Scheinwerfer bedampfen

mal kurz weg vom thema, karosserie könnte eigentlich auch jeder, es gibt ein paar grundlagen die man wissen muss aber die kann man sich aneignen. ich kenne da bei youtube einen jungen mann. kein karosseriebauer aber er hat sich wohl einige sachen angeeignet und arbeitet als laie so klasse, ob es das schneiden von blechen ist, dass anfertigen von blechen, dass einschweißen von blechen, dass verschleifen der schweißnähte. man könnte denken er wäre karosseriebauer. ist er aber nicht und alles angeeignet und eben viel geübt. auch seine herangehensweise an die arbeit ist sehr überlegt und präzise. nicht einfach nur rostlöcher sinnlos herausschneiden und dann völlig hemdsärmelig einfach da irgendwie ein blech draufbraten. nein wirklich, so sauber das es spaß macht seine videos sich anzuschauen.

und wenn du meinst du würdest das auch gerne können, wenn dir einer zeigt wie es geht und dich anleitet und du nicht ganz taube finger und schlechte augen hast kannst auch du so etwas. möglich ist es auf jeden fall. ich muss derzeit in meiner firma den mechanikern und lehrlingen das schweißen beibringen. es gehört heute leider nicht mehr in die mechatronikerausbildung. was für ein scheiß :cautious: was bitte wenn der karosseriebauer krank ist oder urlaub hat. wer soll dann mal was schweißen ? bricht dann die firma zusammen ? wird nie wieder was geschweißt in einer kfz.-werkstatt, schickt man den kunden weg weil keiner mehr schweißen kann ? kann doch eigentlich alles gar nicht wahr sein... aber so ist der stand heute.

so jetzt aber zurück zum thema :d
ja mache mal bilder wenn du die scheinwerfer lackiert hast. ich habe früher auch lackiert und sage nicht per se das es schlecht wäre oder würde auch nicht von abraten. das wäre ja auch quatsch. es ist eben deutlich mehr arbeit als das bedampfen, es sind mehr fehlerquellen möglich. naja es kostet auch mehr. mehr heißt jetzt aber auch nicht das es keine bezahlbare alternative zu neuen scheinwerfern wäre. per se also nicht falsch oder schlecht.

wie gesagt, ich habs auch getan...

Anhang anzeigen 619884

Anhang anzeigen 619885

Anhang anzeigen 619886

Ja dann schick doch mal bitte einen Link zu den Videos von dem jungen Mann!
Ich bin derzeit dabei mir eine kleine Werkstatt aufzubauen und mit Sicherheit will ich dann zukünftig auch mal an der Karosserie arbeiten. Da ist es immer gut ein paar interessante Bookmarks zu haben, von denen man etwas lernen kann.
Habe dieses Jahr auch einen N57-Motor von Grund auf revidiert und dazu noch einen BKD überholt und vorher hatte ich von der Materie wenig Ahnung.
 
Zurück zum Thema, wenn auch nicht so ausführlich, dafür aber mal etwas fundamentaler:
Es geht bei der Bedampfung und beim Lackieren, mal abgesehen vom glätten der Oberfläche, ja vor allem darum die Abdeckung des Scheinwerfers vor der UV-Strahlung zu schützen.

Polycarbonate (PC) sind vor allem empfindlich für UV-Strahlung im Bereich von 340Nm. Das ist also UV-A und die 340Nm sind schon relativ nah an dem Bereich von Strahlung, in dem wir sehen können.
Wenn man nun eine Schutzschicht auf das PC aufbringen möchte, um es vor der UV-A-Strahlung zu schützen, kann es grundsätzlich zwei Wirkprinzipien (und Kombinationen davon) geben.
Das eine ist die Reflexion (Wirkprinzip 1) und das andere die Absorption (Wirkprinzip 2). Die Schutzschicht wirkt im ersten Fall also als Reflektor für die UV-Strahlung dieser Wellenlänge (UV-A) und im zweiten Fall würde die Schutzschicht die UV-Strahlung (UV-A) weitgehend absorbieren und in Wärme umwandeln.

Für Wirkprinzip 1 bräuchte man also eine Beschichtung die die Strahlung im Bereich um 340Nm annähernd vollständig reflektiert, sichtbares Licht (ab 380Nm) aber
mehr oder weniger vollständig passieren lässt, damit das Licht der Lampe möglichst ungefiltert/wenig reduziert die Leuchten-Abdeckung passieren kann und somit die Straße gut beleuchten kann. Da das menschliche Augen aber je nach Wellenlänge durchaus Empfindlichkeitsunterschiede hat (V-Lambda-Kurve), könnte so ein Reflektor durchaus auch etwas in den Bereich des sichtbaren Lichtes hinein reichen. So 420 oder 430Nm könnte man sicherlich noch akzeptieren, ohne das Nachtsehen zu stark zu beeinflussen - siehe blaue V-Lambda-Kurve.
Trotzdem ist die Anforderung an einen solchen, doch recht schmalbandig wirkenden Reflektor, eher relativ hoch. So ein Material könnte also Geld kosten...
Und dieses reflektierende Material müsste sich dann also in der Verdampfungsflüssigkeit befinden! Und das kann sogar sein, nur müsste man das mal messen, bzw. müssten die Hersteller eigentliche eine solche Wirksamkeit in ihren Unterlagen nachweisen.
Im Lack kann es solch ein Wirkprinzip im Prinzip aber auch geben.
Hier kommt es in beiden Fällen also einfach auf die verwendete "Chemie", in dem Fall also eher die verwendete "Physik" an. ;-)

Für Wirkprinzip 2 braucht man vor allem "Masse". Also ein Material, dass eine gewisse Schichtdicke und somit relativ viel "Masse" hat, und somit in der Lage ist die UV-Strahlung aufzunehmen, diese also absorbieren kann und dabei die Energie der UV-A-Strahlung dann also in Wärme umzuwandeln vermag.
Für dieses Wirkprinzip ist also eine Lackierung deutlich im Vorteil, da einfach um Potenzen mehr Material aufgebracht wird. Auch die Bedampfung kann prinzipiell nach diesem Prinzip wirken, nur das diese dann naturgemäß nicht so gut sein kann, weil einfach die "Masse" fehlt, da die Bedampfung ja nur sehr dünn aufgebracht wird. Das aufgedampfte Material wird, wenn es nach diesem Wirkprinzip arbeitet, also relativ schnell an seine Grenzen kommen und dann die UV-A-Strahlung doch wieder durchlassen. Somit ist die Standzeit einer Bedampfung, wenn diese nach diesem Wirkprinzip arbeitet, prinzipiell immer (sehr deutlich) kleiner, als eine Lackierung.

Und mit dem bloßen Auge ist die Wirksamkeit im Bezug auf die Wellenlänge 340Nm leider nicht erkennbar.

Was ich aber anbieten könnte:
Wir müssten bei uns in der Firma in der Lage sein Reflexionen und auch Absorption/Transmission in diesem Wellenlängenbereich zu messen. Müsste nur prüfen ob wir auch UV-Kammern zur Verfügung haben, die in diesem Bereich emittieren.
@nobmw Wenn du wissen möchtest wie gut die ("deine") Bedampfung funktioniert, könnte ich versuchen bei uns so einen Test durchzuschleusen. Dafür bräuchte ich dann aber 4-8 identische Muster einer PC-Probe.
  1. 2, bzw. 4 Muster dieser Probe solltest du bitte allseitig bedampfen.
  2. 1, bzw. 2 bedampfte Muster würde ich dann so lassen wie sie sind.
  3. 1, bzw. 2 bedampfte Muster würde ich dann noch mit dem Scheinwerfer-Lack lackieren.
  4. 1, bzw. 2 (nicht bedampfte) Muster würde ich dann mit dem Scheinwerfer-Lack lackieren
  5. 1, bzw. 2 (nicht bedampfte) Muster würde ich dann so lassen wie sie sind.
Ich würde dann, wenn möglich, nächstes Jahr die Proben im Neuzustand auf Reflexion und Absorption (bzw. Transmission) im relevanten UV-A-Bereich testen lassen. Danach würde ich diese Muster 1.000h in einer UV-Kammer beschleunigt altern lassen und dann die Tests wiederholen. Wenn gewollt und möglich das ganze dann noch einmal, mit den gleichen Mustern, aber um weitere 1.000h gealtert...
Dann haben wir ZDF und können auf einem anderen Niveau diskutieren...

PS: ich kann zwar nicht hellsehen, aber ich kann mir das Ergebnis dieses Tests jetzt schon gut vorstellen! ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja dann schaue ich mal nach den benötigen Mustergröße und ob wir das überhaupt machen können.
Falls das geht, würde ich dich dann bitte mal solche Muster vorzubereiten und dann würde ich die Tests durchführen.
Ist bei mir halt abhängig davon wann ich Lust habe die Scheinwerfer zu lackieren. ;)

PS: Danke für die Links!
 
@nobmw Die Muster sollten idealerweise 100x100mm haben, können aber auch etwas kleiner sein.
Also wenn du mir solche PC-Muster nächstes Jahr zukommen lassen könntest, dann könnte ich die Tests durchführen lassen.
 
he he @STP2 , da muss ich mal schauen was ich da finde. ich denke du brauchst gerade stücke oder ?
wir haben zwar ne recht große kiste mit schrottscheinwerfern aber ob ich da genug passendes zusammenbekomme, vor allem schleifen und bedampfen und das wärend der arbeitszeit und dann noch beidseitig bedampfen ? :unsure: ob ich das so hinbekommen, da muss ich schauen wie sich das ausgeht.
 
Am besten Plattenmaterial aus dem Baumarkt/Ebay holen.

Link

Kostet eigentlich gar nichts 200x500mm für <15€ inclusive Versand.
Zuschneiden in 100x100 und dann einfach bedampfen.
Makrolon.JPG

Oder etwas kleiner in 200x200 für 7,60€

Link2

Der Aufwand liegt dann bei mir...
Schleifen und lackieren und dann die Tests/Messungen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe noch nicht in Erfahrung bringen können, wie der Scheinwerfer produziert wurde.
Stimmt die Vermutung überhaupt: Erst wird Plastik in Form gebracht und anschließend eine Schutzschicht aufgetragen, die das "Vergilben" verhindert.
Bei der Aufarbeitung wird die Schutzschicht als Verschleißschicht betrachtet. Sie wird abgetragen und durch eine neue Schutzschicht ersetzt.
Was aber, wenn es gar keine Schutzschicht gibt?
Weiß jemand, ob die Produktion ein- oder zweistufig ist?
Ist die Produktion einstufig, warum sollte man dann nach dem Aufarbeiten eine Schutzschicht auftragen?
 
Ich kann versuchen dir an zwei Scheinwerfern etwas im Bild festzuhalten, was zumindest den Anschein einer "Schicht" erweckt.
Der optische Eindruck legt die Vermutung nahe, dass es sich um eine Art Lack handelt. Es sieht nämlich so aus, wie z.B. bei Autos älteren Baujahres, bei denen sich der Klarlack löst.
 
Stimmt die Vermutung überhaupt: Erst wird Plastik in Form gebracht und anschließend eine Schutzschicht aufgetragen, die das "Vergilben" verhindert.

was zumindest den Anschein einer "Schicht" erweckt.
hat schon mal einer von euch mit polycarbonatplatten zu tun gehabt, damit gebastelt vielleicht ? das zeug ist extrem kratzerempfindlich, schon wenn man darauf mit normalem küchenpapier drauf rumrubbelt kann man schon feinste mikrokratzer verursachen. so also in der reinen urform kann man das zeug nicht am auto verwenden. 6 monate und die scheinwerfer wären sofort hinüber.

also eine "vermutung" oder "erweckt" gibt es hier nicht. es ist ein notwendiger fakt das über die polycarbonatscheibe eine kratzfeste schutzschicht nötig ist. ihr seit nicht die ersten die hier zweifel haben. gefühlt seit ihr grad die millionsten die da zweifeln. wühlt euch mal so durchs netz. boar man kann es nicht fassen in wie viel foren zu jedem fahrzeughersteller und seinen unzähligen modellen da leute diese frage stellen. vom billigsten bis zum teuersten modell. immer das gleiche: "ich weiss nicht was da drauf ist aber es platzt ab..." "was platzt da an meinem scheinwerfer ab ?" "hilfe meine scheinwerfer lösen sich auf..." usw. usf.

und dann geht das große rätseln los, lack und geheimnisvolle beschichtungen die niemand kennt :laugh4: niemand weiss aber was genaues und auch gefühlt geht das geheimnis um den scheinwerfer mit seinen kunststoffscheiben nun seit 15-20 jahren gefühlt durch alle foren die es so gibt.

polycarbonat ist nun mal sehr empfindlich was kratzer anbelangt, es muss also eine "härtung" der oberfläche geben. die kratzeremfindliche oberfläche muss einen schutz haben. jetzt die frage was ist es. lack ? hmmmmm ähm....nein. lack ist einfach zu aufwendig und zu teuer und lack ist zu weich. jeder der mal und hier kommt wieder das einfache küchentuch ins spiel, wer also schon mal mit einem küchentuch auf dem lack rumgerubbelt hat wird festgestellt haben das war nicht gut. feine mikrokratzer. wenn du gleiches mit dem küchentuch auf einem scheinwerfer machst wird nichts passieren.
hier erinnere ich auch noch mal an waschanlagen, das rumgejammere von autobesitzern die oder die waschanlage hätte kratzer verursacht kennt ja wohl auch jeder. es ist immer der autolack, nie jammert einer das die scheinwerfer zerkratzt wären. kann auch nicht. die schutzschicht ist härter als der klarlack auf den autos. ja weil es auch kein klarlack auf den scheinwerfern ist. es ist schlicht und ergreifend eine polycarbonatverbindung die original im werk bei der herstellung aufgebracht wird.

wer sich dann auch mal näher mit dem schleifen und lackieren und bedampfen von scheinwerfern beschäftigt wird auch die probleme bei den einzelnen verfahren und verarbeiten der einzelnen materialien bemerken.
beispiel: wenn ich lackieren will geht das ganz einfach. kurz anschleifen und farbe drauf. klappt ohne probleme. beim bedampfen jedoch nicht. schleife ich kurz an und versuche zu bedampfen klappt das nicht. das flüssige polycarbonat hält/haftet einfach nicht auf der alten schicht. es geht einfach keine verbindung ein.
erst wenn ich die originale beschichtung vollständig runtergeschliffen habe klappt die neue beschichtung.
übrigens, ich muss auch beim bedampfen den umgrenzenden lack nicht abkleben und abdecken und warum ? weil das flüssige polycarbonat keine verbindung mit dem klarlack eingeht.

eigentlich alles mit logik und ein bißchen chemischen verständnis erklärbar oder ? aber es wird trotz allem gerne an unlösbare geheimnisse geglaubt.
leute, es geht bei der beschichtung nicht um den uv-schutz, es geht um den kratzschutz, der uv-schutz kommt erst ganz weiter hinten. kunststoffe sind von haus aus schon recht uv-stabil. gartenmöbel, kunststoffwellplatten für überdachungen. die beschichtet doch keiner mit einem uv-schutz, da werden stabilisatoren in der produktion hinzugefügt und das wars. das wird auch schon bei scheiben der scheinwerfern gemacht aber nicht explizit dann für die antikratzerbeschichtung die nötig ist und die ist nötig denn in reinform ist das zeug nicht zu gebrauchen. ohne würde kein scheinwerfer 6 monate am fahrzeug überleben.

denn komisch oder, schleift man alles runter und lässt den scheinwerfer ohne jeden schutz ist er nach 2 jahren noch immer nicht völlig vergammelt oder super vergilbt durch das böse uv :d er wirkt stark zerkratzt und matt aber nicht völlig vergilbt was er ja so ganz ohne "sonnenlotion" ja sein müsste.

und noch etwas, wer mal so einen scheinwerfer oder auch mal lackierte flächen schleift wird beim schleifen auch sehr schnell etwas bemerken. lack lässt sich sehr einfach schleifen. klarlack ist so dünn, der ist ruck zuck runter. wer so einen scheinwerfer schleift wo die beschichtung noch recht stark ist wird merken man schleift sich nen wolf. ist dann mal die bschichtung runter und man schleift weiter wird man merken es geht wieder viel leichter.


JxkovPx3r8n8K098.59.jpgJxocxaOdwvb9RRw3.59.jpg
 
Solche abgeplatzten Stellen habe ich zwar noch nicht gesehen, aber überzeugen mich von einer Beschichtung. Sonst würde nichts abplatzen.
Habe mal geschaut, was ist eigentlich drin in den Verdampferflüssigkeiten.
Bin allerdings nur bei JBM aus Spanien fündig geworden. Auf Polymer-Basis sei es, wird jedenfalls so angegeben.
Screenshot 2023-12-14 175133.png
Sind aber alles eher Alkohole, Ammoniak und Parfüm.

Gibt aber hier ein ganz interessantes Produkt. Von Sylvania. Eigentlich für Leuchtmittel bekannt. Die nutzen ein anderes Verfahren:

Bild_2023-12-14_182114457.png
 
@all Nicht so viel spekulieren bitte!


Nachteilig im alltäglichen Einsatz von PC-Formteilen und -Designelementen ist deren kratzempfindliche Oberfläche,
sodass häufig schützende Lackschichten in nachgelagerten Arbeitsschritten aufgebracht werden
müssen.

Aktuell arbeitet man für die Automotiv-Bereich wohl an alternativen Fertigungsverfahren, siehe Link oben von 2021 oder auch hier, möglicherweise inzwischen sogar schon im Serienstand angekommen... https://www.kraussmaffei.com/media/datastore/cms/media/rpm/downloads/imm-rpm-colorform-de.pdf

Also bitte einfach akzeptieren, dass die Scheinwerfer (PC-Abdeckungen, Schutzbrillen und ähnliche Materialien) ab Werk (in einem industriellen Maßstab) lackiert werden, bzw. wurden...

EDIT:
Hier noch ein paar Beispiele von Beschichtungen aus der Visier/Schutzbrillenbranche, weil man für den Automobilbereich auf Anhieb bei YouTube leider nicht so viel findet.
Da scheint inzwischen extrem viel möglich zu sein, aber alles eben mit Beschichtungen und nicht aus dem Basismaterial heraus. PC ist bruchfest, aber eben nicht UV-beständig. Es gibt zwar Zusätze die den UV-Schutz erhöhen, dann aber leider die Transmission und auch die "Klarheit" des Materials verschlechtern.

1702596804292.png

1702596942652.png

Und hier kann man erahnen, wie UVEX die Gläser beschichtet:



Hier wird auch noch das Thema mit dem UV erklärt, allerdings mit dem Schwerpunkt auf den Schutz des Auges. Logisch bei einer Schutzbrille...
1702597177199.png

Glaubt mir einfach, dass ich ein bisschen professionelle Erfahrung auf dem Gebiet habe. Also kein "Bastler" bin, der sich hier irgend etwas zusammenreimt, sondern eine fundierte Ausbildung (TU-Berlin) habe und fast 20 Jahre in einem relevanten Bereich beruflich tätig bin, wenn auch nicht mit dem Schwerpunkt Automobil oder Schutzbrillen... Die Physik ist aber immer gleich.

PS: Hoffe ihr könnt meinen Anmerkungen folgen und wir können aufhören zu spekulieren. Denn das bringt das Thema hier einfach nicht weiter...

PSPS: ich bräuchte also eine paar Scheiben PC (alles aus dem gleichen Material natürlich), von denen einige dann wie besprochen bedampft sein müssen. Die anderen sollten original verbleiben...
 
Zuletzt bearbeitet:
Falls interessant, kann ich die Sonax Versiegelung beisteuern.
 
Gerne, je mehr Material, desto besser.
@nobmw wenn du so eine Platte 200x500mm beisteuern könntest, könnte man 10 große Muster herstellen. Das wäre eine gute Anzahl! 😉
Wenn wir das Sonax auch noch testen wollen, müssten 1-2 Muster zusätzlich bedampft werden.
 
Das Sonax kommt nur auf den polierten Scheinwerfer ohne Bedampfung.
 
Verdampfungsflüssigkeit aus der EU gibt es von JBM. Indischer Mischkonzern, vorrangig Automobil-Zulieferer, der auch eine Niederlassung in Deutschland hat.
Das Zeug nennt sich JBM 15375.

Die Arbeitsschritte scheinen stets identisch zu sein: Reinigen, abschleifen, versiegeln, Überschuss abtragen, ablüften lassen.
Das Versiegeln unterteilt sich dann grob in:
Flüssig
Erwärmte Flüssigkeit

Warum erwärmt wird, vermag ich nicht zu sagen. Möglicherweise sorgt der Nebel für eine homogenere Oberfläche. Lösemittel sind überall drin.
 
"JBM WEIST DARAUF HIN, DASS DAS PRODUKT NICHT LÄNGER ALS 5 MINUTEN AN DAS STROMNETZ ANGESCHLOSSEN SEIN DARF, UM EINE MÖGLICHE ÜBERHITZUNG ZU VERMEIDEN, DIE DEN VERDAMPFUNGSBECHER BESCHÄDIGEN KANN."

Das ist ja auch irgendwie seltsam.
Wahrscheinlich reichen 5min zumindest für einen Scheinwerfer locker aus.
 
Einer meiner Freunde ist TÜVer.
Grundsätzlich gelte: Nur weil der Scheinwerfer augenscheinlich trüb ist, fällt niemand durch.
Entscheidend sei: Wird mit dem Scheinwerfer-Einstellgerät festgestellt, dass die Trübung Einfluss auf die Hell/Dunkel-Grenze bei Abblend-Licht nimmt, fällt man durch.
Hier gebe es einen gewissen Ermessensspielraum.
Im Prüfbericht sollte dann auftauchen: "Scheinwerfer trüb/milchig. Noch ohne Funktionseinschränkung." Das sei der "Wink mit dem Zaunpfahl" für den Halter, sich mit Nachbesserung zu befassen. Und auch Absicherung für den Prüfer. Der TÜV beschäftigt bekanntlich Nachprüfer, die das Ergebnis einer Hauptuntersuchung zwecks Qualitätskontrolle überprüfen.

Bei Kunststoff-Scheinwerfern gelte: "Es erwischt sie alle." Alle diese Scheinwerfer werden trüb/milchig.
Heißt: Es muss eine Erklärung parat sein, wenn es anders ist. Die häufigste Erklärung lautet: "Ich habe sehr lange gesucht, ein so gutes Paar zu finden."
Geräte, um festzustellen, es wurde poliert, hat der TÜV nicht.

Es gibt Lösungen mit TÜV-Segen, um für UV-Schutz zu sorgen. Allerdings aus medizinischen Gründen. Falls eine UV-Sensibilität vorliegt, dürfen auf der Windschutzscheibe Sperr-Folien aufgebracht werden. Allerdings innen, wegen Belastung durch Scheibenwischer. Kam meinem Kumpel in der Praxis aber noch nicht unter.

Üblich sei: Gibt es keinen Ersatz mehr beim Hersteller, oder nur gebraucht sündteuer, werde eine Nachfertigung aus Glas von Foren angestoßen. Ausbauen, einschicken, mit Glas statt Plastik wieder einbauen. Das sei immer dann der Fall, wenn anderenfalls die Stilllegung drohe und das Fahrzeug einen hohen Wert habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab hier nicht mehr alles so genau gelesen, aber... oha, da wird jetzt aber eine regelrechte Wissenschaft draus gemacht!

Jungens, sowohl ein günstiges Set zum Bedampfen als auch eine Dose ordentlicher Klarlack + Schleifpapier gibt es für unter 50€ zu kaufen, und in rund 2-3 Stunden sind die Scheinwerfer damit bearbeitet und sehen definitiv wieder besser als als vorher.

Wäre für mich jetzt keine Diskussion wert, was besser, schneller oder haltbarer ist, bzw. wie der Scheinwerfer aufgebaut ist – einfach machen und sich an einem frischen Scheinwerfer erfreuen, und wenn es nach ein paar Jahren wieder trüb wird einfach nochmal 50€ in die Hand nehmen und ein anderes System probieren 😉👍
 
da wird jetzt aber eine regelrechte Wissenschaft draus gemacht!

Jungens, sowohl ein günstiges Set zum Bedampfen als auch eine Dose ordentlicher Klarlack + Schleifpapier gibt es für unter 50€ zu kaufen, und in rund 2-3 Stunden sind die Scheinwerfer damit bearbeitet und sehen definitiv wieder besser als als vorher.
Wollest Du den Scheinwerfer makellos schwarz lackieren, würdest Du das nicht in einem Zug mit der Sprühdose machen. Überschuss lässt sich schließlich nicht einfach abtragen, sondern muss weggeschliffen werden. Farbloser Klarlack auf transparentem Untergrund macht die Sache nicht einfacher. Am Ende landet man als Laie bei mindestens zwei Durchgängen.
Haftvermittler muss zuvor außerdem flächendeckend aufgetragen werden, wenn K2-Lack aus der Sprühdose aufgetragen werden soll.

Ich halte es schon für wichtig, dass man schaut: Die Z4-Scheinwerfer sind zwar sündteuer, aber wenn ich schon den Wagen behalten will und nicht jedes Jahr rumpolieren will, sollte schon die beste Lösung her. Zumindest beim E85/E86 rückt die Zeit näher, dass es Neu nicht mehr gibt.

Es schadet nicht, bereits heute zu schauen: Wie sieht die beste Lösung aus?
 
Wollest Du den Scheinwerfer makellos schwarz lackieren, würdest Du das nicht in einem Zug mit der Sprühdose machen. Überschuss lässt sich schließlich nicht einfach abtragen, sondern muss weggeschliffen werden. Farbloser Klarlack auf transparentem Untergrund macht die Sache nicht einfacher. Am Ende landet man als Laie bei mindestens zwei Durchgängen.
Haftvermittler muss zuvor außerdem flächendeckend aufgetragen werden, wenn K2-Lack aus der Sprühdose aufgetragen werden soll.

Ich halte es schon für wichtig, dass man schaut: Die Z4-Scheinwerfer sind zwar sündteuer, aber wenn ich schon den Wagen behalten will und nicht jedes Jahr rumpolieren will, sollte schon die beste Lösung her. Zumindest beim E85/E86 rückt die Zeit näher, dass es Neu nicht mehr gibt.

Es schadet nicht, bereits heute zu schauen: Wie sieht die beste Lösung aus?
Ich verstehe nicht so ganz, worauf du damit hinaus willst, dass man Schwarz nicht in einem Zug lackieren würde 🤔
Der Ablauf beim Lackauftrag mit Spraydose gleicht sich meistens, d.h. mehrere dünne Schichten mit vorgegebener Ablüftzeit, dann sieht das Ergebnis auch gut aus.

Ganz so kompliziert ist es also nicht, tatsächlich lassen sich mit den Spraydosen heutzutage sogar als Laie sehr gute Ergebnisse erzielen. Irgendwas schleifen bzw. abtragen muss man da nicht, höchstens ein paar Staubeinschlüsse auspolieren. Ausserdem gibt es schon Lacke, bei welchen kein Primer mehr notwendig ist.

Die Crux am Internet: wenn jemand etwas nicht gut kann oder erfolglos probiert hat, dann wird verkündet wie schwierig es ist und dass man sowas besser den Profi machen lassen soll; ähnlich verhält es sich, wenn sich jemand für den absoluten Profi hält, dann schafft das ebenso kein Normalsterblicher.

Damit spreche ich hier niemanden konkret an bzw. soll sich jetzt niemanden angegriffen fühlen. Das ist vielmehr eine Erklärung, weshalb manches (z.B. die besagte Spraydosen-Lackierung) schnell mal als kompliziert oder zu schwierig verrufen ist, obwohl es viele Hobbyisten problemlos hinbekommen.

Frei nach dem Motto: "Alle sagten, es geht nicht. Bis jemand kam, der das nicht wusste, und es einfach machte!"
 
Ich verstehe nicht so ganz, worauf du damit hinaus willst, dass man Schwarz nicht in einem Zug lackieren würde 🤔
Der Ablauf beim Lackauftrag mit Spraydose gleicht sich meistens, d.h. mehrere dünne Schichten mit vorgegebener Ablüftzeit, dann sieht das Ergebnis auch gut aus.
Genau da liegt das Problem, wenn man mit transparentem Lack eine transparente Fläche lackieren will. Was von der Fläche wurde alles erwischt und was nicht?
Das es geht, steht nicht infrage.
 
Zurück
Oben Unten