Wem gehören die Daten?

Ja es war leider nur ein aufgewärmter Bericht vom vorherigen. Aber das Thema bleibt brisant.
Ich bleibe dabei, dass nicht alle Daten perse „böse“ sind, nur halt die Frage, was damit dahinter passiert.
 
Offenbar ist es so, dass die Fahrzeuglenkenden den Daten, die sie mit ihrem Fahrzeug teilen, weniger kritisch gegenüber stehen, als beim Smartphone. Plus: Der Markt für Daten aus dem Fzg. für Marketing-Zwecke ist noch nicht aufgeteilt. Für mich neu: Es gibt Anbieter für Lösungen, die nicht nur den Fahrer überwachen („Sicherheit“ wg. Sekundenschlaf und so), sondern mit Kameras alle Insassen. Wozu auch immer.
 
Die Farhrzeuginnenüberwachung wird damit begründet, dass man sein Kind, beispielsweise, nicht im Auto vergisst-was sich manche Marketingfuzzis so einfallen lassen....Ansich vielleicht keine schlechte Idee, aber will ich mich deswegen die ganze Zeit filmen lassen ohne zu wissen, wer da eigentlich was speichert? Tesla bekommt (theoretisch) gerade Ärger, weil sie die Aussenkameras zwecks Beobachtung fernsteuern können-dies wird natürlich alles nur zur Produktverbessserung genutzt-aber gerade US amerikanische Unternehmen haben halt KEIN Verhältnis zum Datenschutz.
 
Nur gut, dass man im Zetti kaum ein Kind vergessen kann, immerhin höchstens im Kofferraum.:eek: :o Ganz ehrlich - wer ein Kind fahrlässig im Auto "vergisst" ist entweder behämmert oder komplett zugedröhnt. Halte diese Argumentation für vorgeschoben.
Der Clou beim Thema Tesla: Man kann die Kommunikation des Fzg mit dem Hauptquartier mitschneiden und über die IP den Standort (ex-EU) herausfinden. Wenn man aber versuchen würde, die verschlüsselten, illegal abfließenden, Daten "sichtbar" zu machen, macht man sich selbst strafbar. Verkehrte Welt:mad:
 
Was Tesla in Sachen Datenerfassung- und Verarbeitung macht, geht auch wirklich auf keine Kuhhaut mehr. :eek: :o

Tesla macht genau das, was sich seit Jahren kein deutscher Automobilhersteller traut, weil die Juristen bei der Vorstellung der betreffenden Big Data-Konzepte unisono entweder einen Schreikrampf bekommen, oder einen Herzkasper. :confused:
 
Hinzu kommt, dass es weder ein europäisches, geschweige denn ein deutsches Rechenzentrum gibt. Mal eben eine Milliarde in den Sand knallen, traut sich keiner und schreien erstmal nach Subventionen.
Selbst die deutschen Polizeibehörden kaufen sich rechenzeitzeit bei Amazon aws ein. Traurig.
 
Wenn das Ziel sein sollte eine eigene, autarke, Infrastruktur aufzubauen, müssen die Rahmenbedingungen auf das benötigte Fachpersonal ausgerichtet werden. Solange Berufspolitiker und Verwaltungsjuristen darüber entscheiden, ist das Unterfangen unmittelbar zum Scheitern verurteilt. Dann helfen auch namhafte Firmen wenig.
 
Wenn das Ziel sein sollte eine eigene, autarke, Infrastruktur aufzubauen, müssen die Rahmenbedingungen auf das benötigte Fachpersonal ausgerichtet werden. Solange Berufspolitiker und Verwaltungsjuristen darüber entscheiden, ist das Unterfangen unmittelbar zum Scheitern verurteilt. Dann helfen auch namhafte Firmen wenig.
Ich glaube da hast du mich falsch verstanden, die Experten, die eigentlich die Behörden benötigt arbeiten lieber für namenhafte Firmen in der Privatwirtschaft, da dort die Bezahlung besser ist. Für die IT-Entwickelung nehmen die Behörden seit Jahren zu wenig Geld in die Hand. Bestes Beispiel ist die Hardware-Ausstattung im Schulbereich, gerade zu Corona-Zeiten wird da zur Zeit nachinvestiert
 
Ein weiteres Problem liegt im deutschen Vergaberecht.

Das führt aber alles weit weg vom eigentlichen Thema. ;)
 
Ich glaube da hast du mich falsch verstanden, die Experten, die eigentlich die Behörden benötigt arbeiten lieber für namenhafte Firmen in der Privatwirtschaft, da dort die Bezahlung besser ist. Für die IT-Entwickelung nehmen die Behörden seit Jahren zu wenig Geld in die Hand. Bestes Beispiel ist die Hardware-Ausstattung im Schulbereich, gerade zu Corona-Zeiten wird da zur Zeit nachinvestiert
Das mit den Gehältern war als in den "Rahmenbedingungen" enthalten gemeint. Beschäftigungsverhältnisse sind im öffentlichen Dienst schon anders aber ein einige hundert Mann/Männin ;) starkes Team verbeamteter Softwareentwickler/Systemarchitekten etc. kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Andererseits benötigt man ein ähnlich kompetentes Team, um einen externen Dienstleister zu steuern.
Das mit der "Digitalisierung" von Schulen ist eine andere Sache. Es war nie geplant, Schüler im Home-Office zu unterrichten, weil sich das niemand vorstellen konnte. Jetzt mit Investitionen zu glänzen ist reine Symbolpolitik. Es gibt ca. 11 Mio Schüler in D. Stell Dir vor, die digitale Infrastruktur eines Unternehmens mit ebenso vielen Mitarbeitern müsste von jetzt auf gleich de novo hergestellt werden. So viele Fachkräfte gibt es in D nicht und wird es auch nicht geben. Laut Bitkom gibt es in D nur 800.000 Werktätige im Bereich Software und IT. Und die haben schon alle einen Job.
Ganz abgesehen davon: Wer sagt denn, dass Lehrninhalte "digital" überhaupt besser vermittelt werden können? Omas Spruch "durch die Hand in den Kopf" (ich weiss nicht, wo sie das her hatte) hat durchaus eine neurobiologische Grundlage. Lernen am Tablet wird nie so effektiv sein, wie bei Nutzung von Arbeitsblättern (auf Papier), Stift und verbaler Diskussion. Digitales Lernen ruiniert die Augen, Texte die länger als eine Smarphone-Seite sind, können nicht mehr erfasst werden, die Sprachentwicklung leidet, was-sonst-noch.
... jetzt werde ich sehr OT und mache hier Schluß ;)
 

Polizei und Behörden greifen immer häufiger Daten aus Autos ab


Der Artikel bezieht sich auf die USA, dass dürfte derzeitig in Deutschland nicht möglich sein
 

Polizei und Behörden greifen immer häufiger Daten aus Autos ab



...ist mit einem richterlichen Beschluss auch völlig in Ordnung - was dieser Bericht nämlich völlig ignoriert, ist die Tatsache, dass diese Daten ohne richterliche Anweisung weder in der Ermittlung noch gerichtsverwertbar, folglich nutzlos sind. Die Auswertung von Navidaten in Kriminalfällen gibt es übrigens schon, seit Navigationssysteme im Auto Einzug gehalten haben. Einzig der Zugang von im Fahrzeug befindliche Daten ist um Längen einfacher, wie das "knacken" von Codes eines SmartPhone (auch dies kann mit den geeigneten Mitteln von Ermittlungsbehörden quasi immer entsperrt werden). Ist also nicht Neues - es fehlt aber in der Tat die gesetzliche Basis & Regelung wer welche Daten im Fahrzeug sammeln und wie verwerten darf... Da hätte ICH aber vom Missbrauch durch Hersteller & Dritter deutlich mehr Respekt, als durch Ermittlungsbehörden in einem Kriminalfall. ;)
 
In den USA ist die Verwertung dieser Daten schon länger üblich. Insbesondere Ermittlungsbehörden und Gerichte haben sehr weitreichende Befugnisse, solche Daten (auch) von den Automobilherstellern anzufordern.

In der Bundesrepublik können das allein die (nicht alle) Ermittlungsbehörden, und zwar in aller Regel nur bei dem Verdacht schwererer Verbrechen. Ein Beispiel dafür ist der Fall des Jaguar-Rasers, der auch hier im Forum insb. im Jahr 2019 diskutiert wurde (Crash mit geliehenem Jaguar in Stuttgart).

Der letzte Satz des o.a. Artikels ...

„... Problematisch ist dabei auch, dass es in ... vielen ... Ländern, darunter auch Deutschland, schlichtweg keine gesetzlichen Rahmenbedingungen gibt, die den Schutz der Privatsphäre in Verbindung mit den in Fahrzeugen verbauten Computern und Sensoren regeln. Die Hersteller können daher bisher fast unreguliert Daten sammeln, auswerten ...“

... ist fortgeschrittener Unsinn. Natürlich wirken u.a. die europäischen datenschutzgesetzlichen Bestimmungen massiv regulierend, weshalb die Datensammelei (auch) für die hiesigen Hersteller eine stattliche rechtliche Herausforderung darstellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
...ist mit einem richterlichen Beschluss auch völlig in Ordnung - was dieser Bericht nämlich völlig ignoriert, ist die Tatsache, dass diese Daten ohne richterliche Anweisung weder in der Ermittlung noch gerichtsverwertbar, folglich nutzlos sind. Die Auswertung von Navidaten in Kriminalfällen gibt es übrigens schon, seit Navigationssysteme im Auto Einzug gehalten haben. Einzig der Zugang von im Fahrzeug befindliche Daten ist um Längen einfacher, wie das "knacken" von Codes eines SmartPhone (auch dies kann mit den geeigneten Mitteln von Ermittlungsbehörden qu - es fehlt aber in der Tat die gesetzliche Basis & Regelung wer welche Daten im Fahrzeug sammeln und wie verwerten darf... Da hätte ICH aber vom Missbrauch durch Hersteller & Dritter deutlich mehr Respekt, als durch Ermittlungsbehörden in einem Kriminalfall.
...Hersteller nicht, das ist ja das ungeregelte "Übel". :confused:
Genau.
 
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