Tja, in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag kam es dann genau so, wie erwartet. Es hat hier in der Eifel recht stark """" und alles war nass. Trotz allem hieß es für mich früh aufstehen und meinen Schrauberkollegen abholen, damit wir rechtzeitig oben am Ring sein konnten. Die ganze Abnahme wurde von mir schon am Mittwochabend erledigt und der Wagen musste den """" der Nacht im provisorischen Fahrerlager an der Touristenzufahrt stehen. Da wir ja im Rahmen des 24h-Rennes fahren, müssen wir da leider etwas ausweichen, aber es läuft komischerweise immer sehr entspannt ab. Es standen endlich mal wieder 15 Runden auf dem Program und das gesamte Starterfeld ging in den üblichen Startgruppen gemeinsam auf die Strecke. Pünktlich um 08:10 Uhr starte die erste (blaue) Startgruppe und dann folgte blau-weiß, dann rot (wo ich starte) und gelb (RCN-Light). Ich entschloss mich, trotz der nassen Bedingungen direkt auf Slicks zu starten, was meiner Meinung nach auch Sinn machte. Wir haben ja den kleinen Vorteil, dass vor uns dann schon einige Fahrzeuge 2 Runden gefahren sind und die Ideallinie dann eigentlich recht schnell trocknet. Nun war es aber gestern so, dass es nur 10 Grad Lufttemperatur und ca. 16 Grad Streckentemperatur am Anfang waren.
Also war absolute Vorsicht angesagt und ich habe eine Setzzeit von 13 Minuten gefahren um auf Nummer Sicher zu gehen. Der Lauf war leider von recht vielen Zwischenfällen und Unfällen geprägt. Durch die ganzen Gelb- und Code60-Phasen war es sehr schwierig einen guten Rhythmus zu finden. In meiner Klasse waren leider nur zwei weitere Fahrzeuge am Start, aber mit einem dieser beiden hatte ich im ersten Turn viel Spaß. Wir sind ziemlich identische Rundenzeiten gefahren und, was ja eher selten ist in der RCN, 4 Runden im ein bis fünf Sekunden Abstand hintereinander her. Richtiges Racing, hat super Spaß gemacht. Leider hatte ich die ganze Zeit schon mit Zündaussetzern zu kämpfen und mir fehlte vor allem aus Kurven heraus Leistung. Daher konnte der Kollege mich am Ende von Runde 4 auf der Döttinger Höhe überholen und durch eine Unfallsituation mit Code60 konnte ich nicht ganz dran bleiben. Daher hatte ich zur Pause 12 Sekunden Rückstand.
In der Pause habe ich den Luftdruck nochmal anpassen lassen und etwas abgesenkt. Die Slicks, welche jetzt den vierten Lauf bestritten haben, wurden doch etwas zu warm auf der abtrockenden Strecke und ich hatte mit starken Rutschen im ersten Turn zu kämpfen. Im zweiten Turn ging es dann direkt viel besser. Ich konnte später in die Kurven reinbremsen und höhere Kurvengeschwindigkeiten realisieren. Das sollte sich am Ende bezahlt machen. Ich hatte recht viel Verkehr unterwegs, aber ich bin langsam abgeklärt genug um genau zu wissen, wo ich Platz machen kann, wo nicht und wo ich auch an größeren Autos mal vorbei fahren kann. Das hat auch ein Porsche Cayman gemerkt der mir in den kurvigen Streckenteilen immer im Weg stand und auf der Geraden natürlich weg fuhr. Ich konnte ihn dann in der Anfahrt zum Brünnchen ausbremsen und erst auf der Döttinger Höhe kam er wieder vorbei.
In der letzten Sprintrunde wurde es nochmal kritisch. In der rechts raus aus dem Brünnchen verabschiedete sich meine Servolenkung, ein Schlauch ist dort geplatzt. Ist kein so schönes Gefühl, wenn man fast am Limit unterwegs ist. Ich konnte mit dem Wagen noch zur Box und mein Team hat die Lage kurz gecheckt. Da kein Öl mehr im System vorhanden war und ich dann fast das letzte Auto im Wettbewerb war, bin ich die Auslaufrunde noch gefahren um in der Wertung zu bleiben. Selbst in der Runde 15 gab es immer noch Stellen auf der Strecke die noch feucht vom """" der Nacht waren. Zum Beispiel die Miss-Hit-Miss war die ganze Zeit nass/feucht und schwierig zu fahren.
Ich hatte mich schon seelisch und moralisch auf P2 eingestellt und war sehr erstaunt, dass ich trotz der technischen Probleme am Ende doch wieder einen Klassensieg einfahren konnte. Somit war das gestern für mich Sieg Nummer 5 in der V2. Damit konnte ich meine Führung in der V2-Meisterschaft ausbauen und auch im Gesamtklassement meine Position unter den Top 10 weiter festigen, bisher war ich da auf Platz vier. Ich werde durch die geringe Teilnehmerzahl in meiner Klasse ja sicher kein RCN-Meister, aber ich bin schon super happy, wie es dieses Jahr bisher gelaufen ist und das ich soweit vorne in der Tabelle bin.

Der Wagen ist schon auf der Bühne und wird für den nächsten Lauf wieder fit gemacht und es gibt auch nochmal nen Satz neuer Reifen.