Crash mit geliehenem Jaguar in Stuttgart

Das sind Mutmaßungen welche auf einer mehr oder weniger sachlichen Berichterstattung in den verschiedenen Medien aus dem Prozess basieren.
Also diese Informationen über nicht altersgerechte Überversorgung durch und besorgniserregende Nähe zu seiner Mutter sind O-Ton der Vorsitzenden Richterin aus der Urteilsbegründung und können nicht einer "... weniger sachlichen Berichterstattung in den verschiedenen Medien" untergeschoben werden.
Wie es wirklich in der Familie zugeht wissen wir nicht. Es könnte durchaus sein, dass das soziale Ansehen der Familie im Umfeld sehr gelitten hat.
Dementsprechend könnte sich das Verhältnis auch innerhalb der Familie stark verändern.
Tatsächlich sind wir hier weit im Bereich der Spekulation. Ich hatte von der in sämtlichen Terminen in wechselnder Besetzung anwesenden Familie den doch recht deutlichen Eindruck, dass ihm von dieser eine maximale Solidarität und Verbundenheit entgegenschlägt.
 
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Was ich an unserem Rechtssystem absolut top finde ist, dass es hier Gott sei Dank keine Jury gibt, die über Hopp oder Top zu entscheiden hat (wie zb in den USA).

Ich wäre selber zu blöd oder zu unwissend, um rechtliche Aspekte sowie vorgetragene Sachverhalte sachlich fundiert zu beurteilen.
 
... rechtliche Aspekte sowie vorgetragene Sachverhalte sachlich fundiert zu beurteilen.
Das ist der Kammer m. E. in hoher Qualität gelungen. Deshalb finde ich das Urteil vor dem Hintergrund der Gesetzeslage auch so gelungen und gerecht, und auch vor dem BGH bestandsfähig.
 
Da ich weder Jurist (Strafverteidiger), Staatsanwalt noch Richter bin, könnte ich das ganze nicht einmal beurteilen, wenn ich mit im Saal gesessen hätte.
Es wäre mir demnach auch nicht möglich, etwas in Zweifel zu ziehen oder aber andere juristische Möglichkeiten "quer zu denken".

Das ist wie einen Nachweis auf Mord, Totschlag usw. beurteilen zu können.
So wie Jan schon geschrieben hat, sind die Nuancen sehr nah beieinander und die Beurteilung sollte den Profis überlassen werden.

Alles andere sind subjektive Eindrücke (meine) ob des Urteils, da ich logischer Weise nur meine Lebenserfahrungen mit menschlichem Verhalten habe und ein ungesundes Halbwissen auf dem Gebiet der Rechtswissenschaft vorweisen kann.

Und mein subjektiver Eindruck ist der, dass die fünf Jahre zu lasch sind.
 
Das stimmt definitiv so nicht. In fast allen relevanten Kriminalitätsbereichen ist ein Rückgang zu erkennen, auch bei Straßenverkehrsdelikten(siehe Statistik ein paar Seiten vorher). Zudem sind die Gesetze zusätzlich verschärft worden(z.B. Promillegrenze)und die Überwachung verfeinert(z.B. Lasermessungen, Kameras in Zivilfahrzeugen der Polizei).
Dein Gefühl teilen viele, es kommt jedoch lediglich durch Presse und soziale Medien zustande. Hat früher in Bayern der Sepp der Zenzi in den Po gekniffen hat da niemand etwas von erfahren, die Zenzi hat ihm eine geknallt und gut war’s. Heute weiß am nächsten Tag auch Sven in Hamburg davon.
Die Kriminalität und die Straftaten haben real abgenommen, in der Wahrnehmung der meisten jedoch zugenommen.

Hi @fr.jazbec,

da habe ich mich unverständlich ausgedrückt, denn ich wollte auf etwas völlig anderes hinaus.

Gemeint habe ich Menschen die scheinbar nicht mehr falsch von richtig unterscheiden können. Die offensichtlich vollkommen andere Werte verinnerlicht haben und daher zu Taten im Stande sind, die ich nicht nachvollziehen kann. Das hat aus meiner Sicht tatsächlich mit der Informationsflut, den Medien und den sozialen Netzwerken zu tun. Es ist leicht geworden in seiner eigenen Welt zu leben und die Filter im Hintergrund (KI) verstärken das zusätzlich.

Es gab auch schon zu meiner Zeit Mobbing, Egomanen, Gruppenzwang, usw. aber ...

… Kinder die schon mit 14 davon träumen sich umzugestalten um einem Schönheitsideal zu entsprechen,
… Menschen die schwere Unfälle filmen und Sanitäter behindern oder angreifen,
… Egomanen die egal wie dämlich sie wirklich sind, über allem schweben,
… Menschen die in sozialen Netzwerken jeglichen Anstand vermissen lassen,
… Druck der durch Mobbing (soziale Netzwerke) auf Menschen ausgeübt wird, das Sie daran zerbrechen

gab es so und in der Intensität nicht. Es gibt noch reichlich mehr Beispiele.

Daher kann ich mir heute vorstellen, das ein junger Mensch wie in diesem Fall, so weltfremd aufwächst, das er die Gefahr nicht realisiert. Ein Elternhaus das sein Kind nicht erwachsen werden lässt, ein ungünstiges Umfeld und der Druck sich zu beweisen wenn man nicht die Persönlichkeit und das Selbstvertrauen hat gegen zuhalten.

Noch vor ein paar Jahren hätte ich ebenfalls gesagt mit 20 Jahren muss man das drauf haben. Heute glaube ich immer noch das man das drauf haben sollte aber glaube nicht mehr das es immer so ist.

Das ist aus meiner Sicht ein gesellschaftliches Problem das es zu lösen gilt. Erwachsene sollten sich selbst reflektieren können aber das ist ja auch schon nicht mehr selbstverständlich. Kinder die von Ihren Eltern nicht zu gefestigten Persönlichkeiten herangezogen werden haben es ungleich schwerer. Mit 12 das erste Smartphone, dann ist wenigstens Ruhe im Kinderzimmer, erscheint mir kontraproduktiv.
 
Sehr gute Worte (schon wieder ;)) von dir @Rudi88

entschuldigt mein offtopic, aber vielleicht hätte der junge Herr lieber folgendes machen sollen


Hatte es spontan gefunden und frecherweise (richtig offtopic) mal hier gepostet.

Blöd wahrscheinlich nur, das obiges "seinem Coolheits-Faktor" nichts gebracht hätte.
 
Hi @fr.jazbec,

da habe ich mich unverständlich ausgedrückt, denn ich wollte auf etwas völlig anderes hinaus.

Gemeint habe ich Menschen die scheinbar nicht mehr falsch von richtig unterscheiden können. Die offensichtlich vollkommen andere Werte verinnerlicht haben und daher zu Taten im Stande sind, die ich nicht nachvollziehen kann. Das hat aus meiner Sicht tatsächlich mit der Informationsflut, den Medien und den sozialen Netzwerken zu tun. Es ist leicht geworden in seiner eigenen Welt zu leben und die Filter im Hintergrund (KI) verstärken das zusätzlich.

Es gab auch schon zu meiner Zeit Mobbing, Egomanen, Gruppenzwang, usw. aber ...

… Kinder die schon mit 14 davon träumen sich umzugestalten um einem Schönheitsideal zu entsprechen,
… Menschen die schwere Unfälle filmen und Sanitäter behindern oder angreifen,
… Egomanen die egal wie dämlich sie wirklich sind, über allem schweben,
… Menschen die in sozialen Netzwerken jeglichen Anstand vermissen lassen,
… Druck der durch Mobbing (soziale Netzwerke) auf Menschen ausgeübt wird, das Sie daran zerbrechen

gab es so und in der Intensität nicht. Es gibt noch reichlich mehr Beispiele.

Daher kann ich mir heute vorstellen, das ein junger Mensch wie in diesem Fall, so weltfremd aufwächst, das er die Gefahr nicht realisiert. Ein Elternhaus das sein Kind nicht erwachsen werden lässt, ein ungünstiges Umfeld und der Druck sich zu beweisen wenn man nicht die Persönlichkeit und das Selbstvertrauen hat gegen zuhalten.

Noch vor ein paar Jahren hätte ich ebenfalls gesagt mit 20 Jahren muss man das drauf haben. Heute glaube ich immer noch das man das drauf haben sollte aber glaube nicht mehr das es immer so ist.

Das ist aus meiner Sicht ein gesellschaftliches Problem das es zu lösen gilt. Erwachsene sollten sich selbst reflektieren können aber das ist ja auch schon nicht mehr selbstverständlich. Kinder die von Ihren Eltern nicht zu gefestigten Persönlichkeiten herangezogen werden haben es ungleich schwerer. Mit 12 das erste Smartphone, dann ist wenigstens Ruhe im Kinderzimmer, erscheint mir kontraproduktiv.
Ich weiß was du meinst, aber hast du eigene Kinder? Dann würdest du sehen wie schwierig es ist dem eigenen Kind das Smartphone zu verbieten. Der Zeitpunkt für das erste Phone ist meist der Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule und ab da hast du dann eigentlich keine Kontrolle mehr über die Infos die dein Kind überfluten. Natürlich ist das nicht alles toll, aber barbarische Verhaltensweisen gab es auch und grade in Zeiten als noch niemand an Smartphones gedacht hat. Ich kann aber beruhigen, auch in Zeiten wo alle Kids anscheinend nur noch auf den Bildschirm glotzen gibt es jede Menge völlig normaler und empathischer Jugendlicher. Schaut man sich die Entwicklung von den Ägyptern bis heute an geht es eigentlich immer zum Positiven voran was sämtliche Parameter betrifft.
 
Nach der Anwältin der Eltern der getöteten Frau haben nun auch der Anwalt des anderen Elternpaares sowie die Anwälte des Angeklagten Revision eingelegt.

Die Staatsanwaltschaft hingegen schließt sich meiner mehrfach geäußerten Rechtsauffassung an [Hinweis an einen einzelnen Herrn: das meine ich nicht wörtlich!] ;-) und verzichtet auf Rechtsmittel: „Wir haben die Urteilsbegründung geprüft, wonach der bedingte Tötungsvorsatz aus tatsächlichen Gründen nicht angenommen werden kann, und sehen keinen Anlass, Revision einzulegen.“

Genauso (siehe fettgedruckte Passage) ist es!
Dass ausgerechnet die Staatsanwaltschaft keine Rechtsmittel einlegt, sehe ich als weitere (vorsichtige) Unterstützung meiner Prognose, dass die Revision vor dem BGH erfolglos sein wird.
 
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Da ich die Straße kenne (abends nicht wirklich viel Verkehr) bin ich mal gespannt, wie dieser Prozess verläuft.
Da der Verursacher 24 Jahre alt ist, dürfte das Jugendstrafrecht wohl nicht gelten.
 
Von diesem Fall habe ich bisher gar nichts mitbekommen. 3 Tote... wie kann man diese Idioten nur stoppen...?

Die Formulierung "... Absicht, eine nach den Straßenverhältnissen höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen..." ist Wortlaut des § 315d "Verbotene Kraftfahrzeugrennen" und lässt demzufolge eine Anklage wegen dieses Straftatbestands erwarten. Der Strafrahmen bei Todesfolge ist Freiheitsstrafe zwischen einem und zehn Jahren.

Bei einem Täteralter ab 21 kommt die Anwendung des Jugendstrafrechts nicht mehr in Betracht.

EDIT sagt, da muss ich jedesmal nach Konstanz zur Verhandlung... das wird aber aufwändig ;-)
Ich hab geantwortet, das wär mir im Sommer aber lieber gewesen... ☀ 🏝
 
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Also da fehlte den Beamten auch die Verhältnismäßigkeit oder?

"Laut Polizei hatte der 34-Jährige gegen 23:10 Uhr auf der Landsberger Straße verbotswidrig gewendet. Einer Streife war das aufgefallen, sie wollte den Autofahrer kontrolliere"

Erinnert mich an USA Verhältnisse der Sheriff ist der Chef und lässt sich von niemandem etwas gefallen, hätten sie den Affen davonziehen lassen weil sie einsehen OK dass wird zu gefährlich für diese Bagatelle?!

Ob da die Verhältnismäßigkeit fehlt?

Was wäre die Folge gewesen hätte man den Fahrer einfach passieren lassen?
 
Ob da die Verhältnismäßigkeit fehlt?

Was wäre die Folge gewesen hätte man den Fahrer einfach passieren lassen?

Vermutlich ein 14 Jähriger toter und ein 16 jähriger Schwerstverletzter weniger.

In Schweden wurde es bei den Motorrädern so praktiziert.

"Die schwedische Verkehrspolizei wird künftig keine rasenden Motorradfahrer mehr verfolgen. Das teilte ein Sprecher der Zentralen Polizeidirektion in Stockholm mit. Er begründete die Entscheidung mit den Gefahren einer Jagd auf Temposünder mit Hochleistungsmotorrädern. Der Sprecher betonte, es sei sinnlos, andere Verkehrsteilnehmer durch Verfolgungsjagden in Gefahr zu bringen, zumal es meist nur um Übertretungen gehe, die mit Bußgeldern geahndet würden."

( Die Aussage stammt von 2008 ob es immer noch so gehandhabt wird weiß ich nicht)
 
Vermutlich ein 14 Jähriger toter und ein 16 jähriger Schwerstverletzter weniger.

Schwierige Beurteilung aus meiner Sicht.
Wenn sowas nicht mehr entschieden vollzogen wird, dann können auch viele Drogen- und Alkoholabhängige wieder unbehelligt Autofahren, da man sie ja in Ernstfall nicht kontrollieren und sanktionieren könnte. Ich weiß nicht, ob mir dieser Gedanke wohler ist. Das Risiko, dass da einige Unschulidge bei Rauschfahrten zu Tode kommen, kann auch nicht geleugnet werden.
 
Deswegen sprach ich ja von Verhältnismäßigkeit.

Natürlich sollen sie kontrollieren aber wenn sie sehen er Ballert Freitagabends in einer belebten Großstadt über jede rote Ampel und fährt auf der falschen Seite als Geisterfahrer steht für mich ein U-Turn an einer Stelle wo es nicht erlaubt ist als einzig sicherer Verdachtsmoment in keinem Verhältnis zu der Gefahr die von der Verfolgung ausgeht.
Wenn sie z.B. mit Sicherheit gewusst hätten in dem Wagen sitzt ein mit offenem Haftbefehl gesuchter Verbrecher wäre die Verhältnismäßigkeit zum Risiko gegeben.

Aber nur auf Verdacht vielleicht steht er unter Alkohol/Drogen vielleicht hat er sonst irgendwas verbrochen sehe ich Grenzwertig. Ich persönlich hätte abgebrochen.
 
Deswegen sprach ich ja von Verhältnismäßigkeit. ...
Eine Pflicht zur Prüfung auf "Verhältnismäßigkeit" kennt die Exekutive an dieser Stelle nicht. Stark vereinfacht gesagt ist das deshalb so, weil eine solche Abwägung der Rechtsdurchsetzung zuwiderlaufen würde.

Einfache Beispiele:
- Soll die Polizei verdächtige Autofahrer nur noch verfolgen, wenn die brav langsam durch die Gegend fahren?
- Kontrolliert man PKW-Insassen nur noch dann, wenn sie freundlich lächeln?
- Stellt man verdächtige Personen auf der Flucht nur noch dann, wenn sie brav von selbst die Hände nach oben halten?

Das klingt trivial, aber es ist eben so, wie es schon treffend geschrieben wurde:
... Was genau hinter einer Flucht steckt weiß man auch erst dann, wenn die Flucht beendet ist.

Selbstredend kann, darf und (mitunter) muss die im Einsatz befindliche Polizei jederzeit prüfen, ob die aktuellen Maßnahmen "opportun" sind (der Begriff ist rechtlich falsch, aber vielleicht gut verstehbar). Sie kann (und muss) aber nicht jederzeit eine Prüfung der Verhältnismäßigkeit durchführen und das Recht damit dem Unrecht beugen. Täte sie das, dann müsste sich ein Krimineller nur ausreichend gefährdend verhalten, damit die Aktivitäten der Polizei abgebrochen werden.

Disclaimer für anwesende Fachleute: Die o.a. Erläuterung ist aufgrund ihrer starken Vereinfachung rechtlich unpräzise und nicht vollständig korrekt. Es ging mir eben um eine einfache und möglichst verständliche Erklärung. ;)
 
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Presse aus der Region dazu:


Irgendwie scheinen manche Jüngelchen lernbehindert zu sein oder es interessiert nicht, welche Strafen das StGB für Rasen bereithält.
 
... Irgendwie scheinen manche Jüngelchen lernbehindert zu sein oder es interessiert nicht, welche Strafen das StGB für Rasen bereithält.
Dass in diesen Kreisen die Mehrzahl der Kerle intellektuell eher streng limitiert ist, will ich nicht in Abrede stellen. Immerhin spricht es sich in diesen Kreisen aber auch schnell und weit herum, wenn nach einem Unfall drastische Maßnahmen wie Verhaftung und Anklage wegen herber Delikte folgen. Denn solche Kerle reden sich gerne ein, dass der deutsche Rechtsstaat bei so ziemlich allem tatenlos zusieht. Wenn dann das Gegenteil passiert, dann funktioniert der diesbezügliche Lerneffekt bei diesen Menschen m. E. ziemlich gut.

Natürlich wird es immer Unbelehrbare geben. Das ist aber - leider - überall so.
 
Ich frage mich hierbei nur, ob das Urteil genau so ausgefallen wäre, wenn der Fahrer kein Testfahrer von BMW gewesen wäre.
 
... Und keinen Respekt (Clique des Unfallverursachers) gegenüber der Staatsanwaltschaft. ".... Du W... r", zeigt mir, dass man sich auch als Erwachsener nicht im Griff hat...
 
Darf man in nem Erlkönig überhaupt andere Leute mitnehmen?

Dass der Typ dann noch etwas "artgerechter" fahren mag, um der Schwiegermutter die Sportlichkeit des Wagens zu zeigen, ist schon arg ballaballa
 
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