Alles rund ums Camping....

Skandinavien-Tour - Teil 06: von Nap bis Nordmaling in Schweden

Kein Stellplatz aber eine bemerkenswerte Toilettenanlage an einem Rastplatz am Bukkekjerka Viewpoint am Nordmelaveien. Für 3 Toilettenräume ist die Anlage etwas überdimensioniert, aber architektonisch ist das die schönste öffentliche Toilette, die wir jemals gesehen und benutzt haben. In Norwegen gibt es übrigens sehr viele Design-Toiletten-Anlagen, die allesamt sehr sauber und in einem guten Zustand sind.

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Während man auf der Edelstahlschüssel tront, kann man durch die verspiegelten Verglasungen auf das Meer schauen. Wer nicht Gefahr laufen möchte, von außen gesehen werden zu können, kann die Scheibe per Knopfdruck auch undurchsichtig machen. Mir ist diese Funktion natürlich entgangen .... meine Frau war entsetzt - doch von außen kann man durch die Verspiegelung der Verglasung tatsächlich nicht hineinsehen, solange es draußen hell ist.

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Die Küstenlandschaft in dieser Gegend ist sehr wild und es lassen sich auch bei widrigen Witterungsverhältnissen schöne Fotomotive finden.

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Um auf die Insel Senja zu kommen, sind wir weiter in Richtung der Hafenstadt Andernes gefahren.

Dauerregen, Sturm (Böen bis 95 km/h) und Temperaturen zwischen 2°C und 6°C in Andernes setzten uns zu. Wir hatten vor, mit der Fähre von Andernes auf die Insel Senja überzusetzen und nutzen einen Schotterplatz vor dem Fährgelände, um dort zu übernachten und dann am nächsten Tag die Fähre zu nehmen. Die Recherche über die Wetterverhältnisse des nächsten Tages mit unverändertem Windstärken, dem Seegang (6 m hohe Wellen) und dann noch dem 51 Jahre alten Schiff ließen meine Frau die Überfahrt verweigern. Der Hund hätte zudem mehr als 3,5 Std. in der Box im VAN unter Deck eingesperrt sein müssen - das wollten wir ihm (und uns) bei dem Seegang nicht antun.

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Wir fassten den Entschluss die Überfahrt nicht zu machen und das Nordkap auf dem Landweg zu erreichen. Dazu sind wir nach Narvik zurückgefahren. Dort war es sehr trostlos. Als Reiseziel ist die Stadt für uns völlig uninteressant gewesen. Den avisierten Stellplatz im Skigebiet (unterhalb der Talstation der Seilbahn) konnten wir nicht erreichen - die Schrankenanlage meldete, dass sie kein Fahrzeug erkenne ! - Mit "park4night" fanden wir dann einen innerstädtischen, offiziellen Stellplatz - der von der Lage her nurmehr als Notübernachtungsplatz geeignet ist. Direkt neben einer Bahnlinie (zum Glück nur mit wenig Zugverkehr) und Straßenlärm sind wir wahrscheinlich - nur wegen Übermüdung nach der langen Fahrt von Andernes - in den Schlaf gekommen.

Der Blick in die Wetteraussichten für das Nordkap versprach die nächsten 7 Tage nichts Gutes - Sturm, """" und Temperaturen, so wie in Andernes schon erlebt und im VAN tüchtig durchgerüttelt ertragen - das wollten wir nicht länger mitmachen, nur für einen eigentlich ideellen Geländepunkt mit Weltkugel an einem trostlosen Kap. Wir fassten beim Frühstück den Entschluss, Norwegen zu verlassen und direkt nonstop nach Luleå (Schweden) zu fahren.

Die Fahrt über den Gebirgszug versetzte uns in eine Winterlandschaft - wir sind in heftiges Schneetreiben gekommen. Die Schneeketten im Laderaum ließen uns zuversichtlich weiterfahren - wir hatten sie dann auch nicht benötigt. Die Allwetterreifen auf Stahlfelgen machten einen guten Job.

In Schweden angekommen, wurde das Wetter schlagartig besser. Die Sonne schien und es war 10°C wärmer als an der norwegischen Nordseeküste.

In Luleå fanden wir einen wunderbaren und ruhig gelegenen Stellplatz am Anleger für die Eisbrecherflotte. Etwas abseits von der Stadt, aber durchaus reizvoll gelegen, ohne jegliche Infrastruktur, dafür jedoch kostenfrei.

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In 94494 Jävrbyn hatten wir dann tatsächlich - mangels schöner Alternativen - einen Campingplatz angefahren, der allerdings mehr auf den Angelsport ausgerichtet war. Der Platz war noch ziemlich leer und wir durften uns einfach hinstellen, wohin wir wollten.

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Auch unsere nächste Übernachtung sollte auf einem Campingplatz sein - wir hatten uns den Platz in Skelleftea ausgesucht und dort eine sehr ruhige Nacht verbracht. Ver- und Entsorgung waren top und die Sanitäreinrichtungen auch. Der Sonnenuntergang war phantastisch.

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Dieser Campingplatz hatte uns sehr gut gefallen, da wir auch sehr nahe am Strand stehen konnten - sonst sind solche schönen Plätze eher durch Dauercamper belegt. Die Nachbarstellplätze zur rechten Seite waren durch Dauercamper mit festen Holzterrassen belegt - bis auf einen Platz war aber niemand vor Ort.

Unsere Reise führte uns weiter nach 90788 Täfteå - einem kleinen Ort mit Sportboothafen, kleinen Ferienhäusern und einem Restaurant (hatte leider geschlossen). Es handelt sich um einen offiziellen Stellplatz, bei dem die Stellplatzgebühr online zu entrichten war.

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Wir hatten hier auch eine Waschmaschine und anschließend den Wäschetrockner genutzt, um unsere saubere Kleidung wieder etwas aufzustocken. Neben uns stand ein Ducato-Selbstausbau, mit dem eine Frau mit 2 Hunden unterwegs war. Ihren Mann hatte sie irgendwo in Norwegen abgesetzt - er wollte zu Fuß über 1.000 km zum Nordkap und dann weiter wandern (!). Die Frau wird ihn im Oktober in Kiel abholen.

Wanderer und Radfahrer, die bei dem bescheidenen Wetter in Richtung Nordkap unterwegs waren, haben wir häufiger gesehen.


Der nächste Ort mit Übernachtung war der Küstenort Nordmaling hier verbrachten wir gleich 2 Nächte.

Einmal direkt am Ufer stehend - etwas exponiert und dem Wind ausgesetzt, der abends nachgelassen hatte.

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... Und einmal auf dem offiziellen Stellplatz der Stadt stehend, der übrigens auch kostenlos war.

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Unsere Entscheidung, auf die Insel Senja und das Nordkap zu verzichten war wahrscheinlich die richtige gewesen. Viele Wohnmobilisten, die wir später kennen gelernt hatten, hatten es genauso entschieden wie wir - Ziele muss man sich auch bewahren können.


Fortsetzung folgt.
 
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Wir waren vor zwei Jahren dort nach Besuch des Dino-Parks gegenüber. Schöner Platz mit ganz neuem Sanitär aber Preise sind happig finde ich. Zwei Nächte mit Hund 104 Euro.
 
.... Zwei Nächte mit Hund 104 Euro.

Uiii, das ist heftig. - Für unsere 66-tägige Skandinavientour hatten wir Stellplatzkosten inkl. stundenweiser Tagesparkplätze in Höhe von exakt 603,60 EUR. Der teuerste Stellplatz lag bei umgerechnet 32 EUR. Wir hatten 35 Nächte frei gestanden.
 
Ja, der hohe Preis war mir auch aufgestoßen. Allerdings treffen wir uns mit einer Gruppe Augsburger und da spare ich zumindest reichlich bei der Anfahrt 😇.

Wir waren letzte Woche auf dem Arterhof in Bad Birnbach, dort war es günstiger aber für ein aus meiner Sicht höheres Niveau. Hat uns ganz gut gefallen, sodass wir Weihnachten/Neujahr dort verbringen werden.
 
Wenn ich mal campe dann nur so, Old School :D . Das kommt aber nur alle paar Jahre mal vor, letzte Woche auf fünf verschiedenen Campingplätzen in Südfrankreich. Das habe ich zum letzten mal vor 8 Jahren gemacht.
Die Qualität der Plätze hat abgenommen im Vergleich zum letzten mal (Wege und Sanitäre Einrichtungen), wahrscheinlich wegen der Pandemie. Die müssen sich wohl auch erst mal wieder erholen und das dauert anscheinend.
Auf einem französischen Campingplatz am Genfer See wollten sie 7,20 Euro für ein 0,5l Heineken :eek: :o Zum Glück hatte ich richtiges Bier dabei :D

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Ich habe Respekt vor jedem im Zelt auf einem Campingplatz, besonders wenn ich Fahrrad Touristen sehe die es trotz der begrenzten Möglichkeiten schaffen ein Nachtlager aufzubauen.

Ich persönlich mochte zelten noch nie, egal ob als junger Mensch beim 24h Rennen am Ring oder heutzutage 🙄.
 
Skandinavien-Tour - Teil 07: von Nordmaling bis Hamburgsund

Wir sind die Ostseeküste Schwedens weiter nach Süden abgefahren und haben dabei folgende Stellmöglichkeiten für die Nächte genutzt.

Aufgrund der deutlich höheren Temperaturen haben wir die Dieselheizung ausgeschaltet und nur noch den Heißwasserboiler betrieben. Die Reichweite des 75-Liter_Dieseltanks hatte sich beträchtlich erhöht. Dieselkraftstoff ist in Schweden deutlich teurer als in Dänemark und Norwegen. Der Preis lag stets über 2,10 €/Liter. Dafür sind die Lebensmittelpreise etwas niedriger.

Die nächste Übernachtungsstelle haben wir in Örnsköldsvik direkt neben den stillgelegten Hafenkranen an der Kaimauer gefunden. Die Stellplätze für die Wohnmobile sind auf dem hinteren Parkplatz zu finden. Bei "park4night" führen die Koordinaten zum vorderen Parkplatz und es war verdammt schwer, dort wieder zu wenden.

Die Stadt ist für einen Bummel gut und auch zur Skiflugschanze ist es nicht weit - dort hat man auch eine schöne S>icht auf die Stadt.

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Bezahlt wurde der Stellplatz über eine App "easypark", die wir insgesamt 11 mal für Kurzzeitparkplätze und Übernachtungsplätze genutzt hatten. Es ist nützlich, diese App schon auf dem Handy zu haben - falls nicht, ist sie bei den guten Übertragungsraten des Handynetzes auch schnell runtergeladen. Weiterhin hatten wir noch die App "GoMarina" benutzt, die häufig an Sportboothäfen als Zahlmöglichkeit vorgesehen ist.

Bei beiden Apps werden die Bankverbindungen (ich hatte die Daten der Barklays-Kreditkarte hinterlegt um keine Wechselgebühren zu haben) und das Fahrzeugkennzeichen einmalig eingegeben. Danach läuft der Bezahlvorgang sehr schnell und unkompliziert.

Auf den Schildern der Stellplätze finden sich jeweils die Codes zur Identifizierung des Platzes - die App findet den Ort aber auch so, wenn man den Standort auf dem Smartphone nicht unterdrückt hat.
In Deutschland hatte ich auch einmal schon ein Schild von easypark gesehen. Da ist man in Skandinavien schon deutlich weiter.

Easypark rechnet eine Gebühr (15 % der Parkgebühr, jedoch mind. 49 Cent) für den Parkvorgang ab. Die Parkzeit wird minutengenau abgerechnet. Wenn auch Parkautomaten für Kreditkarten aufgestellt sind, ist deren Nutzung manchmal günstiger.

Da es bei städtischen Parkplätzen immer etwas lauter ist, zog es uns für die nächste Nacht wieder in die Natur. Wir sind zum Skuleskogens-Nationalpark gefahren und hatten den ausgewiesenen Wohnmobilstellplatz genutzt.

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Dort hatten wir dann eine fast 5-stündige Wanderung unternommen. Teilweise gab es sehr steile Aufstiege, die mit abgespannten Stahlseilen als Kletterhilfe und Sicherung versehen waren. Unsere Melli hat die Steilpassagen mit Bravour und großen Sprüngen gemeistert. Auf dem Bergplateau angekommen, konnten wir eine phantastische Aussicht rundum genießen. Ungewollt hatte sich dieser Genuss verlängert, da wir irgendwie die blauen Wegmarkierungen aus den Augen verloren hatten. Es hatte eine ganze Weile gedauert, bis 2 Wanderer aus der anderen Richtung aufsteigend, auf das Plateau kamen ... damit hatten wir die Richtung für den Rückweg wieder gefunden.

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In Älandsbro standen wir auf einem Wanderparkplatz direkt am Strand - insgesamt waren hier sogar 3 Grillstellen eingerichtet und eine Hütte, wo man auch bei """" in geselliger Runde sitzen kann. Grillstellen - größtenteils sogar mit Feuerholz - finden sich an sehr vielen Stellen in Schweden (auch in Norwegen). Sie werden meist von Vereinen unterhalten, können aber allgemein genutzt werden. Uns hatte es jedoch widerstrebt, Feuerholz zu verbrennen, das andere dort hingebracht haben, nur um an einem Lagerfeuer sitzen zu können (zum Grillen hatten wir meist ohnehin nichts dabei und frisch geangelten Fisch hatten wir auch nicht zum Verzehr - wir angeln nicht und können auch keine Fische töten oder ausnehmen ...

Anfangs standen wir allein auf dem Stellplatz - später gesellten sich noch andere Mobile dazu.

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Vom nächsten Stellplatz in Galtströms Hamn habe ich leider nur ein Foto vom morgendlichen Fensterblick gemacht. Da der ausgewiesene Stellplatz bereits voll war (die Abstände zwischen den Reisemobilen waren max. nur 1,5 m - es standen dort mehr Mobile als zulässig), haben wir einen Ausweichplatz genommen - mit großem Abstand zum nächsten Nachbarn.

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In der unmittelbaren Nachbarschaft findet sich das Dampfschiff "Euphelia", auf einer Slipanlage in Restauration - das sieht schon sehr befremdlich aus - ein Schiff im Wald.

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Galtström bietet jedoch noch viel mehr an Sehenswürdigkeiten - so kann man dort die Reste der einst ersten, größten und letzten Eisenhütte der Gegend besichtigen. Dazu noch eine funktionsfähige Dampflokomotive und einige restaurierte Anhänger. Der Ort ist definitiv eine Anfahrt wert und die Übernachtung in der Vorsaison dürfte gut möglich sein. In der Hauptsaison - oder wenn dort Veranstaltungen sind - dürfte es sehr eng werden.


Der nächste Übernachtungsstop weiter südlich war in Stocka. Der Stellplatz hat uns sehr gut gefallen, so dass wir dort sogar noch eine 2. Nacht geblieben sind. Wir hatten dort dann auch das Angebot von Waschmaschine und Trockner gerne genutzt.

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Der Gassigang mit Melli führte uns nach Rönnskär - einem malerischen Dorf mit den für die Region typischen, rot angestrichenen Holzhäusern. Leider ging etwas Wind, so dass das Spiegelbild auf der Wasseroberfläche nicht perfekt geworden ist.

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Wir haben dann die Ostküste von Schweden verlassen und uns auf den Weg zur Westküste gemacht, um diese dann von Nord nach Süd abzufahren um später noch ein paar Tage auf Öland zu verbringen - das war wieder einmal mehr als eine Tagesreise. Abends haben wir einen Zwischenstopp in einem Skigebiet gemacht. Dort war es zwar einsam - doch der nach Dauercamper aussehende Nachbar erwies sich als Bagger- und Radladerfahrer, der bis 22:30 Uhr - und für uns hörbar - oberhalb des Stellplatzes das Gelände neu gestaltet hatte. Die Arbeitszeiten auf Baustellen sind in Skandinavien anders als bei uns in Deutschland.

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Der nächste Stellplatz fand sich wieder mitten in der Natur östlich von Hamburgsund. Eigentlich wollten wir einen Campingplatz mit schöner Aussicht anfahren, doch war die Reception nicht besetzt und die Schranke geschlossen. Telefonisch ließ sich auch niemand erreichen - wir gingen mit "park4night" weiter auf die Suche und fanden ein sehr idyllisches Plätzchen - anfangs stand dort noch ein VW-Camper - später kamen noch 3 weitere Mobile dazu.

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In der Nähe fanden sich Felsritzungen aus der Bronzezeit - für den Interessierten die Koordinaten: 58.54915181815701, 11.333998550268744 und ein Link:

Wie es entlang der sehr schönen Westküste Schwedens weiterging ? - Fortsetzung folgt.
 
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Skandinavien-Tour - Teil 08: von Hamburgsund bis Lysekil

Die Hafenstädtchen Fjällbacka, Smögen und Lysekil sollte man unbedingt gesehen haben.

Wir sind jedoch schon etwas weiter nördlich in Strömstad an der schwedischen Westküste eingestiegen. Leider habe ich dort keinen Stellplatz für unseren 6,84 m langen MAN finden können, der die Stadt noch halbwegs fußläufig erreichen ließ. Wir waren am 09.06.2023 dort und uns fiel auf, dass überall festlich gekleidete Jugendliche mit Blumen und Geschenken herumliefen und sich versammelten. Später haben wir erfahren, dass die Jugendlichen ihren Schulabschluss feierten und dazu auch die Familien zusammen kamen. Daher war die Stadt total überlaufen.

Wir sind nach 2 größeren Parkplatzsuchrunden - so haben wir auch einiges von der Stadt und dem kleinen Hafen gesehen - in Richtung Fjällbacka aufgebrochen.

Dort hat es uns schier die Sprache verschlagen. Egal, wo wir gerade waren - es war einfach nur schön. Da wir gleich 2 Nächte auf einem Stellplatz bei Lysekil verbracht hatten, gebe ich den Eindrücken der Locations etwas mehr Raum.

Eine atemberaubende Aussicht über Fjällbacka und den vorgelagertem Schärengarten bekommt man, wenn man den "Vetteberget" über die Schlucht besteigt, in der 4 Felsbrocken eingeklemmt sind.

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Wir haben das Bergplateau auf der Rückseite verlassen um unseren etwas außerhalb der Stadt geparkten VAN wieder zu erreichen. Nach kurzer Pause haben wir uns nach Smögen aufgemacht.

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Hier fanden wir es deutlich touristischer und damit überlaufener, als im noch morgendlichen Fjällbacka, so dass wir uns nach kurzer Runde über die Holzpiere, an denen sich ein Laden an den anderen reihte, zum nächsten Stellplatz in Valbodalen bei Lysekil aufmachten.


Der Stellplatz hatte alles, was wir benötigten, so dass wir bis zum 11.06.2023 dort blieben. Wir hatten sogar das Glück einen Stellplatz mit unverstellbarem Blick auf das Wasser zu bekommen, obwohl wir in 2. Reihe standen.

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Der Fischer- und Sportboothafen ist ganz nett anzuschauen und diente uns auch für die Gassigänge mit Melli.

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Es gibt einen aus Holzstegen bestehenden Weg, immer am Ufer entlang, nach Lysekil, der immer wieder kleine Überraschungen bot, wie z.B. den Steg auf dem folgenden Foto, der förmlich dazu einlud, in das ca. 17°C warme Wasser zu springen.

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Die noch erhaltene Altstadt von Lysekil ist kein Museum, sondern wird bewohnt und bewirtschaftet.

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Der Hafen von Lysekil hatte einiges zum Anschauen - hier die Schlepperflotte in rot und blau.

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Direkt neben dem VAN aufgenommen - ein Sonnenuntergang wie im Bilderbuch. Wir konnten ihn gleich an beiden Abenden genießen.

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Dass wir praktisch zeitlich vorgezogen solche Ausblicke hatten, lässt schnell vergessen, dass wir die Insel Senja und das Nordkap nicht gesehen hatten. Unsere Entscheidung, darauf zu verzichten, haben wir nicht bereut. Leute, die später nach Schweden kamen, beklagten schlechtes Wetter - auch in Schweden. Da haben wir es wohl zufällig richtig gemacht.


Fortsetzung folgt.
 
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Skandinavien-Tour - Teil 09: von Lysekil bis Sandvik Hamn (auf Öland)

Offizieller und kostenpflichtiger Wohnmobilstellplatz mit Palmen (in Pflanzkübeln) in Henåns Gästhamn direkt am Yachthafen. Als Schattenspender sind diese Palmen nicht so geeignet, es ist aber eine nette Geste der Gemeinde, um den Stellplatz etwas aufzulockern. Wir hatten auch hier wieder das Glück, einen Platz in der ersten Reihe zu bekommen und können diesen Stellplatz mit guter Infrastruktur und Nähe zu einem Supermarkt nur weiter empfehlen.

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Mit einer kostenlosen Fährverbindung sind wir als nächstes im Hafen von Hönö gelandet. Dank Vorsaison hatten wir wieder Glück gehabt und einen Stellplatz direkt an der Kaimauer bekommen. In der Hauptsaison hätten wir nicht dort sein wollen. So blieben wir 2 Nächte. Die Sanitäranlagen waren sauber und gepflegt und bei der Auslastung der insgesamt zur Verfügung stehenden Stellplätze nur in erster Reihe (es gibt noch viel mehr Plätze auf einem vorgelagerten Parkplatz zwischen Straße und Fischerhütten) wären es zu wenig Toiletten und Duschen gewesen.

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Wir machten eine ausgedehnte Wanderung durch die Felslandschaft und hatten uns an der schönen Aussicht nicht satt sehen können. Der Rückweg gestaltete sich etwas schwierig. Wir sind schon zu Beginn nicht auf dem markierten Wanderweg gewesen und haben uns frei zwischen den Felsen bewegt, was uns und dem Hund Spaß bereitete. Der Rückweg zu einer schmalen Straße war uns immer wieder durch Gärten der Anlieger versperrt. Offenbar waren wir nicht die ersten mit diesem Problem. Eine Anwohnerin muss uns beobachtet haben, nachdem ihr Hund angeschlagen hatte. Sie winkte und zu sich und erlaubte uns, ihre Terrasse zu überqueren, um zur Straße zu gelangen. Wir hatten ein schönes Gespräch auf englisch mit der netten Dame.

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Weiter ging es zum nächsten Halt am Bua Gästhamn.

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Wir hatten allerdings nicht den großen, trostlosen Asphaltparkplatz neben dem Yachthafen genutzt - in 2. Reihe wollten wir nicht stehen, sondern haben einen etwas weiter westlich gelegenen Nebenstellplatz, der auch als offizieller Wohnmobilstellplatz ausgewiesen ist und über Toilette und Dusche verfügte, genutzt. Den Hinweis fanden wir in "park4night". Den Hauptstellplatz kann man auf dem nachfolgenden Hafenbild im Hintergrund sehen.

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So langsam mussten wir feststellen, dass die Wohnmobilstellplätze voller wurden. Viele haben - wie wir auch - Norwegen wegen des anhaltend schlechten Wetters eher verlassen und viele Norweger sind dazu dann auch noch wegen des Wetters nach Schweden gekommen.


Unser nächstes Übernachtungsziel war der Wohnmobilstellplatz in Landskrona, der mit guter Infrastruktur und sogar einem privaten Wachdienst ausgerüstet war. Am gegenüberliegende Ufer des Öresund konnten wir bereits Kopenhagen sehen. In der Ferne war auch schon die Öresundbrücke zu erkennen.

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Meine Frau hatte den Wachtdienst nachts 2x gehört - er ist mit einem Elektroauto auf dem gesplitteten Weg hinter der Wohnmobilreihe hergefahren - ich hatte dank meines tiefen Schlafes gar nichts davon mitbekommen.

Da wir unbedingt noch auf die Insel Öland wollten, sind wir nicht nach DK rüber gefahren, sondern quer durch Schweden wieder zurück zur Ostküste. Das hatten wir über die Europastraße E22 abgespult - die Gegend mitten in Schweden war für uns nicht besonders interessant (dort sah es aus wie auf der Schwäbischen Alb und dem Schwarzwald ... nur die Häuser waren landestypisch). Bei Kalmar sind wir über die Brücke nach Öland gefahren und haben den Stellplatz in Sandvik Hamn angesteuert und wieder Glück gehabt, dass wir den letzten freien Stellplatz mit Sicht auf den Hafen bekamen. Nachdem wir am nächsten Vormittag den schönsten Stellplatz bekommen konnten, haben wir umgesetzt und sind noch 2 weitere Nächte dort geblieben. Wir hatten dort praktisch unsere eigene Terrasse vor der Schiebetür und einen schönen Blick durch die geöffneten Hecktüren auf das Meer.

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Wir nutzen übrigens meist unseren Klapptritt als Tischchen, wenn wir nicht draußen essen, sondern nur unsere Gläser und das Smartphone abstellen möchten. Angeschafft haben wir diesen Klapptritt eigentlich, um ins Bett zu kommen, wenn die eBikes darunter stehen. Praktisch ist dieser in mehreren Höhen erhältliche Klapptritt auch zum Reinigen der Windschutzscheibe oder mal eben als Hocker draußen oder im VAN.

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Der Wohnmobilstellplatz wird vom benachbarten Fischrestaurant bewirtschaftet und so sahen wir beim Bezahlen der Stellplatzgebühren, dass es wirklich leckere Fischgerichte gab. Mit der schönen Aussicht unseres Stellplatzes und wegen des Hundes haben wir unsere obligatorischen Fish&Chips (bloß keine Experimente machen) zum Mitnehmen bestellt und im VAN gegessen. Da bleibt die Wohnmobilküche kalt - Fisch würden wir darin ohnehin nicht anbraten wollen.

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Wie es auf Öland weiter ging ? - Fortsetzung folgt.
 
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Skandinavien-Tour - Teil 10: von Sandvik Hamn bis Degerhamn (Öland)

So schön, wie unser Stellplatz in Sandvik Hamn auch war, unsere Reise musste weiter gehen. Der Abschied fiel leicht, da es sich zugezogen hatte.

Unser nächstes Übernachtungsziel auf Öland sollte im Norden liegen, da wir den "Langen Erik" (Leuchtturm) auf der Agenda hatten. Unsere Wahl fiel auf einen ausgewiesenen Wohnmobilstellplatz an einem stillgelegten Fähranleger in Nabbelundshamn.

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Am nächsten Morgen ging es nach einem Gassigang zum Leuchtturm über ein paar Küstenorte an der Ostküste weiter in Richtung Bornholm.

Von dort wollten wir die Schlossruine Borgholm und das derzeit von der schwedischen Königsfamlie genutzte Schloss Solliden, sowie Bornholm selbst besichtigen.

Beim Auffahren auf den kostenlosen Stellplatz (ohne allen Service) ist mir gleich der Carthago mit Kennzeichen "ME ...." aufgefallen. Das könnte das nette Ehepaar sein, die wir am Leuchtturm in Spangereid am 06.05.2023 kennen gelernt hatten - es war niemand am Mobil, also habe ich unseren MAN einfach mal daneben gestellt. Nach der Gassi-Erkundungsrunde mit Melli kamen wir zurück und tatsächlich sie waren es - wir hatten uns viel zu erzählen, da wir im Prinzip die nahezu gleichen Orte angefahren hatten - es lagen jedoch 4 Tage oder auch nur ein paar Stunden dazwischen. Unseren BoxDrive hatten sie sofort wieder erkannt - denn das Modell ist extrem selten anzutreffen.

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Der hohe Zaun mit Stacheldraht im Hintergrund sichert übrigens das Anwesen der königlichen Familie ab. Irgendwie hatten wir uns dort sehr sicher gefühlt. Selbst eine der ca. 400 Bockmühlen (von einst über 2.000) steht auf dem Anwesen. Etwas Sorge hatte mir nur der ausgedörrte Boden des Umfeldes gemacht, denn es hatte schon seit Monaten nicht mehr """". Eine weggeworfene Zigarettenkippe könnte die Wiese in ein flammendes Inferno verwandeln.

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Auf das nachts angestrahlte Schloss hatten wir uns sehr gefreut - doch es dauert lange, bis die Dämmerung einsetzt. Um 23:02 Uhr stimmten die Lichtverhältnisse, um die Stimmung einzufangen.

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Bornholm im Blick von unterhalb der Schossmauern aus gesehen.

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Gleich drei Bockmühlen hinterander neben der Landstraße in den Süden der Insel. Dazu noch ein kleiner Rastplatz - da haben wir natürlich angehalten.

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Nach Besichtigung des "Langen Jan" - so heißt der Leuchtturm an der Südspitze der Insel - wo wir auch Robben beobachten konnten, hatten wir uns auf Empfehlung des Ehepaares aus Mettmann einen "privat" betriebenen Stellplatz im Grünen mit entferntem Meerblick in Dergerhamn ausgesucht. Die Bäume spendeten Schatten und es war somit recht erholsam dort zu stehen. Unserer Melli hatte es auch Freude gemacht auf kühlendem Gras liegen und sich wälzen zu können.

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Spaßeshalber hatte ich die EcoFlow mit PV-Strom nachgeladen. Ein Stellplatznachbar fand unser Stromkonzept interessant. Keine PV-Module auf dem Dach zu haben und trotzdem immer genügend Strom in der Aufbaubatterie zu haben und dann noch über die, in das Bordnetz integrierte EcoFlow auch noch zusätzlich 1.024 Wh Wechselstrom autark an Bord zu haben, das fand er nachbauenswert (ein 100 Wh PV-Modul hatte er aber schon werksseitig audf dem Dach).

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Langsam war es an der Zeit, die Insel wieder zu verlassen. Von Faerjestaden aus konnten wir die Brücke nach Kalmar sehen.

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Wie es ab dem 21.06.2023 in Kalmar weiter ging, kommt in der Fortsetzung.
 
Skandinavien-Tour - Teil 11: von Öland bis Rømø

Nach Verlassen der Insel Öland kamen wir nach Kalmar - der ausgewiesene Wohnmobilstellplatz war bereits voll, so dass wir einen Platz ca.1,3 km vom Schloss entfernt angefahren sind. Der Platz war jedoch durch eine Fabrikzufahrt mit regem LKW-Verkehr eigentlich zum Übernachten nicht so ideal. Wir hatten ein Berliner Ehepaar, das mit ihrem Integrierten Hymer neben uns stand, angesprochen. Sie hatten schon eine Nacht dort verbracht und fanden es erträglich.

Nachdem wir Kalmar (Altstadt, Schloss, Hafen) besichtigt hatten und zum VAN zurückkamen, fanden wir die Stellplatzsituation immer noch nicht für uns ideal. Auch wenn der LKW-Verkehr abends enden würde, war zu befürchten, dass wir am nächsten Morgen gegen 06:00 Uhr durch den einsetzenden Zufahrtsverkehr geweckt werden. So hatten wir dann den Entschluss gefasst, etwas außerhalb von Kalmar nach einem schönen Stellplatz für die Nacht zu suchen.

Mit "park4night" wurden wir in Torhamn fündig. Dort gab es noch Plätze in der ersten Reihe - allerdings weiter vom Sanitärgebäude entfernt und mit unebenem Untergrund. Mit den Auffahrkeilen konnten wir den VAN aber doch noch in die Waage bringen und verbrachten eine ruhige Nacht. Die Sanitäranlagen waren mehr als ausreichend und sehr sauber. Die Bezahlung am Automaten war unkompliziert - die meisten Automatentypen und deren Tücken kannten wir ja inzwischen.

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Von Torhamn war es nicht weit bis nach Karlskrona - einer Stadt, die neben dem Marine-Museum viel zu bieten hat.

Je nach Blickwinkel kann man dem großen asphaltierten Parkplatz mit Entsorgungs- und Versorgungseinrichtungen und Ticketautomaten etwas Romantisches ...

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... oder doch etwas Tristes abgewinnen.

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Wir fanden es bei der Anfahrt entsetzlich, wie sich mancher Zeitgenosse mit seinem Campinggestühl vor und neben seinem Luxusliner ausgebreitet hatte - das auch noch bei regem Publikumsverkehr. Am nächsten Morgen hatten wir dann jedoch auch alle Hemmungen verloren und draußen gefrühstückt.

Wir hatten nach unserer Ankunft die Stadt besucht und wurden von einem, bisher noch nicht in Schweden erlebten, Rummel überwältigt. - Fast wie auf der Cranger Kirmes - nur ohne große Fahrgeschäfte. Es war Markttag - das kann man mögen oder auch nicht. Wir sind daher am nächsten Morgen nochmals durch die Stadt gegangen und haben die Sehenswürdigkeiten ohne Menschenmassen und Verkaufsstände erlebt - ein für uns und unseren Hund viel angenehmeres Erleben.

Eigentlich hatte ich noch Ystad auf der Agenda, um die Drehorte der Krimiserien um den Kommissar Wallander zu sehen - meine Frau fand das nicht sehenswert und nachdem sich die Stadt Ystad nicht mehr für die Wohnmobilisten engagiert (lt. "park4night" sind die Stellmöglichkeiten nicht mehr unbedingt empfehlenswert) haben wir uns dazu entschlossen, Schweden über die Öresundbrücke zu verlassen und sind Richtung Malmö gefahren.

Die Fahrt über die Europastraßen war sehr entspannend - Abstandstempomat mit 95 km/h eingestellt und dem VAN einfach laufen lassen. Durchschnittsverbrauch 7.6 L/100km.

An der Mautstation zur Öresundbrücke waren wir uns nicht sicher, wie wir die Überfahrt bezahlen können und haben uns in eine Fahrspur eingereiht, bei der mit Kreditkarte bezahlt wird. Ich hatte das Fenster runtergelassen und meine Frau hatte mir die Kreditkarte gereicht - da wurden wir von einem lauten Piepton erschreckt und die Schranke ging hoch ! - Unser, an der Windschutzscheibe klebender Transponder von Öresundsbron, den wir zum elektronischen Abrechnen der Straßenmaut in Norwegen angeschafft hatten, meldete sich zum ersten Mal akustisch. Die Abrechnung der Brückenmaut erfolgte somit auch elektronisch. Bei der nächsten Brückenmautstation vor der Störebaelt-Brücke hatte ich mich mutig in die Fahrspur zur Abrechnung über Transponder eingereiht - allerdings in eine Fahrspur direkt neben einer mit Kartenzahlung (man weiß ja nicht, ob es wieder funktioniert) - auch hier gab der Transponder einen lauten Piepton von sich und die Schranke öffnete, ohne dass wir überhaupt zum Stehen gekommen sind. Perfekt.

Für Dänemark haben wir eigentlich eine spätere Reise vorgesehen, so dass wir das Land auf schnellstem Wege von Ost nach West durchquert hatten. Unser Ziel waren die km-langen Sandstrände der Westküste Dänemarks, um vor der Rückkehr - ohne den ganzen Besichtigungsstress und die langsam schwieriger werdenden Stellplatzsuchen (NRW hatte schon Ferienbeginn) - noch ein paar Tage an bzw. auf den schönen Sandstränden verbringen zu können.

Wir steuerten zunächst einen Parkplatz in den Dünen von Blåvand an, wo das Übernachten mit dem Wohnmobil offenbar geduldet wird.

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Von unserem Stellplatz aus waren es nur ca. 150 m zu Fuß durch die Dünen, um an den wunderschönen Sandstrand zu kommen, was wir nach später Ankunft auch noch mit Melli gemacht hatten, die die ganze Fahrzeit ruhig auf Ihrem Platz (der hatte sich zwischenzeitig von ihrer Box im Laderaum in den Beifahrerfußraum verlagert) verbracht hatte.

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Da wir in Torhamn ver- und entsorgt hatten, konnten wir 3 Nächte auf diesem kostenfreien Parkplatz verbringen, an dem sogar ein kleiner Sanitärcontainer aufgestellt war.

Tagsüber sind wir auf den Stand von Vejers-Strand gefahren und haben dort mit Melli ausgedehnte Strandspaziergänge an der Wasserlinie entlang unternommen und es uns auf den Campingsesseln neben dem VAN bequem gemacht.

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Auf dem Weg zur Insel Rømø kamen wir noch an dem sehr sehenswerten Städtchen Ribe vorbei, das mit ihrem Altstadtflair verzaubern kann.

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Auf Rømø schließt sich unser Reisekreis - dort hatten wir schon auf unserer Anreise, nach Grenzübertritt unsere erste Übernachtung in DK, auf dem Wohnmobilstellplatz "Oasen-Rømø" gehabt. Aus dem seinerzeit fast leeren Stellplatz mit grünen Rasenflächen ist ein nahezu voller Stellplatz mit verdorrtem Rasen geworden - schön war es trotzdem - vor allem bei den nun deutlich besseren Witterungsverhältnissen.

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Auch hier verbrachten wir 3 Nächte.

Tagsüber sind wir auf den Stand von Lakolk gefahren und haben dort dann auch gefrühstückt (Brötchen konnten wir zuvor im Ort kaufen), Mittag- und Abendesssen zu uns genommen, bevor es wieder zurück auf den Stellplatz ging.

Der Strand von Lakolk ist übrigens gut befahrbar, wenn man die Lockersandstellen (Sandverwehungen) meidet. Trotzdem konnten wir mehrere lauffaule Zeitgenossen mit PKW's sehen, die sich festgefahren hatten, weil sie so weit wie möglich am Ufer der Nordsee stehen wollten.

Strand_Lakolk.jpg

Strand_Lakolk_02.jpg

Die sechs Strandtage haben uns gut getan - durch den geregelten Tagesablauf konnten wir ganz gut entspannen. Der Strand hat natürlich auch seine Spuren am und im VAN hinterlassen. Es hatte sich im VAN überall eine ganz feine Standstaubschicht gebildet. Wir hatten die Dachluken offen und auch die Fenster teilweise auf Spaltlüftung gestellt, damit es im VAN nicht unerträglich warm wurde. Beim Abstellen hatte ich zwar immer darauf geachtet, dass die Schiebetür vom Wind abgewandt war, doch reichten die Verwirbelungen im Windschatten offenbar doch aus, einen ordentlichen Sandeintrag zu haben. Das Stranderlebnis ist jedoch den erhöhten Reinigungsaufwand wert. Ich kann es jedem, der dort mit dem Wohnmobil oder PKW in der Nähe ist, nur empfehlen, auch auf die Autostrände zu fahren.

Das ist einfach nur toll und in Deutschland nicht in dem Ausmaß und schon gar nicht vollkommen kostenfrei möglich. Im deutschen SPO werden für die Strandüberfahrt schon 12 EUR plus Kurtaxe aufgerufen - in 1990 hatten wir dort sogar mit unserem damaligen Alkoven-Wohnmobil übernachtet - morgens kam jemand von der Kurverwaltung und kassierte die Kurtaxe - der Strand kostete noch nichts. Sogar der Bäcker kam auf den Strand gefahren und brachte frische Brötchen.


Im nächsten und letzten Beitrag zu unserer Skandinavienreise, werde ich neben den noch in Deutschland angefahrenen Stellplätzen, auch noch ein kleines Fazit zu unserer Reise schreiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Skandinavien-Tour - Teil 12: Rückreise durch Deutschland

Geleitet von google.maps mit dem ersten Zwischenziel Dagebüll kamen wir über die deutsch/dänische Grenze - ohne es direkt zu bemerken. Wir fuhren dabei über sehr schmale Straßen, die ein Ausweichen bei Gegenverkehr nur an wenigen Stellen ermöglichten, sind sogar ein Stück auf einer Deichkrone gefahren und kamen so praktisch nach Dagebüll, wo ich einen Stellplatz direkt hinter dem Deich ausgesucht hatte. Es war nur ein Schotterplatz und mehr als die Nähe zum Deich, hinter dem auch der Hundestrand liegt, hatte der Platz nicht zu bieten. Die aufgerufenen 13 EUR dürfen aber auch nicht mehr erwarten lassen. Der Platz war jedoch mit 10 Wohnmobilen belegt - Flächen waren noch frei, doch musste man sich in eine Liste eintragen, die genau für Einträge vorgesehen war. Ein Anruf beim Betreiber brachte Klarheit in die Angelegenheit. Die Genehmigung des Stellplatzes sah nur 10 Wohnmobile vor.

Dagebüll verfügt jedoch noch über einen nagelneuen Stellplatz, der 26 EUR pro Tag kosten sollte. Ein Schelm der Böses bei der Auflage für den Stellplatz hinter dem Deich denkt. Willkommen in Deutschland.

Der neue Wohnmobilstellplatz ist jedoch sehr schön angelegt, mit neuen sauberen Sanitäreinrichtungen und großen Stellplätzen. Alles läuft vollautomatisch ab. Beim Einfahren durch die beiden Schrankenanlagen wird das Nummernschild erfasst und ein Parkschein ausgestellt. Gebucht wird der ausgesuchte Stellplatz dann an einem Automaten im Sanitärgebäude mit der Kreditkarte. Wir fanden den Mehrpreis dieses Stellplatzes durchaus gerechtfertigt und können diesen Wohnmobilstellplatz weiter empfehlen.

STPL_Dagebüll.jpg

Nach einer ruhigen Nacht ging es weiter nach Husum.

Der ausgewiesene Wohnmobilstellplatz war bereits belegt, es war Markttag in Husum und so war recht viel los in der Stadt. Nachdem wir schon das zweite Mal um den Stadtkern gekurvt waren, wurde eine Längsparklücke vor der Bibliothek frei - die könnte passen, war mein Eindruck. Meine Frau meinte, dass ich da nicht reinkommen würde. Unser MAN verfügt auch über einen Einparkassistenten, den ich noch nie benutzt hatte und nun einmal ausprobieren wollte. Also das Ding aktiviert, den Blinker rechts gesetzt und an der Lücke vorbeigefahren. Die Symbolik im Bordcomputerdisplay zeigte an, dass ich den Rückwärtsgang einlegen sollte ... der MAN bewegte sich rückwärts und das Lenkrad machte schnelle Einlenkbewegungen. Der Assistent bremste ab und forderte zum Einlegen des Vorwärtsganges auf. Über die Rückfahrkamera sah ich, dass noch 20 cm Platz zum dahinter stehenden Fahrzeug war, davon habe ich dann trotz ständiger Bremsversuche des Assistenten noch 15 cm genutzt, bevor es vorwärts weiter ging. Noch ein Korrekturzug und der MAN stand in der Lücke mit einem Reifenabstand von 5 cm zum Bordstein. Ich meinte zu meiner Frau, dass sie das so auch geschafft hätte - sie hat den MAN bis heute noch nicht gefahren und nutzt den Einparkassistenten auch in unserem VW Tiguan nicht, genauso wenig wie den Abstandstempomaten ... selbst war ich auch überrascht, dass der Assistent diese Lücke gemeistert hatte. Manuell hätte ich es aber auch geschafft - da gehen noch Lücken, die der Assistent nicht als einparkbar erkennt.

Unser Bummel durch Husum war entspannt, denn unseren Hund ließen wir in seiner Box im VAN. So konnten wir ganz ungestört unsere Fischbrötchen verzehren.

Fressmeile am Hafenbecken.

Husum_Hafen_Fressmeile.jpg

Schifffahrtsmuseum.

Husum_Hafen_Museum.jpg


Übernachten wollten wir in Husum mangels geeignetem Stellplatz nicht. Also setzten wir unsere Fahrt in Richtung Büsum fort.

Leider hatte ich vom offiziellen Wohnmobilstellplatz kein einziges Foto gemacht. Der Platz war einfach, kostete 13 EUR pro Tag inkl Strom (jedoch nur mit 4A abgesichert). Beim Anschluss des Stromkabels hatte der Sicherungsautomat gleich ausgelöst - Sch...e, das ist mir noch nie passiert. Die Ursache war schnell gefunden, denn die EcoFlow war auf 1.000 Watt eingestellt. Das Netzteil hatte auch noch etwas Strom gezogen. Nachdem die EcoFlow auf 500 Watt gestellt hatte, blieb der Sicherungsautomat drin.

Mit der Erkenntnis konnte ich später noch anderen Wohnmobilisten helfen.

Strand und Promenade von Büsum waren anders als sonst gewohnt - die Strandkörbe standen auf Rasenflächen. Seit kurzem gibt es eine künstlich angelegte Lagune, die das Wasser bei Ebbe zurückhält. Eine feine Sache.

Etwas befremdlich fanden wir die Praxis der Erhebung der Kurtaxe. Wir mussten diese für 2 Tage entrichten, obwohl wir nur 22 Stunden vor Ort waren. Das Gefühl, hier abgezockt zu werden trübte den sonst sehr positiven Eindruck dieses Nordseebades.

Büsum_Lagune.jpg

Im Hafen von Büsum fand sich noch etwas für eine Minderheit von Fußballfans ...

Fischkutter_S04.jpg


Als nächstes hatte ich noch ein für mich technisch interessantes Ziel auf dem Zettel. Die Schwebefähre über den Nord-Ostsee-Kanal bei Rendsburg, wollte ich schon lange sehen und benutzen.

Schwebefähre_NOK.jpg

In der Nähe fanden wir auch einen Stellplatz am NOK - den zweitletzten freien mit Teilaussicht auf die vorbeifahrenden Schiffe. Meine Frau hatte schlecht geschlafen, da die Schiffe auch nachts den NOK befahren - ich hatte, wie immer, nichts gehört. Ich wurde zwar durch die Schiffsdiesel eines vorbeifahrendes Schiffes geweckt, doch da war es schon 06:40 Uhr.

STPL_NOK.jpg

Von diesem Stellplatz sind wir dann nach dem Frühstück in Richtung Heimat aufgebrochen.

Bis Würzburg hatte ich ganz gut durchgehalten. Den Abstandstempomaten hatte ich auf 100 km/h gestellt und den MAN laufen lassen. Auf der Gegenseite der Autobahnen waren massenhaft Wohnmobile, VANs und Wohnwagengespanne in Richtung Norden unterwegs. In der Hauptsaison wäre unsere Reise ganz sicher nicht so stressarm bei der Stellplatzsuche verlaufen. An den letzten Tagen unserer Reise haben wir schon bemerkt, dass die guten Stellplätze früher belegt sind.

In Würzburg trafen wir den verkehrstechnischen Infarkt an - es war gerade eine Kirmes und neben verstauten Straßen gab es auch keine freien Parkplätze. Der Wohnmobilstellplatz am Mainufer, den wir Anfang März auf unserer Rückreise von unserer Testfahrt genutzt hatten, war natürlich belegt. Plan B war ein Innenhof der Festung Marienberg, oberhalb von Würzburg. Es ist kein offizieller Wohnmobilstellplatz, aber man kann ein Parkticket für 24 Stunden zu 6 EUR ziehen. Das haben wir dann auch gemacht. Doch am frühen Abend kamen massenhaft Autos auf diesen Parkplatz - wir konnten uns das für diese Tageszeit nicht erklären. Bei der Besichtigung der Festung sind wir dahintergekommen, dass in einem Hof der Festung ein Filmfestival über 2 Wochen stattfindet.

Die Nacht wurde erst ruhig, bis die letzten Festivalbesucher mit ihren Autos den Innenhof verlassen hatten.

STPL_Festung _Marienberg.jpg

Am nächsten Mittag waren wir bei unserer Tochter zum Mittagessen eingeladen und hatten für das Reststück massig Zeit. Mir ist aufgefallen, dass die Fahrstrecke und die Restreichweite der Tankfüllung fast identisch waren. Würden wir es schaffen mit einer Tankfüllung von Büsum (dort hatte ich zuletzt vollgetankt) bis nach Uhingen zu kommen ?

Den Abstandstempomaten hatte ich auf 95 km/h gestellt und habe dann immer wieder Restreichweite und Restfahrstrecke abgeglichen. Die Restreichweite wurde immer größer, bis sie bei unserer Ankunft daheim bei 60 km lag.

Der Bordcomputer zeigte einen Durchschnittsverbrauch von 7,2 Liter/100km an - so wenig hatte wir noch nie mit dem MAN verbraucht. Gewichtsmäßig hatte er ca. 3,7 to gehabt.


Noch ein wenig ZDF (Zahlen Daten Fakten).

Abfahrt in Uhingen: 29.04.2023
Rückkehr nach Uhingen: 02.07.2023
Reisedauer: 65 Tage

Fahrstrecke insgesamt: 11.192 km
Dieselkosten: 1.437,02 EUR

Zum Dieselverbrauch kann ich keine bewertbaren Infos geben, da wir auch eine Dieselheizung mit dem Tankinhalt betreiben. Ich verlasse mich da auf die Angaben des Bordcomputers (der zeigt vielleicht 0,3 Liter pro 100 km zu wenig an). Es ist allerdings keine Kunst, einen Realverbrauch unter 8,0 Liter/100km herauszufahren, wenn man nicht schneller als real 100 km/h (am Tacho sind das dann 105 km/h) fährt. Wegen der Auflastung auf 3,85 to darf ich ohnehin nicht schneller als 100 km/h fahren.

Fähre Hirtshals - Kristiansund: 244,00 EUR

Straßenmaut und Fähren: 218,42 EUR

Kosten für Stellplätze und Parken: 603,60 EUR
Campingplätze: 2x
Bezahlte Wohnmobilstellplätze: 30x
Frei gestanden: 32x

Sonst allgemein Berichtenswertes:

Störungen am MAN TGE: keine

Störungen am Knaus-Ausbau: Verdunklung an Fahrerhausfenster Rahmenausbruch, da Knaus offenbar von drei vorgesehen Halteklammern nur eine verbaut hatte / Verdunklungsrahmen am Heki über dem Hubbett hat sich an 2 von 4 Schrauben gelöst / Befestigungsmutter am Ausdrehtisch hat sich gelöst (keine Schraubensicherung verwendet). Insgesamt sind die Ausfälle nicht dramatisch, sondern nur nervig - besonders der Verdunklungsrahmen hatte mich über 2.000 km mit Klapper- und Quietschgeräuschen direkt neben meinem Kopf genervt. Am liebsten hätte ich den Mist rausgerissen, doch wegen der Beweissicherung zur Mängelbeseitigung musste ich mich hier zurückhalten.

Mein Elektrokonzept mit einer 200-Ah-LiFePO4-Aufbaubatterie, integrierter EcoFlow Delta 2 mit 1,024 kW, 200W-SunFolder und einem Induktionskochfeld: Hatte bei unserem Reiseverhalten problemlos funktioniert. Den SunFolder hätte ich auf dieser Reise eigentlich nicht benötigt. Mit 54 % Restladung hatte die Aufbaubatterie den geringsten Wert erreicht, als wir 2x 3 Tage in Folge nur wenig gefahren sind - sie wurde mit dem Ladebooster (25A) bei den Fahrten immer wieder voll aufgeladen. Da wir immer wieder Stellplätze hatten, bei denen der Stromanschluss inkludiert war, hatte die EcoFlow mit 23% ihren niedrigsten Ladestand gehabt. Damit hätte ich aber noch 4x morgens Milch für den Cappuccino mit dem InduktionsMilchaufschäumer bereiten können.

Gasverbrauch: Ich hatte nur eine 1,8-kg-Campingaz-Flasche anschließen lassen, da es zum Zeitpunkt der Fahrzeugübergabe gerade keine 2,75-kg-Flaschen gab. Was soll ich sagen, wir hatten bisher über 80 Übernachtungen mit dem BoxDrive gemacht - morgens den Cappuccino, Eier gekocht und ca. 60x auch ein einfaches Mittagessen bereitet. die Flasche ist immer noch nicht leer. Die 2,75-kg-Flasche steht aber schon bereit.

E-Scooter (als "Beiboot"): hatte ich nicht benötigt - aber da ist Haben besser als Brauchen. Mit einer vernünftigen Einkaufsplanung für Lebensmittel haben wir alle Einkäufe mit dem VAN machen können oder zu Fuß. Unsere Entscheidung, keine eBikes mitzunehmen, war richtig. In Norwegen gab es kaum Radwege ... es wäre bei den schmalen Straßen auch viel zu gefährlich gewesen.

Foto- und Filmausrüstung: wir hatten 2 Smartphones, 1 Digital-Spiegelreflexkamera mit zusätzlichem Teleobjektiv, eine insta360 und eine Minidrohne dabei. Dieses Equipment füllte tatsächlich fast den ganzen Oberschrank über dem Tisch. Die Spiegelreflexkamera war mir auf Wanderungen zu schwer, so dass ich sie bei der nächsten Fahrt daheim lasse. Dadurch wir ein gutes Drittel des Oberschrankes frei. Mit den Smartphones ist fototechnisch heutzutage bei guter Qualität vieles möglich.

Datenübertragung: Für unsere Reisen habe ich einen Handytarif mit Telefon- und unbegrenzter Datenflat (in Norwegen bekam ich eine Mitteilung, dass ab 38 GB im Monat nicht mehr die volle Leistung zur Verfügung steht. Ich habe keine zusätzliche Antenne auf das Dach geschraubt und einen Router angeschlossen, sondern habe mein Smartphone als Hotspot genutzt - bei schwachem Empfang wegen zugezogener Verdunklungen (schirmen ab, da Metallbeschichtung) habe ich das Smartphone einfach auf das Fliegengitter eines Hekis gelegt. Das hat super funktioniert. Ich muss aber auch einräumen, dass Norwegen und Schweden über ein sehr gut ausgebautes Funknetz verfügen.

Reiseplanung: Fährüberfahrt und Tierarzttermin für die Entwurmung von Melli waren die einzigen Fixtermine. Tageszwischenziele haben wir bei einem morgendlichen Briefing festgelegt. Manchmal haben wir noch Hinweise am Wegesrand verfolgt und die Übernachtungsstellplätze meist erst nachmittags ausgesucht.

Zahlungsmittel: Wir haben alles mit der Barklays-Kreditkarte (keine Wechselgebühren außerhalb der EU) bezahlt. Bargeld in Norwegen, Schweden oder Dänemark hatten wir gar nicht eingetauscht. Das funktioniert sogar auf dem Wochenmarkt - in Deutschland sind wir davon noch weit entfernt.

Unser Verzicht auf Sat.Fernseher und Markise: haben wir beides tatsächlich nicht vermisst. Für das Ausfahren einer Markise war es meist viel zu windig. Auf Stellplätzen und beim freien Stehen ist es ohnehin nicht erlaubt, eine Markise auszufahren.


Ich hoffe, dass meine Reiseberichte Euch nicht gelangweilt haben und den ein oder anderen nützlichen Hinweis beinhalten.

Nach der Reise ist für uns Wohnmobilisten bekanntermaßen immer auch vor der Reise. Wir werden von Anfang Oktober bis Ende November die Atlantikküsten von Frankreich, Spanien, Portugal und Gibraltar abfahren und freuen uns schon darauf. Ab 2024 wollen wir dann nur noch Reisen bis max. 4 Wochen machen.

Wir hoffen, dass unser Knaus-Händler bis dahin die bisher festgestellten Mängel beheben wird. Am 09.08.2023 geht unser MAN zur Mängelbeseitigung.
 
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Ich hoffe, dass meine Reiseberichte Euch nicht gelangweilt haben und den ein oder anderen nützlichen Hinweis beinhalten.
Ganz im Gegenteil! Toller Bericht, habe alles gelesen und mich immer auf die Fortsetzung gefreut.

Ich wünsche euch für die kommende Tour alles Gute und freue mich schon auf deinen Reisebericht.
 
Danke für die ausführlichen Berichte. Ich bin bei sowas immer ganz schlecht :whistle: Daheim fragen sie immer wie es war..."schön" :D

Wir hoffen, dass unser Knaus-Händler bis dahin die bisher festgestellten Mängel beheben wird. Am 09.08.2023 geht unser MAN zur Mängelbeseitigung.

Da hast du doch ganz gute Karten, oder? Der Van meiner Schwiegereltern landet jetzt wohl endgültig vor Gericht zur Wandlung. Ob die erreicht wird und was danach kommt, ist noch völlig offen. Das Fahrzeug wurde jetzt beim Händler abgeholt und gammelt wohl schlimmstenfalls 1-2 Jahre bei ihnen auf dem Hof rum :(
 
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Da hast du doch ganz gute Karten, oder? Der Van meiner Schwiegereltern landet jetzt wohl endgültig vor Gericht zur Wandlung. Ob die erreicht wird und was danach kommt, ist noch völlig offen. Das Fahrzeug wurde jetzt beim Händler abgeholt und gammelt wohl schlimmstenfalls 1-2 Jahre bei ihnen auf dem Hof rum :(

Es ist etwas zäh, mit dem Knaus-Händler über die Berechtigung der angezeigten Mängel zu diskutieren. Erst einmal wurde im ersten Ansatz vom Firmeninhaber versucht, die angezeigten Mängel als Stand der Serie abzutun. Der Werkstattmeister konnte jedoch keinen der angezeigten Mängel ablehnen.

Meine Mängelliste umfasst inzwischen 32 Punkte, davon sind 10 abgearbeitet - teilweise auch durch mich in Eigenleistung.

Es sind fast alles nur Kleinigkeiten, die der Funktionsfähigkeit des VANs nicht abträglich sind.

Schon bei der Übergabe ist mir aufgefallen, dass die Abdeckung der Duschtasse des Raumbades falsch ausgeschnitten und dann auch noch leicht gedreht eingebaut wurde. Ich musste dem Händler zeigen, dass die Linien des Schiffsfußbodens bei Knaus fluchten. Dank der Knausfotos und diverser angebotener und bei youtube vorgestellter Fahrzeuge (es waren eigentlich nur 2, die von zig Youtubern gezeigt wurden), kam das Einsehen. Er hatte den gleichen BoxDrive wie meinen bestellt (nur die Räder hatten Stahlfelgen) und dort war die Abdeckung korrekt eingebaut. Auf meinen Vorschlag einfach die Abdeckungen zu tauschen wollte er beim ersten Mängelvorführtermin nicht einsteigen. Beim letzten Beseitigungstermin hatte er das dann doch gemacht, da Knaus nicht in der Lage war, mehr als 4 Monate nach Reklamation Ersatz zu liefern. Leichte Zweifel an der Fähigkeit des Mitarbeiters und der Kontrolle durch den Meister kamen mir auf, als ich prüfte, ob sich denn nun auch beide Kunststoffschalen des Raumbades voreinander schieben lassen - das ging natürlich nicht, obwohl ich bei der Reklamation extra auf diese Funktion hingewiesen hatte. Mir war es jedoch zu dumm, die Positionierung durch die Werkstatt zu machen - ich schlug vor, dass ich die korrekte Positionierung selbst mache, was der Meister dankend annahm. Ich hatte das zuvor mit dem fehlerhaft hergestellten Einleger auch schon gemacht und wusste, was ich machen muss. Nun sitzt die Abdeckung perfekt.

Schon am 2. Tag traf mich schier der Schlag - ich hatte Drohnenaufnahmen gemacht und musste abends am PC feststellen, dass der BoxDrive oben mit vielen Beulenpaaren versehen war, die alle ungefähr den gleichen Beulenabstand hatten. Die Dellen waren so schwach, dass man sie nur bei bestimmten Lichteinfall in der Spiegelung gesehen hatte. Die Ursache konnte ich dem Händler gleich benennen. Seine Mitarbeiter benutzen gepolsterte Leitern, die sie an die Fahrzeugseiten lehnen, um im oberen Bereich zu arbeiten. Der Mitarbeiter, der unseren VAN vor der Übergabe gewaschen hatte, wollte noch schnell einen Werbeaufkleber an der linken Hecktüre anbringen, was wir gerade noch verhindern konnten. Er hatte eine solche Leiter dabei ! - Sein Chef stritt ab, dass seine Mitarbeiter Leitern an die VAN's legen. Mir war das egal, wer die Dellenpaare da reingemacht hatte - es sind Mängel. Mehr als den Hinweis wollte ich ihm nicht mit auf den Weg geben, damit nicht noch weitere Schäden an anderen BoxDrive entstehen. Lustigerweise war beim Mängelbeseitigungstermin ein Mitarbeiter gerade mit einer, an einen Ducato gelehnten Leiter damit befasst, im oberen Bereich etwas zu reinigen. Dem Meister hatte ich dann auch nochmals darauf hingewiesen, dass das, was am Ducato mit seinen dickeren Blechen vielleicht funktioniert, am MAN TGE wegen der dünneren Bleche nicht geht.

Dann der nächste Versuch, nichts machen zu wollen. Laut Händler sollte sein Dellendoc gesagt haben, dass man die Dellen nicht unsichtbar entfernen kann - er wollte nichts machen. Ich war allerdings zuvor bei einem Dellendoc gewesen, der mir schon bestätigt hatte, dass es kein Problem sei, die Dellen herauszubekommen. Dorthin wurde mein VAN gebracht und der Dellendoc leistete gute Arbeit. Als wir auf der Wiese vor der Schlossruine von Borgholm saßen, sind mir dann aber doch noch 2 ganz schwache Dellenpaare im Abendlicht aufgefallen, die nicht oben, sondern über den hinteren Radläufen sind. Diese Dellen habe ich noch gar nicht angezeigt.

Noch ein gravierender Mangel ist, dass der Boden zwischen Dinnette und Küchenblock laute Knarz/Quietschgeräusche macht. Das wollte ich erst einmal beobachten, denn Löcher in den Fahrzeugboden gebohrt und fachgerecht verschlossen, wollte ich erst einmal nicht haben. Die Geräusche wurden jedoch auf unserer Reise lauter. Mir ist aber aufgefallen, dass es hauptsächlich unmittelbar neben der Dinnettenbank nachgiebig sein muss. Man könnte zunächst versuchen, vom Bankinneren her mit Bauschaum zu unterfüttern. Das muss ich mit dem Meister noch diskutieren, bevor stumpfsinnig nach Werksanweisung der Fahrzeugboden von unten angebohrt wird.

Bei der Abholung nach erster Mängelbeseitigung sind mir Quietschgeräusche aus dem Heckbereich aufgefallen, die es zuvor nicht gab. Daheim hatte ich beim Einräumen der Oberschränke für unsere Reise dann festgestellt, dass sich das Hubbett seitlich bewegen kann und dass es auf der Beifahrerseite quietscht. Das Gequietsche kommt von einem Führungsbolzen, der sich in seiner Halterung am Bettrahmen bewegt (mit weißem Fett war der dann bis heute beruhigt). Bewegen konnte sich der Bolzen allerdings nur, weil sich die hintere Seitenwandverkleidung auf der Beifahrerseite, in der sich eine vertikale Führungsschiene befindet, bewegen kann. Hier scheint eine Haltung gebrochen oder sonst wie unwirksam zu sein. Das Hubbett war zuvor seitlich absolut unbeweglich. Ich hatte das sogar extra getestet, weil ich in einer Adria-Facebook-Gruppe gelesen hatte, dass es da durchgehend Probleme mit wackelnden und quietschenden Hubbetten gab.

Die restlichen Mängel sind Schönheitsfehler, die ich bei einem Neuwagen nicht hinnehmen möchte. So sind ungefähr die Hälfte aller äußeren Dekoraufkleber mangelhaft verklebt (Luftblasen, aufgegangene Kanten). Ich wollte den BoxDrive ursprünglich ohne Außendekor haben - das zu bestellen wäre jedoch nicht möglich lt. dem Händler im Schlussgespräch meiner Bestellung. Das wäre ein Mangel, der auf jeden Fall nicht nötig war, wenn man solch einfache Kundenwünsche nicht in der Serie umsetzen kann. Einfach weglassen und die Decoraufkleber vielleicht nur beilegen, sollte doch gehen.

Ich bin gespannt, wie es mir beim nächsten Mängelbeseitigungstermin ergeht. Beruflich bin ich es jedoch als Bauingenieur gewohnt, mit Mängeln rechtssicher umzugehen. Das hat der Händler auch wohl begriffen. Seine Aussage war: "Hätte ich vorher gewusst, dass Sie Bauingenieur sind, hätte ich Ihnen kein Fahrzeug verkauft". Ich meinte nur zu ihm, dass er Glück hätte, dass ich kein Maschinenbauer bin - die sollten aufgrund der gewohnten, viel engeren Toleranzbereiche, innerhalb der sie sich bewegen dürfen, noch extremer in der Beanstandungsrate sein.

Es bleibt spannend - bis zur Wandlung möchte ich jedoch nicht gehen. Mir gefällt der BoxDrive 680 ME immer noch sehr gut und es gibt für unsere Ansprüche nichts Vergleichbares auf dem Markt (lange MAN-/VW-Basis, Hubbett, Raumbad, Riesenladeraum und großen Staufächern in den Oberschränken). Ich habe zudem die elektrischen Anlage für meine Bedürfnisse erweitert und auch einige Holzteile hinter den Schrankfronten durchgebohrt und einen fest verbauten Regalboden im Batteriefach ausgebaut und dabei zerstört.

Die festgestellten Mängel sind m.E. allesamt händelbar. Ich bin zuversichtlich, dass ich das zusammen mit dem Händler hinbekomme.
 
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Zumindest entlang des Lysefjords gibt es einen wunderbaren Radweg, welcher Teil einer der nationalen Radwanderwege in Norwegen ist, und z.b. an den "Drei Schwertern" entlangführt :)

Naja, bei Temperaturen zwischen 2 und 6 Grad und noch starkem Wind macht es sicher keinen Spaß, da mit dem Rad langzufahren.

Bei uns ist das Problem eBike-Einsatz mit Hund jedoch komplexer - wir können nicht gemeinsam fahren, einer muss immer beim Hund bleiben. Anhänger geht aus Platzgründen nicht - der müsste bei unserem Hund schon größer sein und einen Heckträger wollte ich gerade vermeiden.

Wir haben uns dazu entschlossen, punktuelle Wanderungen mit dem Hund zu unternehmen. Das macht allen Spaß und die 2 Paar Wanderschuhe benötigen nicht so viel Platz im Laderaum.
 
Es bezog sich auf deine Aussage: "in Norwegen gibt es kaum Radwege" und nicht auf eure persönliche Situation und die Temperaturen :)
 
@Kitzblitz vielen Dank für die Mitnahme auf Eure Reise, war auch als Außenstehender eine tolle Erfahrung.

Mal schauen ob wir irgendwann mal eine ähnliche Reise antreten werden.

Für mich noch interessant war die Info für Dagebüll. Vielleicht werden wir da im September für ein paar Tage hinfahren, um von dort aus dann ohne Fahrzeug Tagesausflüge nach Föhr und Sylt zu unternehmen.
 
Da unser Dackelmix nur 10kg hat, können wir ihn leichter mitnehmen. Für das Rad meiner Frau habe ich eine Korblösung konstruiert, die stabil und schnell montierbar ist. Wird so auch anderweitig genutzt.

Rad_mit_Korb.JPG
 
@Kitzblitz vielen Dank für die Mitnahme auf Eure Reise, war auch als Außenstehender eine tolle Erfahrung.

Mal schauen ob wir irgendwann mal eine ähnliche Reise antreten werden.

Für mich noch interessant war die Info für Dagebüll. Vielleicht werden wir da im September für ein paar Tage hinfahren, um von dort aus dann ohne Fahrzeug Tagesausflüge nach Föhr und Sylt zu unternehmen.
Wenn ihr da hinfahren wollt, kann ich Euch nur empfehlen, nach Rømø zum Stellplatz Oasen-Rømø zu fahren. Von da aus auf den Strand von Lakolk zu fahren und dort mit dem Wohnmobil einen Tag zu verbringen, ist einfach ein tolles Erlebnis. Wir haben die Tage auf den Stränden von DK sehr genossen.

Von Rømø aus geht auch eine Fähre nach Sylt.
 
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