... Ich bin mir nur noch nicht sicher, ob ein solch auffälliges Auto zu mir passen wird


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Ohne darüber eine Diskussion beginnen zu wollen (die ohnehin müßig wäre, weil eine solche Entscheidung jeder für sich selbst treffen muss):
Mit genau diesem Thema habe ich mich während der letzten Monate ebenfalls wiederholt beschäftigt. Noch vor wenigen Wochen hätte ich mir auch nicht im kleinsten Ansatz vorstellen können, mich ernstlich für solche "merkwürdigen Ami-Kisten" zu interessieren.

Nur leben wir in einem Zeitalter des Niedergangs der Automobilkultur in derjenigen Form, wie wir sie seit vielen Jahren kennen und schätzen. Der Begriff des Niedergangs mag hierbei für manche zu negativ besetzt sein, aber man muss mindestens konstatieren, dass (i) die Autos immer einheitlicher werden und (ii) die Motorenkultur immer stärker durch die Themen Verbrauch und Umweltbelastung geprägt wird.
Unter diesen Prämissen gibt es immer weniger Autos, die aus der o.a. Einheitlichkeit ausbrechen, womit genau diese Autos dann umso stärker auffallen. Und es gibt zunehmend - und auch durchaus seriöse - Menschen, die ebenfalls aus dieser - mitunter eben als langweilig empfundenen - Einheitlichkeit ausbrechen möchten.
Damit möchte ich sagen, dass sich der Besitz und das Bewegen derart "unvernünftiger" Autos wie z. B. dem Mustang und dem Camaro in unserer Gesellschaft zunehmend als Ausdruck gepflegter Individualität verstehen lassen. Warum soll nicht in der heimischen Garage neben einer S-Klasse ein Mustang stehen? Warum soll nicht der gepflegte Geschäftsmann anstelle seines Cayennes auch mal den Camaro ins Büro bewegen? Diese Amis sind keine tiefergelegten "Prollkisten", so wie es beispielsweise viele BMW's oder Mercedes' sind. Sondern es sind Autos, die sich noch trauen Autos zu sein.

Und sie werden bewegt von Fahrern, die noch dazu stehen, dass Autos Spaß machen dürfen.
Natürlich gibt es nichtsdestoweniger mitunter berufliche Zwänge - die ich hier allerdings außen vor lasse, denn wenn's beruflich nicht geht, geht's eben nicht. Auch im Übrigen hilft das vorstehend skizzierte Verständnis vielleicht nicht allzu viel, falls man sich in einem auffälligen Auto grundsätzlich unwohl fühlt.

Nur: Soll die Alternative diejenige sein, das eine Auto zu kaufen, während man eigentlich an das andere denkt?
Ich mag es selbst nicht, und mochte es noch nie, wenn Passanten sich nach meinem Auto und/oder dessen Fahrer umdrehen. Aber noch viel weniger mag ich das Fahren von Autos, nach denen sich jedwedes Umdrehen berechtigter Weise gar nicht erst lohnt.
