Ob du es glaubst oder nicht: Ja, OEMs setzen heute sehr stark auf Baukastenmotoren. Das hat vor allem mit Kostenoptimierung zu tun. Ein Grundmotor deckt mehrere Leistungsstufen ab, und die Unterschiede liegen oft nur in Komponenten wie Turbolader, Einspritzpumpe oder der Peripherie/Kühlung. Ein Beispiel ist der B58 – im 545e mit 272 PS und im US-Z4 mit 388 PS. Die mechanische Basis ist dabei zu großen Teilen identisch. Natürlich hat auch dieses Konzept technische Grenzen.
Danke, dass du mir als Forenneuling die Motorenwelt erklärst.
Das Beispiel mit dem 545e ist irreführend, weil sein Motor im Vgl. zur B58-Basis runtergeregelt wurde und nicht umgekehrt, d.h. dass der US-B58 (hat sowieso ne andere Hardware) auf Basis des 545e getunt wurde und man daraus schließen kann, dass der Motor im 545e eine Leistungsspritze problemlos verkraftet.
Zum Thema Ölwechsel: Wo genau habe ich geschrieben, dass ein Ölwechsel zusätzliche Motorleistung „kompensieren“ soll? Das war nie meine Aussage.
Ich habs geschrieben.
Ich kenne keine Statistik darüber, wie viele Motoren durch Tuning, falschen Service, schlechten Fahrstil oder eine Kombination daraus gestorben sind. Und niemand bestreitet, dass Tuning eine zusätzliche Belastung für den Motor darstellt.
Es gibt die Statistik auch nicht, weil niemand an ihr interessiert ist. Stell dich gerne mal bei Instandsetzern (z.B. H2Motors) auf den Hof und schau, wie regelmäßig Lkw's frische Ladungen von Austauschmotoren anliefern. Sollen die sich über Tuning aufregen und ihr Standbein absägen? Soll der Teilemann bei BMW gleiches tun und Umsatz und Image gefährden? Soll dadurch irgendjemand denken, dass ein RS3 tunebarer ist als ein M2 und entsprechend wechseln?
Nein, nein, nein, nein.....
Der Punkt ist eher: Viele gehen davon aus, dass ein Motor bei vernünftigem Fahrverhalten und regelmäßiger Pflege eine moderate Mehrleistung (Stage 1 und etwas darüber hinaus) durchaus wegstecken kann. Es gibt Beispiele – ich meine mich zu erinnern, dass 55parts ein Video über einen B58-440i hatte, der seit über 200.000 km mit ca. 650 PS unterwegs ist. Fahrprofil spielt eben eine große Rolle. 650 PS auf der Rennstrecke sind sicher eine ganz andere Belastung als 650 PS im Alltagsbetrieb.
Es kommt darauf an wie man an das thema rangeht. Es gibt im Alltagsbetrieb Bedingungen, die denen auf der Nordschleife ähneln. Zu denken, dass nur letztere den Motor belastet, ist falsch. Wenn ich die 650 PS nicht abrufe, stehen sie nur auf dem Papier.
Zu 55Parts: Reicht ein einziges Auto aus, von dem ich praktisch nichts weiß, um so eine große Aussage zu treffen? Wenn ja, dann könnte BMW sich sämtliche Versuchsfahrzeuge und sein fahrendes Dreischichtpersonal sparen. Tuner und Verkäufer von Nahrungsergänzungsmitteln nutzen die gleiche Grauzone:
Sie spielen mit Emotionen und verkaufen dir auf Basis des immergleichen Narrativs (Die dumm-bösen Hersteller haben absichtlich eine Drosselung eingebaut, z.B. weil der Kraftstoff in Indien schlechter ist) ein Produkt, das sie teilweise selbst weder kennen (weil selbst nicht entwickelt sondern zugekauft) oder gar keine Ahnung von der Geschichte haben (weil nicht die fachliche Ausbildung).
Ich kenne einen "Tuner", der Leute zu Leistungssteigerungen berät und diese verbaut aber vor kurzem noch Versicherungen verkauft hat.
Kann man machen. Deshalb gibt es auch so viele life coaches....