Corona und die Börse

Die USA sind von Corona schlimmer betroffen als wir - was die Anzahl der Fälle betrifft. Dennoch sind die Börsen dort stetig im Plus - während bei uns der Dax noch mit der 10.000 Punkte Marke kämpft... German Angst? :eek: :o Oder eher Weitblick? :confused: Das wird sich noch zeigen! Wir werden sehen :whistle:

Ich erwarte bis Ostern erstmal keine weiteren Einbrüche; Im Gegenteil: Sollte sich abzeichnen, dass alles doch nicht so schlimm wird - wie die Horrorszenarien - die hier einige an die Wand skizzieren (Triage, Millionen Tote, Plünderungen, Deflation, (Hyper)-Inflation, extrem hohe Arbeitslosigkeit etc.) - könnten sich die Märkte deutlich schneller erholen, als die zu Grunde liegende Wirtschaft. Einfach, weil die Börse immer ein Blick in die Zukunft ist. Wir sind ja auch von dem Tief bei 8.441 schon wieder bei um die 10.000. Obwohl sich an der Situation soviel bisher nicht geändert hat (sind sogar mehr Fälle geworden).
Nur die größte Panik ist verschwunden. :roflmao:

Hi Marlon,

mit der German Angst hat das m.E. nichts zutun, da die Finanzmärkte ja eh international sind. Die Unterschiede ergeben sich aus folgenden Gründen:
1. Man konnte auch in der Vergangenheit häufig beachten, dass der DAX dem Dow Jones hinterhergelaufen ist. Sowohl was die Stärke als auch den Zeitpunkt des Zuwachses angeht.
2. Die Indizes sind ja logischerweise eine Zusammensetzung der Einzelaktien. Da die Zusammensetzung der Branchen unterschiedlich ist, ist auch die Performance nicht Vergleichbar. Im Dow gibt es einige Perlen wie Microsoft, Apple, IBM etc. Im Dax dagegen ist m.E. wenig interessantes dabei, im Moment fallen mir da insb. Adidas und Allianz ein. Ansonsten haben wir viele Banktitel die schwach sind und jetzt aufgrund der Dividendenkürzung bzw. des Ausfalls stark an Kurswerten leiden. Die Automobilaktien sind auch nicht attraktiv, Bayer hat immer noch das Monsato-Risiko.
3. Der Euro hat in den letzten Wochen im Vergleich zum USD gelitten. Für US Investoren ist dies ein zusätzlicher Nachteil. Man hat in den volatilen Zeiten wenig Lust auch noch ein großes Währungsrisiko einzugehen. Daher sind Anlagen im Heimatmarkt derzeit sicherer.

Wie weit es noch runter geht steht in den Sternen, da niemand weiß, wie viel schon eingepreist ist. Ich denke bisher ist nur ein kurzfristiger Shutdown bis Ende April eingeplant, aber nicht eine Verlängerung. Das könnte noch mal eine negative Auswirkung haben. Ansonsten passt die Seitwärtsbewegung gut zur aktuellen Lage. Die Länder haben alle reagiert und Maßnahmen ergriffen, die jetzt wirken. Die Fakten sind erst mal auf dem Tisch und an der Stelle gibt es wenig Raum für Spekulationen. Jetzt ist es nur wichtig die Situation unter Kontrolle zu behalten, damit keine Panik ausbricht.
 
Ich sprach von Immobilen als einem "nachlaufenden" Markt, d.h. wie sprechen von einer Verschiebung von mind. mehreren Monaten, zumal ja viele Käufe/Verkäufe schon in der finalen Phase waren, als die Krise ausgebrochen ist und nicht mehr gestoppt werden sollten/konnten. Demzufolge können die Auswirkungen noch nicht spürbar ausgefallen sein. Die Krise in D. ist gerade mal gut 1 Monat alt.

Ich glaube, dass es eine menschliche und durchaus vernünftig Reaktion ist, in einer unbekannten, schwierigen und nicht absehbaren Situation, keine großen Risiken einzugehen, sondern sich "einzuigeln". Von daher würde es mich sehr wundern, wenn die Kauflaust bzw. die Neigung sich jetzt für die nächsten 20+x Jahre bei der Bank zu verschulden, unter den neuen Umständen gleich bleiben würde.
Das heißt nicht, dass es keiner mehr macht, sondern nur, dass es weniger machen als vorher, was aber natürlich Auswirkungen hat.
Je kürzer die Krise, desto geringer die Auswirkungen und umgekehrt...

[/QUOTE]
Das kann ich nicht bestätigen. Ich habe gerade gekauft und ich kenne mehrere, die ebenfalls jetzt gekauft haben. Die Nachfrage ist ungebrochen und die Preise steigen weiter. Zumindest von den beiden Regionen, in die ich Einblick habe, kann ich sagen, in der einen ist die Nachfrage weiter hoch und in meiner Region bekommst du gar keine Immobilien mehr. Möchtest du neu bauen, darfst du dich auf eine Warteliste eintragen, die bereits dreistellig ist.

Neue Höhen mag der Markt nicht erklimmen. Aber bei einem Immobilienkauf interessiert ja über eine lange Laufzeit die Gesamtrendite. Und diese stimmt nach wie vor.


Wenn sie weg soll, ist jetzt kein schlechter Zeitpunkt. Aber wenn sie noch Miete einbringt und rentabel ist, spricht auch nichts dagegen sie zu halten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sprach von Immobilen als einem "nachlaufenden" Markt, d.h. wie sprechen von einer Verschiebung von mind. mehreren Monaten, zumal ja viele Käufe/Verkäufe schon in der finalen Phase waren, als die Krise ausgebrochen ist und nicht mehr gestoppt werden sollten/konnten. Demzufolge können die Auswirkungen noch nicht spürbar ausgefallen sein. Die Krise in D. ist gerade mal gut 1 Monat alt.
Warum hast du mich gleich zwei Mal zitiert? :) :-) Und auch das mit deinem nachlaufenden Markt stimmt nicht. Corona ist seit Januar bekannt und spätestens seit Anfang Februar kritisch. Ich hätte z.B. bis gestern zurück ziehen können statt zu kaufen. Wie viele andere auch. Komischerweise macht das niemand. Es wird dennoch gekauft. Warum? Weil Immobilien auf lange Sicht und insbesondere in Krisenzeiten immer eine stabile "Währung" waren. Insbesondere, da man jetzt zu 0,7% finanzieren kann. Viel billiger kann das nicht mehr werden. Der Markt ist aktuell schlicht leer und daran wird sich auch in den nächsten Monaten nichts ändern.

Wer natürlich spekulativ denkt und an nur einer kurzfristigen Wertsteigerung interessiert ist, wird womöglich enttäuscht werden da der Boom sich abflachen könnte. Mehr aber auch nicht.
 
OK, vielleicht hast Du recht, vielleicht ich. Wir werden sehen.

Aber eins ist und bleibt eine Tatsache, der Immobilienmarkt ist ein nachlaufender Markt. Alleine schon aufgrund des ganzen Aufwandes den man bestreiten muss, um eine Immobile zu kaufen/verkaufen, während man Wertpapiere/Gold/Konsumgüter etc. mit einem Klick erwerben kann. Zudem natürlich aufgrund der Höhe und Dauer der Verpflichtungen und der tatsächlichen Auswirkungen auf das eigene Leben (Umzug, neue Schule, neuer Arbeitsweg, neues Umfeld/Freunde etc.). Solche Dinge kauft oder verkauft man nicht mal eben so, weil sich die allgemeinen Umstände kurz verändern. Ändern sich die Umstände jedoch dauerhaft und nachhaltig (im positiven wie im negativen), dann sieht es anders aus...
 
Natürlich kauft man eine Immobilie nicht wie Konsumgüter, weil eine Immobilie kein Konsumgut ist. Eine Immobilie kauft man wie eine Aktienfondstrategie auf lange Sicht. Der Aufwand dafür, ein Besichtigungs- + ein Notartermin, ist sehr überschaubar. Im Gegensatz zum Konsumgut kommt bei der Immobilie dazu, wohnen muss man irgendwie. Bei derzeit 0,7% Zins kommt das einer Miete gleich bzw. für mich als Investor lohnt sich das steuerlich auf 10-20 Jahressicht sowieso.
 
Ich hab auch schon eine Immobilie gekauft, nicht als Anlage, sondern für den Eigengebrauch.
Den Aufwand, den ich da betreiben musste und die Dauer des ganzen Besichtigungs-, Beratungs-, Auswahl- und Kaufprozesses, kann ich nicht im Entferntesten mit dem planen und kaufen von Aktien bzw. Aktienfonds vergleichen. Ich würde sogar sagen, das hat nichts miteinander gemeinsam.
Aber das mag bei jemandem, der mehrere Häuser oder Wohnungen als Anlageform gekauft hat anders sein.
 
Das kenne ich auch. Für mein Haus habe ich auch lange gesucht. Man hat andere Ansprüche und sieht das mit anderen Augen, wenn man es selbst bewohnt. Als Renditeobjekt sehe ich eine Immobilie wie jede langsfristige Anlage. Da stehen wirtschaftliche Gedanken im Vordergrund.
 
Da haben wir wohl teilweise ein bissl aneinander vorbeiargumentiert. ;)
Mit Immobilienkauf als Anlageform hab ich tatsächlich keine Erfahrung.

Auch wenn ich Zweifel habe, hoffen wir also, dass Du Recht hast und die derzeitige Krise keinen oder kaum Einfluss auf die Immobilienpreise hat, denn daran hab auch ich überhaupt kein Interesse....
 
Wenn sie weg soll, ist jetzt kein schlechter Zeitpunkt. Aber wenn sie noch Miete einbringt und rentabel ist, spricht auch nichts dagegen sie zu halten.
Mit den aktuellen Einnahmen trägt sich die Immobilie (Unterhalt) mehr auch nicht. Das Geld aus Verkauf kann ich besser brauchen. Aber dann halte ich am aktuellen Kurs des zügigen Verkaufs fest.
 
Wer ein besseres Verständnis dafür haben möchte wie es nach dem Shutdown weitergehen könnte, der sollte vielleicht mal nach China schauen.
Ich habe mir gestern Abend folgendes Interview eines in China lebenden Journalisten angesehen und fand das ganz interessant:

Übrigens ist dort die Immobiliennachfrage um 50% eingebrochen aber, wenn ich mich richtig erinnere, meinte er, dass das vermutlich schnell wieder anziehen wird.
 
Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich kotzen könnte

Geht doch.
Dass man immer erst schimpfen muss. :b

 
Ich habe mir mal folgendes Video angesehen. Sehr interessant.
Im ersten Moment dachte ich das wird ein Video nach dem Motto „Es kann noch weiter runter gehen aber es kann auch wieder steigen - man weiß es nicht„ ;)

Aber das Video ist sehr zahlenbasiert und zeigt Studien über die Kurseinbrüche der letzten Krisen und welche Branchen dieses mal am stärksten gelitten haben

Wenn man es rein statistisch im Vergleich betrachtet, ist gar nicht mal mehr so viel Potential nach unten vorhanden. Aber irgendwie kann ich nicht glauben, dass es das jetzt schon gewesen sein soll. Das ist einer der herbsten Einschnitte der Wirtschaft seit langer langer Zeit. Die DotCom und Finanzkrise ist ja im Casino entstanden. Dieses mal kommt es aus der Realwirtschaft.
 
zum Thema Immobilien ist es aber auch möglich das es Unterstützung gibt von denen die Aktien verkauft haben und nun dringend etwas suchen um in Beton zu investieren.
andererseits: gerade bei Invest in Gewerbe, Weitervermietung steigt das Ausfallrisiko der Mieter.
wir werden sehen...
 
andererseits: gerade bei Invest in Gewerbe, Weitervermietung steigt das Ausfallrisiko der Mieter.
wir werden sehen...
Wie es im Gewerbe aussieht, weiß ich nicht. Auf dem Wohnungsmarkt hingegen ist auf Angebotsseite nach wie vor Leere und jede Wohnungsbesichtigung hat Andrang ohne Ende. Ich habe vorgestern eine Wohnung gekauft die ich nur bekommen habe, weil ich klare Vorgaben hatte, ihm einen passenden Preis bot und das Geld vorhanden war. Das imponierte dem Verkäufer und ich erhielt den Zuschlag. (10 Interessenten die ebenfalls den Preis angeboten haben.)
Ich habe die Wohnung seit 2 Tagen, möchte erst noch Kleinkram renovieren, erst ab 1.6. vermieten und habe schon 5 Interessenten die sofort mieten möchten. Und da rede ich nicht von der Region WOB/BS. Da ist es noch schlimmer.

Ob Corona den Miet-/ Kaufmarkt für Wohnungen/Häuser etwas entspannt? Keine Ahnung. Ich beobachte den Markt ja schon länger und muss feststellen, von Monat zu Monat ziehen die Preise an. Auch im März wieder.
 
jeder der jetzt keine passende Wohnung hat, will eine :)

Niemand der gerade in Kurzarbeit ist, sich Sorgen um seinen Job machen muss, kein Freelancer und erst Recht kein Unternehmer, der mit jedem Cent kalkulieren muss, damit er den Shutdown überlebt, wird gerade den Kaufvertrag für eine Immobilie unterschreiben wollen....oder gar dürfen, weil die Bank da nicht mit macht.
 
ich meinte auch eher mieten, könnte mir vorstellen wenn jetzt jemand in einer zu kleinen Wohnung 'eingesperrt' ist, lässt das den Wunsch nach etwas größerem deutlich ansteigen - Kollege von mir macht gerade Homeoffice im Gang
 
Das ist einer der herbsten Einschnitte der Wirtschaft seit langer langer Zeit. Die DotCom und Finanzkrise ist ja im Casino entstanden. Dieses mal kommt es aus der Realwirtschaft.

Ja, aber das heißt im Umkehrschluss auch - das sobald sich die Realwirtschaft wieder erholt hat (bzw. andeutet zu erholen durch gute Quartalszahlen, Hoffnung auf Impfstoff etc.) - die Kurse wieder kräftig anziehen müssten.
Letztlich wird es sehr drauf ankommen, wie lange man jetzt weltweit (insbesondere Europa & USA) noch alles abriegelt. Desto früher wieder Normalität einkehrt und die Arbeitnehmer wieder Ihr volles Gehalt bekommen, desto eher ist auch das Vertrauen in die Wirtschaft wieder vorhanden. Desto länger man die Leute ohne Job/Geld im """" stehen lässt (und damit meine ich nicht nur Deutschland, wo wir eigentlich gut abgesichert sind - sondern International ) - desto länger dauert diese Krise aus wirtschaftlicher Sicht. Arbeitslose & Kurzarbeiter kaufen nun-mal keine neuen Autos und Smartphones. Und ohne die Automobile Industrie - geht in diesem Land fast nix - auch wenn das die ganzen Klimaschützer nicht glauben wollen. Davon sind dann auch andere Branchen (e.g. Marketing, Medien, IT) betroffen - die eigentlich nicht soviel damit zu tun haben.

Daher braucht man endlich mal verlässliche Daten, wie gefährlich das Virus wirklich ist - wieviele Menschen bereits Antikörper haben etc.
 
... kein Freelancer ...
Ich bin Freiberufler und Gewerbetreibender... &: und ja, die Banken machen problemlos mit. Derzeit kannst du eine Wohnung mit knapp 1% finanzieren. Zumindest in gemäßigten Regionen bekommst du eine Wohnung für weniger Geld finanziert als du monatlich Miete zahlst.
 
Ausnahmen ;)

Ich habe auch erst gekauft und hab mich von der Krise nicht beeindrucken lassen. Wenn Kurzarbeit kommen sollte, dann ist das auch kein Problem. Hab ja nicht so finanziert, dass ich auf 100% Gehalt angewiesen bin. Selbst einen kompletten Einkommensausfall kann ich problemlos noch ein halbes Jahr aus Reserven kompensieren.
 
Zurück
Oben Unten