Wie kommt man zu seinem sportlichen Fahrwerkssetup

Die Argumentation der Lager verstehe ich. Dafür gibt es dann aber bei manchen Fahrzeugmodellen, z.B. bei Mercedes, Spurdrücker die vor der Vermessung eingesetzt werden müssen weil die Spur unter Spannung der Lager eingestellt wird. Wenn dies bei einem Fahrzeug nicht benötigt wird, dann sind die Werksangaben schon so darauf ausgelegt, dass ein Fzg so vermessen werden kann.

Geht es denn letztendlich um die haargenaue absolute Vermessung, also eine Vermessung nach absoluten Werten? Oder geht es darum relativ zu vermessen?

Was ich damit meine, ist es zwingend notwendig es so genau zu machen, dass die Lager komplett in Fahrposition sind und man dann so einstellt, oder reicht auch die Methode mit dem Ablassen auf den Schiebetellern? Ich behaupte eine relative Vermessung reicht. Es geht ja letztendlich dann darum eine saubere Vermessung zu machen, das geht relativ wie absolut. Im zweiten Schritt dann evtl. der Vorliebe nach die Einstellung anzupassen. Das kann man auch relativ betreiben.

Wichtig ist nur, man vermisst immer gleich. Also wenn auf Schiebetellern, dann das Fahrzeug beim Vermessen immer gleich darauf absetzen und so einstellen. Nicht mal so und mal so.
 
Wenn man allerdings mit einer Aluminium-Latte die Felge verlängert, dann kann man schon deutlich genauer messen.
Das stimmt. Ich habe die Messkonstruktion ja auch schonmal genau hier im Forum inkl. Formeln beschrieben :)
Ich wollte nur klar machen, dass man da nicht gerade "Maurer-Maße" nehmen kann :D

Auf der anderen Seite ists vermutlich auch am wichtigsten den Wagen gleich einzustellen. Ob man jetzt als typischer Forumsfahrer einen Unterschied zwischen 0.10° oder 0.15° wirklich merkt bezweifle ich noch.
 
Das stimmt. Ich habe die Messkonstruktion ja auch schonmal genau hier im Forum inkl. Formeln beschrieben :)
Ich wollte nur klar machen, dass man da nicht gerade "Maurer-Maße" nehmen kann :D

Auf der anderen Seite ists vermutlich auch am wichtigsten den Wagen gleich einzustellen. Ob man jetzt als typischer Forumsfahrer einen Unterschied zwischen 0.10° oder 0.15° wirklich merkt bezweifle ich noch.
Wo ist die Beschreibung?
Könnte das mal bei mir probieren wenn ich mal Zeit habe. 2025 oder so evtl
 
Wo ist die Beschreibung?
Könnte das mal bei mir probieren wenn ich mal Zeit habe. 2025 oder so evtl

Die ist jetzt nicht so super schön ausgearbeitet, aber deckt das Gröbste ab und hält sich größten Teils am Buch von WW.
 
Für einstellbare Stabis gilt: Vorderachse auf WEICH und Hinterachse auf MITTEL. Das bringt vorne ordentlich Grip und den wollen wir haben. Wem das schon zu übersteuernd ist, der sollte an anderen Parametern drehen (z. B. Mehr Vorspur an der HA fahren). Wer es gerne lebendiger möchte kann an der Hinterachse auf HART gehen.
Gestern hab ich mich mal Deine Ausführung in die Praxis umgesetzt.
Einige wissen es, mein Z wurde von Schmickler abgestimmt.
Da ist der H&R Stabi vorne auf Hart und hinten auf Mittel
Als erstes eine Kurvenreiche Strecke gesucht, was schon nicht einfach ist im Norden :X, und diese mehrmals Abgefahren, damit ich weiß, wie sich mein E85 anfühlt.
Dann den Wagen aufgebockt und die H&R Stabis Vorne von Hart auf Weich umgeschraubt.
Dann wieder die gleiche Strecke abgefahren und ja, spürbar mehr Grip auf der Vorderachse.
Fährt für mich "runder" so.

Sven, danke für Deine Mühe, das Mysterium Fahrwerk für mich verständlich aufzudrösseln.
Bekommst am Monatsende Cola und Chips als kleines Dankeschön.

Edit: meine Fahrwerksdaten, Sturz Vorne ist auf beiden Seiten 1°59'
 

Anhänge

  • Fahrwerkswerte E85.pdf
    456,5 KB · Aufrufe: 158
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Super Beiträge, vielen Dank dafür.
Aber, warum sind die Sturzwerte links und rechts unterschiedlich, sollten die nicht gleich sein?
Ich persönlich habe gar keine Ahnung von der Materie.
 
So genau bekommst du den Sturz über die Domlager nicht eingestellt. Dafür bräuchte man dann Uniball-Domlager, um die auf die Minute genau zu justieren.
 
Da hast du Recht. Es kommt aber stark auf die Werkstatt an. Es gibt da Spezialwerkzeug für oder halt eine ruhige Hand + Trial&Error. Im Allgemeinen stellen die es dir aber nicht so passend ein.
Die meisten interessierts nicht wirklich bzw. mir war auch wichtiger, dass die Spur 100% gleich eingestellt ist. 0.1° Sturz merkt man eh nicht und da wollte ich auch nicht ewig rumdiskutieren.
 
Super Beiträge, vielen Dank dafür.
Aber, warum sind die Sturzwerte links und rechts unterschiedlich, sollten die nicht gleich sein?
Ich persönlich habe gar keine Ahnung von der Materie.
Ganz einfach, das ist von BMW Händler nur gemessen, nicht eingestellt.
Die Einstellung hab ich bei einer kleinen Bude machen lassen, die wissen, was die tun.
 
So, das zweite Setup ist online.

Weil ich gefragt wurde: Ich sehe die Werte auch für den E89 passend, aus meiner Sicht spricht nichts dagegen diesen genauso zu behandeln wie den E85. Die Balance ist quasi gleich, warum soll es dort alsi nicht funktionieren? Andere aktuelle Fahrzeuge wie der F80 M3 kommen mit den Werten ja auch prima zurecht.

Gruß
Sven
 
M- Stabis sehe ich als Minimum um ein sportliches Fahren zu erzielen.
Für einstellbare Stabis gilt: Vorderachse auf WEICH und Hinterachse auf MITTEL. Das bringt vorne ordentlich Grip und den wollen wir haben. Wem das schon zu übersteuernd ist, der sollte an anderen Parametern drehen (z. B. Mehr Vorspur an der HA fahren). Wer es gerne lebendiger möchte kann an der Hinterachse auf HART gehen.
Sonderfall hauptsächlich gute Straßen und viel Sturz an der VA: Stabi vorne auf MITTE / HART und hinten ebenfalls HART. Das macht das Einlenken deutlich direkter, kostet aber auf schlechten Straßen ordentlich Grip.
Ich fahre derzeit vorne WEICH hinten HART.
Einstellbare Koppelstangen an der VA bringen nichts weil man damit einen stabi nur härter machen kann (was wir an der VA gar nicht möchten) oder mehr Platz schaffen kann (was wir nicht brauchen)

Sven, aber die originalen Stabis von BMW haben keinerlei Verstellung oder?
 
Sven, aber die originalen Stabis von BMW haben keinerlei Verstellung oder?
Nein, haben sie nicht. Man könnte sie lediglich härter machen indem man ihnen Vorspannung mit einstellbaren Koppelstangen gibt.
Edit: das funktioniert dann aber entweder für Links- oder für Rechtskurven. Bevorzugt macht man sowas auf rundstrecken.

Härtere Lager (PU) machen den Stabi auch etwas härter.

Außerdem könnte man den Serien und den M Stabi kombinieren. Also hinten M und vorne Serie z. B.

Gruß Sven
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber da ist mal genau 1mm im Durchmesser Unterschied oder?
Man sollte das nicht unterschätzen. Alleine die Fläche nimmt schon um 8.5 Prozent zu, da für die Torsion aber der äußere Bereich mehr Einfluss hat als der innere Bereich dürfte die effektive Steigerung über den 8.5 Prozent liegen. Die Verstellung von Mitte zu hart bei HR bringt sicher auch nicht mehr oder weniger als 10 % Unterschied.
 
  • Like
Reaktionen: UPZ
Cool @Pummelfee

Was wäre dann noch das Upgrade auf H&R Stabis, die haben VA 27mm und HA 21mm, das macht das Bild dann wahrscheinlich komplett der oft verwendeten Komponenten :t
 
Cool @Pummelfee

Was wäre dann noch das Upgrade auf H&R Stabis, die haben VA 27mm und HA 21mm, das macht das Bild dann wahrscheinlich komplett der oft verwendeten Komponenten :t

Das macht bei den verstellbaren H&R Stabis jetzt leider wenig Sinn. Die oben genannten Werte gelten für den geraden Draht, aus dem der Stabi geformt wird. Was dann noch an Biegungen und Abständen hinzu kommt, ist vernachlässigt.

Die Werte lassen sich am fertigen Stabi nur vergleichen, wenn der Hebelarm zwischen Lagerachse und Pendelstützenanschlüssen identisch ist. Da dieser Abstand bei H&R einstellbar ist, wird das einwirkende Torsionsmoment geändert, somit das Verhältnis aus Einwirkung zu Widerstand, damit dann schlussendlich die Verdrehung (hier dann halt als Härte erfahren/bezeichnet). Bedeutet somit auch, wenn die Ärmchen des M-Stabis jetzt einen halben cm kürzer wären als beim Serienstabi, dass dieser dann relativ gesehen noch härter wäre. Ich gehe jetzt aber davon aus, dass da keine Abweichung vorliegt.

Vereinfacht ausgedrückt könnte ein H&R für die HA in der Härte einem Serienstabi mit Durchmesser zwischen 15 und 23 mm entsprechen, je nach Einstellung.


Der Vollständigkeit halber der Torsionswiderstand für gerade Rundstäbe:

21 statt 18 = + 85%
21 statt 19 = + 49%

27 statt 24 = + 48%
27 statt 25 = + 36%

Wenn das mal jemand exakt vermisst, könnte man da natürlich genauere Aussagen treffen :D
 
Ich habe hinten M, vorn Serie bei ansonsten Serienfahrwerk.
Der gefühlte Unterschied ist nicht gravierend.
Auf keinen Fall irgendwie „gefährlich“ oder so.
 
Zurück
Oben Unten