Mal zum Thema, in welchem Schweineabzockermarkt wir uns befinden und warum ich es gut finde, dass 'die' mal einen gehörigen Warnschuss bekommen… Mit 'die' meine ich diejenigen, die Kleinanleger durch völlig abwegige, mehrtägige Kursdrückerei psychologischem Stress aussetzen und diese zum Verkauf ihrer Aktien bewegen wollen. Ich habe vermehrt das Gefühl, dass 'die' ganz genau wissen, welchen EK ich habe. Die Drückerei geht tagelang bis kurz unter meinen EK: Hose gestrichen voll -> Aktien abgestoßen -> am nächsten Tag geht es wie durch Zauberhand 10% nach oben - potentielle Gewinne futsch / Aktie steht allerdings höher als vorher / Frage: Das ist gesunde Marktregulierung???? Ernsthaft?
Das habe ich in Jahren mehrfach selbst bei AMD und anderen Aktien erlebt. Ebenfalls das manipulative Geschreibsel der 'Analysten', die z.B. längst abgearbeitete Themen neu verbreiten und Panik erzeugen.
Da kann mir bitte keiner mit 'Marktpolizei', 'Marktregulierung' oder irgendeinem Schwachsinn daherkommen. Das ist in meinen Augen manipulierte Kleinanlegerabzocke. Sorry, da habe ich absolut kein Mitgefühl. Anfänger lassen sich natürlich ganz besonders irritieren - es hätten ja die ganzen neuen unerfahrenen Corona-Robinhood-Börsenneulinge konkrete Opfer sein können - Pustekuchen - waren sie halt nicht - Spiel umgekehrt und jetzt heulen die großen Hedgies und bitten bei der SEC um Regulierung.
Es wird auch nichts reguliert, wenn 'die' tagelang in kleinen Steps Kurse drücken, und zwar so, dass bloß nicht die SEC-Rule zur Aussetzung der Kursdrückerei am nächsten Tag droht.
Ganz großes Casino. Mein Mitgefühl hält sich wirklich in Grenzen. Ich glaube fast nicht, dass diese Vorfälle irgendwelche Neuordnungen nach sich ziehen, außer dass die 'Großen' wieder geschützt werden, da sonst das ganze Finanz(ab)gezocke in Gefahr ist. Aber eventuell denkt der eine oder andere mal intensiver über unser Geldsystem nach.
Im Übrigen legt der Markt (bestehend aus allen(!) Marktteilnehmern) fest, was eine Aktie für einen (Gegen-)Wert hat - der reale 'Wert' des Unternehmens ist dabei doch vollkommen Banane. Was ist denn ein 'Wert' eigentlich? Darüber sollten sich einige Marktregulationsverfechter mal Gedanken machen. Wenn die Reddit-Börsenpunks meinen, dass eine GME-Aktie 400 USD kostet und die Vielzahl der Marktteilnehmer der gleichen Ansicht ist, dann hat die Aktie diesen Wert. Punkt. Wenn sich alle Z3/Z4-Besitzer einig sind, dass ihr Auto nicht unter 100k € verkauft wird, dann hat das Auto halt diesen Wert - muss ja keiner kaufen - wenn keiner einknickt, bleibt der Wert bestehen…
Da brauchen die armen Hedgefonds gar nicht rumheulen, diese Spielregeln gelten für alle - sie haben sich halt verzockt. Ich sehe als Kleinanleger auch nicht voraus, wenn von einer Sekunde auf die andere ganz plötzlich und unerwartet tonnenweise Aktien abgestoßen werden, um absichtlich(!!!!) StopLosses zu killen, damit 'die' meine (Altersvorsorge-)Aktien danach billiger aufkaufen können. DAS ist kriminell.
Was gerade passiert, deckt halt nur die Defizite unserer hochseriösen Finanzwirtschaft auf. Ich könnte mir vorstellen, dass genau aus diesem Grund gerade ein wenig Panik in den oberen Etagen entsteht. Die schöne heile Welt könnte uns um die Ohren fliegen, wenn der Pöbel merkt, wie das Spiel hier eigentlich funktioniert.
Ist denn hier ernsthaft jemand der Ansicht, der die Hedgefonds verteidigt, dass ein 10€-Schein heute noch den realen Gegenwert hat, den man beim Einkaufen im Supermarkt erhält? Gerade jetzt wird virtuelles Geld ohne Ende in den Markt geblasen. Das kann klappen, kann uns aber auch genauso gut alles in ein paar Jahren um die Ohren fliegen. Hier ein netter
Vortrag von Hans-Werner Sinn dazu (Corona und die wundersame Geldvermehrung in Europa).
Was ich sagen wollte: etwas ist immer nur das wert, was andere bereit sind dafür zu geben.
Möglicherweise bin ich ein wenig von dem ursprünglichen Schweineabzockermarkt abgekommen. Ich wollte nur mal wiedergeben, was ein User vorhin in einem
Varta-Börsenforum gepostet hatte:
Er hat aus diese Quelle zitiert:
handelszeitung.ch
"Jetzt zum Punkt, was das mit Gamestop und Reddit zu tun hat: Viele Kleinanleger kaufen die Aktien über die Plattform Robinhood. Dort können sie gratis handeln: Aktien kaufen und verkaufen kostet nichts – anders als bei Banken in der Schweiz, wo jede Handelstransaktion schnell einmal einige Dutzend Franken kostet.
Robinhood kann das gratis anbieten, weil diese Handelstransaktionen von den Hochfrequenzhändlern finanziert werden – insbesondere von Citadel. Dafür erhält Citadel Einblick in die Börsenaufträge, die über Robinhood eingegeben werden. Das verstärkt die Kursexplosion bei Gamestop."
Wenn ein Kleinanleger eine Gamstop-Aktie erwerben will, kauft Citadel vorher und verkauft gleich darauf – zu einem minim höheren Kurs an den Kleinanleger.
Zitat des Users: So jetzt mag noch jemand überrascht sein, dass Robin Hood nach dem Einstieg von Citadel bei Melvin plötzlich offensichtlich manipulierend in den Handel eingreift…
Mein Vertrauen in die Finanzwelt wächst ununterbrochen. Eigentlich seitdem mir Versicherungsvertreter mit 18 Jahren schwachsinnige Fonds andrehen wollten. Und dann kommt noch so ein Herr Merz mit einer gewissen Blackrock-Vorgeschichte um die Ecke, labert irgendwas von 'Die Deutschen müssen mehr in Aktien investieren.' und will Bundeskanzler werden. Ich glaube, ich muss 
Und ja, mir ist auch bewusst, dass es gefährlich werden kann, wenn reihenweise Abzockerbuden dicht machen müssten. Ich finde es aber höchst interessant, wie der junge Pöbel die geordnete Welt der 'Schreibmaschinen-Generation' durcheinanderbringen kann. Zeiten ändern sich. In der normalen Wirtschaft verschwinden unfähige Marktteilnehmer - vielleicht liegt genau hier das Problem.