So Freunde der gepflegten Haarspalterei, es ist soweit, mir ist die DIN VDE 0100-722:2019-06 in die Hände gefallen. Folgende Erkenntnisse:
Interessant ist auch folgender Absatz:
Jetzt kommt der Punkt wo ich denke, dass das der Grund ist, weshalb Webasto (die waren es doch?) einen RCD Typ B empfiehlt, trotz integrierter Gleichfehlerstromerkennung. Aber dieser Punkt gilt nur für Norwegen!
Wenn die EV-Ladestation mit einer Steckdose oder Fahrzeugkupplung nach der Normenreihe DIN EN 62196 (VDE 0623) ausgestattet ist, müssen Schutzvorkehrungen gegen Gleichfehlerströme vorgesehen werden, es sei denn, diese sind in die EV-Ladestation integriert. Geeignete Vorkehrungen für jeden Anschlusspunkt sind Folgende:
– der Einsatz einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) vom Typ B oder
– der Einsatz einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) vom Typ A oder Typ F in Verbindung mit einer Fehlergleichstrom-Überwachungseinrichtung (RDC-DD) in Übereinstimmung mit DIN IEC 62955 (VDE 0666-20)
Heißt also man muss ins Datenblatt/Handbuch schauen ob die DC Fehlerstromerkennung der Wallbox der DIN IEC 62955 (VDE 0666-20) entspricht, damit kann man sich dann den RCD Typ B sparen und stattdessen den günstigeren Typ A verwenden.Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) müssen einer der folgenden Normen entsprechen: DIN EN 61008-1 (VDE 0664-10), DIN EN 61009-1 (VDE 0664-20), DIN EN 60947-2 (VDE 0660-101) oder
DIN EN 62423 (VDE 0664-40).
Interessant ist auch folgender Absatz:
Im Endeffekt ist es anzustreben, dass keine zwei RCDs hintereinander hängen. Prinzipiell wäre es aber zulässig, wenn eine Selektivität gewährleistet ist. Dafür gibt es selektive RCD Modelle, die lösen leicht verzögert aus. Dadurch schaltet zuverlässig immer der RCD aus, der der Fehlerstelle am nächsten ist. Folglich wird zuerst der selektive RCD und dann der normale RCD verbaut vom Hausanschlusskasten kommend zum Verbraucher gesehen. Bei zwei nicht selektiven RCDs in Reihe kann man nicht sicher sagen welcher der RCDs auslösen wird, wenn man am Ende einen Fehler hat.Falls für den Betrieb erforderlich, muss Selektivität zwischen der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) des Anschlusspunktes und der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) des vorgeschalteten Stromkreises erreicht werden.
Jetzt kommt der Punkt wo ich denke, dass das der Grund ist, weshalb Webasto (die waren es doch?) einen RCD Typ B empfiehlt, trotz integrierter Gleichfehlerstromerkennung. Aber dieser Punkt gilt nur für Norwegen!
Ich denke Webasto wollte damit einfach eine einheitliche Kommunikation seitens des technischen Supports erreichen, sprich beim Thema wird bei Rückfragen immer der Typ B empfohlen um in jedem Fall der Norm zu genügen, egal in welchem Land die Wallbox installiert wird.Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs), die jeden Anschlusspunkt nach 722.411.3.3 schützen, müssen mindestens die Anforderungen einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) vom Typ B und einen Bemessungsdifferenzstrom von ≤ 30 mA aufweisen.