Photovoltaikanlage nachrüsten - Lohnt sich das überhaupt?

Bei all der Begeisterung über den "geschenkten" Sonnenstrom werden hier selten bis nie die Zahlen für die Investition genannt und damit ist eine Amortisierungsrechnung nicht möglich. Nach aktuellem Stand amortisiert sich unser Balkonkraftwerk nach ca. 8 Jahren, das schafft man mit einer großen Anlage bei derzeitigem Strompreis wohl nicht. Es sei denn man "füllt" damit auch ein E-Auto, das müsste man dann aber mit berücksichtigen, was die Kosten angeht.
Die Materialpreise sind gerade die letzten beiden Monate wieder stark gesunken und aktuell auf Vor-Corona Niveau.
Aktuell kostet ein 420W Modul ca. 120€, gibt's auch billiger aber will nix schönrechnen. Die reinen Materialkosten mit Wechselrichter, Unterkonstruktion, Kabel usw. für eine 10kWp Anlage liegen damit mittlerweile wieder im Bereich um die 7.000€.

Einfacher Überschlag für die Ersparnisse einer 10 kWp Anlage
Ertrag bei 950 kWh/kWp, Hausstromverbrauch um 3.000kWh, EEG 8,2ct/kWh, Eigenverbrauch um 30%+
Eigenverbrauch 1000 kWh * 0,40ct = 400€
EEG für 8500 kWh = 700€
Versicherung und Rücklagen = - 100€
__________________
Ersparnis/Einkommen = 1.000€/Jahr

Markpreise für Komplettangebote müssen angesichts der aktuellen EK jetzt endlich mal deutlich fallen (natürlich verzögert...). Arbeitszeit + Nebenkosten großzügig 3 Tage á 3 Leute á 8h plus Gerüst plus Elektroinstallation, kann ja jeder selber überschlagen. Um 2019 war 1000€/kWp im Schnitt durchaus ein üblicher Marktpreis in diese Regionen sollten wir eigentlich langsam wieder kommen. Klar je größer die Anlage desto günstiger pro kWp und immer gerechnet ohne Speicher, der kommt wer will / wo sinnvoll on top.

Daraus folgend die Amortisation, je größer die Anlage desto schneller, je mehr Eigenverbrauchsoptimierung desto schneller, je mehr eh bestehender Grundverbrauch desto schneller usw...

Speicher ist ne gezieltere Betrachtung notwendig, kommen nochmal so 3-7k oben drauf. Eine ehrliche und gute Berechnung der Wirtschaftlichkeit einer Gesamtanlage findet man hier (wenn gleich das Programm darauf ausgelegt ist die wirtschaftlichste Speichergröße zu ermitteln)

Meine Selbstbau 18,8kWp Südanlage aus 2019 hat ca. 15.500€ gekostet, da waren meine Kontakte aber noch schlechter, aber gerade damals hätte das eigentlich noch günstiger sein müssen. Kam so für Süd ursprünglich mal auf eine Amortisation von um die 7 Jahre, bei 3.500 kWh Hausverbrauch, 30ct. Strompreis und 40% Eigenverbrauch. Sowie einen Überschuss von knapp 25t€ in den 13 Jahren mit gesetzlicher Vergütung danach (gerechnet ohne Strompreisanstieg aber mit Ausgaben und Rücklagen). Nur bin ich dann der Ursprünglichen Amortisationsrechnung der PV-Anlage nicht mehr nachgegangen, weil ich im ersten Betriebsjahr eh gemerkt habe das ich richtig gerechnet habe...hauptsächlich aber weil ich mittlerweile Energieträger substituiere die ich vorher von Außen zugekauft habe. Eine Amortisationsberechnung hab ich nur vor der jeweiligen Entscheidung losgelöst für genau diese gemacht und dann für sich bestätigt. Beispiel: Das Auto fährt bei mir zwar zu über 80% (~2.300 kWh/a) mit eigenem PV-Strom, nur amortisiert sich jetzt die PV Anlage oder das Auto schneller? Wer meint beides belügt sich...

Ein Balkonkraftwerk mit zwei ~400W Platten und 600W WR, Stecker+Kabel kostet am Markt aktuell ca. 450€. Bei guter Ausrichtung und entsprechend hohem Grundverbrauch oder entsprechendem Anwenderverhalten kann man von den zu erwartenden ~750 kWh die Hälfte der Erzeugung oder gar mehr direkt verbrauchen. Selbst wenn das nicht der Fall ist 100€ Ersparnis sollten so eigentlich immer drin sein, womit die aktuelle Amortisationszeit ca. 4,5 Jahre ergibt. Je nach Umstand aber auch deutlich schneller. Edit: @dnh hat vorgelegt.

Aber: Auch wenn die Amortisationszeit einer großen PV Anlage i.d.R. länger ist, so ist der Überschuss in den zu erwartenden 20 Jahren Lebenszeit bzw. Vergütungszeitraum eben auch deutlich größer. Und sie gibt dir eben überhaupt erstmal die Möglichkeit andere Investitionen für sich wirtschaftlicher zu bewerten.
 
Meine Autarkiequote 2020 40%, 2022 61%, auch ohne Speicher mit dem kleinen aber feinen Unterschied das ich in 22 das ganze Jahr mein Auto sowie Klima zum heizen/kühlen soweit möglich ausschließlich mit Sonnenstrom betrieben habe.
Wenn ich bspw. ohne Verstand allen Überschuss mit dem Heizstab verballer und im Sommer gezielt Langstrecke zum Zeitvertreib durch die Gegend kutschiere schaff ich spielend noch deutlich bessere Werte...
Soll heißen ohne Aussage zum Stromverbrauch bzw. den Verbrauchern sagen diese Zahlen erstmal wenig aus...
 
Meine Autarkiequote 2020 40%, 2022 61%, auch ohne Speicher
Soll heißen ohne Aussage zum Stromverbrauch bzw. den Verbrauchern sagen diese Zahlen erstmal wenig aus...
Hier, bitte:

2022

IMG_1668.jpeg

2023

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Der Hauptgrund der Veränderung liegt am neuen elektrischen Heizstab für den Warmwasserspeicher, der nun nur noch mit wenig Gas aufgeheizt werden muss.
 
Meine Autarkiequote 2020 40%, 2022 61%, auch ohne Speicher mit dem kleinen aber feinen Unterschied das ich in 22 das ganze Jahr mein Auto sowie Klima zum heizen/kühlen soweit möglich ausschließlich mit Sonnenstrom betrieben habe.
Wenn ich bspw. ohne Verstand allen Überschuss mit dem Heizstab verballer und im Sommer gezielt Langstrecke zum Zeitvertreib durch die Gegend kutschiere schaff ich spielend noch deutlich bessere Werte...
Soll heißen ohne Aussage zum Stromverbrauch bzw. den Verbrauchern sagen diese Zahlen erstmal wenig aus...
Richtig, der Verbrauch und insbesondere was noch an Kosten für zugekauften Strom im Raum stehen, das ist entscheidend 👍
Aktuelle Auswertung hier und das trotz eines hundsmiserabelen Januars. Und da ist ebenfalls heizen via Sonne und Auto mit im Spiel. Und genauso keine unnötigen Fahrten, die man sonst eben mit dem Verbrenner machen müsste.
Und das Ergebnis kann sich, denke ich mal sehen lassen……
Zumal der vermeintliche Netzbezug über die Flat abgedeckt ist und weder monatliche noch jährliche Zahlungen zu leisten sind :) :-)


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Was ich jetzt allerdings mache, ist eine völlig sinnlose Bewegungsfahrt mit dem Z …. ;)
 
100 Prozent Autarkie:
Selbst wenn man einen Stromspeicher zusätzlich zur PV-Anlage betreibt, kann man in der Regel maximal 80 Prozent seines Energiebedarfs decken.
Mit einer Strom Cloud lassen sich theoretisch 100 Prozent erreichen.

Strom Cloud: Schlaue Lösung oder gefährliche Falle?
 
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Frage zu den Batteriespeicher:
In den Wintermonaten bekommt man die aber nicht voll, oder?
Müsste man bei seiner Planung ja auch berücksichtigen.
Somit relativieren sich wieder die Argumente für einen Speicher.
Logisch das berücksichtigt auch jeder der es ehrlich mit dir meint, oder jeder der sich selber damit beschäftigt hat. Je größer die Anlage desto eher hast du auch bei Schwachlast noch Stromüberschuss um den überhaupt zu füllen, aber je größer die Anlage desto größer ist ohnehin dein Autarkiegrad, besonders dann, wenn deine Hauptverbraucher eh am Tag laufen, oder du sie in diese Zeit legst... Erst Flächen ausreizen und dann hinterfragen=rechnen wie viel ein wie großer Speicher bringt.

Aber nochmal überschätzt die Vergleichbarkeit des Autarkiegrads nicht... Wenn jemand nur 2500kWh verbraucht, wird er automatisch höheren prozentualen Anteil der Standby Verbraucher haben und hat somit weniger Autarkiequote als jemand der jeden Tag(!) 5 Ladungen Wäsche durchprügelt...Und genauso wird sich ein Speicher für Leute mit weniger Verbrauch auch weniger lohnen, auch wenn der sich mit kleinerem Speicher ziemlich schnell ziemlich autark macht...
 
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Also wir haben seit ca 2 Monaten unsere in Betrieb bekommen.

Warum unsere Firma das machen lassen habe ist genau das was cityCobra meinte.
Garantie und Leistung.

Hier habe ich eine Mischung von 15-25 Jahre Garantie.

Der septischer zb hat eine 15 Jahre Garantie. Und dann auch auf die Leistung.

Die Module haben sogar länger.

Da ist es bei mir Cache ca 10 Jahren amortisiert.

Wenn ein e Auto, Wärme Pumpe und Durchlauferhitzer dazukommen wird das ganze noch schneller interessant.

Viel Erfolg.
 
100 Prozent Autarkie:
Selbst wenn man einen Stromspeicher zusätzlich zur PV-Anlage betreibt, kann man in der Regel maximal 80 Prozent seines Energiebedarfs decken.
Mit einer Strom Cloud lassen sich theoretisch 100 Prozent erreichen.

Strom Cloud: Schlaue Lösung oder gefährliche Falle?

Same hier. Cloud!
 
Was ich noch vergessen hatte zu erwähnen: Durch den Überschuss (Flatguthaben) an Einspeisung haben wir für 2022 eine fast identische Zahlung erhalten, als wenn wir regulär ins Netz eingespeist hätten.

Die Solarthermie darf natürlich auch nicht unterschlagen werden, sodass das Warmwasser über einen Großteil des Jahres auch keine Heizung(Gas) beansprucht.
Unterm Strich hält uns jetzt der Gastank 3 statt bisher nur 2 Jahre, was sich ebenfalls nochmal nett im Geldbeutel wieder spiegelt.
Vorausgesetzt die Winter bleiben zukünftig auf einem vergleichbaren Niveau wie der letzte Winter. Hier vertraue ich einfach mal auf die Klimaerwärmung. :X:M

Wird mich allerdings nach reiflicher Überlegung dennoch nicht an einer Erweiterung der PV-Anlage hindern, die laut Zusage des Solateurs noch dieses Jahr erfolgen soll.
Dies allerdings vielmehr unter der Renditebetrachtung nach Dr. Ucla, als dass es momentan tatsächlich nötig wäre.
Hier kommt allerdings längerfristig auch noch ein eventuell weiteres E-Auto in Betrachtung, um den dann entsprechenden Mehrverbrauch kompensieren zu können. Eine Speichererweiterung sehe ich allerdings nicht, da dann zwar durch die größere Erzeugungsfläche auch in den schwachen Monaten eine Füllung des Jetzigen erreicht werden dürfte, aber von der Verhältnismäßigkeit einen größeren Speicher nicht rechtfertigt. Da müsste der Preisverfall für Speicher noch enorm kommen. Das sehe ich aber momentan noch länger nicht.
Was noch positiv hinzukommt, dass ich höchstwahrscheinlich ab Herbst/Winter in der Firma “tanken” kann.
Da sehe ich dann eher langfristig die Möglichkeit zu bidirektionalem Laden.
Nun denn…. warten wir es ab, wo die Reise hingeht.
 
Ich meine mit Solarschiebedächen war Audi war mit dem 80 Coupé Vorreiter?! Aber alles nix gegen das hier:


Der "Solarking von International Rectifier" von 1958. Erbauer Eric Lidow, Diplomand der Uni Berlin im Fach Fotovoltaik.

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Quelle: Mehr hier
Artikel bei Oldtimer Markt
Hier ein Video


(Gegenwart: Das verheißungsvolle deutsche Solarauto Sono Sion ist ja weitestgehendst Geschichte.
Aber gibt da schon ein paar (kommende) Probanden. Fisker Ocean, Lightjear One, Genisis G80, Ionic5, Aptera...)
 
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Ich meine mit Solarschiebedächen war Audi war mit dem 80 Coupé Vorreiter?! Aber alles nix gegen das hier:


Der "Solarking von International Rectifier" von 1958. Erbauer Eric Lidow, Diplomand der Uni Berlin im Fach Fotovoltaik.

Anhang anzeigen 605554

Quelle: Mehr hier
Artikel bei Oldtimer Markt
Hier ein Video


(Gegenwart: Das verheißungsvolle deutsche Solarauto Sono Sion ist ja weitestgehendst Geschichte.
Aber gibt da schon ein paar (kommende) Probanden. Fisker Ocean, Lightjear One, Genisis G80, Ionic5, Aptera...)
Was ich mich in dem Zusammenhang eher frage, ob sich das auch wirklich lohnt. Gemessen an der wirklichen Effizienz im Vergleich zu den Mehrkosten. Zumal ja noch ein anderer Effekt zu Tage kommt. In der prallen Sonne das Auto zu parken wirkt sich wiederum negativ auf den Akku hinsichtlich aufheizen und Lebensdauer aus. Sprich nur im Fahrbetrieb juckt es nicht und bringt aber nur marginal etwas.
Ich bin zumindest froh, dass ich in den Sommermonaten in der Firma mein Auto ganztägig im Schatten parken kann. Daheim eh in der kühlen Garage unterm Haus. Nebst dem weiteren Vorteil, dass ich nicht in ein heißes Auto einsteigen muss.
In meinen Augen ist so ein Solardach eher ein netter Marketing-Gag, als dass es sich wirklich rechnet.
Zumal das Dach auch richtig sauber sein sollte, damit es auch richtig “funktioniert” .
Ganz ehrlich, wer reinigt bei jedem Parken erstmal sein Dach…..,
 
Ganz ehrlich, wer reinigt bei jedem Parken erstmal sein Dach…..,
Eine Wischanlage, ähnlich Saugrobotor fürs Haus.
Haben hier in der Gegend bei Jugend Forscht ein paar Schüler vorgestellt. Wasser kommt vom Wischwaschbehälter, da ist auch Reinigungsmittel mit drinnen.
Knopf drücken, WischSauger läuft an.... (Geplant allerdings nicht für PKWs, sondern eher Wohnmobile oder Wüstenkisten)

Die große Version soll es auch fürs Haus geben, um die Anlage zu säubern, bevorzugt wenn es gerеgnet hat, oder noch rеgnet.
Zusätzliche Wasserquelle dann eher nicht das Auto :D
 
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Fürs Hausdach lasse ich mir das eher noch gefallen, aber am Auto?
Aus schon benannten Gründen sehe ich das eher als teure Spielerei. In unserer Region sowieso….
 
Das ist zumindest für den Standby Verbrauch ganz ok. So ein E-Auto würde ich nicht 6 Monate wegstellen wollen und darauf hoffen das ich noch zur nächsten Ladesäule komme.

Das Fahrakku damit zu laden ist natürlich Mumpitz bei heutigem Stand der Technik.
 
Aus heutiger Sicht ist m.E. der Mehrwert im Verhältnis zum Mehrpreis auch nicht gegeben.
Wenn der Markt erstmal günstige und einigermaßen effiziente Folienmodule hergibt wird das ziemlich sicher auch in großer Durchdringung kommen. Da liegt halt noch der Knackpunkt. Sowohl Sono als auch Aptera haben öffentlich kommuniziert das sie Probleme bei dem Thema hatten, und haben viel Eigenentwicklung in die Sache Investiert. Sono wollte als sie das Auto selber beerdigen haben ja als Solarproduzent weitermachen. Auch wenn das angesichts der fianziellen Situation ebenfalls nicht klappte, sagt das ja schon aus, dass man hier einen gewissen Wissensvorsprung erarbeitet hat. Und ob man jetzt bestenfalls 5 oder 50km am Tag damit in den Tank bekommt ist dann auch egal, wenn das Auto am Tag eh nur rumsteht oder man eben nicht nur durch Tunnel fährt. Beim flächenmäßig zerklüfteten Aptera bspw. ist das Dach immer Solar, dazu kann dann noch zusätzlich drei weitere Ausbaustufen zukonfigurieren wobei jede 300€ Aufpreis kostet. Auch wenns dann nur 700Wp sind würd ich bei dem Mehrpreis sofort machen, sogar mal ohne den Sinn und Nutzen mit dem spitzen Bleistift nachzurechnen ;)
 
Hat jemand ne gute und leicht verständliche Seite auf der nun genau steht, was da mit Balkonkraftwerken bald erlaubt sein wird bzw. ab wann es zulässig ist?
Bis 2000W hab ich im Ohr und auch dass sich nun mein alter Drehstromzähler rückwärts drehen darf. Und das alles nur noch nach einer einfachen Nachricht an irgendwen zulässig.
War heute irgendwo auf Swr3, finde den Beitrag aber nicht.
 
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Du willst dann aber nicht an die vorhandene Steckdose 2000 Watt anschließen? Womöglich noch Altbau, zig andere Geräte im selben Stromkreis? Selbst die anvisierten 800 Watt zusätzlich auf so einer Leitung können schon Probleme machen. Kabel/Schmorbrand….
 
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