Z3 Coupe 2,8 DV - Jetzt gehts los! Projektbericht

Krass!

Wenn ich den damals bekommen hätte wäre er schon längst verkauft 😬😀😂😂

Da sagst du was. Das trifft es eigentlich auch schon ganz gut.

Ich schaue die Tage mal wann ich Zeit und Lust habe mich noch mal geistig zu erbrechen und das Thema hier abzuschließen. Irgendwie muss für sowas auch eine entsprechende Laune vorhanden sein.
 
Ich weiß nicht ob ich in naher Zukunft noch Lust habe das hier ausgiebig zu vervollständigen, deshalb werde ich mich jetzt "kurz" dazu äußern.

Als ich den Wagen vor vielen Jahren gekauft habe, wollte ich nur ein paar Kleinigkeiten machen und ihn dann fahren.
Wie hier beschrieben kam es aber anders.
Der Wagen hat mich viele Nerven, viel Geld und viel kostbare Freizeit gekostet. Öfter saß ich stundenlang im Auto vor der geschlossenen Garage und bin ohne Taten wieder nach Hause gefahren.
Es hat mich maßlos überfordert.

Anstatt die Reißleine zu ziehen wollte ich es mir aber zum größeren Teil den anderen Zeigen.
Ich hatte ein Selbstwertproblem.
Ich habe meinen Selbstwert mein Lebenlang aus dem gezogen, wie andere mich sahen und was sie von mir hielten.
Somit quälte ich mich weiter und weiter.
Ich habe dieses Auto nicht für mich gemacht sondern für mein Selbstwertgefühl.

Wenn ich mit dem Wagen gefahren bin, kam ich mir "wertiger" vor. Wertiger als in meinem 60 ps skoda. Und das ist falsch.
Der Verkauf ist für mich eins von vielen Exampeln, mich an meinen wahren Bedürfnissen zu orientieren.
Diese dürfen nicht sein, wie cool ich mir in einem scheiss Auto vorkommen.
Ich möchte im Juni eine 2 wöchige Norwegentour mit meinem Motorrad machen.
2 Wochen mit mir alleine.
Bei der Motorradsuche fing mein Ego wieder an an mir zu knabbern.
Ich wollte Reisen und das sinnvollste ist natürlich eine Reiseenduro, vor allem dann, wenn man auch mal etwas abseits der befestigten Wege unterwegs sein möchte bzw. sich zumindest nicht einschränken möchte.
Nunja, ich tendierte zwischen einer r1200 als nakedbike und einer 1200gs als Reiseenduro.
Wie ich im Unterbewusstsein immer zum Nakedbike tendieret habe, obwohl es für meine Bedürfnisse eigentlich nicht die optimale Wahl ist ... nur wegen der Optik. Weil ich mich mir besser auf einem coolen nakedbike in der Stadt vorstellen konnte als auf einem Enduropanzer.

Ich habe das zum Glück rechtzeitig erkannt und entsprechend gehandelt.
Nunja, die 1200 gs ist es nicht geworden... als ich die das erste mal live gesehen habe ... da dachte ich wirklich, da steht ein Panzer vor mir. Somit ist es dann "nur" die 800gs geworden. Diese entspricht momentan mehr meiner Vorstellungen von einer ReiseENDURO.

Nachdem ich die letzten Jahre immer wieder vermehrt unter sehr tiefen Löchern litt und ich beim letzten Loch dachte, aus dem nächsten komme ich vielleicht nicht mehr raus ... habe ich mich entschieden, alles umzukrempeln.
Ich wollte nicht kampflos drauf gehen. Das war nie meine Art.

Ich habe eine sehr gute Wahrnehmung meiner Umwelt und von mir und ich merke, wenn sich etwas im Ungleichgewicht befindet. Ich habe mich aber sehr viele Jahre betäubt und mich selbst belogen. Die Programmierung, wie man ein Leben zu führen hat und was das "Zaubermittel" für ein glückliches Familienleben ist ... hat voll zugeschlagen. Das habe ich die ganzen Jahre unterbewusst wahrgenommen und mich es hat mich irgendwann "gespalten".

Jetzt versuche ich jede Entscheidung auseinander zu nehmen um zu verstehen, ist es wieder die alltägliche Programmierung oder bin ich es selbst, der diese Entscheidung trifft. Ich höre auf meine Gefühle, meine Intuition und nicht darauf, wie andere mich wahrnehmen (könnten).

Für manche ist dieser Text nicht nachvollziehbar. Für manche ist er vielleicht eine nette Unterhaltung.
Für ein paar Wenige ist es vielleicht ein kleiner Stein der etwas ins Rollen bringt.
Deshalb schreibe ich das hier so offen.
Vielleicht erkennt sich jemand ein Stück weit und kann sich früher hinterfragen um Schlimmeres zu verhindern.
Denn, auch wenn ich mich schon länger mit der Selbstentwicklung beschäftigt habe, so gab es bei mir auch einen Menschen, der das Ganze erst wirklich angestoßen hat.
Ich bin sehr dankbar für dieses "Stubsen", auch wenn bis jetzt ein sehr schwieriger und schmerzhafter Weg hinter mir liegt.
Aber es geht in die richtige Richtung.

Ich bin zuversichtlich.

Vielen Dank für die tolle Unterstützung, die tollen Menschen, die ich hier kennenlernen durfte.
Ich habe ein paar sehr gute Freunde gewonnen :)

Und so geht es hier dem Ende zu.

Über den Preis spreche ich hier nicht. Jeder kann sich denken, dass ich sehr viel Verlust gemacht habe.

Der Käufer ist ein toller Mensch, der dieses Auto zu schätzen weiß und fachlich sehr im Bilde ist.
Somit sage ich dem Wagen eine gute Zukunft voraus und freue mich, dass wir uns unkompliziert einig geworden sind und ich mich nicht auch noch mit einem monatelangem Verkauf rumschlagen musste.

Gruß Marc
 
Hallo Marc,
Das sind überaus offene und sehr starke Worte. Ich ziehe meinen Hut vor Deinem Mut und Deiner Fähigkeit zur Selbstrefelexion. Ich wünsche Dir alles Gute für Deine Zukunft, bleib gesund und das, was Du hier geschafft hast, ist eine sehr große Leistung. Ich habe zwar noch nicht alles gin diesem Thread gelesen, aber erkenne gewisse Züge auch bei mir wieder.
Bleib zuversichtlich,
Gruß Olli
 
Auch von mir Danke für diesen langen und so offenen Text.
Auch wenn Dich (leider) nicht persönlich kenne Marc, muss ich sagen, dass zumindest ich in den letzten Jahren erkennen konnte, dass dich das Auto irgendwie mehr gewurmt als Dir Freude bereitet hat. Und das nur an der Art wie sich eine Posts hier verändert haben. Waren Sie bei Eröffnung dieses Threads voller Euphorie und lockeren Witzen wichen sie mehr und mehr, auch nach Abschluss deiner Restauration, eher zynischen und schlechter gelaunt wirkenden Beiträgen.
Nichts für ungut, das ist keine Kritik.
Ich hatte mich nur immer gewundert was nicht stimmt, weil ich mir dachte Du wärest doch am Ziel und das Coupe doch jetzt mega da stünde. Daher hatte ich selber irgendwie immer mit einem Verkauf deinerseits gerechnet und ich finde es macht nach deiner Beschreibung auch absolut Sinn.
Ich kann mich zumindest ein bisschen in deine beschriebene Überforderung einfühlen, auch wenn meine Arbeiten an meinem alten Coupe von Aufwand und Umsetzung ein Witz dagegen sind, was Du durchgezogen hast. Aber ich habe mich stellenweise auch überfordert und frustriert gefühlt wenn ich liegend unter dem Auto auf Böcken am Rahmen rumgeschliffen hatte und erkennen musste, dass immer mehr Rost auftaucht und ich das gar nicht gestemmt bekomme. Das war auch mein Grund für den Verkauf und die Suche nach einem anderen Coupe in der Hoffnung dann endlich das zu finden was mich in der Hinsicht glücklich macht. Ich habe es also nicht durchgezogen ;) Was ich aber mittlerweile gelernt hatte war, dass der Frust durch den Perfektionismus kam und ich mittlerweile loslassen kann.
Man kann diesen Perfektionismus zwar auch lobenswert nennen, so war es denke ich ja auch das, was dich dazu bewegt hat dein Coupe „richtig“ zu machen, quasi ganz oder gar nicht. Es kann einen aber auch echt fertig machen, das kann ich wie gesagt zumindest ein bisschen nachvollziehen.
Und ich lüge nicht, wenn ich sage, wie sehr ich das bewundert habe. Ich habe einigen im Bekanntenkreis von deinem Coupe erzählt bzw deiner Restaurierungsreise.
Wenn es Dir aber zum Schluss nicht die Erfüllung gebracht hat, die Du Dir erhofft hattest, macht der Verkauf mehr als Sinn, Verlust oder nicht. Bei so einem teuren und überflüssigen Hobby muss einen eigentlich jede Fahrt auf irgendeine Art begeistern und Gefühle vermitteln. Wenn das nicht da ist bringt so ein Haufen Blech nichts.

Ich wünsche Dir erst mal eine Mega Reise mit deinem Motorrad, weiterhin viel Erfolg und Glück und hoffe zuletzt, dass Du in Zukunft dem Forum vielleicht nicht komplett fernbleibst :)
 
Mich drängt es einfach, dir meine Hochachtung auszusprechen!!!
Ich verfolgte deine Berichte als technischer Laie schon mit blankem Staunen, was du an
Wissen (aus allen Bereichen) und Energie investiert hast.
Umso mehr Respekt vor deiner Erklärung (auf die ja nun niemand Anspruch hat) und mein
vollstes Verständnis - du gehst den richtigen Weg.

Alles Gute
Jürgen
 
Habe lange überlegt ob ich an deinen Beitrag ein "Like" hängen soll. Finde es schade, dass du dieses überaus tolle Ergebnis abgegeben hast. Hab es nun getan, weil ich tiefsten Respekt davor habe, dass du den richtigen Weg für dich erkannt hast und konsequent unsetzt. Ohne dich persönlich zu kenne freue ich mich für dich. Verrückt wie diese Autos verbinden können.

Ich wünsche ganz viel Spaß in Norwegen - es ist einer der spannendsten Touren, die ich bislang erlebt habe.
 
Verrückte Zeiten! Menschen kehren ihr Innerstes nach Außen in einem Forum über ein Automobil gegenüber Menschen, die sie größtenteils gar nicht kennen.

Wie auch immer: Deine Fähigkeit zur schonungslosen, kritischen und ehrlichen Selbstreflektion finde ich beachtlich. Viele machen sich etwas vor, belügen sich selbst und glauben nachher ihre Geschichte sogar selbst, wenn sie sie sich nur lange genug eingeredet haben.

Ich wünsche dir, dass du zu dir selbst findest und nicht zu streng mit dir bist.

Der dänische Denker Søren Kierkegaard hat es als Dreischritt beschrieben: einlassen, zulassen, um irgendwann loslassen zu können.

In diesem Sinne!
 
Hallo Marc,
ganz bestimmt geht es nicht nur dir so. Da gibt es bestimmt noch andere, die dein Statement auf sich beziehen könnten. Ich gehöre definitiv dazu. Und glaub mir. Alter schützt vor Dummheit nicht.
Habe inzwischen die Garage voll (2 QP und 5 Roadster). Anfangs hatte ich sogar Spaß dran. Jetzt ist es nur noch lästig die Autos am Leben zu halten. Aber so konsequent wie du bin ich leider noch nicht.
Ich wünsche dir viel Spaß mit deiner Enduro und sei froh, dass du den Einspur Kampfpanzer nicht gekauft hast. Im Gelände merkst du jedes zusätzliche Kilo.
 
Hey Marc, musste an Dich denken und war mir erst nicht sicher ob ich das hier schreiben soll! Ich hoffe Dir geht es gut!? Es ist recht ruhig geworden im Z3 Coupe Bereich und Deine humorvollen Beiträge fehlen nicht nur mir, sondern sicher ganz vielen hier. Wir würden uns freuen von Dir zu hören/lesen 😊
Wünsche Dir alles gute weiterhin, LG Ari
Nachdem ich dich persönlich kennenlernen durfte ... kann ich dir diese Bitte nicht ausschlagen :)

Deshalb hier ein humorvoller Beitrag von mir:

Was ist gelb und kann nicht schwimmen?

Ein Bagger
 
Aber ja, was ist sonst so passiert?
Dieses kleine Treffen war für mich sehr aufschlussreich.
Ich konnte dieses Treffen genießen, ohne das Gefühl zu haben, meinen alten Wagen zu vermissen. Ich habe gar keinen Wagen vermisst :)
Gut, ich habe Toni auch abblitzen lassen, als er kniend vor mir "stand" und flehte, dass ich seinen Wagen mal Fahre oder zumindest mitfahre ...
Nein, ich habe mich damals schon nicht in Recaros gesetzt und ich werde mich jetzt auch nicht in diese Rakete setzen, so gerne ich es würde.
Ich bin zwar geistig weiter als zuvor aber so eine Leistung würde mich schon sehr anfixen.

Ja und was war sonst so? Ich war in Norwegen. Ich bin über Dänemark nach Schweden und dann nach Norwegen gefahren.
Von Bergen dann mit der Fähre nach Norwegen zurück und dann nach Hause.

- Fin -

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erstes Bild noch bei mir, zweites schon in Schweden? Dänemark? Keine Ahnung. Ich merke mir sowas einfach nicht :)

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Das sind ein paar Eindrücke die mich sehr beeindruckt haben. In natura natürlich noch mal eine ganz andere Hausnummer.

Und eine Situation hatte ich, an welcher ist an meine Grenzen gestoßen bin.
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Schöner Schotterweg, ich hab ja eine Reiseenduro und warum soll ich dann nicht mal bis ans Wasser fahren?! IRGENDWO IM NICHTS!

Nach der Kurve gab es eine Überraschung.
Es lag eine Schneedecke über dem Schotterweg. Ein Überfahren undenkbar. Was ich dem Bild gleich nicht rüber kommt, es war recht abschüssig.

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Ich wollte auf den Schnee zu und habe versucht zu drehen. Doch bei jeder Bewegung grub ich mich nur in den Schotter ein. ALso stand ich plötzlich bergab mit dem Vorderreifen am Schnee. Beide Reifen im Schotter versenkt.
Die Maschine wiegt mit allem drum und dann rund 230kg. Ich habe die Maschine unter aller größter Anstrengung Zentimeter für Zentimeter rückwärts den Berg hochgeschoben. Nach einem Meter war ich fertig und musste Pause machen. Die Bilder lassen leider keine richtige Einschätzung der Situation zu. Es war sehr heftig und ich habe mich so gefreut, dass ich das geschafft habe. Da war weit und breit niemand.
Es war eine sehr eindrucksvolle Reise doch ich habe sie vorzeitig beendet. Dieses sehr lange ganz alleine Fahren ist für ein paar Tage in Ordnung aber ich habe gelernt, ich bin keiner der diese wunderschönen Dinge alleine genießen kann.

Ich werde Norwegen noch mal nachholen. ob mit dem Auto oder dem Motorrad, dass ist egal. Hauptsache nicht alleine und vor allem mit mehr Zeit dazwischen. Einfach mal einen Tag länger irgendwo verweilen und wandern gehen. Diese Natur ist so wunderschön.

Gruß Marc
 
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