Jemand, der nach eigenem Bekunden berufsbedingt mit der Getriebetechnik befasst ist,
Es ist wohl offensichtlich, dass Du mich ansprichst.
aber das Getrag-DKG dann doch wieder nicht so gut kennt, ist kein Fachmann. Bestenfalls ein Experte. Was wiederum keiner nachweisbarten Qualifikation bedarf.
Hab ich...
Es ist auch eine zweifelhaftes Vorgehen, aufgrund einer Auslegung der DKG-Technik die ganze Bauart zu beurteilen.
Nein, alle DKG sind mechanisch prinzipiell gleich augebaut und leisten prinzipiell das Gleiche. Der Hauptunterschied liegt wohl in der Bauart der Kupplungen (trocken /nass - hydraulisch/elektromechanisch betätigt) und des Getriebes (Längs-/Querbauweise). Was Du meinst ist die Applikation der Getriebesteuerung - und die kenne ich in der Tat nicht genau (Worauf ich auch hingewiesen hab).
Ein Fachmann wüsste, dass schon das BMW-DKG in zwei Varianten eingesetzt wird, die sich in der Steuerung grundlegend unterscheiden.
Eben, in der Steuerung. Mechanisch sind sie nahezu identisch, sogar die Spreizung ist gleich.
U.a. gibt es in der M3-Version keine Zwangshochschaltung im manuellen Modus, dafür aber eine Radabrisserkennung, wenn z.B. bei einem Dreher die Bodenhaftung verloren geht. Schlupf beim Beschleunigen wird durch Öffnen der Kupplung ausgeglichen, während das bei der Z4-Variante durch Leistungswegnahme geregelt wird. Was bei den Turbomotoren auch ohne Kupplungseinsatz allein mit dem Gaspedal zu provozieren ist. Man mag nun bedauern, dass die M3-Variante nicht auch für den Z4 in einem "M" erhältlich ist, aber grundsätzlich hält die "Steinzeittechnik" (die merkwürdigerweise erst seit wenigen Jahren im Serienbau überhaupt beherrscht wird) auch für den Sportsmann Lösungen bereit.
Steinzeittechnik war mit Sicherheit überspitzt, aber getriebetechnisch geht es in die Richtung - zumindest wenn man es mit dem 8HP vergleicht. Dass DKGs nicht früher in Serie gebracht wurden, lag daran, dass man anfangs enorme Probleme darin sah, über eine nasse Kupplung ein ausreichend komfortables Anfahren zu ermöglichen. Eine nasse Anfahrkupplung hat ja auch bis heute im Vergleich zu einem Wandler als Anfahrelement aus Komfortsicht das Nachsehen (wenn die creep-Funktion appliziert ist).
Die Getriebestruktur des DKG war ja längst bekannt - aus Getriebesicht schon in der Steinzeit...
Dass es das 8HP (oder auch das 9HP) nicht vorher gab, liegt ja nicht unbedingt daran, dass man 8 Gänge nicht gewollt hätte. Man hat schlicht die Getriebestruktur, die trotz 8 Gängen nur 5 Schaltelemente und 4 Radsätze besitzt, nicht gekannt. Die Suche gelang erst mit moderner Getriebesynthese... Das ist aus meiner Sicht "modern"
Was den Dreher und die Motor-/Getrieberettung durch professionelle Kupplungsbetätigung vor dem Stillstand angeht: Wie schaffen es Fahrschulwagen, das bei Fahranfängern doch häufiger vorkommende Abwürgen des Motors zu überstehen?