Jup

Zwischen Freitag und Sonntag - nur die Strecken in Österreich und der Schweiz gemessen - kam ich auf einen Durchschnittsverbrauch von 10,2 Litern. Da ist einiges an CH-Autobahn dabei, aber auch Passfahrten u.ä.
Das geht für mich sehr in Ordnung.
Und sonst? Es war der erste "Härtetest" für mich und den Camaro in Bezug auf sportliche Passfahrten. Das Ergebnis ist für mich weiterhin sehr überzeugend:
Fahrgefühl:
Klar, die Physik kann man nicht aushebeln. Der Camaro ist schwerer als der Z und auch deutlich länger. Beides merkt man in den Serpentinen (wir sind Gotthard gefahren und Lukmanier), das Gewicht vor allem beim späten Anbremsen einer engen Kurve bergab. Dennoch bin ich nicht langsamer unterwegs als früher mit dem Z. Insgesamt verleitet der Camaro schon mehr zum flotten Cruisen, dass passt in dem Wagen einfach sehr gut. Aber hier soll es ja mal darum gehen, wie er sich schlägt wenn man fährt, als wären mindestens zwei Z4 hinter einem her ...
Motor:
Wirklich Spaß macht das Drehmoment des Chevy (617Nm) gepaart mit der Charakteristik des Saugmotors. Aus engeren Kehren heraus zieht er wunderbar gleichmäßig und ist perfekt zu dosieren. Ich hätte es nicht so gedacht, aber hier ist der Sauger in der Tat schöner zu fahren als der Turbo - weil berechenbarer. Die Souveränität (Leichtigkeit wäre der falsche Begriff), mit der man im Camaro auch bergauf überholen kann, ist beeindruckend.
Getriebe:
Die Pässe hoch und runter bin ich meist im manuellen Modus gefahren. Das passte einfach besser. Bleibt man auf "Automatik" und will man kräftig beschleunigen, schaltet der Wagen - für meinen Geschmack - oft einen Gang zu viel herunter und muss dann recht schnell wieder hochschalten, weil ihm die Drehzahl ausgeht. Manuell gehe ich da lieber den Weg über das Drehmoment, halte den Wagen irgendwo im Bereich von etwa +3.000 U/Min - das reicht als Ausgangswert um dann flott beschleunigen zu können. Es bleibt für mich dabei: das 7-Gang DKG im Z war besser als die 8-Gang Automatik im Camaro.
Fahrwerk:
Toll. das Magnetic Ride FW im Camaro macht einen tollen Job. ich kann nicht beurteilen, wie groß der Unterschied zu Serie im Gegensatz zu meiner 3cm-Tieferlegung ist ... aber alles in allem ist das wirklich eine feine Sache. Selbst recht schlechter Fahrbahnbelag bei der Auffahrt vom Lukmanier (von Biasca kommend) bügelt der Wagen souverän weg. Sicher kommt einem hier das "hohe" Gewicht wieder entgegen. Aber auch die Wankbewegungen halten sich sehr in Grenzen mit den originalen Stabis. Die möglichen Kurvengeschwindigkeiten sind hoch, selbst in engen Kurven. Der e93, mit dem ich von der Passhöhe bis nach Disentis eine sehr flotte Hatz hatte, wimmerte in engen Kurven deutlich mit den Reifen und man konnte sehen, wie unruhig er beim scharfen Anbremsen wurde - nichts davon im (viel moderneren) Camaro. (Nebenbei: aus den Kehren heraus, war ich deutlich schneller als der M3).
Sound:
Sehr viel zu diesem Erlebnis trägt natürlich der Sound bei -
@Merlin und
@ncnmuc hatten hinter mir wahrscheinlich noch mehr davon

Was da an die nahstehenden Felswände "geballert" wird, ist schon sehr fein und unüberhörbar kräftig. Egal ob beim Cruisen, wo man im 4. Gang nur mal kurz das Gaspedal leicht streichelt und ein wohliges Grummeln zu hören ist (mein persönlich liebster Sound am Camaro) oder beim herunterschalten in den 2. Gang um gleich darauf das Pedal bis in die Ölwanne zu drücken, was der dicke Chevy V8 mit einem teils erschreckenden Brüllen quittiert um dann erst schnarrend/trillernd, sofort darauf laut knallend in den 3. zu wechseln.
Und sonst so?:
Die Öltemperatur blieb laut Anzeige meist stoisch bei 95 Grad und wollte wirklich nur beim "Infight" mit dem M3 mal auf 100 Grad und im Stau stehend bei 35 Grad Außentemperatur.
Die Bremsen zeigten keine Schwächen, der Weg des Bremspedals wurde lediglich am Ende des Lukmaniers ein wenig länger - wie geschrieben, nach einer sehr, sehr flotten Fahrt mit dem M3 (wenn ich hier Geschwindigkeiten erwähne, die wir dort gefahren sind, bekomme ich doch nur

gezeigt und ich muss froh sein, dass keine

im Graben wartete).
Das soll's erstmal gewesen sein. Bald hat der "fette Ami" die ersten 10.000Km runter und dann werde ich nochmals ein Fazit ziehen. Klar ist, es gibt nur wenig zu meckern.
Tim