HINTERACHSEN-TAGEBUCH
KAPITEL 3 - Gelenkwelle, Differenzial und die Story mit der Bremse
An manchen Tagen rechnet man ja wirklich nicht damit, richtig zum Schrauben zu kommen. So auch heute - dachte ich zumindest. Die Damen - also meine
und die
unserer besten Freunde hier aus dem Baugebiet hatten eine Shopping-Verabredung für Hannover und so zogen Sie gegen 1000 los. Die Männer hatten damit insgesamt die vier Kinder hier, weshalb meine Ambitionen sich eigentlich auf ein bisschen schleifen und Lack verteilen beschränken sollten. Nun, es kam anders
. Die Kids haben wirklich super gespielt und sich beschäftigt und die Männer schielten nach ein bisschen Smalltalk und interessierter Begutachtung des Iststandes unter's Auto. Es dauerte nicht lang, da hatten wir beide das erste Werkzeug in der Hand.
Nun denn, die Handbremse schreckte mich immer noch ab und wir schauten erst einmal, was sich noch ohne das erledigen ließ. Ich wollte die Gelenkwelle unbedingt im Auto lassen und so zimmerten wir eine provisorische Abstützung aus Holz, die sich an den Verschraubungen der Versteifungsplatte anbindet. Das klappte wirklich gut. Anschließend löste ich die Torx der Gelenkwelle an das Differenzial. Als Nächstes die beiden vorderen Schrauben, die das Differenzial mit dem Hinterachsträger verbinden, gelockert. Dann die lange Schraube am Differenzialdeckel. Wir hatten das Differenzial mit einem Kantholz unterstützt und fädelten es dann gemeinsam aus, nachdem die Schrauben raus waren. Das lässt sich zu zweit gut machen. man muss nur aufpassen, dass es nicht heraus rutscht, denn das Gewicht ist ganz ordentlich.
Dann das Thema Handbremse: laut TIS (hatte dazu im Forum noch zwei PDF gefunden) benötigt man ja ein Spezialwerkzeug, um die automatische Nachstellung unter dem Handbremshebel im Innenraum zu verriegeln. Vermutlich, damit der Kugelkopf des Bowdenzuges bei Abnahme der Bremsscheibe und Demontage der Handbremsbacken nicht im Achsträger verschwindet. Für die Montage wichtig, damit man ihn wieder einhängen kann. Für die Demontage nicht ganz, da man die Handbremsbacken nach Entlastung der Federn trotzdem demontieren kann. Wir wollten einfach die Wanne mit der Handbremse (noch) nicht ausbauen, ich habe mir auch mal das Sonderwerkzeug bestellt, denn weder mit einem Schraubendreher noch mit einem meiner Clip-Demontagewerkzeuge hatten wir Erfolg. Was für eine dämliche Stelle und Fummelei.
An der linken Seite also die Bremsscheibe gelöst und ausgebaut (das ging nur mit einigem Kraftaufwand) und vorher Bremssattel und Sattelträger demontiert und abgehängt. Dann muss man die Clipse für die Bremsleitung und die ABS-Leitung lösen und aushängen und den ABS-Sensor aus dem Längslenker herausschrauben. Die Steckverbindung kann dann vorn in einem kleinen Kasten getrennt werden. Dann den Sattel zwischen den Querlenkern nach vorn fädeln und abhängen, damit die Bremsleitung nicht unter Spannung steht. Die Handbremsbacken haben wir abgenommen, nachdem die Federspanner entriegelt wurden. Ich hoffe nur, ich bekomme den Kram anschließend wieder zusammen und so eingestellt, dass die Karre nicht vom Hof rollt und der TÜV nicht motzt (Termin 04/2021).
Eigentlich soll zum Ausbau die Handbremse ja vorher raus. Aber mehrere Wege führen bekanntlich nach Rom und so scheint es auch zu gehen. Was neu muss, werde ich beim Zusammenbau sehen. Jetzt versuche ich noch den Bowdenzug aus dem Längsträger zu ziehen und dann nehme ich mir noch die rechte Seite vor. Dann müsste freie Bahn für den Ausbau des restlichen Gebildes sein. Achsträger, obere und untere Querlenker, Längslenker mit noch eingebauten Radlagern und den Naben.
Ich mache nur kleinen Schritte, da es auch das erste Mal ist, lerne aber viel dazu. Zusammengefasst haben wir heute geschafft:
- Schubstrebe ausgebaut
- Gelenkwelle abgestützt und an Differenzial gelöst
- Differenzial von Achsträger gelöst und ausgebaut
- Bremse links, Bremssattel gelöst und abgehängt
- Bremssattelträger gelöst
- ABS-Sensor aus Längslenker ausgebaut
- Bremsscheibe abgenommen
- Handbremsbacken entriegelt und ausgebaut
Wie geplant habe ich vor dem Ausbau des Differenzials den Mörtelkübel im Kofferraum noch mit 20 Steinen gefüllt, das sind die geforderten gut 100kg. Sicher ist sicher.
Stay tuned....
Gruß Olli