Konzerne investieren - ob wir es wollen oder nicht - seit Längerem massiv in die Elektromobilität, und diese Tendenz wird mit einiger Wahrscheinlichkeit noch erheblich zunehmen. Wie soll denn die deutsche Regierung unter diesen Prämissen ihre/unsere Automobilindustrie langfristig schützen?! Wir könn(t)en hier in Deutschland noch so sehr auf den Verbrenner setzen und munter weiter solche Autos produzieren, es würde dennoch nichts daran ändern, dass sich Verbrenner-Fahrzeuge weltweit zunehmend schlechter verkaufen lassen werden. Dass unsere Automobilindustrie ohne den Export aber tot ist, liegt auf der Hand.

Daher siehst du den Fehler - m. E. - schlicht an der falschen Stelle: Das Problem liegt nicht darin, dass unsere Regierung zuviel Klimarettung probiert und zu wenig die heimische Industrie protegiert. Sondern das Problem liegt darin, dass andere Staaten davon ziehen und die Bundesrepublik ggf. nicht schnell genug hinterher kommt.
 
Ich bin wie immer mehr als entspannt.
ok, dann lass mal Deine Tastatur überprüfen. Der "Großschreibknopf" klemmt wohl etwas :) :-)
In einem verhältnismäßig (Dienstwagenfahrer sind in der Regel Besser- und Gutverdienende) geringfügigen Steuervorteil für einen kleinen Teil der Konsumenten ein "Prügeln" der Autoindustrie sehen zu wollen ist wohl ein bisschen sehr weit hergeholt.
Na da kennst Du sicher im Zeitraum eines Modellzyklus die prozentualen Anteil von 1%er vs Privaten in D, speziell bei den Herstellern MB, BMW, Audi bei Neufahrzeugen, oder?
Das war nur ein Beispiel welches mich direkt betrifft. Ich seh darin keinen Anreiz zur Entlastung der Umwelt. Für mich bedeutet das mehr PS und weniger zahlen. Steuerung durch Subventionen, andere Steuervorteile, CO2 Steuer... brauchst noch mehr? Das sind die Sachen die falsch laufen. Schlimmer ist aber noch, dass nichts läuft was notwendig wäre um eine halbwegs sinnvolle Steuerung zu erzielen.
Das die Automobilindustrie keine Christkind ist, bestreite ich nicht. Die wurde dazu erzogen. Das der Scheuer nix kann, weiß ich auch. Aber wir profitieren eben nun mal von diesem Industriezweig. Den Ast würde ich mir nicht absägen.
 
Der Ast wird abgesägt und ist bereits zumindest angesägt genau dadurch, dass die deutsche Autoindustrie es sich viel zu lange in ihrem angestammten, scheinbar unumstößlich sichere Gewinne garantierenden Geschäftsritus (schöne Benziner und Diesel, die jeder mag, mit jedem Modellwechsel noch ein bisschen mehr Leistung und Komfort, Größe und Gewicht) gemütlich und bequem gemacht und viel zu spät auf neue Technologien umgeschwenkt hat.

Arbeitsplätze rettet man langfristig nur mit den Technologien von morgen, nicht mit denen von gestern.

In einem anderen Sportwagenforum schrieb jemand (nicht ich) wörtlich: "Der Verbrenner ist tot. Er weiß es nur noch nicht."
 
Technologie von morgen...

"By 1900, in the United States, 38% of US automobiles, 33,842 cars, were powered by electricity (40% were powered by steam, and 22% by gasoline). This information might sound like some crackpot Internet hoax, but if you look at the sources, you can easily see they are credible. The US Dept. of Energy’s page on the history of the electric car states, “By 1900, electric cars were at their heyday, accounting for around a third of all vehicles on the road. During the next 10 years, they continued to show strong sales.” (...)
"The 1914 electric Frichtle reportedly had a range of about 60–100 miles but also cost several times more than a Model T" (Anm. Klingt vertraut, oder?). "It’s creator, Oliver Frichtle, drove one of his vehicles more than halfway across the country in one trip to prove that his technology was vigorous. “Fritchle drove the eighteen hundred miles between Lincoln and New York in twenty-nine days averaging close to ninety miles per battery charge across extremes in weather, terrain, and road conditions. The time included about twenty-one days of driving and eight for rest, sightseeing, and visits.“

LG,
Ralf
 
Es gibt für E-Autos keine Nachfrage, was super läuft sind E-Busse, was ich auch für sinnvoll halte, so wie die stinken.
 
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Mein erster gekaufter Sticker fürs Auto. Super einfach zu kleben. Wirkung zeigt es auch, kennt wohl noch nicht jeder.

Zu Leidenschaften soll man stehen. Ich tue es jedenfalls. 8-)
 
Es gibt für E-Autos keine Nachfrage
Natürlich ... Ich dachte es mir. Das ändert sich spätestens, wenn die Kapazitäten der Batteriefabriken in Produktion gehen, für die die großen Autobauer in diesem Jahr gerade Hunderte von Milliarden (!) an Investitionen beschlossen haben.
 
Natürlich ... Ich dachte es mir. Das ändert sich spätestens, wenn die Kapazitäten der Batteriefabriken in Produktion gehen, für die die großen Autobauer in diesem Jahr gerade Hunderte von Milliarden (!) an Investitionen beschlossen haben.

Das ergibt keinen Sinn, ich schrieb von Nachfrage. Das regelt nicht die Produktion.
 
Die Hersteller erzeugen die Nachfrage. Wirst schon sehen. Oder glaubt jemand, die wollen nichts verkaufen, wenn sie Hunderte von Milliarden investieren??

Aufwachen und Realitätssinn einschalten!
 
Arbeitsplätze rettet man langfristig nur mit den Technologien von morgen, nicht mit denen von gestern.
Nur dumm, dass wir in dem Bereich nicht die erste Geige spielen werden. Das können andere besser und die werden uns das recht schnell vormachen.
Und dann?
 
Was ich mit "Die Hersteller erzeugen die Nachfrage" meine:

BMW bspw. wird E-Antriebe bauen und die Fans werden sie gut finden und kaufen, genauso wie BMW heute Roadster mit 1,6 Tonnen Gewicht, Fake-Blenden, alternativlosen Automatikgetrieben, Heerscharen von Assistenten und Motorsound aus dem Lautsprecher baut und die Fans es gut finden und kaufen, die alles dies noch vor wenigen Jahren genauso mit Abscheu und Empörung weit von sich gewiesen hätten wie sie es heute mit dem E-Antrieb tun.

Dass dies vollkommen klar ist, meine ich mit "Realitätssinn einschalten".
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur dumm, dass wir in dem Bereich nicht die erste Geige spielen werden. Das können andere besser und die werden uns das recht schnell vormachen.
Und dann?
Dann wird trotzdem niemand mehr die Antriebe von gestern kaufen und unsere tollen Arbeitsplätze werden vollends verschwinden. Brummm hat dazu in #653 völlig richtige Ausführungen gemacht.
 
Richtig. Zwischen "werden" und "wird" ist aber ein Unterschied. Weder BMW noch Daimler könnten derzeit mit E Ihren Laden am Laufen halten. Das wir sich auch nicht im nächsten Jahr ändern. Wir können jetzt natürlich bis zum erbrechen Elektroantriebe entwickeln obwohl jeder weiß, dass wir den kürzeren ziehen. Oder wir überlegen was nach dem E-Gedöns kommt und das ist für mich klar die Brennstoffzelle. Da sind wir, soweit ich informiert bin weiter, wie der Rest der Welt. Dauert sicher noch 10 Jahre, wäre aber zumindest ein Chance.
 
Ich spreche nicht auf Sicht von einem Jahr.

Ansonsten soll mir die Brennstoffzelle recht sein, genau wie alles Andere, das besser als E ist. Ob und welche Chancen sie hat, kann ich nicht beurteilen.
 
Kurzer Einwurf:

Das was Maritim meint - ich gehe mal davon aus- ist ein Erzeugen von Nachfrage.

Das ist durchaus üblich, wenn Produkt xy auf den Markt kommen, bzw den Konsum generieren soll.
Das ist in der Regel für ein Unternehmen mit hohen Kosten verbunden (Marketing) und birgt auch Risiken für das Unternehmen.

Zb aktuelle Katjes-Werbung zu Produktgruppe xy, die scheinbar vegan ist (ich weiß es nicht). Man suggeriert dem Kunden, dass das Produkt nicht nur ein "gesundes Naschen" ist, sondern man darüber hinaus viel für die Umwelt leistet.
Halt Bauernfängerei durch Marketing, die in die aktuelle "Klima Diskussion" grätscht

Auf der anderen Seite gibt es das Generieren von Nachfrage, wenn "der Gesetzgeber" diese vorantreibt, zb Rußpartikelfilter beim Diesel, die nachgerüstet werden mussten bis Tag x. Das hat dann der Kunde bezahlen müssen.

Das alles ist aber nicht neu.
 
Einverstanden Euer Ehren ;-) Ich wollte ja nur der Behauptung, für E-Autos gebe es keine Nachfrage, widersprechen, indem ich sagte, dass die Hersteller diese schon generieren werden.
 
Richtig. Zwischen "werden" und "wird" ist aber ein Unterschied. Weder BMW noch Daimler könnten derzeit mit E Ihren Laden am Laufen halten. Das wir sich auch nicht im nächsten Jahr ändern. Wir können jetzt natürlich bis zum erbrechen Elektroantriebe entwickeln obwohl jeder weiß, dass wir den kürzeren ziehen. Oder wir überlegen was nach dem E-Gedöns kommt und das ist für mich klar die Brennstoffzelle. Da sind wir, soweit ich informiert bin weiter, wie der Rest der Welt. Dauert sicher noch 10 Jahre, wäre aber zumindest ein Chance.

Nein, da sind uns andere Länder weit vorraus, ich weiß auch nicht, warum hier noch auf E-Autos herumgeritten wird. Das ist ein totes Pferd.

Die Deutschen haben hier gerade den Beschluss für ein Wasserstofftechnikforschungsdingens beschlossen- in den Niederladen arbeiten die längst dran. Wir hinken sowas von hinerher. Aber nicht nur das, Deutschland steuert laut diversen Berichten in eine Rezession.

Was passiert? Wir fliegen jetzt alle zu unseren Jobs ins umliegende Ausland. :+
 
Mal zum Thema Brennstoffzelle:

selbige erzeugt einfach „nur“ Strom aus Wasserstoff und Sauerstoff - und damit werden dann Elektromotoren angetrieben...

Sind also auch einfach nur böse Stromer :b
 
In der teutonisch-kleinbürgerlichen Informationsblase mag eine Nachfrage nach Elektrofahrzeugen tatsächlich nicht erkennbar sein. Weltweit sieht das auf manchen Märkten, leider, zunehmend anders aus. Das lässt sich nicht ignorieren, selbst wenn man von der Elektromobilität nichts hält.

Gott sei Dank gilt das Informationsdefizit zwischen Blase und der Welt außerhalb offensichtlich auch für den Stand der deutschen Technologien: Ganz so schlecht sieht es hier nicht aus. Aber die Unternehmen in Deutschland und (Rest-) Europa müssen sich anstrengen, keine Frage. Und auch die hiesige Regierung könnte - beispielsweise auf arbeitsrechtlicher Ebene - den einen oder anderen Impuls geben.
 
Mal zum Thema Brennstoffzelle:

selbige erzeugt einfach „nur“ Strom aus Wasserstoff und Sauerstoff - und damit werden dann Elektromotoren angetrieben...

Sind also auch einfach nur böse Stromer :b

Vielleicht kommt man damit aber weiter. Die bisherigen E-Autos haben keine Nachfrage. Solange die Deutschen ihre Busse in NL bestellen, so es mir recht sein. :thumbsup:

 
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