Hallo zusammen, ich bin noch eine Auswertung schuldig hinsichtlich meiner Erfahrung zum Thema Heizen mit Klimaanlage.
Wie erwähnt habe ich selber eine Klimaanlage zentral in den Flur meines OGs installiert. Mein Haus hat einen tiefen Kniestock im OG (keinen Dachboden), sonst hätte ich sie einfach irgendwo an einer Hauswand anbringen können und direkt einen Durchbruch zum Innengerät ins Haus. So war die Installation ziemlich umständlich, da ich eh zwei Zimmer im OG renoviert habe konnte ich alle Leitungen irgendwo unsichtbar in Wand und Boden integrieren...nicht ganz ohne die Kupferleitungen in meinem Fall über div. Zimmerecken zu biegen und teilweise im Rohfußboden zu verlegen und zudem auch im Haus zwei weitere Durchbrüche herzustellen, wäre aber inkonsequent es nicht getan zu haben. Mein Außengerät steht jetzt auf dem Balkon nicht störend und hinter dem Holzgeländer kaum sichtbar. Geräuschlich unauffällig. Die Kondensatleitung des Innengeräts habe ich an eine stillgelegte Heizungsleitung angeschlossen, das Kondensat wird so direkt in den Keller geführt und da entsorgt.
Jetzt zu den Erfahrungen:
Dadurch das ich das UG gut mit meinem Holzofen und mit der Klima Zentral das OG heizen konnte musste ich meine eigentliche Heizperiode erst Mitte November beginnen und konnte sie bereits Mitte März wieder beenden. Die Klimaanlage lief nicht durchgängig sondern wurde/wird tagsüber betrieben nicht immer aber dadurch in aller Regel mit Sonnenstrom. Dabei hab ich tagsüber die die Zieltemperatur bewusst auf 23° gestellt. Was mir dabei auch aufgefallen ist, im Heizbetrieb nimmt sich meine Klima deutlich weniger Strom als im Kühlbetrieb im Sommer.
Von Oktober bis Heute habe ich 80,94 kWh an Strom durch die Klima gejagt, davon 72,65 kWh aus Sonnenstrom. Im Kernwinter war die Klima aus. Einen COP kann ich nicht messen. Da aber eine Wärmepumpe/Klimaanlage je effizienter arbeitet desto geringer die Temperaturunterschiede zwischen Quelle und Ziel sind - was zu den Übergangszeiten ja der Fall ist - in dem Fall kann man von mindestens 400% echtem Wirkungsgrad ausgehen, gut möglich auch ein Drittel mehr. Habe also ca. so 500 kWh Wärme erzeugt, erstmal nicht die Welt, reichte aber um die nötige Behaglichkeit im OG bereit zu stellen. Wenn ich meine entgangene Einspeisevergütung und meinen Strompreis zur Grunde lege, hat mich der Heizbetrieb so knapp 10€ gekostet.
Hier mal ein Typischer Heiztag und das Lastverhalten (als Vergleich zum Kühlbetrieb meines
Posts vom 13.August)
Die Frage ist natürlich hat der ganze Spaß jetzt auch was gebracht.
Im gleichen Zeitraum April 2021 - April 2022 vs. April 2022 - April 2023 habe ich meinen Gasverbrauch von rund 2.130m³ auf 1.540m³ reduzieren können also um 28%.Theoretisch müsste man beides noch witterungsbereinigen, da aber die letzten beiden Winter sehr mild Waren, halte ich das für vergleichbar. Die 500m³ Gas also ~5.000 kWh Wärme alleine auf die Klima zu reduzieren wäre natürlich albern, der Ofen hat sicher den Großteil der Wärme in der Übergangsphase bereit gestellt. Nur war der in der vorherigen Heizperiode genauso in Betrieb, und der alleine bringt das OG eben nicht warm weswegen meine Heizperiode insgesamt deutlich länger und ineffizienter (Teillastbetrieb) war. Aber in diesen Einsparungen steckt auch der Effekt vom Nachdämmen der Rohrleitungen im Keller sowie Das Nächdämmen von ca. 15m³ zugänglicher Dachdecke durch Einblasdämmung (DIY mittels Laubbläser xD) in wenigstens einem der renovierten Zimmer.
Weitere langzeiterfahrungen werde ich allerdings nicht mehr teilen können. Eine 7kW Wärmepumpe wird meine alte 16kW Gasbüchse ersetzen und steht schon bei mir, gerade wird diese von mir noch zusätzlich mit Alubutyl und Armaflex gegen Schall gedämmt (als alter CarHifi Hase kennt man sich ja aus). Invest mit neuem Warmwasserkessel und div. Haustechnik hier mittlerweile auch rund 5.000€, ohne Förderung...eine gangbare Alternative die hier aber nie zur Debatte stand wären theoretisch auch noch mind. eine eher 2-3 weitere Klimaanlagen + Brauchwasserwärmepumpe gewesen, aber - und das muss man bei allem auch erwähnen - Gerade die Innengeräte sind nicht geräuschlos...