Skandinavien-Tour - Teil 06: von Nap bis Nordmaling in Schweden
Kein Stellplatz aber eine bemerkenswerte Toilettenanlage an einem Rastplatz am Bukkekjerka Viewpoint am Nordmelaveien. Für 3 Toilettenräume ist die Anlage etwas überdimensioniert, aber architektonisch ist das die schönste öffentliche Toilette, die wir jemals gesehen und benutzt haben. In Norwegen gibt es übrigens sehr viele Design-Toiletten-Anlagen, die allesamt sehr sauber und in einem guten Zustand sind.

Während man auf der Edelstahlschüssel tront, kann man durch die verspiegelten Verglasungen auf das Meer schauen. Wer nicht Gefahr laufen möchte, von außen gesehen werden zu können, kann die Scheibe per Knopfdruck auch undurchsichtig machen. Mir ist diese Funktion natürlich entgangen .... meine Frau war entsetzt - doch von außen kann man durch die Verspiegelung der Verglasung tatsächlich nicht hineinsehen, solange es draußen hell ist.

Die Küstenlandschaft in dieser Gegend ist sehr wild und es lassen sich auch bei widrigen Witterungsverhältnissen schöne Fotomotive finden.

Um auf die Insel Senja zu kommen, sind wir weiter in Richtung der Hafenstadt Andernes gefahren.
Dauerregen, Sturm (Böen bis 95 km/h) und Temperaturen zwischen 2°C und 6°C in Andernes setzten uns zu. Wir hatten vor, mit der Fähre von Andernes auf die Insel Senja überzusetzen und nutzen einen Schotterplatz vor dem Fährgelände, um dort zu übernachten und dann am nächsten Tag die Fähre zu nehmen. Die Recherche über die Wetterverhältnisse des nächsten Tages mit unverändertem Windstärken, dem Seegang (6 m hohe Wellen) und dann noch dem 51 Jahre alten Schiff ließen meine Frau die Überfahrt verweigern. Der Hund hätte zudem mehr als 3,5 Std. in der Box im VAN unter Deck eingesperrt sein müssen - das wollten wir ihm (und uns) bei dem Seegang nicht antun.

Wir fassten den Entschluss die Überfahrt nicht zu machen und das Nordkap auf dem Landweg zu erreichen. Dazu sind wir nach Narvik zurückgefahren. Dort war es sehr trostlos. Als Reiseziel ist die Stadt für uns völlig uninteressant gewesen. Den avisierten Stellplatz im Skigebiet (unterhalb der Talstation der Seilbahn) konnten wir nicht erreichen - die Schrankenanlage meldete, dass sie kein Fahrzeug erkenne ! - Mit "park4night" fanden wir dann einen innerstädtischen, offiziellen Stellplatz - der von der Lage her nurmehr als Notübernachtungsplatz geeignet ist. Direkt neben einer Bahnlinie (zum Glück nur mit wenig Zugverkehr) und Straßenlärm sind wir wahrscheinlich - nur wegen Übermüdung nach der langen Fahrt von Andernes - in den Schlaf gekommen.
Der Blick in die Wetteraussichten für das Nordkap versprach die nächsten 7 Tage nichts Gutes - Sturm, """" und Temperaturen, so wie in Andernes schon erlebt und im VAN tüchtig durchgerüttelt ertragen - das wollten wir nicht länger mitmachen, nur für einen eigentlich ideellen Geländepunkt mit Weltkugel an einem trostlosen Kap. Wir fassten beim Frühstück den Entschluss, Norwegen zu verlassen und direkt nonstop nach Luleå (Schweden) zu fahren.
Die Fahrt über den Gebirgszug versetzte uns in eine Winterlandschaft - wir sind in heftiges Schneetreiben gekommen. Die Schneeketten im Laderaum ließen uns zuversichtlich weiterfahren - wir hatten sie dann auch nicht benötigt. Die Allwetterreifen auf Stahlfelgen machten einen guten Job.
In Schweden angekommen, wurde das Wetter schlagartig besser. Die Sonne schien und es war 10°C wärmer als an der norwegischen Nordseeküste.
In Luleå fanden wir einen wunderbaren und ruhig gelegenen Stellplatz am Anleger für die Eisbrecherflotte. Etwas abseits von der Stadt, aber durchaus reizvoll gelegen, ohne jegliche Infrastruktur, dafür jedoch kostenfrei.

In 94494 Jävrbyn hatten wir dann tatsächlich - mangels schöner Alternativen - einen Campingplatz angefahren, der allerdings mehr auf den Angelsport ausgerichtet war. Der Platz war noch ziemlich leer und wir durften uns einfach hinstellen, wohin wir wollten.

Auch unsere nächste Übernachtung sollte auf einem Campingplatz sein - wir hatten uns den Platz in Skelleftea ausgesucht und dort eine sehr ruhige Nacht verbracht. Ver- und Entsorgung waren top und die Sanitäreinrichtungen auch. Der Sonnenuntergang war phantastisch.

Dieser Campingplatz hatte uns sehr gut gefallen, da wir auch sehr nahe am Strand stehen konnten - sonst sind solche schönen Plätze eher durch Dauercamper belegt. Die Nachbarstellplätze zur rechten Seite waren durch Dauercamper mit festen Holzterrassen belegt - bis auf einen Platz war aber niemand vor Ort.
Unsere Reise führte uns weiter nach 90788 Täfteå - einem kleinen Ort mit Sportboothafen, kleinen Ferienhäusern und einem Restaurant (hatte leider geschlossen). Es handelt sich um einen offiziellen Stellplatz, bei dem die Stellplatzgebühr online zu entrichten war.

Wir hatten hier auch eine Waschmaschine und anschließend den Wäschetrockner genutzt, um unsere saubere Kleidung wieder etwas aufzustocken. Neben uns stand ein Ducato-Selbstausbau, mit dem eine Frau mit 2 Hunden unterwegs war. Ihren Mann hatte sie irgendwo in Norwegen abgesetzt - er wollte zu Fuß über 1.000 km zum Nordkap und dann weiter wandern (!). Die Frau wird ihn im Oktober in Kiel abholen.
Wanderer und Radfahrer, die bei dem bescheidenen Wetter in Richtung Nordkap unterwegs waren, haben wir häufiger gesehen.
Der nächste Ort mit Übernachtung war der Küstenort Nordmaling hier verbrachten wir gleich 2 Nächte.
Einmal direkt am Ufer stehend - etwas exponiert und dem Wind ausgesetzt, der abends nachgelassen hatte.

... Und einmal auf dem offiziellen Stellplatz der Stadt stehend, der übrigens auch kostenlos war.

Unsere Entscheidung, auf die Insel Senja und das Nordkap zu verzichten war wahrscheinlich die richtige gewesen. Viele Wohnmobilisten, die wir später kennen gelernt hatten, hatten es genauso entschieden wie wir - Ziele muss man sich auch bewahren können.
Fortsetzung folgt.
Kein Stellplatz aber eine bemerkenswerte Toilettenanlage an einem Rastplatz am Bukkekjerka Viewpoint am Nordmelaveien. Für 3 Toilettenräume ist die Anlage etwas überdimensioniert, aber architektonisch ist das die schönste öffentliche Toilette, die wir jemals gesehen und benutzt haben. In Norwegen gibt es übrigens sehr viele Design-Toiletten-Anlagen, die allesamt sehr sauber und in einem guten Zustand sind.

Während man auf der Edelstahlschüssel tront, kann man durch die verspiegelten Verglasungen auf das Meer schauen. Wer nicht Gefahr laufen möchte, von außen gesehen werden zu können, kann die Scheibe per Knopfdruck auch undurchsichtig machen. Mir ist diese Funktion natürlich entgangen .... meine Frau war entsetzt - doch von außen kann man durch die Verspiegelung der Verglasung tatsächlich nicht hineinsehen, solange es draußen hell ist.

Die Küstenlandschaft in dieser Gegend ist sehr wild und es lassen sich auch bei widrigen Witterungsverhältnissen schöne Fotomotive finden.

Um auf die Insel Senja zu kommen, sind wir weiter in Richtung der Hafenstadt Andernes gefahren.
Dauerregen, Sturm (Böen bis 95 km/h) und Temperaturen zwischen 2°C und 6°C in Andernes setzten uns zu. Wir hatten vor, mit der Fähre von Andernes auf die Insel Senja überzusetzen und nutzen einen Schotterplatz vor dem Fährgelände, um dort zu übernachten und dann am nächsten Tag die Fähre zu nehmen. Die Recherche über die Wetterverhältnisse des nächsten Tages mit unverändertem Windstärken, dem Seegang (6 m hohe Wellen) und dann noch dem 51 Jahre alten Schiff ließen meine Frau die Überfahrt verweigern. Der Hund hätte zudem mehr als 3,5 Std. in der Box im VAN unter Deck eingesperrt sein müssen - das wollten wir ihm (und uns) bei dem Seegang nicht antun.

Wir fassten den Entschluss die Überfahrt nicht zu machen und das Nordkap auf dem Landweg zu erreichen. Dazu sind wir nach Narvik zurückgefahren. Dort war es sehr trostlos. Als Reiseziel ist die Stadt für uns völlig uninteressant gewesen. Den avisierten Stellplatz im Skigebiet (unterhalb der Talstation der Seilbahn) konnten wir nicht erreichen - die Schrankenanlage meldete, dass sie kein Fahrzeug erkenne ! - Mit "park4night" fanden wir dann einen innerstädtischen, offiziellen Stellplatz - der von der Lage her nurmehr als Notübernachtungsplatz geeignet ist. Direkt neben einer Bahnlinie (zum Glück nur mit wenig Zugverkehr) und Straßenlärm sind wir wahrscheinlich - nur wegen Übermüdung nach der langen Fahrt von Andernes - in den Schlaf gekommen.
Der Blick in die Wetteraussichten für das Nordkap versprach die nächsten 7 Tage nichts Gutes - Sturm, """" und Temperaturen, so wie in Andernes schon erlebt und im VAN tüchtig durchgerüttelt ertragen - das wollten wir nicht länger mitmachen, nur für einen eigentlich ideellen Geländepunkt mit Weltkugel an einem trostlosen Kap. Wir fassten beim Frühstück den Entschluss, Norwegen zu verlassen und direkt nonstop nach Luleå (Schweden) zu fahren.
Die Fahrt über den Gebirgszug versetzte uns in eine Winterlandschaft - wir sind in heftiges Schneetreiben gekommen. Die Schneeketten im Laderaum ließen uns zuversichtlich weiterfahren - wir hatten sie dann auch nicht benötigt. Die Allwetterreifen auf Stahlfelgen machten einen guten Job.
In Schweden angekommen, wurde das Wetter schlagartig besser. Die Sonne schien und es war 10°C wärmer als an der norwegischen Nordseeküste.
In Luleå fanden wir einen wunderbaren und ruhig gelegenen Stellplatz am Anleger für die Eisbrecherflotte. Etwas abseits von der Stadt, aber durchaus reizvoll gelegen, ohne jegliche Infrastruktur, dafür jedoch kostenfrei.

In 94494 Jävrbyn hatten wir dann tatsächlich - mangels schöner Alternativen - einen Campingplatz angefahren, der allerdings mehr auf den Angelsport ausgerichtet war. Der Platz war noch ziemlich leer und wir durften uns einfach hinstellen, wohin wir wollten.

Auch unsere nächste Übernachtung sollte auf einem Campingplatz sein - wir hatten uns den Platz in Skelleftea ausgesucht und dort eine sehr ruhige Nacht verbracht. Ver- und Entsorgung waren top und die Sanitäreinrichtungen auch. Der Sonnenuntergang war phantastisch.

Dieser Campingplatz hatte uns sehr gut gefallen, da wir auch sehr nahe am Strand stehen konnten - sonst sind solche schönen Plätze eher durch Dauercamper belegt. Die Nachbarstellplätze zur rechten Seite waren durch Dauercamper mit festen Holzterrassen belegt - bis auf einen Platz war aber niemand vor Ort.
Unsere Reise führte uns weiter nach 90788 Täfteå - einem kleinen Ort mit Sportboothafen, kleinen Ferienhäusern und einem Restaurant (hatte leider geschlossen). Es handelt sich um einen offiziellen Stellplatz, bei dem die Stellplatzgebühr online zu entrichten war.

Wir hatten hier auch eine Waschmaschine und anschließend den Wäschetrockner genutzt, um unsere saubere Kleidung wieder etwas aufzustocken. Neben uns stand ein Ducato-Selbstausbau, mit dem eine Frau mit 2 Hunden unterwegs war. Ihren Mann hatte sie irgendwo in Norwegen abgesetzt - er wollte zu Fuß über 1.000 km zum Nordkap und dann weiter wandern (!). Die Frau wird ihn im Oktober in Kiel abholen.
Wanderer und Radfahrer, die bei dem bescheidenen Wetter in Richtung Nordkap unterwegs waren, haben wir häufiger gesehen.
Der nächste Ort mit Übernachtung war der Küstenort Nordmaling hier verbrachten wir gleich 2 Nächte.
Einmal direkt am Ufer stehend - etwas exponiert und dem Wind ausgesetzt, der abends nachgelassen hatte.

... Und einmal auf dem offiziellen Stellplatz der Stadt stehend, der übrigens auch kostenlos war.

Unsere Entscheidung, auf die Insel Senja und das Nordkap zu verzichten war wahrscheinlich die richtige gewesen. Viele Wohnmobilisten, die wir später kennen gelernt hatten, hatten es genauso entschieden wie wir - Ziele muss man sich auch bewahren können.
Fortsetzung folgt.
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