Photovoltaikanlage nachrüsten - Lohnt sich das überhaupt?

Die knapp 1000,- Euro die mich damals die Notstromfähigkeit für einen kleinen Teil des Hauses gekostet hat ist, meiner Meinung nach schlecht investiert gewesen. Aber unter dem „Druck“ des beginnenden Krieges und der kommenden Abschaltung der Atomkraftwerke habe ich mich dazu entschlossen.
Ich würde es nicht wieder machen. In unserer Region war noch nie länger wie 2 Minuten der Strom weg, und auch weniger wie 1x im Jahr.
Sollte ich tatsächlich mal Notstrom zum Betrieb der Heizung brauchen wäre es sicher nachts im tiefsten Winter - und da ist der Akku mit allergrößten Sicherheit ebenfalls leer.
Das sehe ich an sich ähnlich inzwischen. Dadurch dass die Akku-Anlage die Funktion sowieso hatte und nicht deswegen ausgesucht wurde, kostete uns die Funktion Notstrom auf allen drei Phasen für das gesamte Haus zu haben auch nur so rund 1.000 Euro, aber außer als Test beim Tausch des Stromzählers, habe ich es noch nie verwendet. Stromausfälle hatten wir noch überhaupt keine und außer 1-2x blinkende Uhren am Ofen habe ich die letzten zehn Jahre auch nichts von Stromausfällen mitbekommen.
 
Ich kann mich mit meinem Akku bzw. Wechselrichter über die App verbinden und dort das Speichermanagement manuell anpassen.
z.B. Entladung nur bis 15, anstatt Vorgabe 7% usw.
Ja, das kann jeder, mein Akku (12 kW/h) reicht aber im Winter, selbst wenn er mal 100% erreichen sollte von 15:30 - 9:00 am nächsten Tag eh gerade so. Mein niedrigsten SOC habe ich auf 20% eingestellt.
Mit den restlichen 2,4 kWh kann ich die Gas-Heizung und etwas Licht sicher durch die Nacht bringen. Aber wie der Name schon sagt NOTSTROM, kochen, TV usw. geht nicht.
Eine Wärmepumpe zu betreiben ginge nicht lange.
 
Einfacher Dreisatz.
Steckt ja schon in der Einheit [kWh], Energieinhalt des Speichers. Einfach durch die entsprechende Aufnahmeleistung [kW]
teilen und übrig bleibt die Zeit in [h] .

Der Standbyverbrauch meines Hauses ohne Wärmepumpe liegt so bei 250 W, also 0,25 kW. Das ist eher noch moderat. Bei angenommenen 10% Restladung käme ich so immerhin 6 Stunden weit ohne was im Haus zu machen. Den Herd moderat zu benutzen wären so 2 kW. Das würde dann ne dreiviertel Stunde gut gehen bis die Lichter aus gehen, meine Wärmepumpe braucht an kalten Tagen so 30 kWh, also im Schnitt 1,25kW, heißt die Restladung des Akkus würde mit Hausverbrauch so ne Stunde reichen und so weiter.

Für echte Sicherheit braucht man in der Konsequenz große Akkus die man nicht entlädt und die sich damit auch nicht mehr an der Wirtschaftlichkeit der Anlage beteiligen.
 
Ok. Warum hast Du das gemacht? Ich lasse meinen Akku bis auf 5% runter.

Das ist aber schon verdammt niedrig eingestellt (sofern wir von den gleichen Kapazitäts-Werten/Schwellwerten reden).
So wie mir empfohlen wurde, sollte man eigentlich die gängigen Li-Akkus nicht unter 20% Restkapazität entladen und auch nicht auf über 80% Kapazität vollladen.
Bei meiner Anlage liegt der untere Schwellwert deutlich über 20% wegen der Notstrom-Thematik.
 
sollte man eigentlich die gängigen Li-Akkus nicht unter 20% Restkapazität entladen und auch nicht auf über 80% Kapazität vollladen.
Die Ladegrenzen sind natürlich auch abhängig vom Hersteller. Zum Beispiel Apple (natürlich im Telefon, aber halt auch Li-Ion) hat ein sehr gutes Lademanagement, das vermutlich dem Nutzer 100% anzeigt, dann aber in "Echt" nur bei 90% ist. Sony bietet das sogar einstellbar an. Ein Billiganbieter hingegen, der einen schlechtern Akku verbaut (aber mit gleichen Kapazitäten und Laufzeiten wirbt), muss den Akku dafür immer auf echte 100% laden.
Gerade aber Li-Ion-Akkus leiden am meisten bei den oberen 20% bis 10% der Volladung.
Man muss sich also fragen: Hat der Solarakku-Anbieter diese Überlegung schon angestellt und sind die 100% Volladung die maximal möglichen oder die maximal empfohlenen? Wenn ersteres würde ich auch nie über 80% gehen, wenn letzteres vermutlich nie über 90%.

Beim Entladen sollten alle Hersteller das so auslegen, dass das Akku bei 0% nicht beschädigt wird... ist die Frage, wie Billiganbieter das sehen. Aber ich würde da 5% auch als locker reichend sehen. Denn abgesehen von Tiefentladung mag der Li-Ion-Akku geringe Ladewerte, weil die Chemikalien da am wenigsten reagieren. 20% oder mehr wird oft bei Handtaschenakkus gefordert, damit in den Wochen und Monaten durch Selbstentladung der Stand nie unter 0% sinkt.
 
Die Frage ist auch wie viele Zyklen muss das System überstehen bis es sich gelohnt hat?
Klar, je länger desto besser. Bei 200-250 Zyklen pro Jahr und einer Haltbarkeit von wohl mindestens 3.000 Zyklen reden wir hier eh schon von 12-15 Jahren. Wohl mit eher konservativer Erwartungshaltung, bei der Akkutechnik von Autos wurden ja auch regelmäßig die Erwartungen übertroffen, selbst mit eher absurden Teststellungen (z.B. Fahrzeug wurde über Jahre immer nur am Schnellladen geladen).
Manch einer spricht von 5.000 Zyklen die sie halten (ist sicherlich auch abhängig vom Hersteller). Das wären dann 20-25 Jahre. Die Wahrheit liegt bestimmt irgendwo dazwischen.

3.000 Zyklen wären bei unseren 16,6kWh bei 80% Nutzung der Kapazität: 39.840kWh. Selbst bei 0,25€ je kWh wäre das eine Ersparnis von knapp 10.000 Euro. Das wäre jetzt meine Minimum Erwartung an das System.
5.000 Zyklen wären dann 66.400kWh und bei 0,25€ schon 16.600€. Wenn man mit 0,35€ rechnet (was ja teilweise real ist und billiger wird Strom wohl eher nicht) kommt man sogar auf 23.240 Euro.
Dazu kommen sekundäre Faktoren wie, das ich es einfach schön finde ab März wieder größtenteils autark sein zu können.

Weil ich es mich gerade gefragt habe: Der Energieverbauch für die Herstellung bei LiFePo Akkus beträgt wohl ~37kWh je kWh Kapazität. Unsere Anlage hat wohl dieses Jahr schon 356kWh aus dem Speicher wieder abgegeben. Also sprich selbst Ende Februar haben wir schon mehr als die Hälfte dessen schon wieder raus geholt, was bei der Herstellung verbraucht wurde. Eingespeist wurden übrigens zusätzlich schon 131kWh.
Jeder Tag macht wieder mehr Spaß wenn man aktuell seine Messerwerte prüft :-)
 
Der Energieverbauch für die Herstellung bei LiFePo Akkus beträgt wohl ~37kWh je kWh Kapazität
Plus Transport, plus Entsorgung, oder ist das da schon eingerechnet?

Und nicht vergessen, den Wirkungsgrad abzuziehen. Wenn du 10kWh hast, brauchst du mehr Energie, um sie voll zu kriegen. Auch die Wandlung beim Entladen frisst wieder etwas. Also bist du halt bei Ende März mit der Hälfte dabei ;) .
 
Im Winter steht meine Notstromreserve meines Varta Speichers auch bei ca.30 Prozent......zu 95 Prozent der Wintertage bringe ich den Speicher eh nicht voll - da schadet es auch nicht wenn da ein bisschen Reserve für den Fall der Fälle ist...😉
Was ist für mich der Sinn darin - an einer der Notstromausgänge hängt meine gute alte Ölheizung - der Stromverbrauch für die Kesselsteuerung und eine Umwälzpumpe ist überschaubar - damit kommt man dann schon ein paar Stunden ohne das die Bude kalt wird....😉
Für alles andere habe ich ein Notstromaggregat im Keller stehen.... Damit ließe sich auch eine meiner Splitklimas im Wohnzimmer zum Heizen betreiben. Sprit habe ich in entsprechenden Kanister die regelmäßig in den Autos verbraucht und wieder neu befüllt werden.
Neben meinem Bedürfnis nach einer warmen Wohnung (zumindest teilweise) habe ich auch noch ein großes Aquarium und der Gefrierschrank den ich im Falle eines mehrstündigen Stromausfalls nicht verlieren möchte - ich denke für meinen Bedarf bin ich einigermaßen vorbereitet.
Die Insellösung für die PV war damals zwar bestellt - aber wegen der allgemeinen Lieferschwierigkeiten damals nicht lieferbar... Hat mich geärgert - aber ich denke ich kann auch so jetzt gut schlafen. 😉
 
Plus Transport, plus Entsorgung, oder ist das da schon eingerechnet?

Und nicht vergessen, den Wirkungsgrad abzuziehen. Wenn du 10kWh hast, brauchst du mehr Energie, um sie voll zu kriegen. Auch die Wandlung beim Entladen frisst wieder etwas. Also bist du halt bei Ende März mit der Hälfte dabei ;) .
 
Und nicht vergessen, den Wirkungsgrad abzuziehen. Wenn du 10kWh hast, brauchst du mehr Energie, um sie voll zu kriegen. Auch die Wandlung beim Entladen frisst wieder etwas. Also bist du halt bei Ende März mit der Hälfte dabei ;) .
Und die Einspeisevergütung.
Um die Ersparnisse eines Hausspeichers zu rechnen = Bezugsstrompreis - Einspeisevergütung * Systemwirkungsgrad.
Die Herleitung von @Inselaffe ist sonst aber schon gut.
Bei LIFePo Akkus (was ja im Hausspeichermarkt mittlerweile eher Standard ist als Lithium Ionen) kann man getrost Richtung 5.000 Zyklen gehen. Und auch dann werden die Akkuzellen selber er in der Regel weiter funktionieren. Hat aber per Definition "kaputt" dann nur noch 70% seiner Speicherkapazität.

Ich lass meinen Hausspeicher im Winter zwischen 100 und 5% fahren. Dafür ist das Modell technisch gemacht und beworben. Im Sommer lad ich aber trotzdem nur bis 85%
 
Ich lasse den Akku zwischen 20 bis 85% laufen. Hatte erst überlegt den Akku zu verdoppeln, aber dann wäre die Effizienz nicht so gut und habe dann für Notstrom einen original verpackten Generator im Keller stehen. Der funktioniert dann auch bei Sonnenfreien Tagen (und Winter), wenn das Netz mal ausfällt und war billiger als Akku auf 30 kWh zu doppeln. Benzin hat man ja immer im Tank....(und für den Rasenmäher etc. auch im Kanister parat)
 
Über so ein Aggi hatte ich auch nachgedacht, aber was ist wenn das Teil dann im Falle des Falles nicht anspringen will, oder Frau allein zuhause ist ?
Deshalb habe ich diese Idee wieder verworfen....
 
Über so ein Aggi hatte ich auch nachgedacht, aber was ist wenn das Teil dann im Falle des Falles nicht anspringen will, oder Frau allein zuhause ist ?
Deshalb habe ich diese Idee wieder verworfen....
Und nicht jedes Gerät ist als Stromquelle für z.B. eine Heizung nutzbar. Das sollte man im Vorfeld testen.

Zu lese z.B. hier (meinem Bruder ist es so gegangen)

@karswil was sagst du?
 
Über so ein Aggi hatte ich auch nachgedacht, aber was ist wenn das Teil dann im Falle des Falles nicht anspringen will, oder Frau allein zuhause ist ?
Deshalb habe ich diese Idee wieder verworfen....
Naja.... Man kann natürlich auch noch eine Backup Lösung für die Backup Lösung vorsehen....🤣🤣
Irgendwo hört aber die mich die Sinnhaftigkeit auf - oder hast du auch ein Reserve Auto in der Garage stehen falls das andere Mal nicht anspringt...😉

Im Moment ist unsere Netzsicherheit zum Glück noch so hoch dass man sich nicht verrückt machen muss - ich habe den Inverter im Keller stehen.... Sollte der Strom ausfallen komme ich mit meiner Reserve im PV Akku schon 1-2 Stunden.... Sollte sich abzeichnen das es länger dauert weil z.b. ein wichtiges Umspannwerk ausgefallen ist - dann werde ich das Aggregat Mal langsam auspacken und ich bin Mal ziemlich zuversichtlich dass es dann auch anspringt....🤣🤣

Zu eurer Limitierung eurer Speicher auf 80 Prozent..... Also zumindest mit dem Anschaffungspreis den ich damals bezahlt habe (ca.1000 Euro/kW Speicher) ist es eh schon grenzwertig das sich der jemals rechnet.... Optimistisch bin ich bei ca.10-12 Jahre bis durch die Ersparnis des zwischengespeicherten Strom (Netzbezugspreis abzüglich entgangener Einspeisevergütung) sich die Anschaffungskosten amortisiert haben....
Wenn ich jetzt noch auf 80%Limitiere.... Dann werde ich das vermutlich nie erreichen.,.🥴

Gleichzeitig sinken die Speicherpreise extrem - der gleiche Speicher den ich vor 2 Jahren gekauft habe kostet heute noch genau die Hälfte....🙈

Also fahre ich weiter mit 100 Prozent im das beste aus der Anschaffung rausholen - nur dafür wurde er gebaut und angeschafft - ich habe 10 Jahre Herstellergarantie - hoffe er hält etwas länger.... Und was es in 10 Jahren für Speichertechnik zu welchem Preis gibt - darüber möchte ich mir heute keine Gedanken machen...😉
 
Plus Transport, plus Entsorgung, oder ist das da schon eingerechnet?

Und nicht vergessen, den Wirkungsgrad abzuziehen. Wenn du 10kWh hast, brauchst du mehr Energie, um sie voll zu kriegen. Auch die Wandlung beim Entladen frisst wieder etwas. Also bist du halt bei Ende März mit der Hälfte dabei ;) .
Nein, ich habe jetzt keine Studie dazu geschrieben sondern es ging mir nur darum wie schnell so etwas erreicht wird. Aber selbst wenn man der Wert verdoppelt oder verdreifacht, rechnet sich der Akku vom Energieeinsatz sehr schnell. Für Litium-Ionen-Akkus für Traktionsbatterien von Autos schwirrten mal rund 100kWh je kWh durch diverse Artikel.
 
Wie gesagt Notstrommanagement hat im Grunde in der ganzen PV Kalkulation nichts mehr verloren. Bzw. finde ich muss man das eigentlich raus rechnen wenn man darüber redet. Das ist immer ne alleinige Investition in Sicherheit fürs Gefühl ohne unmittelbaren Mehrwert wie ne Versicherung die man möglicherweise nie braucht.
Wenn man wirklich begründete Angst vor einem Stromausfall bzw. den unmittelbaren Folgen hat/haben muss, dann ist bei einem Notstromagregat das man regelmäßig wartet und probelaufen lässt incl. immer frischen Treibstoff wohl die günstigere Versicherung mit gleichzeitig besserer Schadensabdeckung.
Da ist ein Akku einfach viel zu teuer bei gleichzeiteig begrenzter Kapazität.

Persönlicher Nutzen bzw. möglicher Schaden ist natürlich individuell.
Ich hab auch keine lebenswichtigen Verbraucher im Haus. Und deswegen bereits schon hier und und da überspitzt: "ich will nicht das einzige Haus sein bei dem noch Licht brennt wenn die Welt untergeht und die Nachbarn mit Mistgabeln vor den Fenstern scharen weil sie ihr Handy laden wollen😂".
 
Haha, an der Notsteckdose sollte auch nicht die Außenbeleuchtung hängen, sondern Kühlschrank, Heizung und ein paar Steckdosen. Soll ja auch ein paar Tage halten und nicht nur bis zum nächsten Tag.
 
Wichtiger als den Strom im Akku zu haben ist meiner Ansicht nach die Möglichkeit, dass die PV bei fehlendem Netzstrom überhaupt weiter Strom produzieren kann.
So wird bei Tageslicht der vorhandene Akku auch geladen oder der Strom direkt geutzt.

Meist gilt, Netz weg = PV produziert nicht mehr
 
Wichtiger als den Strom im Akku zu haben ist meiner Ansicht nach die Möglichkeit, dass die PV bei fehlendem Netzstrom überhaupt weiter Strom produzieren kann.
So wird bei Tageslicht der vorhandene Akku auch geladen oder der Strom direkt geutzt.

Meist gilt, Netz weg = PV produziert nicht mehr

 
ist das System auch "schwarzstartfähig" sobald die PV-Module wieder Strom liefern bzw. Strom vom Netz kommt
Spannend, dass sie dann eine geräteschonende Synchronisation mit der Netzsspannung hinbekommen, wenn die PV vorm Netz wieder da ist. 1980 hättest du da vermutlich mitm Oszilloskop nachmessen und die Frequenz mühsam mit nem Poti selbst anpassen müssen :D .
 
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