Z4 M / 3.0si Chiptuning - Ergebnisse

Am Donnerstag war erst ein forumsbekanntes Z3 Coupé 2,8 Liter aus Österreich bei Markus. Da konnte leider aus Zeitmangel nur ohne Prüfstand ein Mapping geschrieben werden, aber das hat sich schon sehr positiv ausgewirkt. Beim nächsten Besuch wird Markus das Auto dann mal messen.
Im Prinzip gehen alle älteren Modelle, da die Steuergeräte grundsätzlich bekannt sind. Da es aber durch Laufleistung, vielfältige Auspuffvarianten und sonstige Veränderungen große Unterschiede zwischen den einzelnen Fahrzeugen gibt, ist da eine individuelle Optimierung auf dem Prüftstand empfehlenswert. Dabei werden gerade bei älteren Autos auch öfters frühere Chiptunings entfernt, die nur in seltenen Fällen ihr Geld wert waren. Erst Anfang der Woche war wieder ein Auto mit einem Chiptuning da, das ganz sicher xxx PS hätte bringen sollen. Die Prüfung ergab, dass lediglich die Vmax herausprogrammiert war...

Schaut Euch die Leistungs- und Drehmomentzuwächse bei vergleichbaren Modellen an, dann könnt Ihr in etwa abschätzen, wie das Ergebnis aussehen wird. Bisher war noch jeder mit der Qualität zufrieden. Die Kosten für ein individuelles Chiptuning liegen bei rund € 1.000.
 
Die Kosten für ein individuelles Chiptuning liegen bei rund € 1.000.[/quote]

So ein individuelle Chiptuning hätte ich gerne.
Wie sieht es mit Terminen aus.
Einfach kommen oder besser festen Termin machen ?
Auto ist Z3 Roadster 3.0 Baujahr 07/2002
Original Zustand außer Eisenmann ESD
Laufleistung knapp 40 000 km

Gruß Robert
 
Heute wurde ein Z4M fertig, der eine interessante Geschichte liefert für diejenigen, die sich für Airboxen und Nockenwellen interessieren.

Das Auto war im November schon mal da zum Chiptuning (siehe hier). Mit rund 382 PS war das Ergebnis schon sehr gut. Die Eingangsmessung ist also in diesem Fall die alte Ausgangsmessung:

121116_z4m_382.jpg


Nun gibt es M-Besitzer, die sich auch mit einem derart guten Ergebnis nicht begnügen wollen. Dieser Besitzer hier wollte den Umbau auf Airbox und Schrick-Nockenwellen machen, und so geschah es auch. Zu den Nockenwellen gab es dann auch die passenden Schlepphebel von Schrick.

Hier zunächst ein paar Fotos von der Airbox:
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Im Ansaugbereich sitzt der Luftmassenmesser, der nachfolgend gut zu sehen ist:

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Die Luftansaugung erfolgt über einen Schlauch rechts im Bild neben dem Kühler:

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Die Ernüchterung kam nach dem Umbau: Das Auto war noch nicht einmal auf die Leistung zu bringen, die es vorher hatte. Auch das Drehmoment war abgefallen. Es folgte eine detaillierte Suche, bis schließlich der Supersprint-Fächerkrümmer als Ursache identifiziert wurde.
Der Fächerkrümmer funktioniert sehr gut mit dem Serienmotor, wie dieses Auto ja auch vorher gezeigt hatte. Mit den anderen Nockenwellen harmonierte er allerdings nicht mehr aufgrund ihrer großen Überschneidung. Es wurde also wieder ein Serienkrümmer eingebaut und an den Rest der Supersprint-Anlage angepasst. Danach ließ sich auch das Mapping so einrichten, dass ein vernünftiges Ergebnis herauskam.

Hier die finale Messung:

130616_z4m_405.jpg


Die Veränderungen haben also etwas mehr als 20 PS Zuwachs gebracht. Am Drehmoment hat sich nichts geändert. Wie bereits an anderer Stelle geschildert, sind Airbox und Nockenwellen mit großen Überschneidungen nicht hilfreich mit Blick auf das Drehmoment, aber sie bringen Leistung nach oben heraus.

Das Auto geht jetzt mächtig vorwärts, und das in allen Drehzahlbereichen. Ab 5.000 1/min rauscht es nur noch im Karton. Übrigens ist die Airbox eingetragen worden, wie die Edelstahlkats auch.

Insgesamt gesehen war es ein ziemlicher Aufwand, aber das Ergebnis ist nett. Der Besitzer wird sicher auch noch was dazu sagen, wenn er es irgendwann dann über sich bringt, aus dem Auto mal auszusteigen.
 
Respekt, der stärkste M, den ich kenne!

Das sind wirklich interessante Infos, die wohl keiner ahnen kann!!
 
Das Auto war im November schon mal da zum Chiptuning ..
...Nun gibt es M-Besitzer, die sich auch mit einem derart guten Ergebnis nicht wollen.....

....Der Besitzer wird sicher auch noch was dazu sagen, wenn er es irgendwann dann über sich bringt, aus dem Auto mal auszusteigen.

Er ist ausgestiegen, endlich.
Eigentlich wollte ich eine Nacht im Auto verbringen, aus lauter Begeisterung.

Nach vielen Änderungen im Ansaugtrakt und AGA Teilen hatte der Zetti schon ordentlich an Leistung zugelegt. Er ging mit 364 PS ins Rennen und legte nach der ersten Schmickler- Kur im Herbst schön abgestimmt um fast 20 PS auf 382 PS zu. Schöner Wert, das Auto ging schon richtig gut zur Sache. Die Nähe zur 4 war aber zu reizvoll, um aufzugeben, die Möglichkeiten des Machbaren noch nicht erschöpft. Einige Gesprächen mit Dieter und der einen und anderen Info später war klar, wo die Reise hingehen sollte. Um in diesem Segment noch Leistungszuwachs realisieren zu können, muss ordentlich Material eingebaut werden, der Aufwand steigt exponentiell.
Die Entscheidung für die Goeke-Box und Schrick Nockenwellenbausatz fiel Anfang des Jahres. Material von Markus bestellt und los ging's.
Dann kam es zu unvorhergesehenen Problemen. Keine Leistung auf dem Prüfstand, immer wieder neue Erklärungsansätze, aber kein Ergebnis. Ich war eigentlich schon fast auf dem Weg zur gedanklichen Umkehr, aber Dieter hat ordentliche Seelenmassage betrieben und Markus hat unermüdlichen Ehrgeiz gezeigt.
Ende gut, alles gut!
Die Ursache war der Fächerkrümmer. Der hatte mit den Seriennockenwellen schon die Superleistung von 382 PS realisiert, ist also ein wirklich gutes Bauteil.
Die Kombination mit den stark überschneidenden Nockenwellen hat aber nicht funktioniert, da fehlte einfach etwas Gegendruck im Auslasstrakt. Wer hätte das gedacht.
Ich habe mit einem unruhigeren, etwas ruppigeren Verlauf im Drehzahlband gerechnet.
Also mit große Vorfreude endlich zum Abholtermin nach Gimmigen gefahren.
Da ich die letzten Wochen ausschließlich mit unserem V10 unterwegs gewesen bin, war ich bzgl. problemloser und üppiger Leistungsentfaltung eigentlich gut kalibriert.
Wetter war so lala, nicht warm, leicht feuchte Strasse. Rein ins Auto und raus zur Probe...
Ich war überrascht, wie ruhig und seidig der Motorlauf war, das hatte ich nicht erwartet. Der schon vorher schmickleroptimierte Drehmomentverlauf von über 370 Nm bei 4xxx konnte jetzt bis zu einem Maximalwert bei 6xxx Umdrehungen erhalten und leicht gesteigert werden.
Ab 5000 U scheint das Auto zu explodieren. Es gibt förmlich kein Halten mehr, das hat mit der Serie nichts mehr zu tun. Überall ein wenig mehr, aber ab der Mitte eine richtig richtig große Kelle obendrauf. Das Auto fühlt sich richtig gut und mächtig in jeder Situation an . Spontane Gasannahme, kein Ruckeln, ein schönes 1:1 Gefühl.
Die Airbox macht ihn nicht leiser. Das Ansauggeräsch war schon mit der Gruppe M sehr schön ( und die war auch schon für den 382 PS Trimm gut), jetzt gibts nochmal eine Soundnote dazu.
Die Rückfahrt auf der AB hat so richtig Laune gemacht. Mühelos die Lücken geschlossen, muntere Beschleunigung und ordentlich Druck in jeder Lebenslage. Vmax war wg. Freitagsverkehr nicht machbar, am Ende des 5. Gangs waren es aber 275, leider immer wieder """".
Heute auf trocknender Landstraße mal weiter getestet, der vorher schon realisierte und jetzt etwas länger in die höhere Drehzahlregion ausgebaute Drehmomentzuwachs macht sich sehr deutlich bemerkbar. Zwischen 5000 und 8000 U steppt der Bär. Man will es immer wieder haben, diesen gnadenlosen und schier unbändigen Vortrieb. Es sind jetzt 62 PS Zuwachs zur Serienwerksangabe, das spürt man.
Das Auto fühlt sich in allen Belangen richtig gut an.
Der Aufwand für dieses Ergebnis ist sehr hoch, und über Sinn und Unsinn sollten wir an dieser Stelle nicht diskutieren.
Mission 400 erfüllt, den Charakter des phantastischen freisaugenden R6 sehr schön verschärft und herausgearbeitet. Das werden wir mit dem S85 nun ebenfalls machen.
Der Schmicklertruppe an dieser Stelle meinen herzlichen Dank, besonders an Markus für seinen Ehrgeiz bei der Fehlversuche und Dieter für die nette Betreuung und Kommunikation. Vielleicht fällt mir für den Zetti noch ein Folgeprojekt ein, mit Euch realisiere ich so etwas nur zu gern.
Gimmigen ist immer wieder eine Reise Wert.
Und jetzt bereite ich mich mal auf die nächste flotte Fahrt vor, das Auto ruft!
 
Nochmal eine generelle Frage zu den
M 54 - Motoren : Sollte nach der Optimierung (oder auch ohne) S+
getankt werden, oder ist das egal ?
 
Wichtige Hinweise zu Autos, die zum Chiptuning kommen!

Software-Updates:
Es ist empfehlenswert, vor dem Chiptuning bei BMW den neuesten Softwarestand aufspielen zu lassen. Wenn BMW ein Update einspielt, wird sonst das Mapping überschrieben und muss in den neuen Stand neu eingearbeitet werden. Der Aufwand hierfür ist fast identisch zum Erarbeiten der ersten Version.
Gerade die Updates für das DKG machen Sinn, daher bitte nicht vergessen, diese Updates vorher einspielen zu lassen. Markus kann das zwar auch machen, dann muss das Auto aber 1 Tag länger da bleiben (Update dauert bis zu 6 Stunden), und es entsteht unnötiger Aufwand.

Benzinqualität:
Es kommt immer wieder vor, dass Autos mit "schlechtem" Sprit ankommen, d.h. sie wurden nur mit Super betankt. Damit wird die Leistungsausbeute erheblich beeinträchtigt. Es entsteht dann Aufwand, wenn Markus umtanken muss, außerdem werden die Adaptivwerte dann nicht genutzt.
Daher:
Wenn ein Auto zum Chiptuning kommen soll, müssen vorher auf jeden Fall 2 bis 3 Tankfüllungen Super Plus getankt werden. Mit dem neuen Mapping wird dann sowieso SuperPlus gefahren.
 
60 PS mit Chiptuning, Airbox und Nockenwellen beim S54 Sauger?

20 PS bei der Airbox und Nockenwellen sind ja durchaus realistisch, aber die 40 PS nur durch Chiptuning???
 
ach komm, dass erzählen die Golf 3 Kerle auch immer, dass ihre Remus Anlage 20 PS bringt.

Interesse halber: Warst du auf anderen Prüfständen?
 
ach komm, dass erzählen die Golf 3 Kerle auch immer, dass ihre Remus Anlage 20 PS bringt.

Interesse halber: Warst du auf anderen Prüfständen?
Sehr gelungener Beitrag:D
Selbstverständlich bewegen wir uns hier auf Golf 3 Niveau, zumindest für den Komponenetenpreis bekommst Du heute schon einige Golf 3.
Und natürlich bewegen sich Markus Schmickler und Dieter auch auf Golf 3 Niveau, denn die gewinnen die V6 beim 24 Std. Rennen ja mal eben auch mit einem Golf 3.
Und alle anderen, ausnahmslos sehr zufriedenen Schmickler-Kunden, die hier die Seiten füllen, lechzen förmlich nach einem Golf 3.

Aber erklär mir, warum Dieter mit seiner Sachkenntnis, seiner fachlichen und fahrerischen Reputation sich eben mit seinem guten Ruf dafür hergeben sollte, die pubertären Wünsche eines für ihn unbekannten Forummitglieds wie mir zu erfüllen, hier irgendwelche Fabelwerte zu veröffentlichen.
Aber ja, es wurde andernorts gemessen, vorher wie hinterher. Und die Messwerte waren erstaunlich deckungsgleich.
Und jetzt husch husch schnell wieder rein in den Golf 3 und das schöne Wetter bei raushängendem Arm und wummernder Mucke geniessen.:happy2:
 
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