AW: Guttenberg Tastatur
Das würde ja heißen, es interessiert niemanden, ob der Kram von mir selbst ist oder nicht?
Ich muß halt alles nur irgendwie zusammenbekommen (abschreiben) und die Quellen offenlegen?
Wahrlich eine besondere Leistung, die die Bestnote verdient!
Das verstehe ich in der Tat nicht!
Kaum eine Arbeit ist so eigenständig, dass nicht auf Arbeiten anderer Bezug genommen werden muss.
Was mich an der ganzen Diskussion stört ist, dass es niemanden mehr interessiert, ob die Gesamtaussage der Arbeit eine neue Interpretation des Sachverhaltes ist oder auch da nichts verhanden ist. Ansonsten wäre es "nur" unsauberes zitieren und die Bestnote wäre nicht gerechtfertigt.
Ich denke, bei dem Maßstab, der jetzt bei Guttenbergs Arbeit angelegt wird, könnte man im geistes-, wirtschafts- und rechtswissenschaftlichen Bereich wohl über 50% (denke eher so 80%) der Arbeiten abschießen. Es ist halt sehr schwer, bei neuem Aufarbeiten bekannter Sachverhalte immer wieder komplett neu zu argumentieren und eine Fußnote ist da schnell mal vergessen. Bei längeren Textpassagen darf das aber dennoch nicht passieren.
In der Medizin dürfte es dann fast überhaupt keine Doktoren mehr geben ... wissenschaftliche Arbeiten aus aktueller eigener Forschung sind da die Seltenheit ... meisst nur die Auswertung irgendwelcher Statistiken usw. ... höchtstens auf dem Niveau einer Diplomarbeit in den Naturwissenschaften.
Da lobe ich mir das Vorgehen in naturwissenschaftlichen Arbeiten ... hier muß auch die Quelle angegeben werden, wenn nur sinngemäß auf Sachverhalte eingangen wird.
Es ist meineserachtens auch viel entscheidender, ob man die Kernaussage einer anderen Arbeit klaut und als seine ausgibt oder ob man nur ein paar geschickte Satzformulierungen "recycled" ...
Aber wie gesagt, in den Naturwissenschaften ist das einfacher (nicht das klauen, sondern das zitieren) ... wir Naturwissenschaftler haben eigene Messungen, Rechnungen usw. als Basis, die Geistes-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaftler nur Textquellen anderer, die dann oft schon 1000fach interpretiert wurden ... und die gleichen Quellen indizieren dann oft ähnliche Formulierungen in der Interpredation.
Bei Guttenberg hat man nach über einem Jahr Spiesrutenlauf endlich was gefunden womit man ihm abschießen kann ... und dabei ist es letztlich sogar egal ob ihm der Titel aberkannt wird oder nicht ... in den Medien hat die Verurteilung stattgefunden und es bleibt mit Sicherheit was hängen auch wenns zum Ergebniss kommt, die wissenschaftliche Gesamtaussage der Arbeit ist davon unberührt ... Rufmord ist halt sehr effektiv.
Wie heisst so schön in Deutschland: "du darfst in Deutschland alles haben nur keinen Erfolg" ... der führt zum Neid, aber "Neid ist die deutsche Form der Anerkennung".
Bei Guttenberg hat man lange genug gesucht und was gefunden ... am besten macht man jetzt bei allen promovierten Regierungsmitgliedern weiter, die kann man bestimmt auch noch abschiessen.
Naja bei Merkel wirds schwer, die hat in Physik (bzw. theoretischer/physikalischer Chemie) promoviert ... davon haben die Journalisten keine Ahnung.