Eine weitere Erinnerung zum Thema Motor 3.0si (ist alles hier im Forum vergraben...)
Danke für diesen informativen Post. Der N52B30 ist ein feines Motörchen, das auch Einiges abkann, z.B. einen Überdreher durch falsches Schalten, wie ich selbst ausprobieren durfte. Er ist schon von Haus aus optimiert, viel stärker als z.B. der S54.
Hier noch einmal Bilder vom Kopf:
Die Kanäle sind ab Werk bereits in einer Qualität ausgeführt, dass ein Tuner da nur noch etwas verschlechtern kann. Wo beispielsweise beim S62 des Z8/E39M5 nur mal grob der Fräser reingehalten wurde, ist hier alles auf Hochglanz gebracht. Auch beim Einsatz von VANOS und DISA hat man sich was Gutes gedacht. Als unbekannte Größe mit Hang zum Kritischen hin wurde unter Tunern immer der Motorblock aus einer Magnesium-Alu-Legierung betrachtet. Der ist konsequent auf Leichtbau gemacht und besitzt wohl nicht die Reserven, die ein S54 hat.
Das ist der Grund dafür, dass die meisten Tuner die Finger von dem Motor gelassen haben, abgesehen von Chiptuning. Weder gibt es von G-Power einen Kompressor, noch von Schrick Nockenwellen für diesen Motor (hab's gerade nochmal nachgeprüft).
Ich bin den Z4 in verschiedenen Klassen gefahren:
V5 (Produktionswagen bis 3L) mit N52B30 Serie wie oben beschrieben
SP5 (Specials bis 3L) mit S50B30 Quintec & Randlinger Rennmotor, knapp 400 PS,
V6 (Produktionswagen bis 3,5:) S54 Serie
SP6 (Specials bis 3,5L), erst mit S50B32 Q&R Rennmotor mit ca. 410 PS, später dann S54 Serienmotor mit Schrick-NW, Airbox und Mapping, ca. 420 PS)
Daraus kann man Folgendes ersehen:
Der N52B30 ist in seriennaher Form inkl Mapping, AGA und Sportluftfilter eine gute Wahl für den Motorsport. Die Standfestigkeit war gut, es mußte nur ca. all 12 bis 13.000 km ein neuer Motor eingebaut werden.
Für weitergehende Zwecke haben wir zunächst den alten S50 genommen, da er viel mehr Entwicklungspotenzial besaß, das zu diesem Zeitpunkt auch schon bekannt war. Leider haben wir viel zu lange gebraucht, um den Motor im Z4 standfest zu bekommen, die Archive hier wissen von sicher einem Dutzend kapitaler Motorschäden zu berichten. Erst durch Einbau einer Trockensumpfanlage bekamen wir das Problem in den Griff. Trotzdem handelte es sich hierbei um einen Revisionsmotor, der alle 50 Betriebsstunden für ca. 15-18.000 € überholt werden musste.
Parallel fuhren wir mit dem Z4M in der V6 weiter, dort natürlich mit dem S54 mit passendem Mapping. Die Erfahrungen mit diesem Auto führten letztendlich zum Umbau der Diva auf S54. Der Z4M wurde dann ja durch den 991 ersetzt.
In die Diva wurde dann ebenfalls ein S54 von der Stange eingebaut, nur mit Schrick-NW, Airbox und Supersprint Race (komplett). Damit hatte (und hat) das Auto die gleiche Leistung wie der Revisionsmotor, war aber von den Kosten her um Einiges günstiger.
Aus der Erfahrung der letzten 15 Jahre mit 4 E86 in unterschiedlichen Ausprägungen und dem Z8 mit getuntem S62 würde ich ein mechanisches Tuning heute nicht mehr so einfach machen. Beim Turbo sowieso nicht, weil es da genug Möglichkeiten gibt, die Leistung zu steigern. Beim Sauger steht die gewonnene Leistung meist nicht im Verhältnis zum Aufwand und der Reduzierung der Lebenserwartung des Motors.
Es gibt allerdings ein Tuning, was für überschaubares Geld mehr bringt als 50 PS Mehrleistung: Autofahren lernen. Daran denken die Meisten aber leider nicht. Fahrt mal mit jemandem auf eine Rennstrecke oder kurvige Straße, der mit Autos umgehen kann. Ihr wärt sicher überrascht, was man mit einem serienmäßigen Z4 gleich welcher Ausführung sogar auf Runflats anstellen kann. Sprecht mal mit denen, die im Zuge des Tunings Probefahrten mitgemacht haben.
So, nun aber genug, sonst verderbe ich noch ganz die langen Winterdiskussionen, in denen man sich so herrlich darüber streiten kann, ob ein 200-Zeller-Kat mehr bringt als ein Sportluftfilter.
Ich empfehle auf jeden Fall ein Duftbäumchen am Innenspiegel. Dann weht zumindest ein frischer Wind durch's Auto.