Ich möchte für den Threadersteller
@Uniball ein paar Dinge zusammenfassen, damit die Kritik am E86 nicht so im Vordergrund steht.
Der E86 war immer ein gutes Auto zum Fahren, sowohl als 3.0si wie auch als M. Der M hatte mehr Mucken aufgrund seiner für dieses Auto zu hohen Leistung. Trotzdem konnte man damit viel Spaß haben.
Jetzt sind einige Jahre vergangen, seit die Produktion eingestellt wurde, und natürlich gibt es viele Autos, die vom Entwicklungsstand dem E86 weit voraus sind, der weitestgehend noch auf dem E46 basierte. Der von Dir genannte M135i gehört dazu.
Nun hast Du aber mal das Auto, und es gibt keinen Grund, warum Du keinen Spaß damit haben solltest. Es liegen aber so detaillierte Erfahrungen mit dem Tuning und Rennstreckeneinsatz dieses Modells vor, dass es Sinn macht, ein paar Vorüberlegungen anzustellen. Hierzu empfehle ich zunächst einmal folgenden Thread:
Gerade gab es mal wieder eine Diskussion zum Thema "Ich habe von XYZ gehört, das soll so toll sein. Bringt das wirklich was, und wenn ja, was?" Es ist für das Folgende unerheblich, um welches Teil es da ging, aber es brachte mich auf die Idee, ein paar grundsätzliche Überlegungen zum Tuning...
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Einige Tipps zum Fahren gibt es hier:
Achtung: Der folgende Text kann zu Langzeitschäden führen, für die ich keine Haftung übernehme. Die Tipps sind für normale Autos gedacht, lassen sich aber mit wenigen Handgriffen auch auf Autos mit Front- oder Allradantrieb anpassen. Ansonsten gilt: Jeder ist sich selbst der Nächste, ich habe...
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Nun zu den Umbauten:
Man hört immer, dass tiefer und härter das Beste sei. Dem ist aber nicht so. Solange ich auf einer topfebenen Rennstrecke im entsprechenden Tempo unterwegs bin, kann ich mir mit Härte ein paar Vorteile erringen. Andere schwören auf genau die entgegengesetzte Abstimmung: immer schön weich (verhältnismäßig). Klar ist aber, dass auf einer normalen Landstraße mit ihren Beulen und Löchern ein hart abgestimmtes Fahrwerk das Auto ohne Ende herumspringen lässt, so dass es kaum auf der Straße zu halten ist. Vom Restkomfort mal ganz zu schweigen.
Daher ist es sinnvoll, das Auto eben nicht knallhart abzustimmen, dazu gehören auch Dinge wie Uniball, härtere Lager etc.
Für die Landstraße (Haupteinsatzgebiet) und gelegentlichen Rennstreckeneinsatz ist eine Rennstreckenabstimmung völliger Unsinn. Es gibt genug Fahrwerksspezis, die genau das verkaufen. So einige hier im Forum haben das machen lassen, um es dann kurze Zeit später wieder zu ändern: auf der Landstraße nahezu unfahrbar und auf keinen Fall schneller.
Federn + Stabis oder ein einstellbares Gewindefahrwerk reichen völlig aus. Keine Semis, wenn Du auf der Straße fahren willst. Nach dem ersten Rеgenguss weißt Du warum. UHP-Reifen sind wesentlich alltagstauglicher.
Sperre: Der 3.0si regelt elektronisch. Baust Du jetzt eine mechanische Sperre ein, sind beide Systeme im Konflikt, außer Du änderst Motorsteuergerät, ABS etc auch gleich mit. Unsinniger Aufwand. Im Rennen sind wir das Auto ohne Sperre gefahren, und zwar gut.
Motor: Chiptuning und fertig. Seit der Vorstellung des Autos hat sich kein Motortuner so richtig an den N52 herangetraut, und das wird jetzt nach all den Jahren auch nicht passieren. Außer Du gerätst an jemanden, dem es egal ist, ob Dir das Ding hinterher um die Ohren fliegt. ESD wechseln, evtl. Kats, Ende.
Wäre der E86 ein neues Auto, würden sich Experimente lohnen. Aber nach 15 Jahren wird man so ein Auto - insbesondere nicht als Gebrauchtwagen - besser hinbekommen als früher zu seinen "aktiven" Zeiten.
Quintessenz: Mach, was Du für richtig hältst. Die Hinweise helfen Dir nur dabei, rechtzeitig zu erkennen, dass Du dabei bist, einige Kohle zu verbrennen, nur um dann am Ende Enttäuschungen zu erleben, wie sie eben bekannt und üblich sind beim Tuning. Was Du aber dann sicher nicht zugeben wirst. Hätte ich früher auch nicht getan.