...
Also zwischen GTI und R ist ja noch mal ein deutlicher Sprung Max, einen GTI wird man ja noch mal in Schach halten können, mein Bruder fährt einen 7er GTI ... aber wen interessiert denn auch die Längsbeschleunigung beim E85? Ich glaube niemand hier misst den E85 an seinen Beschleunigungswerten oder auch Top-Speed Eigenschaften.
Alle optimieren ihren Zetti gemäß seiner Gene, für Kurven ... und da bringt er reichlich Potential Bauartbedingt mit was man nicht zu verachten hat, da fährst du um einen GTI wieder kreise. ...
Ich glaube, da unterschätzte man den GTI zu sehr. Denn spätestens mit dem Golf 7 GTI Performance hat man ein ordentliches Fahrzeug, dass Dynamik und Alltag sehr gut verbinden kann. Direkt ab Werk...ohne einen Cent mehr zu investieren. Nimmt man den GTI TCR oder den Golf R, geht es schlichtweg noch einmal besser.
Was manche - wie ich auch - beim Z4 investieren, investieren andere auch beim Golf. Nur dann muss man ähnlich veränderte Produkte vergleichen. Da fährt kein E85 mir mehr um irgendetwas Kreise. Der serienmäßige Golf 7.5R, den ich bis dato gerade einmal wenige Kilometer gefahren bin, ist auf Anhieb deutlich souveräner und schneller durch die Kurve der Autobahnabfahrt geeilt als mein E85 mit KW V3! Nur, dass ich beim Z4 kaum noch was ginge und ich im Golf R - ohne Performance Paket - kaum etwas davon gemerkt habe. Der fuhr einfach durch.
Das der E85 in der Längsbeschleunigung keinen Blumentopf mehr gewinnt, wissen wir ohnehin alle.
Ich sehe auch deine oft betonte Großserien-Verwandschaft nicht als Negativen Punkt an, eher als Pluspunkt, das lässt den Zetti rein Technisch sehr günstig in Stand halten. Und wir haben ja Festgestellt das ein Z8 auch teile aus dem Großserien Regal verbaut hat, und ist es deswegen ein schlechter Wagen?
Nein, das ist kein Nachteil. Es zeigt halt nur auf, dass es eher für den Alltagsbetrieb und nicht für den Sport ausgelegt ist.
Und beim Z8 findest du deutlich weniger Großserienteile. Zumal hier BMW auch nicht auf die 3er-Reihe zurückgegriffen hat, sondern auf das damalige Topmodell - den M5 E39.
Und zur Definition Sportwagen, was ist eigentlich ein MX5 noch mal? Ich glaube rein über die Leistung kann man einen Sportwagen nicht definieren ... die ersten 911er Porsche waren gegen unsere Zettis Wanderdünen und wurden stets als Sportwagen gesehen... es ist immer ein Stück Kopfsache dabei, gerade in heutige Zeit wo die Hersteller sich gegenseitig Richtung 700PS puschen wirkt irgendwie alles andere auf dem Papier lächerlich, doch das allein ist es nicht.
Natürlich ist das eine reine Kopfsache. Und mir wäre es auch vollkommen egal, was andere über mein Fahrzeug denken. Denn einzig entscheidend ist, ob ich damit Spaß habe. Deswegen erfüllt in meinen Augen auch ein Mazda MX5 vollkommen die Anforderungen an ein spaßiges Auto. Denn da setzt man sich rein, fährt ein paar Meter und hat ab Werk ein Fahrzeug, dass Spaß bereitet.
Und dass es manche Hersteller ernster mit "Sportwagen" gemeint haben als BMW beim E85, sieht man doch letztlich an den Detail. Wo waren denn in der Aufpreisliste die Möglichkeiten für sportlichere Bereifung (die gab es, da der parallel gebaute M3 CSL optional ebenfalls auf Semis ausgeliefert wurde) oder ein mechanisches Sperrdifferential (das konnte man noch zuvor sogar noch für einen E36- oder E34-Diesel ordern!)? Warum war der Z4, vor allem in der Mischbereifung untersteuernd ausgelegt (es geht auch neutral bis heckfreudig, wie der MX5 beweist)? Warum entfiel das SMG mit dem Facelift und wurde im Z4M nie angeboten (ja, es fehlt am Platz...ein Grund, aber kein tatsächliches Hindernis, wenn man es ernst meint)? Warum gab es denn die gelben Blinker (ich mag sie selbst, hat aber mit optischer Sportlichkeit Anfang der 2000er nicht das Geringste zu tun) und weiße anfangs gar nicht bzw. allein gegen Aufpreis?
Es geht also nicht allein um Leistung. Nur etwas mehr Ernsthaftigkeit bei den Details seitens des Herstellers.
Max man merkt dir einfach an das du den Zetti Mental runter gewirtschaftet hast, das kommt eben dabei raus wenn du den Wagen Tag ein und aus über Jahre mit Kilometern voll stopfst ... da wird jedes Auto irgendwann mal belanglos und fast schon unbedeutend ... die ganzen Porsche Freaks fahren ihre wahren Schätze auch nicht ständig, sondern für diese Leute ist ein Genuss den Wagen gut erhalten am Sonntag Morgen mal nach einem Kaffee früh aus der Garage zu rollen, auf die leeren Straßen los zu lassen, dann ist wieder gut... das macht im Kopf was anderes als wenn der Hobel im Vergleich völlig verschmutzt auf der Straße zwischen all den anderen parkst und dort jeden Tag auf die Straße holst um Kilometer zu fressen
Dabei ist es einen Unterschied zu fressen oder eben zu genießen ... eine feines Rindersteak gibt es auch nicht jeden Tag, und den Hummer immer als den Heiligen Gral anzusehen ist auch falsch
Ich kann auch jeden Tag Rindersteak essen und habe es deswegen nicht über. Und so fahre ich den Z4 im Alltag, weil er damals die beste Kombination aus Spaß und Alltagstauglichkeit war. Denn mir ist meine Zeit im Auto schlichtweg zu kostbar und schade, um diese ohne Spaß und Freude zu verbringen. Da verbinde ich doch lieber das Nützliche (Pflicht von A nach B zu kommen) mit dem Schönen (Spaß dabei haben). Daher kann ich jedem E85-Fahrer nur meine Signatur anempfehlen. Die einzig wahre Rendite ist allenfalls der Fahrspaß...mehr kommt bei diesen Autos nun einmal nicht mehr rum.
Hätte ich damals allerdings einen Sportwagen gewollt, hätte ich mir gewiss etwas anderes gesucht. Denn selbst mit Sperre, KW V3 & Co. ist es immer noch ein dynamischer Alltagswagen, aber für mich immer noch kein Sportwagen. Es ist einfach nur eine Möglichkeit des Genusses fürs alltägliche Fortkommen und hin und wieder mal Spaßausfahrten. Reine Genussfahrten absolviere ich lieber mit anderen Autos...die deutlich weniger dynamisch sind.
Und dann schau mal in die insbesondere westdeutschen Großstädte, wie viele da ihren Porsche nur am Wochenende fahren und für wie viele das eigentlich auch nur ein Alltagsfahrzeug ist. Da siehst du manchenorts mehr Boxster und 911 als VW Golf auf den Straßen fahren.
Ich weiß allerdings, dass hier sehr viele eine andere Ansicht haben. Das ist auch vollkommen legitim. Aber es ist nun einmal tatsächlich eine reine Kopfsache. Man kann den E85 natürlich als Sportwagen, (künftigen) Klassiker, Meisterwerk des Designs oder was auch immer ansehen. Andere erkennen darin wiederum nur irgendein alten BMW oder halt - wie ich - ihr Alltagsauto, dass altersbedingte Zipperlein hat und dem neuere Spaßfahrzeuge nicht mehr nur auf die Pelle rücken, sondern ganz souverän auf der Außenlinie überholen. So ist das halt mit der Zeit.