An den Zylinderwänden gibt's Öltemperaturen von deutlich über 300 °C, das macht so ein Öl "eigentlich" nicht lange mit (den Wert hab ich aus Messberichten zur Ölfilmdickenermittlung an den Kolbenringen). Und ob nun 120, 130 oder 140 ... vollkommen egal.
300°C treten in den seltensten fällen auf, typischerweise bei hohen drehzahlen was bedeutet, dass das öl auch extrem kurz dieser temperaturbelastung ausgesetzt ist. also macht es das auch mit.
weshalb die öltemperatur nicht egal ist: beim öl, welches im N54 serienmäßig eingefüllt wird ist das öl bei 130 grad 3x dünner als bei 90 grad. wenn man sich nun die schmierungstechnisch drei wichtigsten orte (höchste pressungen bzw. temperaturbelastungen) im verbrennungsmotor anschaut, dann ist es im bereich der lager, der kolbenringe und der nockenwelle extrem wichtig wie dick der film noch ist und damit wie hoch die öltemperatur ist.
besonders vor dem hintergrund, dass oxidative prozesse im öl alle 10°C, die das öl heißer wird, doppelt so schnell ablaufen (=alterung), ist es wichtig, dass die temperatur möglichst niedrig bleibt. andernfalls sammelt sich hinter den kolbenringen verdicktes öl, schmutz.....ganz am ende der fahnenstange und mit viel pech steht dann ein gebrochener kolbenring etc.
Die Kats bekommen eine Extradosis Sprit damit die heiß werden. ... und weitere Maßnahmen werden ergriffen.
ich dachte immer, anfetten bringt die abgastemperatur runter, z.b. beim vollastanfetten um die turbinenschaufeln zu schonen oder im kaltlauf um den motorlauf zu gewährleisten (natürlich auch durch anhebung der motordrehzahl, zündwinkel nach spät, größere ventilüberschneidung) und ein abmagern zerstört die ventile, z.b. bei einer fehlfunktion der einspritzung. wie denn nun?
niemand sollte denken, dass die modernen motoren ein chemisches labor eingebaut haben, welches in echtzeit das öl analysiert und daraus die restlaufzeit an den BC sendet. nicht mal ein professionelles labor ist dazu in der lage, obwohl sie die elemente bestimmen können, also abrieb und additive oder die im öl vorhandenen säuren und andere einträge, wie wasser, kraftstoff oder partikel.
wie soll es dann ein popeliges element im fahrzeug können? nur anhand von viskosität? besonders, wenn E10 getankt wurde...