Einspruch - Wiesmann hat einen veritablen Unternehmensfehler gemacht, über welchen viele anfangs erfolgreiche Unternehmen stolpern:
Man will "immer mehr und immer mehr" - dies spiegelte sich bei Wiesmann am für diese Unternehmensgröße sehr mondäne Erweierung/Neubau des Firmensitzes und der Tatsache, dass hinsichtlich neuer Modelle ausschließlich der Fokus auf die "höheren, teureren Klassen" lag. Die (aus Sicht von Wiesmann) längst überfällige Erneuerung des Basismodels MF-3 wurde knallhart "verschlafen". Wären die vielen Millionen nicht in den Firmenbau geflossen, sondern in die Erneuerung des Basismodels, sähe die Lage unter Umständen anders aus - immerhin gab/gibt es Wiesmann schon 26 Jahre auf dem Markt, mit durchaus sehr gutem Ruf.
Bezüglich MF-4 und MF-5 gebe ich Dir Recht - mit diesen ab 150k€ teuren Preziosen war der Markt für Wiesmann sicherlich "abgegrast" - hier haben es aber auch die etablierten größeren Kfz-Hersteller im Luxussegment zunehmend ihre Absatzschwierigkeiten.
Vielleicht ist ja das letzte Wort dennoch nicht gesprochen, da es ja mal aus der Vorstandschaft von BMW zu vernehmen war, dass man Wiesmann nicht komplett sterben lassen wolle. Wäre ja denkbar, Wiesmann als Luxusmarke in den Konzern zu integrieren.
Ich würde den 110 Mitarbeitern und der tollen Marke durchaus wünschen, doch noch den Turn-Around zu schaffen!
Allein aus Sicht der Markenvielfalt wäre dies im derzeit schon lang anhaltenden "Gleichheitsbrei" der Kfz-Hersteller als Autonarr wünschenswert... Polarisierende Fahrzeuge mit Charakter und Alleinstellungsmerkmal gibt es ja immer weniger - es scheint der unsägliche Trend zur "Einheits-Familienfratze" vorzuherrschen. Siehe BMW, Audi und Co. ...