Kleine Doku: Wie baut man einen Clubsport Z4 ?! Für mehr Transparenz im Motorsport

Gutes Erklär-Video. Hast Du alle Komponenten vor dem Umbau gewogen? Welchen Hersteller hast Du gewählt? Kostenpunkt wäre ganz interessant.

Danke!
In dem Basic Talk Video wollte ich nur den Aufbau und die Funktion ansprechen.
Geplant ist ein weiteres Video nach dem Einbau, wo ich meine Eindrücke schildere und auf die von dir erwähnten Punkte eingehe.
 
Aus eigener Erfahrung: Für den sportlichen Fahrer ist das erleichterte EMS defintiv eine sehr gute Investition!

@zoki55 Sehr gut erklärt in dem Video! 👍👍👍

Als Idee: Zur Ergänzung wäre die Erklärung eines Zweimassenschwungrades nach dem Ausbau/Umbau das i Tüpfelchen und evtl. Videos von Gas Stößen bei gleicher Pedalstellung im Vergleich zwischen ZMS / erleichterten EMS (gibt es bei anderen Fahrzeugen allerdings schon einige bei Youtube), damit man den Unterschied nebeneinander sieht.

Edit Für alle Videogucker/Theoretiker: In der Praxis fühlt sich das schnellere Hochdrehen meiner Meinung nach sogar intensiver an als es Tacho/Drehzahlmesser Videos wiedergeben.
Was soll bei den Gasstößen denn passieren? Trotz gleichen Gasstoßes steigt die Drehzahl höher (weil schneller in der gleichen Zeit)? Müsste dann ja gut fürs blippen sein.

Wenn das hochdrehen tatsächlich schneller geht, müsste dann nicht die Radleistung über einen bestimmten Bereich des Drehzahlsbandes steigen? Klar, die Motorleistung steigt nicht, aber das leichtere Schwungrad absorbiert weniger Energie für seine Rotation. Diese Energieeinsparung müsste dann doch am Rad ankommen? Dann sollte der 0-100 Wert ja eigentlich steigen. 100-200 dann wohl kaum noch, weil da andere Flaschenhälse ins Spiel kommen.
 
Was soll bei den Gasstößen denn passieren? Trotz gleichen Gasstoßes steigt die Drehzahl höher (weil schneller in der gleichen Zeit)? Müsste dann ja gut fürs blippen sein.

Wenn das hochdrehen tatsächlich schneller geht, müsste dann nicht die Radleistung über einen bestimmten Bereich des Drehzahlsbandes steigen? Klar, die Motorleistung steigt nicht, aber das leichtere Schwungrad absorbiert weniger Energie für seine Rotation. Diese Energieeinsparung müsste dann doch am Rad ankommen? Dann sollte der 0-100 Wert ja eigentlich steigen. 100-200 dann wohl kaum noch, weil da andere Flaschenhälse ins Spiel kommen.


Die Masseträgheit des gesamten Antriebstranges wird um den entsprechenden Betrag reduziert.
Dazu kommen natürlich die Masse des Kurbeltriebes, Getriebe, Kardanwelle, Halbwellen, Räder etc. ... einberechnet der Übersetzungen von Diff./Getriebe, Drehzahlen etc. ...
Es gibt eine recht komplexe Formel mit der man dann berechnen kann um wie viel sich das Trägheitsmoment der vom Motor in Bewegung versetzten Massen reduziert und damit wie viel mehr Kraft am Rad in der Beschleunigungsphase zur Verfügung steht.
Da sind dann z.B. -5 KG am Schwungrad verhältnismäßig wenig angesichts der gesamten Masse der bewegten Teile im Antriebsstrang, aber eben doch von Vorteil im Sinne einer etwas verbesserten Beschleunigung.
Was vom Gefühl her spürbar besser werden sollte sind die Schaltvorgänge - z.B. schnellerer Anstieg/Abfall, also präzisere Kontrolle der Motordrehzahl etwa beim Zwischengas.
Und mehr Spass beim Spielen mit dem Gaspedal im Stand. ;-)
Dazu kann ich aber nichts beisteuern weil ich keine praktischen Erfahrungen mit erleichterten Schwungrädern habe.
 
@berndqp

Was soll bei den Gasstößen denn passieren? Trotz gleichen Gasstoßes steigt die Drehzahl höher (weil schneller in der gleichen Zeit)? Müsste dann ja gut fürs blippen sein.

Ja, genau. Trotz gleichen Gasstoßes steigt die Drehzahl höher, weil schneller. (Desto höher der Gewichtsunterschied zwischen Original ZMS und leichtem EMS, desto größer ist der Unterschied).
In meinem Fall 12,xx KG vom ZMS auf knapp unter 5,7 KG des EMS.
Sehr anschaulich zu sehen in diesem Youtube-Vergleichsvideo ab Sekunde 18 (allerdings Subaru Impreza):

Wenn das hochdrehen tatsächlich schneller geht, müsste dann nicht die Radleistung über einen bestimmten Bereich des Drehzahlsbandes steigen? Klar, die Motorleistung steigt nicht, aber das leichtere Schwungrad absorbiert weniger Energie für seine Rotation. Diese Energieeinsparung müsste dann doch am Rad ankommen? Dann sollte der 0-100 Wert ja eigentlich steigen. 100-200 dann wohl kaum noch, weil da andere Flaschenhälse ins Spiel kommen.

Ich habe hier keine Messwerte oder ähnliches, sondern nur den Popometer und der stimmt Deinem Ansatz zu (Motorleistung bleibt gleich, aber weniger Verlustleistung/höhere Radleistung) <-- Zumindest unter 100 km/h! Hier prügeln sich aber viele Theoretiker im Netz natürlich die Köpfe mit Formeln ein :whistle:. Speziell zum Bereich über 100 km/h kann ich nicht zuviel sagen (denke aber von der Theorie auch, dass es mit steigender Geschwindigkeit bzw. Drehzahl in der Praxis der Unterschied immer mehr schwindet), weil erst ein paar Wochen vor dem leichten EMS (Thüringer Wald Tour mit Anfahrt aus dem Norden war dazwischen) auch ein kürzeres 3,46 Diff/Quaife verbaut wurde.
 
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Hehe, nice - dabei ist unser Motor eh schon drehfreudig wie sau. Leerlauf wird angeblich unruhiger?

Sagen wir mal so: Das Gewicht in der Schwungscheibe ist ab Werk natürlich nicht umsonst vorhanden! (siehe Video von @zoki55 )

Die (erleichterten!!) Einmassenschwungräder neigen im Leerlauf (ohne gedrückte Kupplung) zum Rattern, was aber nur ein "akustisches Komfortproblem" darstellt.
Mit gedrückter Kupplung oder steigender Drehzahl verschwindet dieses Geräusch komplett (bei mir ab ~900upm).

Also bekommt man es mit einem Trick das leichte EMS also auch nahezu komplett ruhig, indem man die Leerlaufdrehzahl via INPA erhöht/speichert (~900 upm sind hier glaube ich das Maximum, welches man via INPA abspeichern kann).

Als Hintergrund: In den 80ern/90ern hatten ein Großteil der kleineren Alltags-Autos ein (nicht erleichtertes) EMS ab Werk verbaut, aber damals drehten die Autos im Leerlauf oft bei 1000/1200 upm. <-- Zumindest höher als heute, nagelt mich nicht fest... :D
Modernere Autos mit ZMS drehen hier viel Niedriger (Sprit-Ersparnis im Stand, Verbrauch in der Stadt senken, ...).
Beim ZZZZ sind das glaube ich normalerweise um die 650upm, wenn ich mich recht erinnere (Abhängig von Motor warm/kalt und Klima an/aus).

Kleiner! Nebeneffekt: Beim Anfahren empfinde ich den leicht erhöhten Leerlauf sogar als hilfreich, weil die Drehzahl nicht so massiv im Keller ist.
 
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Zweiter (seltener erwähnter Unterschied) für den Alltag/Fahrverhalten:

Mit einem Zweimassenschwungrad kannst Du theoretisch Untertourig im 6ten Gang durch die Ortschaft fahren und mit Vollgas herausbeschleunigen. (Alternativ abbiegen mit zu hohem Gang).
Es ist zwar natürlich langsam, aber es wird ansonten willig durchgeführt ohne das man als Fahrer etwas bemerkt.
Hierbei ist das Zweimassenschwungrad aber SEHR hoher Belastung ausgesetzt/arbeitet um die Ruckeleien auszugleichen. <-- Denke dies ist auch ein häufiger Grund für den Verschleiß der Zweimassenschwungräder!

Beim EMS (relativ egal ob leicht oder normal schwer) kommt die von früher bekannte Geräuschkulisse, die Dir sagt: "Du Idiot, Schalte gefälligst runter, ich leide!!!" <-- Kennt man von älteren Autos...

Aber auch das EMS hat einen Vorteil gegenüber dem ZMS:
Simple robuste Technik, die nicht so schnell kaputt geht wie ein ZMS.
 
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Mit einem Zweimassenschwungrad kannst Du theoretisch Untertourig im 6ten Gang durch die Ortschaft fahren und mit Vollgas herausbeschleunigen. (Alternativ abbiegen mit zu hohem Gang).
Es ist zwar natürlich langsam, aber es wird ansonten willig durchgeführt ohne das man als Fahrer etwas bemerkt.
Hierbei ist das Zweimassenschwungrad aber SEHR hoher Belastung ausgesetzt/arbeitet um die Ruckeleien auszugleichen. <-- Denke dies ist auch ein häufiger Grund für den Verschleiß der Zweimassenschwungräder!

Ist das schädlich?
Ich fahre eigentlich immer so wenn der Verkehr gleichmäßig mit 60 rollt, die Autos wo den empfohlenen Gang anzeigen zeigen das teilweise noch extrem an.
Wenn ich danach voll durchbeschleunigen will schalte ich aber schon in den 3ten.
 
@Big AL
  • Beim ZMS kann man halt nicht hören/spüren ob es schädlich ist (es versucht ja Bauartbedingt alles auf Teufel komm raus von Dir fern zu halten), die Last ist ja trotzdem vorhanden / mitunter massiv!
  • Beim EMS hört/spürt man es direkt, wenn man "falsch fährt" und so funktioniert es in meinem Z4 mit "Coupé Übersetzung" (Anmerkung: man bedenke die unterschiedlichen Übersetzungen / Drehzahlen der unterschiedlichen Z4) bergab bei Strich 60km/H, vielleicht noch im sechsten Gang - aber schon bei ganz leichter Steigung der Straße (dadurch Last) merkt man: "Lass es lieber, du übertreibst mit dem Untertourig fahren!". Fahre also untertourig bei Strich 60 maximal im 5ten Gang, Normales (Alltags) Beschleunigen = 4. Gang. Im Endeffekt halt genauso wie man es früher von den älteren Autos auch kannte!


    Ob man diesen Unterschied beim "Mitteilungsverhalten" zwischen ZMS oder EMS als Komfort-Rückschritt empfindet oder als Fortschritt/"gut das ich es jetzt wenigstens merke, wenn ich zu niedertourig fahre" muss da natürlich jeder für sich selbst entscheiden! Ich pers. finde es so wie es jetzt ist deutlich besser (man wird als Umsteiger quasi dazu erzogen es richtig zu machen :D)!
 
Im Endeffekt halt genauso wie man es früher von den älteren Autos auch kannte!

Meine älteren Autos hatten zwischen 40-75PS und nur 4 oder 5 Gänge.
Mein W124 mit 75 Diesel PS ohne Turbo und 4 Gang Getriebe da ging nicht mal bergab was :D aber dafür hat er nix verbraucht und es ging nix kaputt👍
 
Um mal total Off-Topic zu sein und in Erinnerungen zu schwelgen: :@
Mein bester Kumpel (2 Jahre älter, damit erster mit Führerschein) hatte einen W123 200D (glaube das waren 54 PS) auch bekannt als "Lieber tot als Gas Weg" :D:D
Der konnte nicht nur Diesel tanken (halben Tank mit Benzin aus trotteligkeit: kein Problem!). Die Kiste haben wir alle in der Clique geliebt!!
Ich selbst durfte schon mit einem Renault 19 TXE, 90 PS, 5-Gang starten :eek: :o <-- der hatte sogar elektrische Fensterheber und Infrarot-Schlüsselfernbedienung, ich war der King!!! :roflmao: (bis sich ein anderer einen Honda CRX kaufte mit V-TEC :ninja:)
 
Aufpassen, hier wird jetzt sehr viel zusammen gewürfelt was nicht ganz zusammen passt, bzw. eine Kombination von Halbwissen ist.

Erstmal geht man allgemein vom Schwungrad aus wie es ab Werk in der Regel kommt, ich nenne es jetzt mal "schwer". Das Schwungrad ist ja nicht zum Spaß da und auch nicht umsonst so schwer wie es eben ist. Beim Verbrennungsmotor haben wir, speziell beim "Gleichraumprozess" des Otto-Motors, immer Lastspitzen, die Zündungen des Kraftstoffs (bzw. der Arbeitstakt) und dann die Phasen wo "nichts" passiert. Damit der ganze Prozess weiter läuft, braucht man gewisse Massenträgheiten damit die Kurbelwelle in Schwung bleibt. Sonst würde es nur plopp machen und das wars, Motor aus. Am besten kann man sich das gedanklich bei einem Ein-Zylinder durchspielen. Ohne gescheite Schwungmasse läuft das nicht.
Trotz mehreren Zylindern braucht man trotzdem eine Schwungmasse damit auch die ganze Bewegung gleichmäßiger wird. Ebenso läuft die Kupplung auf der Schwungscheibe und etwas mehr Masse ist auch gut um Wärme aufzunehmen.

Jetzt hat man das Problem, dass diese Lastspitzen beim Zünden ziemlich uncool fürs Getriebe sind. Als würde jemand im Takt mal mit dem Hammer auf die Zahnräder schlagen. Schwellende und wechselnde Belastungen sind bekanntlich unbeliebt bei Technikern und Maschinenbauern. Was hat man damals dagegen gemacht? Die Kupplung mit Federn als Torsionsdämpfer ausgestattet. Einfach um etwas Spitzenlasten abzufedern.

Reine Federn erledigen den Job aber nicht so gut und können schlecht verschiedene Frequenzen rausfiltern. Zudem sind diese ungedämpft sehr, "reaktiv", nenne ich es jetzt mal.

Die Weiterentwicklung war dann das Zweimassenschwungrad, wobei Motorseite, von der Kupplungsseite, durch zwei Massen getrennt ist, die im Schwungrad noch mit Federn verbunden sind. Damit kann man schön die Lastspitzen der Verbrennung raus filtern weil die Trägheit der zweiten Masse die Kraft einfach gleichmäßiger aufs Getriebe weiter gibt.

Das Brummen was man im untertourigen Bereich mit EMS hört, ist die Übertragung der Verbrennungslastspitzen ans Getriebe, was dann eine hörbare Resonanz im Antriebsstrang erzeugt. Wobei Resonanz nicht ganz richtig ist, eher ein Körperschall. Beim ZMS hat man das nicht, weil die Lastspitzen (nahezu) komplett geglättet werden.

EMS und ZMS sind aber in dem Fall ab Werk gleich schwer, das hat absolut nichts mit Sportlichkeit zu tun. Es sind einfach zwei Konzepte. Bitte also nicht EMS direkt mit einem leichten Schwungrad verbinden, das ist eine ganz andere Baustelle.

Ein leichtes Schwungrad nutzt man gerne im Motorsport weil der Motor dann reaktionsfreudiger wird in Bezug auf Gasbefehle. Die Massenträgheit lässt sich auch relativ einfach mathematisch beschreiben durch "Massenträgheitsmoment x Winkelbeschleunigung = Summe der Momente". Das Massenträgheitsmoment hängt von der Geometrie ab und lässt sich bestimmen, die Winkelbeschleunigung erklärt sich ja von selbst, sowie die Summe der Momente. Lassen wir die Momente jetzt gleich und mindern das Trägheitsmoment, dann muss sich die Winkelbeschleunigung erhöhen um die Gleichung zu erfüllen. Das ist simple technische Mechanik. Platt gesagt: Der Motor dreht schneller hoch... die Winkelbeschleunigung hat zugenommen ;)

Vielleicht hilft das ja manchen um da erstmal eine grobe Sortierung zu haben.
 
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Aufpassen, hier wird jetzt sehr viel zusammen gewürfelt was nicht ganz zusammen passt, bzw. eine Kombination von Halbwissen ist.

Erstmal geht man allgemein vom Schwungrad aus wie es ab Werk in der Regel kommt, ich nenne es jetzt mal "schwer". Das Schwungrad ist ja nicht zum Spaß da und auch nicht umsonst so schwer wie es eben ist. Beim Verbrennungsmotor haben wir, speziell beim "Gleichraumprozess" des Otto-Motors, immer Lastspitzen, die Zündungen des Kraftstoffs (bzw. der Arbeitstakt) und dann die Phasen wo "nichts" passiert. Damit der ganze Prozess weiter läuft, braucht man gewisse Massenträgheiten damit die Kurbelwelle in Schwung bleibt. Sonst würde es nur plopp machen und das wars, Motor aus. Am besten kann man sich das gedanklich bei einem Ein-Zylinder durchspielen. Ohne gescheite Schwungmasse läuft das nicht.
Trotz mehreren Zylindern braucht man trotzdem eine Schwungmasse damit auch die ganze Bewegung gleichmäßiger wird. Ebenso läuft die Kupplung auf der Schwungscheibe und etwas mehr Masse ist auch gut um Wärme aufzunehmen.

Jetzt hat man das Problem, dass diese Lastspitzen beim Zünden ziemlich uncool fürs Getriebe sind. Als würde jemand im Takt mal mit dem Hammer auf die Zahnräder schlagen. Schwellende und wechselnde Belastungen sind bekanntlich unbeliebt bei Technikern und Maschinenbauern. Was hat man damals dagegen gemacht? Die Kupplung mit Federn als Torsionsdämpfer ausgestattet. Einfach um etwas Spitzenlasten abzufedern.

Reine Federn erledigen den Job aber nicht so gut und können schlecht verschiedene Frequenzen rausfiltern. Zudem sind diese ungedämpft sehr, "reaktiv", nenne ich es jetzt mal.

Die Weiterentwicklung war dann das Zweimassenschwungrad, wobei Motorseite, von der Kupplungsseite, durch zwei Massen getrennt ist, die im Schwungrad noch mit Federn verbunden sind. Damit kann man schön die Lastspitzen der Verbrennung raus filtern weil die Trägheit der zweiten Masse die Kraft einfach gleichmäßiger aufs Getriebe weiter gibt.

Das Brummen was man im untertourigen Bereich mit EMS hört, ist die Übertragung der Verbrennungslastspitzen ans Getriebe, was dann eine hörbare Resonanz im Antriebsstrang erzeugt. Wobei Resonanz nicht ganz richtig ist, eher ein Körperschall. Beim ZMS hat man das nicht, weil die Lastspitzen (nahezu) komplett geglättet werden.

EMS und ZMS sind aber in dem Fall ab Werk gleich schwer, das hat absolut nichts mit Sportlichkeit zu tun. Es sind einfach zwei Konzepte. Bitte also nicht EMS direkt mit einem leichten Schwungrad verbinden, das ist eine ganz andere Baustelle.

Ein leichtes Schwungrad nutzt man gerne im Motorsport weil der Motor dann reaktionsfreudiger wird in Bezug auf Gasbefehle. Die Massenträgheit lässt sich auch relativ einfach mathematisch beschreiben durch "Massenträgheitsmoment x Winkelbeschleunigung = Summe der Momente". Das Massenträgheitsmoment hängt von der Geometrie ab und lässt sich bestimmen, die Winkelbeschleunigung erklärt sich ja von selbst, sowie die Summe der Momente. Lassen wir die Momente jetzt gleich und mindern das Trägheitsmoment, dann muss sich die Winkelbeschleunigung erhöhen um die Gleichung zu erfüllen. Das ist simple technische Mechanik. Platt gesagt: Der Motor dreht schneller hoch... die Winkelbeschleunigung hat zugenommen ;)

Vielleicht hilft das ja manchen um da erstmal eine grobe Sortierung zu haben.
Danke für die Ausführungen. Mir ist noch nicht ganz klar, warum man für den besseren Gleichlauf eine zweite Masse benötigt. Motor und Getriebe/Kupplung könnte man ja vereinfacht als zwei träge Massen annehmen, dann würde es auch eine, federnd gelagerte Masse als Schwungrad tun, oder?
Ich hab immer angenommen, man benötigt ein "Primärgewicht" für die statische und ein "Sekundärgewicht" (mit einsprechendem Abstand - Hebelgesetz...) für die dynamische Unwucht, vielleicht hab ich das immer falsch verstanden.
 
Gleichlauf ist vielleicht etwas schlecht als Ansatz. Es geht um die Momentübertragung ans Getriebe. Man nutzt die zweite Masse und ihre Trägheit aus um die Momentspitzen raus zu filtern die ans Getriebe übertragen werden.

Wuchten musst du so oder so immer, egal ob EMS oder ZMS. Das hat mit der Bauart des Schwungrades jetzt nichts zu tun. Das Wuchten an sich macht man dann wie du richtig beschreibst statisch und dynamisch mit gezielt positionierten Gewichten oder Bohrungen um Gewicht zu entfernen.
 
Also bekommt man es mit einem Trick das leichte EMS also auch nahezu komplett ruhig, indem man die Leerlaufdrehzahl via INPA erhöht/speichert (~900 upm sind hier glaube ich das Maximum, welches man via INPA abspeichern kann).
Modernere Autos mit ZMS drehen hier viel Niedriger (Sprit-Ersparnis im Stand, Verbrauch in der Stadt senken, ...).
Beim ZZZZ sind das glaube ich normalerweise um die 650upm, wenn ich mich recht erinnere (Abhängig von Motor warm/kalt und Klima an/aus).
Geht nur indirekt um Sprit-Ersparnis, sondern zuerst um das Einhalten von Normen.
Das TÜV-Prüfprogramm verlangt beim Abgastest die vom Hersteller vorgegebene Standdrehzahl. Gibt es hier Differenzen, bricht das Programm einfach ab - keine Plakette.
Die erhöhte Drehzahl kann man natürlich wieder rausprogrammieren.
Es ist immer die Frage, wann das Rückrüsten erfolgen soll? Vor und nach dem Trackday oder nur vor der TÜV-Abnahme?
Bei Bremsbelägen ohne ECE-R90-Aufdruck eine ganz wichtige Frage.
 
Geht nur indirekt um Sprit-Ersparnis, sondern zuerst um das Einhalten von Normen.
Das TÜV-Prüfprogramm verlangt beim Abgastest die vom Hersteller vorgegebene Standdrehzahl. Gibt es hier Differenzen, bricht das Programm einfach ab - keine Plakette.
Die erhöhte Drehzahl kann man natürlich wieder rausprogrammieren.
Es ist immer die Frage, wann das Rückrüsten erfolgen soll? Vor und nach dem Trackday oder nur vor der TÜV-Abnahme?
Bei Bremsbelägen ohne ECE-R90-Aufdruck eine ganz wichtige Frage.

Da ich mich innerhalb der erlaubten Norm bewegt habe mit der Codierung (es gibt einen max. Wert/Limit in INPA) gibt es keine Probleme mit der AU/TÜV.
 
Da ich mich innerhalb der erlaubten Norm bewegt habe mit der Codierung (es gibt einen max. Wert/Limit in INPA) gibt es keine Probleme mit der AU/TÜV.
Was die Möglichkeiten der Programmierung per INPA angeht, vertraue ich ganz auf Dein Wissen.
Doch was möglich ist, muss längst nicht erlaubt sein.
Bei uns werden die Tüver immer ganz nervös, wenn die per Programm vorgegebene Stand-Drehzahl abweicht. Klima aus, Radio aus, Lüftung aus, Licht aus. Damit ja nicht die Lichtmaschine lädt und die Drehzahl angehoben wird.
Schau mal in Dein letztes AU-Protokoll: Was ist denn da als Stand-Drehzahl angegeben?
 
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In der Regel steht dort ein recht "großer" Bereich drauf. Ich kenne so 700 U/min bis 900 U/min. Das ist aber natürlich auch vom Motor abhängig.

Beim M54 kann man z.b nur um +-80U/min anpassen.
 
Kenne ich so nicht. Anpassen ließ das AU-Programm überhaupt nicht zu. Entweder Rot oder Grün. Bei einem Twingo aus 2005 wurde letztlich das Gebläse abgeschaltet. Da lagen 780 statt 700 U/min an. Bei 780 hätte es keine Messung gegeben. Das hätte gehießen, so wurde mir gesagt: "Komm wieder, wenn es funktioniert."
Vielleicht hat ja noch jemand ein E86-AU-Protokoll mit 900 U/min im Stand.
 
Auf dem AU-Protokoll steht ja der zugelassene Bereich. Falls du dein Protokoll noch zur Hand hast, kann man dort ja nachschauen.
 
Wovon hängt der zugelassene Bereich denn ab? Gibt es eine pauschalierte Toleranz in % oder einen vom zugelassenen Fahrzeug abhängigen, zugelassenen Bereich?

Wikipedia sagt:
"Bei allen AU-Typen werden die Minimum- und Maximum-Werte eingegeben, die in den Messungen geprüft werden. Die Solldaten sind in umfangreichen Datenbanken hinterlegt. Falls der Hersteller keine Angaben macht, gelten die gesetzlichen Höchstwerte."
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab meinen TÜV Bericht nicht zur Hand aber eventuell kann ja jemand nachschauen.
 
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