Tja, und ich war nicht nur um den Pokal von Lauf 2 zu empfangen am Wochenende am Ring... Es stand der dritte Lauf zur RCN 2020 an und in der V2 waren 5 Autos am Start, alles E36 318is. Die Technische Abnahme sowie der ganze Papierkram wurde im Rahmen des Hygienekonzeptes am Freitag erledigt. Durch den vorgeschriebenen Zeitplan läuft das im Moment recht entspannt und übersichtlich ab.
Am Samstag war es diesmal etwas stressiger für mich, da mein Chefschrauber selbst bei einer anderen Veranstaltung als Teilnehmer war und ich somit meinen zweiten Schrauber morgens noch abholen musste. Wie gut, dass man in nen Mondeo drei Sätze Reifen, plus das benötigte Werkzeug rein bekommt. Wir reisen ja üblicherweise nicht mit einem Truck samt 10 Meter Auflieger an sondern geben uns ganz bescheiden und so, wie man sich Breitensport noch eigentlich vorstellt.

Am Samstag war von Beginn an klar, dass das Wetter die große Unbekannte sein würde und alle Teilnehmer tauschten sich mit den tollsten Vorhersagen aus ca. 163 verschiedenen Wetterapps aus. Und find da mal die richtige... Naja, es war trocken, die Strecke hatte eine Temperatur von ca. 22 Grad zu Beginn und daher starte ich auf Slicks. Es gab ein Update für den RaceNavigator, welchen ich ja verbaut habe um meine Runden und die entsprechenden Zeiten immer im Blick zu haben. Leider war in diesem Update wohl ein Bug, sodass das Gerät die Startlinie auf der Strecke nicht finden konnte. Zum Glück habe ich immer noch die Stoppuhr zur Sicherheit mitlaufen und ich habe auch noch Rundenzettel und eine Zeitentabelle im Auto. Also die Setzrunde von Hand gestoppt und immer fleissig die Rundenzettel abgerissen um nicht zu viele oder zu wenige Runden zu drehen.
Wir hatten die Bremse an der VA komplett erneuert und ich hatte diese auch gewissenhaft eingefahren, aber trotzdem war die Bremsleistung in den ersten Runden noch nicht so, wie erwartet. Dadurch habe ich einiges an Zeit liegen lassen und bis zur Pause lag ich auf Position 2 mit einem Rückstand von 12 Sekunden auf P1. Als Eifler schaue ich mir ja auch gerne die Gegend an und daher fiel mir schon im ersten Turn auf, dass sich Regenwolken im Bereich Hohe Acht auftürmten. Das treib mich zu dem Entschluss, den Stopp in der Pause so kurz wie möglich zu halten um dann möglichst viele Meter auf trockener Strecke fahren zu können. Denn aus meiner Erfahrung heraus ist man auf trockener Strecke meist schneller unterwegs als wenn es nass ist.

Wir haben also nur den Luftdruck etwas korrigiert, die Technik kurz gecheckt und die Scheiben gereinigt. Dann ging es weiter in Turn 2. Die Bestätigungsrunde habe ich auf die gute alte Art und Weise geschafft und meine Rundenzeit mit 3 Sekunden Abweichung bestätigt. Ich fand dann direkt wieder in einen guten Rhythmus und auch die Bremse funktionierte wieder so, wie ich es erwartet habe. Also konnte ich Druck machen und die noch trockene Strecke ausnutzen. Ab Runde 10 setzte der erste """" ein im Bereich Mutkurve bis Karussell. In Runde 12 war der Bereich von Breitscheid bis Klostertal komplett nass, was keine schnellen Zeiten mehr erwarten ließ. Der ein oder andere wird es kennen, wenn man mit Slicks auf nasser Fahrbahn unterwegs ist. Man versucht die Reifen so lange wie möglich auf Temperatur zu halten, aber bei zu viel Wasser und dadurch zu geringer Geschwindigkeit ist das irgendwann nicht mehr möglich und die Reifen bauen ab. Der Gripp wird dann entsprechend weniger in allen Situationen. Gerade beim Anbremsen der Kurve am Bergwerk war es sehr kritisch. Aber ich bin da gut durchgekommen und konnte am Ende im Ziel einen Vorsprung von 33 Sekunden auf P2 verbuchen.
Damit steht für mich der dritte Klassensieg in den Büchern.
In der Jahreswertung liege ich aktuell auf Platz 8. Soweit vorne war ich noch nie.

Mein Ziel ist es, wenn möglich am Ende des Jahres in den Top 20 der Gesamtwertung der RCN Meisterschaft zu liegen und wenn möglich die Klasse V2 als Meister zu gewinnen. Aber bis dahin sind es noch 4 Veranstaltungen wo viel passieren kann.