Vorwurf „illegales Autorennen“ nach Überholvorgang. Fahrzeuge, Führerscheine und Handys beschlagnahmt.

Absolut zutreffend, aber dennoch wird es auf keinen fruchtbaren Boden fallen - weder bei den Berichterstattenden, noch am Stammtisch oder hier.

Leider, denn Zeitungen werden offenbar immer noch unkritisch gelesen und nicht hinterfragt, welchen Sachverstand denn der Journalist hat. Ich bin seit 33 Jahren als Anwalt tätig, wenn ich manchmal sehe, welcher Mist in den Zeitungen über juristische Zusammenhänge steht, sträuben sich mir die Nackenhaare.
 
Ich ziehe meinen Kommentar zurück. Ich war da auf nen falschen Dampfer.
:) Find ich gut. Passiert einem mal bei den ganzen Vorfällen, dass man was durcheinanderbringt. Bei 230 in der Stadt wäre ich hingegen auch bei dir gewesen. Denn innerorts muss man ja nun wirklich nicht damit rechnen, dass da einer mit 230 angerast kommt.
Darf es aber nicht, sonst können dabei offensichtlich Menschen sterben…

Damit dir ggf. bewusst wird, wie abwegig du unterwegs bist: ersetze bitte den Lambo gegen einen Passat 2.0 tdi, der links mit 230 fährt (soll es ja geben). Und nun zieht jemand von der mittleren Spur aus nach links ohne zu schauen (so wie hier ja auch nachweislich 1:1 geschehen ist), mit dem selben tödlichen Ausgang.
Gutes Beispiel, aber Back-to-Z hat sich ja nur vertan.
Es ist ja auch ausschlaggebend, dass die nicht "nur" 230km/h links mit angemessenem Abstand gefahren sind, sondern sich über alle Spuren zwischen den Autos eine Verfolgungsjagd geliefert haben. Das kommt dann schon leicht erschwerend dazu finde ich, da so ein Verhalten die Gefahr anderer einfach in Kauf nimmt.
Naja, es geht ja hier nicht um ein Fahrverbot oder eine Geldstrafe, sondern um Mord- oder Totschlagvorwurf. Und da muss schon hingeschaut werden, was unmittelbar zum Tod geführt hat. Dass die vorher ggf. gefahren sind wie die Säue und dafür sicherlich ein paar Monate Fahrverbot verdient haben (rechts überholen etc.) ist klar. Aber wenn die im Moment des Unfalls nur "normal" links 230 gefahren sind, dann ist das Vorverhalten eben nicht ausschlaggebend für die Mordanklage.
Ich bin seit 33 Jahren als Anwalt tätig
Lass gern mal erkennbar deine Erkenntnisse hier :) . Kostenlose Rechtsberatung kriegt man ja nicht so leicht ;) .
Aber abgesehen davon: Warum solltest du es leichter haben als Elektriker (da wünscht der Kunde sich auch 3 Waschmaschinensteckdosen am Klingeldraht) oder der Informatiker (wo "mal eben" der Rechner neu installiert werden soll).
 
Zuletzt bearbeitet:
Du findest die o.a. Sichtweise „… erschreckend …“ und vertrittst sodann eine eigene Sichtweise, die völlig frei von jedweder vernünftigen Überlegung ist. Da mag man sich fragen, was erschreckender anmutet.

Es geht im Strafrecht und bei der Strafzuweisung nicht einfach plump darum, wo der „Spaß aufhört“, d.h. was verboten ist. Sondern der wesentliche Anspruch eines strafgerichtlichen Verfahrens - wie oben nachzulesen - liegt neben der Klärung einer etwaigen Strafbarkeit eben auch und insbesondere darin, für die zu bestrafenden Handlungen eine gerechte Strafzumessung zu finden. In diesem Lichte war der Hinweis von @DennisTheW durchaus wertvoll.

Ohnehin sollte nach Jahren der Diskussion im Forum jeder hier verstanden haben, dass Berichterstattung von Gerichtsverfahren und -urteilen in den Medien nie aussagekräftig ist, weil sie (die Berichterstattung) immer nur eine kleine und unvollständige Darstellung liefert, zudem - leider - häufig massiv fehlerhaft ist.
Vielen Dank für deine Aufklärung, da ich aber in der Exekutive tätig bin bedarf es dieser nicht. Ich kann nur einen Sachverhalt beurteilen, wie er niedergeschrieben wurde, da es in einem Forum keine andere Möglichkeit gibt. Mir ist schon bekannt, das vor Gericht die Fakten herausgearbeitet werden müssen, um dann über die Schuld und das Strafmaß zu urteilen.
 
Die letzten zwei Monate bin ich auch viel auf der AB unterwegs gewesen und es vergeht keine Fahrt, auf der ich nicht zwei- bis fünfmal tatsächlich auf die Dashcam drücke, bin froh, dass wir eine haben.
Ich weiß, ich bin böse aber dazu fällt mir nur ein:
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ich schaue öfters gerne die Videos mit den Dashcam-Kanälen auf YouTube
🫣Entschuldige, wenn ich mal -durchaus losgelöst von deinem persönlichen Nutzungsverhalten- meine Meinung zu diesen Dascam-Kanälen schreibe:

Das ist für mich der Inbegriff der Sensationsgeilheit, des Gaffertums und des Aufregersuchens. Ja, es gibt genug Idioten, Penner und Wahnsinnige auf den Straßen und auch ich ärgere mich schon mal darüber. Aber dieser Ärger ist in der Situation und mein "Privatvergnügen", sowas muss ich nicht irgendwo hochladen und zwanghaft nach solchen - womöglich für Leib und Leben gefährlichen- Situationen suchen, um Clickbait zu betreiben. Ebensowenig muss oder will ICH mir sowas (inkl. realer, Leid verursachender Unfälle) abends auf'm Sofa reinziehen um mich künstlich aufzuregen/lustigzumachen und ggfs. am nächsten Tag noch mit Kampflaune ("alle anderen sind Idioten, gehören alle angezeigt!") losfahren.

Ich guck mir ja auch keine Videos an, wie jemand falsch Fliesen legt oder falsch einen Blinddarm operiert - warum sollte ich also Videos gucken, wie jemand falsch Auto fährt?!?

Stellt euch mal vor, ihr (oder eure Liebsten) habt einen Unfall mit eurem geliebten Zetti (ob selbst- oder fremdverschuldet) und mindestens das Auto - wenn nicht sogar die Knochen oder Schlimmeres - ist kaputt. Fändet ihr das auch so gut auf YouTube untergebracht?

--- Meine Meinung! ---
 
Zu letzterem könnte man "einfach" den entsprechenden Kanal anschreiben und um entfernen des Clips bitten.Die meisten folgen dieser Bitte prompt.Wobei der bekannte deutsche Großteil hier eh von sich aus schon solche Clips ablehnt und garnicht erst zeigt weil die Kanalbetreiber eben nicht "clickbaity" und "sensationsgeil" sind.

ICH nutze diese Kanäle dafür,um meinen Erfahrungsschatz hinsichtlich unvorhersehbarer Situationen zu erweitern.
Oder wer kann nach knapp 30 Jahren von sich behaupten wirklich ALLES schon einmal selbst erlebt zu haben?
Eben dafür sind diese Kanäle durchaus geeignet.Die Sensationskanäle meide ich inzwischen......

Und ein britischer Kanal (Ashley Neal) wird von einem Fahrlehrer betrieben,der hier auch noch erklärt,wie man sich idealerweise verhalten könnte in diversen,gezeigten Situationen und sowohl den gefilmten als auch den Filmer hinsichtlich der Reaktion in der jeweiligen Situation bewertet und das kann auch mal für den Einsender schlecht ausgehen.

Bei mir ist also der pädagogische Wert wichtig.

Meine Dashcam läuft übrigens nur mit......ergibt sich mal eine Situation,die mir nicht ganz sauber vorkam,habe ich das auch schon einmal am Rechner analysiert,um auch daraus zu lernen.
Bisher war der "Ernstfall" noch nicht eingetreten.

Natürlich kann man auch nur die negativen Seiten sehen.Steht jedem frei.


Greetz

Cap
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß, ich bin böse aber dazu fällt mir nur ein:


🫣Entschuldige, wenn ich mal -durchaus losgelöst von deinem persönlichen Nutzungsverhalten- meine Meinung zu diesen Dascam-Kanälen schreibe:

Das ist für mich der Inbegriff der Sensationsgeilheit, des Gaffertums und des Aufregersuchens. Ja, es gibt genug Idioten, Penner und Wahnsinnige auf den Straßen und auch ich ärgere mich schon mal darüber. Aber dieser Ärger ist in der Situation und mein "Privatvergnügen", sowas muss ich nicht irgendwo hochladen und zwanghaft nach solchen - womöglich für Leib und Leben gefährlichen- Situationen suchen, um Clickbait zu betreiben. Ebensowenig muss oder will ICH mir sowas (inkl. realer, Leid verursachender Unfälle) abends auf'm Sofa reinziehen um mich künstlich aufzuregen/lustigzumachen und ggfs. am nächsten Tag noch mit Kampflaune ("alle anderen sind Idioten, gehören alle angezeigt!") losfahren.

Ich guck mir ja auch keine Videos an, wie jemand falsch Fliesen legt oder falsch einen Blinddarm operiert - warum sollte ich also Videos gucken, wie jemand falsch Auto fährt?!?

Stellt euch mal vor, ihr (oder eure Liebsten) habt einen Unfall mit eurem geliebten Zetti (ob selbst- oder fremdverschuldet) und mindestens das Auto - wenn nicht sogar die Knochen oder Schlimmeres - ist kaputt. Fändet ihr das auch so gut auf YouTube untergebracht?

--- Meine Meinung! ---
Naja, also wenn man das als Sensationsgeilheit abtut, dann ist quasi jedes 2. Video auf YouTube Gaffertum bzw. Voyeurismus.

Ich schaue solche Videos auch gerne an, aber nicht, weil ich mich an irgendwelchen Dingen "aufgeile", insbesondere nicht an schweren Unfällen mit Verletzten, sondern weil es mich einfach interessiert, was so im tagtäglichen Straßenverkehr passiert. Das ist quasi wie die Blaulicht-Rubrik in der Zeitung zu lesen, nur mit Fotos und Videos. Wir sind uns sicher einig darin, dass bei solchen Kanälen etliche Videos auch von Pedanten eingeschickt werden, die maßlos übertreiben. Aber schon oft habe ich Dinge gesehen, die ich früher nicht für möglich gehalten habe...

Und zum Thema Datenschutz: Die Kanäle, die ich schaue, verpixeln ihre Folgen immer vorbildlich, eine Identifizierung konkreter Fahrzeuge, geschweige denn Personen halte ich für ausgeschlossen.
 
 
Typisch Audifahrer ;) . Mitm E85 wäre er bei so geringen Geschwindigkeiten nicht aus dee Bahn geflogen :D .

Aber im Ernst: 200 fahren wo 100 ist, ist eine Sache (auch schlimm, aber nicht prinzipiell schrecklich). Aber Leute bedrängen und die Situation so falsch einschätzen, dass es einen aus dem Fahrstreifen 2 Spuren rausträget... der sollte wirklich ein oder zwei Jahre zu Fuß gehen.
 
Neben der reinen Überschreitung (inkl Vorsatz), dem Drängeln, wird ihm mit Sicherheit ein illegales Rennen vorgeworfen.
Wenn der nur zwei Jahre gehen muss, ist er vermutlich noch glimpflich dabei ^^
 
Für diese Fahrt erhielt er dreieinhalb Jahre Gefängnis und 5 Jahre Fahrverbot.




Original Text (unten noch die Übersetzung)

A lorry driver smashes into the back of a prison van while texting leaving three people injured.
Derek Holland, 59, was driving on the A27 near Lewes in East Sussex when he became distracted by his phone and crashed into a broken down van.
The horrifying footage was captured by two cameras fitted inside Holland's vehicle.
It was then reviewed by detectives who recorded 42 separate incidents of poor driving during Holland's four-hour journey on August 10 last year.
This included the persistent use of his phone, taking both hands off the wheel to peel a banana and to wave at traffic lights.
Throughout his journey, Holland used a replica seatbelt buckle in the socket to prevent the alarm from activating.
He only put on his seatbelt when he pulled up behind a police car at a set of traffic lights and as soon as the vehicle was out of sight he removed the belt again.
The collision last year involved a security van that had broken down in one of the lanes of the westbound dual carriageway, Sussex Police have said.
The three people in the vehicle - the driver, prison escort and prisoner - all sustained injuries.
Holland, of Sutton Avenue, Seaford, was subsequently arrested and charged with dangerous driving along with three counts of causing serious injury by dangerous driving.
During an interview with police, Holland admitted his behaviour was “atrocious”.
The 59-year-old pleaded guilty to all four charges and appeared before Hove Crown Court on Monday where he was sentenced to three-and-a-half years’ imprisonment.
He was also disqualified from driving for 57 months.
His Honour Judge Rennie gave Holland credit for his guilty plea and said he had shown remorse and was “clearly ashamed” by his “appalling” manner of driving.
He added: “You had no consideration for public safety or for the law. Very clearly, there was nobody else to blame other than yourself for causing this collision.
"When someone drives with their hands off the wheel, using a mobile phone, driving while using their elbows and eating at the same time, it is a continuation of dangerous driving, and this case included some 42 incidents.
”Detective Sergeant Rob Baldwin, of the Serious Collision Investigations Unit, said: “It was fortunate that the company had installed cameras on their lorry, which allowed us to examine the driver's actions. The company fully co-operated with our investigation.


Hier noch auf Deutsch:

Es wurde dann von Kriminalbeamten überprüft, die während Hollands vierstündiger Fahrt am 10. August letzten Jahres 42 einzelne Fälle von schlechtem Fahrverhalten aufzeichneten.
Dazu gehörte die ständige Nutzung seines Telefons, das Nehmen beider Hände vom Lenkrad, um eine Banane zu schälen und an Ampeln zu winken.
Während seiner gesamten Fahrt benutzte Holland eine nachgebaute Sicherheitsgurtschnalle in der Fassung, um zu verhindern, dass der Alarm ausgelöst wurde.
Er legte seinen Sicherheitsgurt nur an, als er an einer Ampel hinter einem Polizeiauto anhielt, und sobald das Fahrzeug außer Sicht war, legte er den Gurt wieder ab.
Bei dem Unfall im letzten Jahr war ein Sicherheitstransporter involviert, der auf einer der Fahrspuren der nach Westen führenden Schnellstraße liegen geblieben war, teilte die Polizei von Sussex mit.
Die drei Personen im Fahrzeug – der Fahrer, der Gefängniswärter und der Gefangene – erlitten alle Verletzungen.
Holland aus der Sutton Avenue in Seaford wurde anschließend festgenommen und wegen gefährlichen Fahrens sowie dreifacher schwerer Körperverletzung durch gefährliches Fahren angeklagt.
Während eines Verhörs mit der Polizei gab Holland zu, dass sein Verhalten „abscheulich“ gewesen sei.
Der 59-Jährige bekannte sich in allen vier Anklagepunkten schuldig und erschien am Montag vor dem Hove Crown Court, wo er zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt wurde.
Außerdem wurde ihm für 57 Monate der Führerschein entzogen.
Der ehrenwerte Richter Rennie zollte Holland sein Schuldbekenntnis und sagte, er habe Reue gezeigt und schäme sich „offensichtlich“ für seine „entsetzliche“ Fahrweise.
Er fügte hinzu: „Sie haben keine Rücksicht auf die öffentliche Sicherheit oder das Gesetz genommen.“ Ganz klar, Sie selbst waren schuld an diesem Unfall.
„Wenn jemand mit den Händen weg vom Lenkrad fährt, ein Mobiltelefon benutzt, mit den Ellbogen fährt und dabei isst, ist das eine Fortsetzung gefährlichen Fahrens, und dieser Fall umfasste 42 Vorfälle.“
Detective Sergeant Rob Baldwin von der Serious Collision Investigations Unit sagte: „Zum Glück hatte das Unternehmen Kameras an seinem Lastwagen installiert, sodass wir das Verhalten des Fahrers untersuchen konnten. Das Unternehmen kooperierte bei unseren Ermittlungen voll und ganz.


Bericht in der Presse

 
Zuletzt bearbeitet:
:(....die Straße führt an unserem Bandraum vorbei. Da ist Tempo 50. Kann mir die Kollisionsgeschwindigkeit gar nicht ausmalen. Was bzw wie wenig geht in so Köpfen vor?
 
Was bzw wie wenig geht in so Köpfen vor?
Fürchterlich sowas. :( :( :(

R.I.P.


Ich war gestern zwischen 13:30 und 14:30 Uhr bei mir über Land unterwegs, da habe ich es wieder selber gemerkt, da sind Schnarchkappen unterwegs und Raser und Drängler ohne Hirn und Verstand.
Unfälle sind leider zwangsläufig die Folge, wenn solche Fahrprofile unterwegs aufeinander treffen. :confused::j
 
Ich will nichts beschönigen.

Wenn die Zeitung schreiben würde.
Ein mit zwei Frauen besetztes Auto nahm einen auf der Vorfahrtstraße fahrenden Fahrzeuglenker die Vorfahrt und überschlug sich danach.
Die Geschwindigkeit des Vorfahrtgenommenden muß noch ermittelt werden.

Das würde doch nur sehr wenige Leser locken.

Ein Unfall ist immer Schrecklich aber diese Rennvorwürfe sind schnell gemacht.
Zumal die Einstellung der Presse zum Autoverkehr auch einseitig ist.
 
Ich will nichts beschönigen.

Wenn die Zeitung schreiben würde.
Ein mit zwei Frauen besetztes Auto nahm einen auf der Vorfahrtstraße fahrenden Fahrzeuglenker die Vorfahrt und überschlug sich danach.
Die Geschwindigkeit des Vorfahrtgenommenden muß noch ermittelt werden.

Das würde doch nur sehr wenige Leser locken.

Ein Unfall ist immer Schrecklich aber diese Rennvorwürfe sind schnell gemacht.
Zumal die Einstellung der Presse zum Autoverkehr auch einseitig ist.
Sorry, aber wenn du das Bild des zerstörten Fahrzeugs sieht, wirst du doch wohl zugeben müssen, dass da die Geschwindigkeit nicht gepasst hat,. Ich finde es traurig wenn man da mit gut Will immer noch nach einer Ausrede oder Rechtfertigung sucht.
 
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