Crash mit geliehenem Jaguar in Stuttgart

Sozialstunden sind nie verkehrt. :+

Ich meinte aber eher eine Herabsetzung der Strafmündigkeit und eine Verschärfung der Sanktionsmöglichkeiten für Heranwachsende.
Wenn ich könnte würde ich hier tausend mal liken....

Ich verstehe auch nicht, wieso die Verantwortlichen hier schlafen? Was muß denn noch alles passieren?
 
Wenn ich könnte würde ich hier tausend mal liken....

Ich verstehe auch nicht, wieso die Verantwortlichen hier schlafen? Was muß denn noch alles passieren?

Hohe Strafen führen doch nicht automatisch zu einem Rückgang an Kriminalität. Ich halte nichts davon, Kinder und Jugendliche beispielsweise zu langjährigen Haftstrafen zu verurteilen. Es geht doch darum, sie wieder in die Gesellschaft einzugliedern und kriminelle Karrieren zu verhindern.

Mir fallen bei kriminellen Jugendlichen andere Stichwörter ein:
  1. Unterstützung überforderter Eltern
  2. Sozialarbeiter/Streetworker in problematischen Stadtvierteln und
  3. Vor allem ein schnelles, transparentes Verfahren, bei dem zwischen Tat und Verurteilung nicht ein ganzes Jahr liegt.
Ich habe hierzu vor einiger Zeit ein interessantes Buch von der leider viel zu früh verstorbenen Berliner Richterin Kirsten Heisig gelesen, die das ganze im Kontext migrantischer Kriminalität in Neukölln beschreibt:

 
Hohe Strafen führen doch nicht automatisch zu einem Rückgang an Kriminalität. Ich halte nichts davon, Kinder und Jugendliche beispielsweise zu langjährigen Haftstrafen zu verurteilen. Es geht doch darum, sie wieder in die Gesellschaft einzugliedern und kriminelle Karrieren zu verhindern. ...
Grundsätzlich Zustimmung. Wenn sich aber die Jugendkriminalität über die Jahrzehnte hinweg ändert, dann muss sich m. E. auch das Strafsystem anpassen. Gerade auch aus Präventionszwecken. Heutzutage werden herbe Straftaten auch von sehr jungen Menschen begangen, die sich von den putzigen Jugendstrafen nicht abschrecken lassen.

Und ganz schlimm ist es, wenn die jungen Täter noch nicht einmal strafmündig sind und mit diesem Wissen munter Straftaten begehen (oder dazu angeleitet werden).
 
Ja, wenn die Strafe zeitnah erfolgen würde, wäre das schon gut. Es darf aber keine Wattebauschstrafe sein. Damit verschafft sich die Justiz keinen Respekt.

Update:

Leinzell/Essingen: Fünfzehnjähriger nach Autodiebstahl und Verfolgungsjagd in Haft - Stuttgart & Region - Zeitungsverlag Waiblingen

Am Donnerstag erließ ein Haftrichter auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl gegen den Vierzehn- und Fünfzehnjährigen. Der Vierzehnjährige durfte gegen Auflage die Haftanstalt verlassen.

//Madcon
 
Hohe Strafen führen doch nicht automatisch zu einem Rückgang an Kriminalität. Ich halte nichts davon, Kinder und Jugendliche beispielsweise zu langjährigen Haftstrafen zu verurteilen. Es geht doch darum, sie wieder in die Gesellschaft einzugliedern und kriminelle Karrieren zu verhindern.

Mir fallen bei kriminellen Jugendlichen andere Stichwörter ein:
  1. Unterstützung überforderter Eltern
  2. Sozialarbeiter/Streetworker in problematischen Stadtvierteln und
  3. Vor allem ein schnelles, transparentes Verfahren, bei dem zwischen Tat und Verurteilung nicht ein ganzes Jahr liegt.
Ich habe hierzu vor einiger Zeit ein interessantes Buch von der leider viel zu früh verstorbenen Berliner Richterin Kirsten Heisig gelesen, die das ganze im Kontext migrantischer Kriminalität in Neukölln beschreibt:


sollen Strafen nicht im Vorfeld einfach abschrecken?

keine Ahnung was meine Eltern da wohl bei mir falsch gemacht haben. Liegt wahrscheinlich an der christlichen Erziehung...
 
sollen Strafen nicht im Vorfeld einfach abschrecken?

keine Ahnung was meine Eltern da wohl bei mir falsch gemacht haben. Liegt wahrscheinlich an der christlichen Erziehung...

Naja, mit Angst vor einem imaginären Bestrafer bedeutet nicht, dass man sich ob dieser Werte das Verhalten so ausrichtet, dass andere keinen Schaden haben 🙂
 
Die jungen Menschen, die munter über die Stränge schlagen, die wissen nicht selten sehr genau, was ihnen - oder eben auch nicht - passieren kann. Insofern hätte auch im Jugendstrafrecht eine Verschärfung der Strafmaßnahmen m. E. Präventivcharakter.
 
Die jungen Menschen, die munter über die Stränge schlagen, die wissen nicht selten sehr genau, was ihnen - oder eben auch nicht - passieren kann. Insofern hätte auch im Jugendstrafrecht eine Verschärfung der Strafmaßnahmen m. E. Präventivcharakter.

👍

Es ist halt schade, dass die Justiz, Polizei und auch die Schule das ausbügeln soll, was im Elternhaus nicht erfolgte
 
Die jungen Menschen, die munter über die Stränge schlagen, die wissen nicht selten sehr genau, was ihnen - oder eben auch nicht - passieren kann. Insofern hätte auch im Jugendstrafrecht eine Verschärfung der Strafmaßnahmen m. E. Präventivcharakter.

Das heißt gleichermaßen, dass viele es nicht wissen und bedeutet im Umkehrschluss übrigens nicht automatisch, dass das Wissen um eine Strafe einen Effekt auf die Ausführung einer Tat hat. Härtere Strafen sind bei der Bevölkerung und in den Medien beliebt, vor allem nach schweren Verbrechen, weil sie ein einfaches und (vermeintlich) effektives Mittel sind.

Renommierte Rechtswissenschaftler sehen das übrigens auch kritisch:

Mehr Strafe - weniger Kriminalität: Wirken (härtere) Strafen?,: "Diskutiert wird vor allem auch, warum (härtere) Strafen aus psychologischer Sicht nicht bzw. vielfach nur minimal wirken." (Prof. Dr. Helmut Kury, Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht).

Abschreckende Wirkung von hohen Strafen? - Strafakte.de : "Es gibt eine Reihe von Untersuchungen zum Abschreckungsgedanken. Demnach wirken harte Strafen nur im Verkehrsrecht abschreckend. Bei Gewalttaten funktioniert das nicht. Diese Taten, ob von Jugendlichen oder Erwachsenen, werden oft im Affekt begangen. Die denken in dem Moment auf Deutsch gesagt nicht bis zum nächsten Laternenpfahl." und, insbesondere: "Grundsätzlich gilt: Je härter die Strafe, desto größer die Rückfallgefahr. Was auch deshalb plausibel ist, weil nur die schweren Fälle in Haft gehen, bei denen die Gerichte oft auch eine Wiederholungsgefahr sehen." (Prof. Thomas Bliesener, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen).

Es geht nicht um Kuscheljustiz, es geht bei Jugendlichen meiner Ansicht nach nur um die Frage, wie kriminelle Dauerkarrieren verhindert werden können.
 
Das heißt gleichermaßen, dass viele es nicht wissen und bedeutet im Umkehrschluss übrigens nicht automatisch, dass das Wissen um eine Strafe einen Effekt auf die Ausführung einer Tat hat. Härtere Strafen sind bei der Bevölkerung und in den Medien beliebt, vor allem nach schweren Verbrechen, weil sie ein einfaches und (vermeintlich) effektives Mittel sind.

Renommierte Rechtswissenschaftler sehen das übrigens auch kritisch:

Mehr Strafe - weniger Kriminalität: Wirken (härtere) Strafen?,: "Diskutiert wird vor allem auch, warum (härtere) Strafen aus psychologischer Sicht nicht bzw. vielfach nur minimal wirken." (Prof. Dr. Helmut Kury, Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht).

Abschreckende Wirkung von hohen Strafen? - Strafakte.de : "Es gibt eine Reihe von Untersuchungen zum Abschreckungsgedanken. Demnach wirken harte Strafen nur im Verkehrsrecht abschreckend. Bei Gewalttaten funktioniert das nicht. Diese Taten, ob von Jugendlichen oder Erwachsenen, werden oft im Affekt begangen. Die denken in dem Moment auf Deutsch gesagt nicht bis zum nächsten Laternenpfahl." und, insbesondere: "Grundsätzlich gilt: Je härter die Strafe, desto größer die Rückfallgefahr. Was auch deshalb plausibel ist, weil nur die schweren Fälle in Haft gehen, bei denen die Gerichte oft auch eine Wiederholungsgefahr sehen." (Prof. Thomas Bliesener, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen).

Es geht nicht um Kuscheljustiz, es geht bei Jugendlichen meiner Ansicht nach nur um die Frage, wie kriminelle Dauerkarrieren verhindert werden können.
Die Eltern und deren schlechte Erziehung kann man schlecht austauschen. Und es muss in Sachen Strafe nicht erst nach ca 20 Vergehen zur Sache gehen. In jungen Jahren mal ein paar Tage einen Knast von innen sehen kann nicht falsch sein. Das nennt man Erziehung.
 
Das heißt gleichermaßen, dass viele es nicht wissen und bedeutet im Umkehrschluss übrigens nicht automatisch, dass das Wissen um eine Strafe einen Effekt auf die Ausführung einer Tat hat. Härtere Strafen sind bei der Bevölkerung und in den Medien beliebt, vor allem nach schweren Verbrechen, weil sie ein einfaches und (vermeintlich) effektives Mittel sind.

Renommierte Rechtswissenschaftler sehen das übrigens auch kritisch:

Mehr Strafe - weniger Kriminalität: Wirken (härtere) Strafen?,: "Diskutiert wird vor allem auch, warum (härtere) Strafen aus psychologischer Sicht nicht bzw. vielfach nur minimal wirken." (Prof. Dr. Helmut Kury, Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht).

Abschreckende Wirkung von hohen Strafen? - Strafakte.de : "Es gibt eine Reihe von Untersuchungen zum Abschreckungsgedanken. Demnach wirken harte Strafen nur im Verkehrsrecht abschreckend. Bei Gewalttaten funktioniert das nicht. Diese Taten, ob von Jugendlichen oder Erwachsenen, werden oft im Affekt begangen. Die denken in dem Moment auf Deutsch gesagt nicht bis zum nächsten Laternenpfahl." und, insbesondere: "Grundsätzlich gilt: Je härter die Strafe, desto größer die Rückfallgefahr. Was auch deshalb plausibel ist, weil nur die schweren Fälle in Haft gehen, bei denen die Gerichte oft auch eine Wiederholungsgefahr sehen." (Prof. Thomas Bliesener, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen).

Es geht nicht um Kuscheljustiz, es geht bei Jugendlichen meiner Ansicht nach nur um die Frage, wie kriminelle Dauerkarrieren verhindert werden können.

Das setzt allerdings auch ein intaktes Elternhaus voraus, welches sich im Nachgang "mitkümmert" und das was angestellt wurde auch als ihre Angelegenheit sehen, bzw sich die Eltern für das Verhalten und entsprechender "Korrekturmaßnahmen" aktiv in der Pflicht sehen.
 
Die Eltern und deren schlechte Erziehung kann man schlecht austauschen. Und es muss in Sachen Strafe nicht erst nach ca 20 Vergehen zur Sache gehen. In jungen Jahren mal ein paar Tage einen Knast von innen sehen kann nicht falsch sein. Das nennt man Erziehung.

Es gibt ja zum Beispiel den "Warnschussarrest" (soweit ich weiss max. 4 Wochen Knast). Das kann für viele eine nachhaltige Erfahrung sein, muss aber nicht. Das Problem ist doch: Was passiert wenn diese Leute wieder rauskommen? Und wie werden sie nicht wieder straffällig? Btw: Was sind denn die klassischen Fälle? Schwere Körperverletzung? Raub? Da ist auch bei Erwachsenen oft nicht mehr als eine Bewährungsstrafe oder ein paar Monate drin...

Das setzt allerdings auch ein intaktes Elternhaus voraus, welches sich im Nachgang "mitkümmert" und das was angestellt wurde auch als ihre Angelegenheit sehen, bzw sich die Eltern für das Verhalten und entsprechender "Korrekturmaßnahmen" aktiv in der Pflicht sehen.

Richtig, und weil das oftmals nicht vorhanden ist, muss der Staat eben einspringen, mit Streetworkern, Sozialpsychologen, aber auch mit Ausbildungs- und Sportangeboten etc. Das würde ich auch nicht als Belohnung interpretieren, sondern als Möglichkeit, diese Menschen wieder halbwegs auf den richtigen Pfad zu bringen.
 
Das wird doch schon gemacht, oder nicht? Irgendwann muss doch mal klar sein, dass bei einigen (vielen) keine Chance auf Rehabilisierung besteht. Wohl auch vom Straftäter und seinem Umfeld nicht gewünscht wird. Dann muss halt die Öffentlichkeit vor solchen Typen geschützt werden.
 
Das wird doch schon gemacht, oder nicht? Irgendwann muss doch mal klar sein, dass bei einigen (vielen) keine Chance auf Rehabilisierung besteht. Wohl auch vom Straftäter und seinem Umfeld nicht gewünscht wird. Dann muss halt die Öffentlichkeit vor solchen Typen geschützt werden.

Ja, aber anscheinend nicht genug (und bevor der Einwand der Kosten kommt: ob jetzt mehr Streetworker und Angebote in den Stadtvierteln oder die Unterbringung in der JVA teurer sind ist ein anderes Thema....).

Ist ja auch egal, wir sind uns ja darüber einig, dass Intensivtäter, egal welchen Alters, hart bestraft werden sollten, natürlich auch mit Gefängnisstrafen. Aber vielleicht hilft einfach nochmal der Bezug zum oben zitierten Fall: Drei Jugendliche (über Vorstrafen wissen wir nichts) stehlen ein Fahrschulauto, machen damit eine Spritztour, gefährden dabei etliche Verkehrsteilnehmer, aber: (zum Glück) wurde kein Unschuldiger dabei verletzt. Ich sehe nicht, dass da Rehabilitierung keine Sinn macht... im Gegenteil: steckst du die jetzt 5 Jahre in den Knast, ist jede Chance auf eine vernünftige berufliche Perspektive vorbei.
 
Man kann vieles diskutieren, aber dass der Ausblick auf Strafe durchaus abschreckend wirken kann, ist unbestreitbar. Der springende Punkt ist derjenige, dass Jugendliche heutzutage - mitunter furchtbare - Straftaten begehen, die vor (z. B.) 20 Jahren so nicht begangen wurden. Und das sind keine Affekttaten, sondern es ist schlicht eine andere „Qualität“ des Verbrechens. Ich erspare uns an dieser Stelle Beispiele.

M. E. muss es bessere Möglichkeiten geben, solche Heranwachsenden adäquat zu bestrafen. Das bedeutet ja nicht, dass man alle Jugendstrafen verschärfen muss. Aber es muss die Möglichkeit zu einem konsequent härterem Vorgehen gegen junge Straftäter geben. Von dem Kuschelkurs, den unsere Gerichte vielfach bei jungen Straftätern fahren (müssen) halte ich rein gar nichts. Die gehen lachend aus dem Gerichtssaal, erzählen ihnen Kumpels von der lächerlichen Strafe und begehen danach erst recht weitere Taten.

Das ist eben meine Auffassung dazu - die ich übrigens nicht diskutiere. Bitte also nicht wundern, wenn ich auf etwaige Gegenargumente nicht eingehe. ;) Das Thema kann jeder ja sehen wie er/sie will.
 
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