E46 Touring, einmal fit machen bitte...

Da bin ich mal gespannt was der nächste TÜV Prüfer zum Ergebnis sagt. Tolle Story :thumbsup:

Der kennt mich schon. Der ist schon beim Z4 mit großer Hoffnung an die Arbeit und hat nach 2min abgewunken und gesagt: "Oh da ist ja alles neu, brauch ich nicht weiter schauen". :D War eine schnelle Angelegenheit. Beim e46 wird er aber dann wahrscheinlich doch überrascht sein.
 
So, weiter im Programm. Gestern war ich bis Abends noch am schaffen, da gabs einen Tag Pause.

Ja, die Längslenker lagen noch nicht komplett zerlegt in der Ecke und das Differential gab es auch noch. Also erstmal an das weitere Zerlegen der Längslenker/Achsschenkel gemacht. Die Teile sahen wirklich übel aus, das hat man bereits an den Bildern vorher gesehen. Die Handbremse war relativ schnell draußen, aber das Ankerblech sträubte sich noch etwas. Es war regelrecht "knusprig". Auch Die Radnabe wollte trotz Spezialwerkzeug nicht so ganz einfach raus. Mit etwas Geduld und Gewalt wurde es dann aber doch noch. Das Lager geht zwangsweise immer kaputt.

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Und auch das Blech war mit etwas Einwirkzeit zu lösen.

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Nebenbei öffnete ich den Deckel vom Differential um mir das Innere anzuschauen. Mit öligen Händen und schwer in der Arbeit vertieft kam das Bilder machen etwas kurz. Innen sah alles fein aus und den Deckel habe ich nach dem Säubern wieder mit Dichtmasse und neuen, verzinkten Schrauben verschlossen.

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Der Dichtring der Ablassschraube hatte sich schon mehr oder weniger aufgelöst 😄

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Anschließend habe ich das Differential und die Längslenker soweit möglich gesäubert und entrostet. Beim Diff blätterte nahezu der ganze Lack ab. Rost hatte fast den kompletten Lack unterwandert. Die Längslenker hingegen sahen wirklich gut aus unter dem Rost. Das Meiste war nur an der Oberfläche.

Mit den gesäuberten Teilen ging es voller Tatendrang in die Werkstatt um die Presse fürs Wechseln der Lager zu nutzen. Dort gab es dann auch drei neue Wellendichtringe fürs Diff. Mit den Druckstücken der Presse lassen sich diese gut einschlagen. Sieht nach dem Säubern auch schon deutlich schöner aus. Der auf dem Bild gezeigte Wellendichtring war auch schon undicht.

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So war es möglich, alle Lager an den Längslenkern und Querlenkern zu pressen. Leider war es nicht möglich mit der Presse die Lager vom Achsträger zu machen. Das bremst die Planung etwas aus, ich musste mir einen Plan B überlegen.

Zum Abschluss des Posts noch ein Bild wie das ganze auf der Werkbank dann aussah. Viele blaue Päckchen...

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Was mache ich mit den Lagern vom Hinterachsträger... Zeit einige Bekannte nach Werkzeug zu fragen. Siehe da, es zahlt sich aus Leute zu kennen. Ein Abzieher für die Tonnenlager war somit erstmal organisiert. Während ich auf das Werkzeug wartete, konnte weiter am Differential und den Längslenkern gearbeitet werden. Das Differential habe ich nochmal feiner vom Rost befreit. Weil es durch die Geometrie zu viele schlecht erreichbare Ecken gab entschied ich mich hier etwas Rost drauf zu lassen, damit Owatrol Öl sich gut festsetzen kann. Nach der Owatrol Behandlung folgte Brantho Nitrofest in mehreren Schichten. Letztendlich ist das beim Differential auch nur Optik, das Gussgehäuse ist so dick, das rostet nicht in 300 Jahren durch.

Nach dem Entrosten (und ich meine auch schon der Owatrol Behandlung) sah das ganze so aus. Akzeptabel.

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Die Längslenker sahen wie erwähnt schon ganz gut aus. Dort entschied ich mich punktuell für Brunox Epoxy als Vorgrundierung. Folgende Bilder sind vor dem Streichen entstanden!

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Neue Längslenkerlager sehen einfach immer lecker aus. Nach der Vorgrundierung wurden diese trotzdem mit Brantho gestrichen. Kann schließlich nicht schaden. Hätte aber absolut nicht sein müssen. Kommen wir zum schönen Endergebnis 😎

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Wenn man sich die Bilder vom Zustand vorher ins Gedächtnis ruft ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Einfach herrlich wie schön sauber und frisch die Teile aussehen.

Die meisten Schrauben sahen natürlich auch nicht sehr schön aus. Da dort einfach der Perfektionist in mir durch kommt, wurden auch diese einer Behandlung unterzogen. Alles muss seine Ordnung haben 😁 Auch wenn es total Banane ist...

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Die Schrauben habe ich dann noch lackiert. Leider habe ich kein Bild davon, obwohl es echt ein großer Zeitaufwand war.

Nebenbei wurde an der LPG Anlage weiter gebaut. Man darf, wie gesagt, keine Ängste haben an die Karosserie zu gehen. Nach dem Vorpositionieren durfte auch gleich schon der Bohrer Platz schaffen.

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Eine schöne Öffnung damit der Tankstutzen Platz findet.

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Passt perfekt. Natürlich wurden die Blechkanten noch lackiert und alles schön mit Fett und Wachs vor Korrosion geschützt.
 
Um langsam den Unterboden fertig für den Einbau der Achse zu machen, ging es an die Konservierung der Hohlräume und Verstärkungsbleche. Die Hohlräume habe ich mit einer Hohlraumsonde und Fluidfilm komplett ausgespritzt. Für die Blechfalze und die Verstärkungsbleche habe ich ganz klassisch das gute Owatrol genutzt. Um zwischen Verstärkungsblech und Unterboden zu kommen habe ich mir eine Spritze mit Nadel besorgt. Damit konnte ich am Loch für die Verschraubung der Hinterachse das Öl einbringen. Das funktionierte deutlich besser als erwartet, klar ich habe vergessen die Rechnung mit der Kapillarwirkung zu machen. Der Spalt beider Bleche sog sich förmlich mit Owatrol voll. Es gingen einige Milliliter rein bis alles gesättigt war. Ich denke, damit sollte ich erstmal Ruhe haben. Anbei sieht man auch schön das Fett aus allen Ritzen kommen...

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Aber ich sage euch, eine ziemlich ekelhafte Arbeit. Danach braucht man kein Gel in die Haare zu geben 😄

Die Aufnahmen für die Federn waren dann auch fertig mit Brantho gestrichen.

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Das Wetter war schön. Also dachte ich mir es ist eine gute Idee den ganzen Dreck in den Radhäusern zu entfernen. Diese waren wirklich voll mit Matsch, Sand und Dreck. Speziell die Radhauskante hatte ordentlich Zusatzgewicht. Da wundert es natürlich nicht, dass die E46 dann gerne am Übergang zum Kotflügel rosten.

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Nachdem dort alles soweit einigermaßen sauber war (natürlich beidseitig), erkannte ich leider Rost an den Aufnahmen der Längslenker. Nur schwer erkennbar, aber da war Rost. Das ist eben das tückische beim Unterbodenschutz. Man sieht nichts, aber darunter kann großflächig Rost ansetzen.

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Waren zum Glück nur drei kleinere Stellen, aber sich ist sicher. Da fiel mir glatt ein, ich hatte die Lagerböcke ganz vergessen. Die hab ich gleich in Essigessenz geschmissen und sich selbst entrosten lassen.

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Die letzten Stückchen hatte ich dann noch maschinell entfernt. Anschließend natürlich grundiert, lackiert und hübsch gemacht.

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Auch im Innenraum darf sich was tun. Das leidige Thema des Softlacks ist leider omnipräsent beim E46.

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So einen Anblick kann ich wirklich überhaupt nicht haben. Speziell dort. Also auch hier, einmal hübsch machen bitte.

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Das Werkzeug für die Tonnenlager sollte dann auch ankommen...
 
Ja, das sieht wirklich sehr gut aus. Es ist bestimmt ein gutes Gefühl später täglich mit einem selber "neu aufgebauten" Auto zu fahren.

Tauschst du das Fahrwerk auch aus? Was ist geplant?
 
Danke, es freut mich zu hören, dass jemand den Inhalt interessant findet. Das bringt wieder Motivation 😎

Ja, das sieht wirklich sehr gut aus. Es ist bestimmt ein gutes Gefühl später täglich mit einem selber "neu aufgebauten" Auto zu fahren.

Tauschst du das Fahrwerk auch aus? Was ist geplant?

Ich weiß wenigstens was schon gemacht wurde und habe keine Sorgen. Es ist aber noch ein langer Weg. Ich schätze in einem Jahr bin ich soweit insgesamt zufrieden.

Beim Fahrwerk hat der Vorbesitzer Eibach Federn verbaut mit SWP hinten. Von der Höhe passt das, tiefer darf es auf keinen Fall werden. Vorne sind noch die M Dämpfer drin und machen einen guten Job, hinten sind schon neue Dämpfer rein gekommen. Beim e46 gibt es leider das Problem, dass die M Dämpfer von Sachs nur noch vorne erhältlich sind. Hinten kam als Ersatz der Standard Dämpfer. Die Kombi vorne M und hinten den normalen hatte ich bereits in meiner 318i Limo verbaut, das harmoniert überhaupt nicht. Die hier verbauten Austauschdämpfer von KYB (Kayaba) sind aber wirklich top. Von der Straffheit den original M Dämpfern sehr ähnlich.

Kurzum, das Fahrwerk darf so bleiben. Hinten kommen wahrscheinlich nochmal neue Dämpfer wegen Rost an der Kolbenstange, dann mach ich die Teller und Zusatzteile auch noch schick. Vorne kommt wieder von Sachs der M Dämpfer rein, sollte dieser den Geist aufgeben.
 
Kurzum, das Fahrwerk darf so bleiben. Hinten kommen wahrscheinlich nochmal neue Dämpfer wegen Rost an der Kolbenstange, dann mach ich die Teller und Zusatzteile auch noch schick. Vorne kommt wieder von Sachs der M Dämpfer rein, sollte dieser den Geist aufgeben.
Ich kann KONI als Ersatz sehr empfehlen. Fährt sich im direkten Vergleich zum M Fwk (den habe ich sporadisch in einem anderen e46 Touring vom Onkel) vergleichbar straff. Die Federn können ja einfach bleiben.

Gruß Sven
 
viel Text und Bilder

Eine schöne Öffnung damit der Tankstutzen Platz findet.

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Passt perfekt. Natürlich wurden die Blechkanten noch lackiert und alles schön mit Fett und Wachs vor Korrosion geschützt.
Darf ich fragen, warum du keinen Tankstutzen mit Aussengewinde genommen hast? Passt auch, wenn das Tankstutzenblech von innen an-/verschraubt wird. Bei entsprechendem MV und Zuleitung läuft das Tanken extrem schnell ;-) ...oder deutlich schneller.
 
Ich kann KONI als Ersatz sehr empfehlen. Fährt sich im direkten Vergleich zum M Fwk (den habe ich sporadisch in einem anderen e46 Touring vom Onkel) vergleichbar straff. Die Federn können ja einfach bleiben.

Gruß Sven

Straffer will ichs auf keinen Fall haben. Das wird mir zu unbequem. Im Gegenteil, dürfte gerne ein Stück bequemer werden. Ist aber eine gute Info, danke!

Darf ich fragen, warum du keinen Tankstutzen mit Aussengewinde genommen hast? Passt auch, wenn das Tankstutzenblech von innen an-/verschraubt wird. Bei entsprechendem MV und Zuleitung läuft das Tanken extrem schnell ;-) ...oder deutlich schneller.

Klar, erkläre ich dir. Zum einen weil ich das persönlich noch nicht gesehen hatte und keine Lust auf Überraschungen beim Umbau haben wollte. Zum anderen bleibt dann im äußeren Karosserieblech die Öffnung/Bohrung größer als der Stutzen, der Tankadapter muss noch aufgeschraubt werden können aufs Außengewinde. Das heißt aber auch zwangsläufig, dass Wasser zwischen die beiden Bleche von außen kommen kann. Das ist für mich ein absoluten No-Go, da warte ich lieber etwas beim Tanken.
 
... dann war auch endlich das Werkzeug für die Tonnenlager da 😎 Heißt, gleich an die Arbeit machen und den alten Krempel raus schmeißen. Manche Lager gingen gut raus, manche haben sich gewehrt. Was ich klar empfehlen kann, die Tonnenlager mit einem Heißluftföhn außen zu erhitzen und parallel dazu mit dem Abzieher Spannung aufs Lager geben. Das fängt dann irgendwann langsam das Rutschen an und der Kraftaufwand sinkt. Wichtig, Zeit lassen. Es kommt dann langsam raus.
Das große Lager vom Differential musste ich zusätzlich mit dem Bohrer bearbeiten, das wollte einfach nicht rutschen. Irgendwann hat aber auch dieses Lager den Kampf aufgegeben.

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Da waren sie nun, die ganzen alten Lager. Dabei sind zwei M12 Gewindestangen drauf gegangen, aber das wars wert.

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Somit war eigentlich alles an Lagern getauscht. Aber halt, da fehlen doch noch die Radlager an den Längslenkern...

Da ich kein Freund davon bin wahllos alles neu zu kaufen was sich aufarbeiten lässt, habe ich mich entschieden die alten Radnaben weiter zu nutzen. Das heißt, der alte Lagerinnenring vom Radlager musste runter. Dort stellt sich das aufschneiden per Flex als effektiv und einfach heraus. Anschließend wurden auch diese Teile entrostet und lackiert. Ich denke die lassen sich so verwenden 😀

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Dann den ganzen Kram eingepackt und zum Bekannten an die Presse.

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Die alten Radlager haben ordentlich Druck gebraucht bis sie sich unter einem lauten Knacken gelöst haben. Die Presse ist erbarmungslos. Irgendwann waren dann beide Lager drin, die Ankerbleche angeschraubt und die Radnaben auch wieder an ihrem Platz.

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Ein schöner Anblick!

Etwas Zeit war noch, also montierte ich schon den Hinterachsträger. Ich entschied mich beim Zusammenbau dafür alles von innen nach außen hin aufzubauen.

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Da saß er nun, der schöne neue Träger mit aufgefrischten Schrauben. Vorher habe ich noch die Bereiche des Unterbodens darüber dünn mit einer Mischung aus Fluidfilm und Permanentwachs beschichtet. Das gibt eine gute Kriechfähigkeit für feine Risse und durch das Wachs klebt es nach dem Trocknen nicht mehr so extrem. Die Hohlräume des Hinterachsträgers wurden mit Fluidfilm ausgespritzt. Wieder eine sehr leckere Angelegenheit, auch was den Geruch angeht...

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Damit nähern wir uns auch so langsam dem Ende der Arbeiten an der Hinterachse. Viel fehlt nicht mehr, die Vorfreude steigt.
 
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Klar, erkläre ich dir. Zum einen weil ich das persönlich noch nicht gesehen hatte und keine Lust auf Überraschungen beim Umbau haben wollte. Zum anderen bleibt dann im äußeren Karosserieblech die Öffnung/Bohrung größer als der Stutzen, der Tankadapter muss noch aufgeschraubt werden können aufs Außengewinde. Das heißt aber auch zwangsläufig, dass Wasser zwischen die beiden Bleche von außen kommen kann. Das ist für mich ein absoluten No-Go, da warte ich lieber etwas beim Tanken.
Aha, ok... hatte ich so. Mit entsprechender Dichtung und einer minimal größeren Bohrung ging das wunderbar. Hatte allerdings keine 8er Leitung dahinter, das Tanken ging trotzdem etwas schneller. Die Verbindung mit dem Tankadapter ist dann auch deutlich stabiler und hängt nicht nur an so einem dünnen Ding da rum.
 
Aha, ok... hatte ich so. Mit entsprechender Dichtung und einer minimal größeren Bohrung ging das wunderbar. Hatte allerdings keine 8er Leitung dahinter, das Tanken ging trotzdem etwas schneller. Die Verbindung mit dem Tankadapter ist dann auch deutlich stabiler und hängt nicht nur an so einem dünnen Ding da rum.
Darf jeder machen wie er möchte. Wasser kann dann trotzdem ziemlich einfach zwischen die Bleche. Ob ich jetzt paar Sekunden länger an der Tankstelle stehe sehe ich auch nicht so kritisch 😉
 
Zeit die Hinterachse zu komplettieren. Als nächstes durften die Querlenker ihren Platz einnehmen. Ganz unspektakulär werden diese einfach erstmal dazu geschraubt. Die unteren Querlenker habe ich komplett neu gekauft. Ein tauschen der Lager lohnt sich bei dem Preis nicht wirklich. Die oberen Querlenker aus Alu habe ich ordentlich mit der Drahtbürste gesäubert und die Oxidationen entfernt.

Während die Querlenker schon an der Achse hängen, konnte ich die Längslenker komplettieren. Die Lagerböcke durften ihren Platz einnehmen und die Bremsscheibe vorerst auch. Der Grund wird sich gleich noch klären. Aber halt, der Lagerbock muss auf die Fahrzeughöhe ausgerichtet verschraubt werden, sonst steht das Längslenkerlager unter Spannung. Mein selbst gebasteltes "Spezialwerkzeug" hat zuverlässige Arbeit geleistet.

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Gut erkennbar auch das Fett im inneren der Längslenker. Diese wurden vorher auch ausgespritzt. Ebenso habe ich die Bremsscheiben etwas aufgehübscht und für die Optik lackiert bis es neue Scheiben gibt.

Dann wurde es auch schon unangenehm. Alleine durfte ich den schweren Längslenker samt Scheibe ans Auto heben um ihn schnell zu verschrauben. Das war schon leicht tricky. Jetzt fällt das nächste Problem auf. Die Querlenker müssen natürlich auch in Endposition festgezogen werden, nur wie?
Jetzt kommt die Bremsscheibe ins Spiel. Die brauchte ich zur Montage des Reifens. Zum Glück habe ich vorher die Fahrzeughöhe gemessen und konnte so mit dem Wagenheber die Position einstellen.

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Mit der passenden Höhe können auch alle Gummilager verschraubt werden. Das gleiche Prozedere folgt natürlich auf der anderen Seite ein zweites Mal.

Hier noch ein Andenken an die alten Teile. Die alte Excenterschraube...

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Die aufgefrischten Schrauben habe ich mit einem Wachs geschützt. Anschließend konnten die Reifen auch wieder runter für die Montage der Antriebswellen. Eine Seite hatte eine Unterwanderung der Lackierung mit Rostansatz. Diese habe ich noch schnell abgeschliffen und beilackiert. Dann waren auch schon die Antriebswellen wieder drin.

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Die Hinterachse war bereit für ihr letztes Teil. Das schwere Differential. Ich natürlich weiterhin allein. Die Vorfreude hielt sich also stark in Grenzen. Auf dem folgenden Bild erscheint der Einbau ziemlich einfach, aber ich versichere euch, es ist der letzte Mist das Ding da rein zu schaffen 🙄 Das geht nämlich nur ordentlich rein, wenn es in einen bestimmten Winkel gekippt wird.

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Zum Abschluss des Tages habe ich mich noch beeilt die Handbremse zu komplettieren. Die Federn und Haltestifte konnte ich leider nicht retten, die gabs neu. Der Versteller und das Schloss habe ich in Essig restlos entrostet und lackiert.

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Die Haltestifte und wichtigen Stellen natürlich passend geschmiert damit alles sauber läuft und auch bestenfalls keinen Rost ansetzt. Tja, damit war die Achse auch soweit endlich wieder komplett 🎉
 
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Die Achse ist zwar soweit drin, aber es fehlen natürlich noch die ganzen Komplettierungsarbeiten. Die Antriebswellen müssen noch verschraubt werden, die Muttern an den Radlagern sind natürlich noch nicht fest, Stoßdämpfer und die Bremse....

Also ging es wieder an die Arbeit. Bremse zusammenbauen und an den wichtigen Stellen schmieren. Hier und da noch Wachs auf Schrauben und Teile. Detailarbeiten, die aber einiges an Zeit rauben. Ich weiß auch schon nicht mehr wie oft ich die Schubstrebe vor dem Differential montiert und wieder abgeschraubt habe, weil sie doch nochmal runter musste.
Neben dem Differential kamen nun auch die zwei schlimmsten Teile ins Auto. Die Kardanwelle und der Auspuff. An sich relativ einfach, alleine wieder total.... bescheiden. Die Kardanwelle durfte zuerst rein. Das Mittellager bekam neues Butylband und ich erinnerte mich, der Getriebehalter muss wieder runter, um die Kardanwelle zu verschrauben. Also Getriebe per Wagenheber stützen und Getriebhalter aus dem Weg schaffen. An der Hardyscheibe war die Welle schnell dran. Hinten wurde es aber echt ätzend. Die Schubstrebe musste natürlich wieder raus und auch dann geht die Welle echt nur mit Würgen und Drücken rein. Irgendwann war es aber geschafft und alles verschraubt. Ich habe aber ordentlich geflucht an dem Tag...

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Wie man sieht kam dann auch der Stabi hinten wieder rein. Von Roststellen befreit und mit neuen Pendelstützen ausgestattet. Die Halter natürlich ebenso entrostet und lackiert. Die Lager vom Stabi sind witzigerweise aus PU, denn die gabs in schwarz und die waren sogar günstiger als die Originalen.

Die Handbremsseile kamen dann auch wieder ins Auto. Ich wunderte mich über verschiedene Farben und dachte mir nichts. Wer ahnt es? Es gab natürlich einmal links und einmal rechts. Also nochmal raus und tauschen 🙄 Die Bremse war natürlich schon drauf, die durfte auch nochmal runter 😵 Die Handbremse hab ich in dem Zuge natürlich auch ordentlich eingestellt.

Mit eingebauter Kardanwelle fing der Spaß an, die ganzen Schrauben von den Antriebswellen anzuziehen. Alleine hieß das: Immer unters Auto krabbeln, 1-2 Schrauben die man erreicht anziehen und dann wieder raus krabbeln. Im Auto den Gang raus, alles etwas drehen, Gang wieder rein. Also ich hatte einen guten Puls an dem Tag, das war sportlich. Die Muttern an den Radlagern bekamen auch ihre 300 Nm.

Ich war im Workflow und wollte fertig werden, daher gibt es kaum Bilder. Die Wärmeschutzbleche hatten mir nochmal Spaß bereitet, denn eine Verstärkungsplatte verdeckt einen Verschraubungspunkt. Heißt, ich durfte nochmal an einer engen Stellen schön mit dem Bohrer und Gewindeschneider ansetzen damit das auch wieder passt. Ein Blech war an einer Stelle auch komplett ausgerissen, das wurde hochprofessionell geflickt 😬

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Hält auf jeden Fall 1a.

Der Auspuff war dann wirklich nochmal das Highlight. Sau schwer und alleine schlecht zu montieren. Auch das war irgendwann geschafft und das gute Stück durfte seit langer Zeit wieder auf eigenen Reifen stehen 🎉

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Zeit für den Moment der Wahrheit, die erste Probefahrt. Nach einigen Metern schon die Ernüchterung, es klappert ordentlich metallisch hinten. 😱 Kopfkino, die Achse muss wieder raus, was kann es sein...

Natürlich, der Stoßdämpfer war noch lose. Den hatte ich zum Anziehen in Normallage nur per Hand angeschraubt. Also, ordentlich fest gemacht und dann ging es erneut auf die Straße. Stille.... Es passt alles 😎 Fährt sich ruhig und straff, so wie es sein soll. Das Grinsen im Gesicht gabs gratis dazu.

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Schön der Hobel.

Aber, die Arbeiten gingen weiter. Als der Motor im Stand lief während ich mit einem Bekannten quatschte, ging die Temperatur hoch. Na super... Laut Fehlerspeicher hatte ich massive Zündungsprobleme und der Temperatursensor hatte einen kurzen. Das erklärt auch die Temperaturprobleme. Der Sensor war zum Glück schnell repariert. Der hatte nur Grünspahn. Etwas Kontaktspray und das lief wieder, die Temperatur passte jetzt auch wieder.

Die Zündungsprobleme haben mich etwas beschäftigt. Man hörte es auch beim fahren, er klingelte regelrecht. Tja, das Problem waren letztendlich die tollen Bosch Zündspulen.

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Was fällt auf? Die Spule ist im oberen Bereich überhaupt nicht isoliert. Die haben fröhlich Kontakt zum Kopf gehabt und dort den Funken abgegeben. Also, einfach isolieren den Kram.

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Fertig, Problem gelöst. Keine Zündungsprobleme mehr und keine Fehler mehr. Der Karren läuft. Aber wirklich eine Fehlkonstruktion von Bosch.

Da im Fehlerspeicher noch der Leuchtweitensensor vorne als Defekt angezeigt wurde, habe ich mir auch das angeschaut. Mich lachte aber gleich ein äußerst dreckiges Radhaus an.

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Das musste natürlich gleich vom Schlamm befreit werden und nebenbei hab ich noch den Sensor getauscht. Danach waren soweit alle Elektronikprobleme verschwunden und auch das Radhaus etwas hübscher.

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Zuletzt bearbeitet:
Wie bekommt man den das Radhaus wieder so schön hin?:) :-)
Man nehme einen guten Reiniger und sprühe alles ein. Das Radhaus dann ordentlich mit einer Bürste und einem Pinsel behandeln und anschließend abspülen. Bei Bedarf wiederholen. Das ist auch nicht komplett sauber geworden, da müsste ich noch mit Teerentferner und Co ran, aber für ein Radhaus passt das erstmal. 😉
 
Man nehme einen guten Reiniger und sprühe alles ein. Das Radhaus dann ordentlich mit einer Bürste und einem Pinsel behandeln und anschließend abspülen. Bei Bedarf wiederholen. Das ist auch nicht komplett sauber geworden, da müsste ich noch mit Teerentferner und Co ran, aber für ein Radhaus passt das erstmal. 😉

Danke für den Tipp, habe es auch schon mit einem guten Reiniger versucht aber so sauber wie auf dem Bild wird es bei mir leider nicht.
Aber wie Du schon sagst es ist „nur“ ein Radhaus:D
 
Perfekt. Bin seit Ende 2013 auch mit einem E46 330d Touring unterwegs.
In 2018 habe ich auch die HA neu gelagert. Danach fährt sich der Wagen wieder Bombe :inlove:
Ich verewige das meist im E46-Forum.
 
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