Heute habe ich dann mal die Kohlen der Zusatzwasserpumpe bei einem E90 mit Standheizung getauscht und somit dieses Bauteil nach alter Väter Sitte repariert. ;-) Und nicht nur gegen ein Neuteil getauscht. Bei einem normalen E90 sieht die Pumpe etwas anders aus, die Schritte dürften aber ähnlich sein.
Im E90-Forum findet man zu der Kohlenreparatur ein paar hilfreiche Anleitungen, aber dort wird die Kohle teilweise in ihrem Schacht vereist, damit man alles wieder montieren kann
Ich habe da eine andere Lösung gewählt und dazu stelle hier einfach mal ein paar erklärende Bilder ein.
Pumpenmotor aus dem Motorraum ausbauen: Dazu den Stecker abziehen, die vier Schrauben mit einem Torx 10 lösen und den Motor nach oben heraus nehmen. Er hat auf Grund der Magnetkupplung einen kleinen Widerstand, geht aber ansonsten problemlos raus. Die Pumpe ist mit drei Gummiringen im Motorraum eingehängt. Die ganze Konstruktion kann man aus der Halterung heraus ziehen und dann schraubt sich alles etwas leichter.
Dann den Motor öffnen. Dazu oben sechs Laschen aufbiegen und den Deckel abhebeln. Dabei gehen die Kohlen kaputt. Neue braucht man ab jetzt sowieso.. Habe bei Ebay welche in 5x5x10mm für 6,49€ incl. Porto gekauft. Diese passen ohne jegliches Nachfeilen. Habe nur einen Schlitz für die Feder eingebracht, damit diese etwas vertieft sitzt und nicht über die Kohle hinaus schaut.

Man sieht im obigen Bild auch den Wellenring in seiner korrekten Position.

Habe die Kohlen vorher schon angelötet, das kann man aber auch danach machen...
Nun den großen Wellenring (auf dem Papier links vom Kugellager) in den Gehäusedeckel einlegen (siehe Bild weiter oben). Dieser sorgt später für einen Anpressdruck auf das Lager. Den Sicherungsring hinter dem Lager kann man leider nicht mehr verwenden. Der ist aber auch nicht wirklich nötig und ist nur hinderlich beim öffnen des Deckels.
Das Lager selbst habe ich noch leicht neu geölt und ebenso die Welle. Dann das Lager ein paar mal zur Probe auf die Welle gesteckt, dann geht es später leichter drauf.
Nun die Kohlen in die Schächte einführen, die Federn montieren und dabei das Kugellager zwischen den Kohlen einklemmen.
Der Wellenring sitzt unterhalb des Lagers...
ACHTUNG!: Dieser aufgespulte Draht, an den man die Kohle anlötet, sollte in seinem "Gehäuse" geführt sein. Bei dem oberen Draht ist das richtig, bei dem unteren jedoch nicht. Der Draht schlängelt sich auf diesem Bild außen an seinem Gehäuse vorbei. Ich habe das dann noch berichtigt, aber kein neues Foto gemacht...
Durch die Nut in der Kohle steht die Feder nicht über und das Gehäuse kann problemlos von oben montiert werden.

Beim aufsetzen der Welle kann man von unten einen größeren Schraubendreher durchstecken und das Lager von unten stützen. Somit hat man einen gewissen Widerstand gegen die Welle und das Lager rutscht nicht bereits bei der kleinsten Berührung frühzeitig in seinen Sitz. Dann würden die Kohlen nämlich nicht richtig sitzen und man bekäme das Gehäuse nicht zu...
Alles in allem eine Arbeit von 1-1,5h und danach schnurrt der Motor wieder ganz fein.